Freitag, 29. Dezember 2023

DIESES




 Die Kommunikation mit der Gastkatze ist fehleranfällig.
D.h. ich verstehe sie nicht.
Sie rollt vor meinen Füßen und miaut,
um mir dann unter Gekratze auf die Brust zu springen.
Oder sie beisst mich kräftig in die Zehen.
Bei ihrer Sozialisation scheint etwas schiefgelaufen zu sein.
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Ich habe Angst vor Hunden.
Großen Hunden.
Dieser Tage bin ich einem hüfthohen schwarzen Köter auf die Pfote
gestiegen, weil er sich unbemerkt herangeschlichen hat.
Ich habe mich entschuldgt - erleichtert, dass er nicht zugebissen hat.
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Anscheinend hat mich Covid nach 3 Jahren erwischt.
Was mir ganz recht ist.
Jetzt habe ich Zeit und nix vor.
Bissi erhöhte Temperatur und leichte Gliederschmerzen.
Meine Uralttests zeigen zwei Striche.
Mein Immunsystem hat gut gehalten.
Ein guter Schlusspunkt unter das beschissene Jahr.
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Und ich habe Internetz.
War eine richtige Challenge.
Wir sind 3 x 40 km gefahren, um endlich den richtigen Router zu haben.
Und jetzt können Bäume auf Leitungen fallen,
wo sie wollen.
Tangiert mich nimmer.
Am Ende ist alles gut.


Mittwoch, 27. Dezember 2023

FEIERTAGSÜBERLEGUNGEN


 Was soll ich sagen?
Es war dunkel.
Es gab Sturm.
Es hat geregnet.
Tagelang.
Glücklicherweise geregnet und nicht geschneit - bei den Mengen.
Ich habe Trinkschokolade, Kaffee mit Trinkschokolade,
Schnaps und Bier genossen.
Ich war dankbar, dass ich es warm habe und viel Essen im Haus ist.
Alles was ich machen wollte wurde abgesagt.
Da ist System dahinter.
Menschen werden krank oder fallen die Kellertreppe hinunter.
Ausnahmsweise habe ich die Sauna geheizt.
Ein Effekt des Alterns ist, 
dass man (ich) sich um nix mehr kümmern mag.
Zu bequem für alles.
Noch immer sind keine Diener oder Sklaven vorrätig.
Jedenfalls hat der Sturm meine Telefon/Internet-Leitung getötet 
und das schaut gar nicht gut aus.
Die Überlandkabel waren schon davor in einem bemitleidenswerten Zustand,
aber jetzt liegen haufenweise Bäume auf der Strecke.
Da fast keiner mehr einen Anschluss hat,
geht die Motivation des Betreibers gegen Null.
Mein Problem ist, dass ich keinen Handyempfang habe.
Aber so kann es nicht bleiben, kein Netz, kein Telefon in der Einsiedelei.
Weltabgeschnitten.
Jetzt brauche ich Fachmänner.
(Keine Fachfrauen, sowas gibt es da nicht).
Und dann vielleicht einen Antennenbau.
Ich frequentiere Kaffeehäuser (weit) oder Nachbarn fürs Internet.
Digitales Detox.
Ich stricke einen Loop.

Montag, 25. Dezember 2023

VERZEIHEN




Einmal noch muss ich den Link zu Cambra Skade setzen.
So sehr ist das Thema gerade meines.
Kintsugi -
die japanische Kunst zersprungene Keramik zu kitten.

Im vergangenen Jahr habe ich mit meinen Narben gehadert.
Der alte Körper, den ich immer gemocht habe, ist zerschnitten.
Ich habe mir Vorwürfe gemacht, dass ich nicht besser auf ihn geachtet habe,
zu oft nicht in meiner Mitte war,
etliches gelebt habe, was ihm geschadet hat
und nicht achtsam genug war.
Deswegen berühren mich die Worte von Cambra Skade.
Die Narben kitten und vergolden,
wertschätzen und lieben.
Weihnacht ist ein guter Anfang für Wiedergeburt.
In den rauen Nächte ist genug Platz für Verzeihung.
Ich kann mich nie entscheiden,
ob ich rau oder rauh schreiben will.
Rauh ist irgendwie gehaltvoller und wird dem Anlass mehr gerecht.



