Sonntag, 18. Februar 2018

BERLIN - MOSKAU

Drei Monate war Wolfgang Büscher zu Fuß von Berlin nach Moskau unterwegs.
2001.
Gut hat mir das Buch gefallen. Schöne Sprache.
Obwohl viel von blutgetränkter Erde geschrieben wird.
Kriege, Partisanen. Jeder gegen alle.  Polen, Weißrussland.
Vertrieben. Flucht.
Beim Lesen der Wegbeschreibung sind eigene Erinnerungen aufgepoppt.
Russische Botschaft in Wien. Ich beantrage mein erstes Visum für Moskau.
Der Beamte sagt zu meiner Mutter, die mich begleitet:
"Ihre Tochter wird einen russischen Mann heiraten. Russische Männer gut."
Und grinst uns mit einem Mund voller Metallzähne an.
Dörfer mit bunten Holzhäusern habe ich vor Augen
und die russische Banja, wo man sich mit in Kübeln eingeweichten Birkenzweigen schlägt.
Durchgeschwitzt in den Schnee rennt.
Keine Erinnerungen an russische Männer.



11 Kommentare:

  1. Du hast wunderbar detaillierte Erinnerungen. (Die Zähne des russischen Beamten z.B. ;-))
    Hab einen schönen Sonntag - mal abgesehen vom Wetter!
    Herzlichen Gruss,
    Brigitte

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  2. diese metallzähne bleiben ewig im gedächtnis.ausserirdisch hässlich.
    liebe grüße aus dem schneegrau

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    1. ich kann mich nur an gold erinnern. viele ältere hatten den mund voller gold.

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  3. viiieeeeeeeleicht hast du ja was verpaßt, einst, es gibt schon sehr sehr stattliche russische männer.
    ich erinnere mich, wie ich in kindertagen mal sehr verliebt einen soldaten anhimmelte.
    und meine tante war einem musiker verfallen, der auch vater meiner cousine ist. weil man bei russens sehr intensiv spione jagte, war sie hochschwanger 1956 auch ein weilchen im knast. nichtsdestotrotz, meine cousine war ein gesundes blondes blauäugiges mädchen mit pfirsichhaut, lebenslang. ihr sohn hat die russischen gene. meine tante arbeitete bei uns im (besetzten) dorf als fotografin und wenn neue russen kamen (offiziere ausgetauscht wurden, ziviles gefolge) dann sagten sie ihr meist, dass es nicht sein kann, dass sie deutsche wäre. so könne keine deutsche russisch sprechen.
    leider habe ich das nicht genutzt, einst.
    ich war oft bei ihr im geschäft, habe fotos getrocknet, geschnitten, sortiert etc.....russisch war schulpflicht und deshalb pfui. wie sehr ich das bedauere.
    überhaupt bedaure ich sehr viel, was ich in der vergangenheit von den damals noch lebenden ahnen nicht gelernt, ja, nicht einmal gefragt habe.
    m.

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  4. Bin an den Metallzähnen und ausserirdisch hässlich hängen geblieben.... und lächle heiter vor mich hin!
    Freue mich auf mehr russische und andere Geschichten von dir!
    Herzlich
    Brigitte

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    1. russische geschichten könnte ich dir bis zum abwinken erzählen. andere auch.
      herzlichgrüße zu dir

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  5. wenn einer eine reise geht,
    dann kann er was erzählen!

    heute vormittags kam die sonne durch...
    ich fuhr mit der nachbarin zum rochusberg...
    auf einen spaziergang in der sonne.
    als wir hinkamen war das objekt der begierde schon wieder
    verschwunden.
    unglaublich..wie sie sich ziert

    hochnebelgrauwolkigemarchfeldgrüße
    hibisca

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    1. ja, ich finde auch, dass die sonne zickig ist. zeigt sich kaum und wenn, dann verschleiert. moslemsonne. :-)
      liebe grüße

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    2. "Moslemsonne"... oh Göttin, was für ein Wort ;-)
      du meinst, die Sonne passt sich auch an, so wie mir in Wien immer mehr Frauen mit ihrem Kopftuch auffallen...
      lg

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    3. ich dachte an vollverschleierung. niqab. zeigt sich ja gar nimmer, diese sonne. :-)
      lg

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