Freitag, 10. November 2023

KLUFTEN UND RETTEN


Ich weiß nicht,
wie viele Wespen ich heuer gerettet habe.
Im Haus verirrte Zweiflügler.
Wie viele Mäuse habe ich getötet,
die bei offenen Türen in ummauerte Räume marschiert sind,
wo ich bestimmt habe - hier möchte ich euch nicht haben.
Regenwürmer vom Asphalt gerettet
und Käfer aus dem Wasser.
Umgefallene Pflanzen im Supermarkt aufgehoben.
Etliche Leute gekränkt,
der Abstand zu Menschen wird größer.
Manchmal finde ich nichts Gemeinsames mehr.
Kluften klaffen.



 

18 Kommentare:

  1. Ein ernstes Thema, das mit der Distanz zur Gattung "Mensch".
    Und ich denke: vielleicht hast du das, was leider alle haben und was schlimmer wütet als Corona - die Vereinzelung.
    Mir macht das grosse Sorgen und gleichzeitig (und da treffen wir uns wohl) ists mir irgendwie völlig egal.
    Merkwürdige Ambivalenz!
    Emotionen für hilfsbedürftige Tiere geht dagegen immer. (Wenns nicht Mäuse sind, huah!)
    Ich schicke einzelne Stubenfliegen hinaus aus dem Fenster, aber erschlage die Masse auf der Treppe zum Dachboden.
    Ambivalentgestimmte Grüsse zu dir. Ursula

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ist nicht alles ambivalent? zweiseitenhaft?
      liebe grüße zu dir

      Löschen
  2. „Einen großen Reiz des Alters vergisst man gewöhnlich,
    nämlich ruhige Resignation.“

    (Karl Christian Ernst von Bentzel-Sternau)

    Herzlichen Freitags-Gruß
    aus dem verregneten Hessen 🍂🌺☔
    von Annette 👩‍❤️‍👩

    AntwortenLöschen
  3. ...ja, kann ich gut nachvollziehen...
    liebe grüße dalassend und leise pfeifend davonschlendernd...
    aljoscha waldwanderer
    .

    AntwortenLöschen
  4. weil wir ja an nicht erfüllten erwartungen leiden, ist doch dann der idealzustand erreicht: nichts mehr von menschen erwarten. sich wehren, wenn es einen selbst betrifft, sonst weggehen. ich kann es nicht, aber das mit den erwartungen trainiere ich. die menschen werden zunehmend seltsamer. ich auch?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. die kluften der verschiedenen meinungen werden größer. spalten die gesellschaft. da ich nie diskutiere, rede ich dann nix. verrückt eben alle und alles. wir sicher auch.
      liebe grüße

      Löschen
  5. Genau das empfinde ich auch.
    Wo ich persönlich nichts ändern kann, mache ich mir weiter keine Gedanken=Selbstschutz!
    Harmonie in meiner engsten Familie genieße ich sehr.
    Mit meinem ältesten Sohn kann ich heftig diskutieren, jedoch nie abwertend und beleidigend.
    Ich vermute da ist die Sohn→Mutter→Sohn Liebe und der gegenseitige Respekt groß.
    Täglich stelle ich Ereignisse fest in meiner unmittelbaren Nähe, die mich uneingeschränkt erfreuen.
    Es bewahrheitet sich in dieser verrückt schwierigen Zeit:
    "Wie du in den Wald hineinrufst→→so hallt es zurück!"
    Auch wenn es draußen grau ist grüßt herzlich
    Heide

    AntwortenLöschen
  6. Aber, will man sagen, aber …
    Und gute Kommentare hat es hier, meint Sonja

    AntwortenLöschen
  7. Der Umgang mit den uns umgebenden Lebendigkeiten wird ja wirklich immer schwieriger. Irgendwie ist so vieles aus dem Gleichgewicht geraten. Und wie das so ist in einem so komplexen System, zu dem ja auch wir Menschen gehören: dreht man nur an einem Rädchen und sei es auch noch so wenig, die Auswirkungen erreichen alle und alles. Und es wurde und wird ja nicht gerade wenig gedreht ... und zurückdrehen geht ja nicht ...
    Trotzdem: Liebe Grüße, Andrea

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. weise worte von dir. zurückdrehen möchte ich nix. ich denke ja nach wie vor, dass alles/vieles zerfallen muss, wenn sich etwas ändern soll. aber trotzdem komme ich aus dem kopfschütteln nicht raus.
      liebe grüße

      Löschen
  8. Wenn man sich positioniert ist man angreifbar. Authentisch sein geht nicht immer, denn man nimmt so viel Rücksicht auf andere, damit man keine Konflikte provoziert. Entfernen kann man sich von vielen Menschen, wenn es zu heftig wird.
    Der Umgang mit Tieren ist da einfacher. Viele Tiere bedürfen unseres Wohlwollens und da können wir eingreifen. Welche Tiere uns Menschen wollen, das ist eine andere Frage.
    Muckikatze hat heute sehnsüchtigst auf mein Heimkommen gewartet. Sie saß oben am Holzstoß, ganz außen, um mich nicht zu verpassen. Hunger hat sie wie einen Pfeil ankommen lassen, sauste blitzschnell herein. Den ganzen Tag war ich nicht da, daher musste sie lange warten.
    Sie weiß eindeutig was sie will. Ob wir Menschen uns auch immer so sicher sind?
    Wochenendgrüße
    hibisca

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. die katze bei mir mag das trockenfutter nicht, das ich besorgt habe. ich glaube, die ist immer satt. auch gut. aber sie läuft jetzt nimmer vor mir weg.
      ich beziehe keine stellung, weil meine meinung unverrückbar ist. und die diskutiere ich nicht.
      hab ein nettes wochenende!

      Löschen
  9. Die Klüften werden nicht größer, aber die Bereitschaft sie zu überwinden wird kleiner

    AntwortenLöschen