Freitag, 22. Dezember 2023

VORWEIHNACHTLICHES



Es hat mich vorweihnachtlich noch einmal nach Wien verschlagen.
Es gibt sie noch - die kleinen alten Geschäfte, wo Handwerk gepflegt wird.
Tradition.
Während anderswo das fleischlich Blaue vom Himmel versprochen wird.
Des Abends der Christkindlmarkt mit Lichtern und Glitzer, sowie schwerem Punschdampf war auch hübsch.
Ich musste mich mit einem verdorbenen Lachs im Restaurant vergiften,
was mich das sensationelle Frühstücksbuffet im Hotel gekostet hat.
Frühstück im Hotel: ein ganzes Zimmer voller Essen.
Beleidigt bin ich mit leerem Magen und ebensolchen Eingeweiden gleich am Morgen zum Bahnhof gefahren,
weil dass ich die Zugfahrt gut überstehe, das war mir wichtig.
In Österreich hat sich die Bahn beim deutschen Nachbarn angesteckt.
Jetzt häufen sich plötzlich die Probleme.
Ich sag nur: Managementfehler.
Wo die Bahn in den letzten Jahren so effektiv und pünktlich war.
Und dann erwischt frau womöglich einen Zug ohne funktionierendes Klo.
Also, nicht einmal probiert, ob ich vielleicht ein kleines Semmerl vertragen tät.
Es war mir aber ohnedies nicht danach.
Wenn man sich über Stunden innerlich zwangsreinigt,
geht auch der Appetit die Klomuschel runter.




Die Bestellung vom Caffe Florian ist vor der Tür gelegen.
Die Nacht im Freien hat sie gut verbracht.
Hübsche Tasche und Trinkschokolade, die bis ins nächste Jahr reicht.
Mein spontanes Weihnachtsgeschenk für mich.
Trinkschokolade ist zur Zeit ein Seelenschmeichler.


 

Mittwoch, 20. Dezember 2023

LASSET DIE ESEL ZU MIR KOMMEN


Die Krippe in der Zwettler Stadtkirche erschließt sich mir nicht.
Aber lieb ist der Esel schon mit all den leeren Klopapierrollen.
Volksnah ist die Devise, wenn das Fußvolk immer mehr ausbleibt.
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Ab und an brauche ich Luxus.
Weil ich eine Uraltpackung Trinkschokolade aus dem Cafe Florian in Venedig gefunden habe
(wann war ich das letzte Mal in Venedig? Es muss kurz vor der Seuche gewesen sein)
und die Schokolade war noch gut trinkbar 
habe ich einen ganzen Schwung davon geordert.
Und weil ich schon dabei war, ein kleine Ledershoppingtasche dazu.
Damit kann ich mir richtig Freude machen.
Trinkschokolade: es müsste ja nicht unbedingt Luxus sein,
aber ich mag keine Milch
und bis jetzt habe ich nur italienische besondere Lokale  (Pasticceria Mosaico Aquileia!!)
gefunden,
die etwas führen, das ich genießen kann.
Für Monate vergesse ich darauf, aber im Winter passt es gut in die Dunkelheit.
Magenschmeicheln. Verwöhnen.



