Ein paar Tage war ich in Bozen.
An meiner Aura muss ich arbeiten.
Hatte einige seltsame Erlebnisse,
die mich zum Lachen brachten.
Zuerst wollte ein Mann zu mir aufs Behindertenklo.
Also, richtig mit Reindrängen.
Dann zeigte mir der Busfahrer einen Stinkefinger und war richtig wütend,
nachdem ich 2 x mit seinem Bus ohne zu bezahlen gefahren bin.
Ich erzähle die Geschichte nicht.
Die Alternative wäre ein kilometerweiter Fußmarsch durch ein Gewerbegebiet gewesen.
Vor einer Damentoilette angestellte Frauen starrten mich befremdet an,
als ich aus dem Männerhäuschen kam.
Dabei mag ich keine Männerklos. Finde sie eklig.
Aber bevor ich warte, überwinde ich das Grausen lieber.
Mein zufälliger Flohmarktfund -
eine geschnittene Muschel.
Vor einiger Zeit habe ich hier im Blog erzählt,
dass meine Eltern eine kleine Lampe mit Vesuv und Pinie und Meer besaßen.
Als Kind war das Stück für mich unbeschreiblich schön.
Jetzt konnte ich diese Frau (leicht beschädigt) erwerben.
Ist zwar nicht der Vesuv, aber freut mich sehr.
Zimmeraussicht.
Dolomiten.
In der Altstadt von Bozen habe ich die kleine Osteria entdeckt.
Übers Essen musste ich mir dann keine Gedanken mehr machen.
Atmosphäre, wie ich sie mag.
Brötchen, Buscetta und Mittagstisch.
Alkohol zum Selbsteinschenken.
1000 Jahre alt ist das Schloss Runkelstein.
Die wunderbaren Fresken sind um das Jahr 1385 entstanden und zeigen mittelalterliches Leben.
Ein wenig über Geschichte nachgedacht.
Nach dem 1. Weltkrieg entschieden ein paar Männer in Saint-Germain, dass
Südtirol zukünftig zu Italien gehören würde.
Zeitweise war danach die deutsche Sprache verboten und ein starker Zuzug aus dem südlichen Italien wurde veranlasst. Fabriken für Arbeiter wurden gebaut.
Sozialwohnungen bekamen nur sie.
Die Verwaltung war italienisch.
Heute ist der deutschsprachige Bevölkerungsanteil in ganz Südtirol bei knapp 70 %.
In Bozen bei 30%.
In den 60er Jahren gab es Anschläge des BAS, um die Missstände für die Tiroler zu beseitigen.
In der Geschichte der Menschen gibt es immer Kriege,
mit grausamen Folgen für die Bevölkerung danach,
mit Ungerechtigkeiten, Mord und Totschlag.
Heute ist Bozen eine für mich angenehme Mischung zwischen Tirol und Italien.
Landschaftlich schön ist es sowieso.
Äpfel muss man ja nicht essen.
Und das muss ich auch noch loswerden:
Sehr umtriebig war in den letzten Jahren ein Herr Benko.
Stadtentwicklung nennt man das.
Wenn die Politik Volksgut an Investoren verscherbelt.
Z.B. einen Flughafen und ganze Stadtteile.
Schau ma mal, was von den Projekten jetzt noch verwirklicht werden kann.
Der Plan für den Hausberg von Bozen Virgl ist inzwischen gestorben.
Die österreichische Bahn, die jetzt einmal täglich direkt bis Bozen fährt,
war pünktlich und schnell.
Glücklicherweise war die Rückfahrt vor dem Bahnstreik in Deutschland.
Da eventuell die Korridorzüge auch betroffen waren.
Ich blicke auf die Anzeigetafel und bin fasziniert von 200 km/h durchs Inntal.
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Aktuell:
Glyphosat wird in der EU für weitere 10 Jahre zugelassen.
In Südtirol werden die Apfelplantagen in einer Saison bis zu 50 x gespritzt.
Mit Glyphosat, Fungiziden, Wachstumsregulatoren, Herbiziden.
Guten Appetit.
Wann wird der Mensch begreifen, dass alles mit allem zusammenhängt?
Und Vögel gibt es bald nur mehr im Museum.
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Koffer kann ich nicht.
Zu viel eingepackt.
Dann noch Maroni!, Kaffee!, Barfußschuhe gekauft.
Ein ziemlich ungenügendes Frühstückssackerl vom Hotel bekommen.
Jedenfalls war bei der Rückfahrt alles zu viel, zu schwer.
Und weil ich alt bin, schlechte Aura habe,
hilft mir beim Ein/Aussteigen keiner.
Muss man üben oder ändern.
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Heimgekommen mit viel Schön aufgetankt.