 

Montag, 18. Dezember 2023

WÜNSCHE UND VERGANGENES


In dem barocken Mörser habe ich 12 Zettelchen für Wünsche gesammelt
und auch 12 Papiere mit dem, was ich hinter mir bleiben soll,
beschrieben.
Die Wünsche sind mir leichter gefallen,
als das, was im Gestrigen bleiben soll.
In jeder Rauhnacht werde ich eine Zukunft und eine Vergangenheit ziehen.
Beides verbrennen.
Heuer ist mir das wichtig,
denn ein Abschnitt schließt sich für mich.
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Alles ist mit allem verbunden.
Lessing soll das gesagt haben.
Seit ich nur mehr auf den Wald schaue,
wird mir das immer mehr bewusst.
Ich befasse mich kaum mit den Schrecklichkeiten in der Welt.
Trotzdem ist die schwierige Zeit für jeden Menschen spürbar.
Das Energiefeld der Erde trägt die Leidensschwingungen zu uns allen.
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Auf Youtube habe ich etliche Vorträge von Anton Zeilinger gehört.
Lieblingszitat (bezieht sich auf seine Forschung, kann man aber auch anderwärtig anwenden):
"Ideen haben eine hohe Säuglingssterblichkeit".
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Den Link möchte ich dalassen.
Ist der Gedanke schön - den alten Körper als Kunstwerk zu sehen,
mit seinen Blessuren und Narben.
Kintsugi - die Bruchstellen kitten und vergolden.
Vergolden mit Liebe.
Vielleicht gelingt ein wenig in den rauen Nächten.


 

Freitag, 15. Dezember 2023

WER IST DAS ICH?





Wenn mir die Heizungsfirma zum 3.Mal mit einer fadenscheinigen Ausrede absagt, dann mag ich mich nach den Erfahrungen der letzten Monate, wo alles seltsam verquer läuft, nicht ärgern, sondern ich versuche mich in einer Egoübung.
Wer ist das Ich, das gekränkt oder verärgert sein möchte?
Warum denkt es sich, dass mir das Beste und das gleich zustehen muss?
Wo sind die Interessen der anderen?
Meine Serie der Nichtbeachtung hat sich um die Müllabfuhr ausgeweitet.
Die haben mich letztens auch links liegen lassen.
Dass die Post beim ersten Schneeflocken nimmer kommt,
das ist normal. Dass die Telefonleitung am Boden liegt,
das ist auch schon die Regel.
Anscheinend gibt es immer noch eine Steigerung.
Und irgendwann fügt sich das Ungemachpuzzle wieder in eine neue Ordnung.
Dafür hat mir der Werkstattwagen viel Spaß gemacht.
Hätte ich gerne.
Aber so ein großes Auto brauche ich nimmer.
Fahren ist ganz anders damit.
Ziemlich Luxus.
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Weil das Wetter so bescheiden war,
bin ich meiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen.
Holz sägen.
Diesmal ist viel eigenes, zum Teil selbst abgeschnittenes, dabei.
Und da muss ich an jedem Stück riechen.
Der Favorit ist Apfelbaum.
Süß und aromatisch.
Auch der Wacholder ist erfreulich.
Würzig.
In meinem nächsten Leben werde ich Connaisseurin für Schnittholz.
Frau kann sich dazu eine Menge Gedanken machen.
Wie viel Leben ist noch in dem Stück,
wenn so viel Duft da ist?
Was wird mir dazu vom Material erzählt?
Und Glück ist so einfach.







Mittwoch, 13. Dezember 2023

DREH DICH NICHT UM, FRAU LOT


Die Miezi ist ziemlich unhübsch.
Und auch nicht besonders intelligent.
Aber den besten Liegeplatz hat sie gewählt.
Frau kann sich den Zulauf nicht aussuchen.
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Ich drehe mich zum Alten Jahr nicht um.
War eines meiner schlimmeren.
Oft keine Luft zum Atmen.
Ängste in jede Richtung.
Das kann nur besser werden.
Da bin ich sicher.
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Viel Schnee ist wieder verschwunden.
Kann mir recht sein.
Ich brauche keine weißen Berge ringsum.
Habe Katastrophenwinter noch gut in Erinnerung.
Als die Feuerwehr mein Dach abschaufeln musste.
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Einen Mitbewohner gibt es.
Habe den schweren Topf mit der zurückgeschnittenen Physalis im Haus stehen.
Ein großer Regenwurm zeigt sich auf der Erde.
Braucht er Pflege und Futter?
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So schaue ich vorwärts.
Demnächst geht es wieder bergauf.
Mehr Licht, mehr Helligkeit.
Die Dunkelheit ist fast überstanden.
Meine innere Finsternis auch.
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Montag, 11. Dezember 2023

WALDGEDANKEN


Die Baumgöttin habe ich besucht.
Sie steht noch.
Viele alte Bäume des Forstgutes wurden in diesem Jahr gefällt.
Die Kastanienallee am Teichdamm.
Dafür hat man kleine Setzlinge gepflanzt.
Ein seltsames Gefühl, dass ich ihr Heranwachsen nimmer erleben werde.
Man kann diese eigene Endlichkeit nicht begreifen.
Ich bin viel im Wald.
Es ist so still, dass mein Tinnitus laut ist.



Der Blick aus dem Fenster auf ein Reh.
Alljährlich berührt das Postkartenmotiv direkt mein Herz.
Wenn ich Menschen in die Augen sehe,
verstehe ich, dass ihre Welt nicht meine Wirklichkeit ist.
Mein Leben ist ein ganz anderes.

Berührend:


 

Freitag, 8. Dezember 2023

TÄGLICHES

Jetzt erwarte ich Tipps.
Seit ich in Bozen war, kaufe ich Maroni.
Und scheitere beim Zubereiten.
Sie lassen sich nicht schälen.
Die letzten habe ich überhaupt im Backrohr vergessen.
Kopfhörer auf und trotzdem das laute Knallen vernommen,
wie es die Kastanien im Herd zerfetzt hat.
Also, nach dem Einschneiden ins Wasser geben,
das ist es jedenfalls nicht.
Da besser vorher wässern und danach einschneiden. 
Irgendwie hat die Braterei etwas mit Physik zu tun.
Da mache ich etwas grundsätzlich falsch.
Vielleicht das Backrohr vorheizen?
Nachtrag: In den Medien hat man mir erzählt,
dass die Qualität der angebotenen Kastanien, die man hier kaufen kann,
sehr schlecht ist.
Vielleicht ist das der Grund des Scheiterns.
-----


Manchmal plane ich etwas für den kommenden Tag.
Dann ist es im Wald so hübsch,
dass ich die Einsiedelei nicht verlassen mag.
Schweigende Bäume begrenzen die Wirklichkeit.



Mittwoch, 6. Dezember 2023

VOM AUTOFAHREN


Ich fahre gern Auto.
So stimmt das nicht.
Ich fahre nimmer besonders gerne.
Weite Strecken gar nicht.
Das strengt mich an.
Aber es macht Spaß, wenn mir der Lieblingswerkstattmann 
Schlüssel für ein neues, ziemlich großes Gefährt in die Hand drückt,
mich sogar selbst aus der Halle fahren lässt
und ich durch Schnee(regen) und Eis über die Straßen kurven kann.
So hat es auch nette Seiten,
wenn jemand findet, dass er mein eigenes Auto beschädigen muss.
Ich sage immer, ich fahre mit allem, was 4 Radeln hat.
Natürlich nur bis 3,5 Tonnen.
Für größere Gefährte habe ich keinen Führerschein.
Mein Lieblingsding war das große Wohnmobil.
Dem weine ich nach.
Demnächst findet hier wieder die Jänner-Rallye statt.
In Zeiten wie diesen gehören Motorsportveranstaltungen verboten.
Wie so vieles andere auch.
Da ich gerne zusehe, wenn Autos mit Geknattere und Motorenlärm durch die Kurven driften,
werde ich möglicherweise hingehen.
Das ist wie mit Torten essen und Alkohol trinken.
Man weiß, dass es schädlich ist, es macht trotzdem Spaß.
Und man tut es.
Manchmal.
Ein Hoch auf alle disziplinierten und politisch korrekten Menschen.
-----
Inzwischen gibt es viel, viel mehr Schnee.
Der feuchte Himmel fällt aufs Land.



 

Montag, 4. Dezember 2023

GLAUB NICHT ALLES, WAS DU DENKST




 Also, es hat richtig, richtig viel geschneit.
In den Medien hat man mir erzählt,
welche Straßen/Bahnverbindungen gesperrt sind.
Der ursprüngliche Plan war, nochmals nach Südtirol zu fahren.
Verschiedene Imponderabilien, wie Autoschaden, Heizungsausfall, etc. haben das verhindert.
Jetzt sitze ich glücklich im Warmen und muss gar nix.
Mit einem geschulterten Rucksack bin ich durch den Schnee gestapft
und habe meine Post eingesammelt.
Mit der Frau Brief- und Paketträgerin brauche ich bis Mai nimmer zu rechnen.
Vergessen habe ich,
dass ich, wenn es schneit, auf den Dachboden klettern muss,
um die SAT Schüssel vom Schnee zu befreien.
Grundsätzlich habe ich das Gefühl,
dass die Menschen verrückt geworden sind.
Seltsame Sachen passieren dauernd um mich herum.
Aber wahnsinnig bin wohl ich
und die anderen sind normal.
Egal - ich habe beschlossen, dass ich die Absurditäten genießen werde.
Mein Hirn, mit ständigen Bewertungen der Situation beschäftigt,
denkt ohnedies nur die eigene Wahrheit.
Dieser Wirklichkeit ist nicht zu trauen.


Wenn man einem Nobelpreisträger ein wenig zuhören möchte:








Freitag, 1. Dezember 2023

NICHT ALLES WAS MACHBAR IST, MUSS MAN MACHEN

 



Weil ich bei Wildgans
diese schlimme Zahngeschichte gelesen habe,
sind mir die eigenen Zähne eingefallen.
Momentan gehe ich zu keinem Arzt,
zu gar keinem.
Sollte nicht irgendein Zwang eintreten,
werde ich das beibehalten.
Da geht's der Gesundheit einfach besser.
Zähne: mein leuchtendes Vorbild ist mein Vater.
Der hatte mindestens 40 Jahre ein künstliches Gebiss (immer das selbe)
und war hochzufrieden damit.
Konnte alles essen und hatte nie Zahnschmerzen.
Noch dazu war die Sache extrem kostengünstig.
Mir fehlen seit einigen Jahren zwei Backenzähne.
Durch eine Aneinanderreihung unglücklicher Ereignisse habe ich sie verloren.
Die angebotenen Implantate habe ich verweigert.
Ist schon schlimm genug, dass ich eine Metallhüfte habe.
Ich mag keine Stifte in den Kiefer gebohrt kriegen.
Der Aufwand, die Schmerzen, das Geld.
Und vielleicht bin ich danach in wenigen Monaten tot.
Also, die Kosten-Nutzenrechnung bei Implantaten ist für mich auf der Minusseite.
Meine Erfahrung ist: je weniger ich für die Zähne mache,
desto besser bekommt es ihnen.
Mundhygiene beim Zahnarzt ist sowas von schrecklich.
Der letzte Termin ging sich mit der Hüft-OP nicht aus.
Und danach sollte ich eine Weile wegen der Infektionsgefahr nix machen.
Richtig schön sind meine Zähne nimmer.
Also, eigentlich gar nicht schön.
Außerdem drehen sie sich und werden unregelmäßiger.
Ich putze mit einer Salzzahnpaste, die gar nicht aufhellt,
dafür chemielos ist und gut schmeckt.
Was ich eigentlich sagen wollte:
Nicht alles, was heute machbar ist, was angepriesen wird, muss man machen.
Kann man machen, wenn man Lust dazu hat und dafür sorgen will,
dass der Zahnarzt nicht verarmt.
Wobei mir alte Menschen mit strahlend weißen regelmäßigen Zähnen nicht gefallen.
Das ist ein wenig wie Perücken im Mund.
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Jetzt kann ich wieder die 3 x SCH-Notfallausrüstung ins Auto packen.
Schlafsack, Schaufel, Schnaps.







Mittwoch, 29. November 2023

GEWÖHNLICHKEITEN


 Die Telefonleitung liegt nun schon seit Wochen über hunderte Meter
im Wald neben dem Zufahrtsgüterweg am Boden.
Ich muss mich ernsthaft um eine andere Lösung kümmern.
Das ewige Gezittere, ob die Leitung hält und ob noch eine Verbindung da ist,
ist nix für meine Nerven.
Der Lieblingstelefonmann für Notfälle ist in Pension gegangen.
------
Meine Heizung spinnt herum.
Der Heizungstechniker ist ständiger Gast im Haus.
Installateur war auch da.
Der war betrunken.
Alles seltsam.
Gerade ist die Zeit der äußeren Widerstände.
Ich habe den November/Dezemberblues.
Grau, kalt, Winter.
Und wieder hab ich es nicht geschafft in den Süden zu ziehen.
Meine Trägheit lässt mich die Unwirtlichkeit daheim aussitzen.
Keine Zugvogelmentalität.
------
Meine Entscheidungsschwäche gepaart mit Schlechtwetter und Unvorhersehbarkeiten
eskaliert zur gelähmten Tatenlosigkeit.
Nicht meine Zeit.
Gar nicht meine Zeit.
Aber das waren die letzten beiden Jahresmonate noch nie.
Ab Jänner, nach den Feiertagen, kann ich mich wieder als Menschin fühlen.
-----
Die Katze ist süchtig.
Vogelsüchtig.
Sie kommt ins Haus und frisst, schnurrt, erduldet mein Streicheln
und muss wichtig schon wieder ihren Vogelbeobachtungsplatz beziehen.
Jetzt haben wir doch wieder eine Rehfütterung vorm Fenster aufgestellt.
Spuren führen zum Apfelbaum.
Winterkino.



Montag, 27. November 2023

DINGENS


 Sonntag Vormittag ist Putzzeit.
Sonntag bin ich nicht gerne unterwegs.
Alle Geschäfte geschlossen, bei den Freizeiteinrichtungen
das normalerweise arbeitende Volk.
Mit Kopfhörern und Musik macht die Aufräumerei fast Spaß.
Kopfhörer sind mein Lieblingsding.
Auch beim Zugfahren - der Lärm bleibt draußen.
-----
Meine Konfrontationsaura hält weiter an.
Stört mich nicht, ärgert die anderen Menschen.
Jedenfalls ist am Parkplatz eine alte Frau zweimal in mein Auto gebumst.
Der Sinn der Aktion ist wohl, dass ich Zeit beim Lieblingsschrauber verbringe.
Komische Geschichte.
Genau so viel Schaden am Vierradler, dass ich überlege,
ob sich die Reparatur lohnt.
-----


Mit der Nachbarskatze habe ich mich angefreundet.
Vor allem ist sie an Vögeln interessiert.
Ich versuche sie mit Futter abzulenken.
-----
Und zum ich weiß nicht wie vielten Mal eine Zehe angeknackst.
Das ist unangenehm.
Weil Schuhe sind weh.
Das Wetter ist auch nix.
Meine Pläne gehen alle schon wieder den Bach runter.
-----
Ich verrate ein Geheimnis:
Kürbis koche ich nie, weil ich mich vor dem Zerteilen fürchte.
Sehe mich  verblutend in der Küche liegen.
Ich habe mich überwunden und einen Hokkaidokürbis (vor dem Wegwerfen)
in eine Blitzsuppe verwandelt.
Mit Curry und Portwein.
Schmeckt interessant.



Freitag, 24. November 2023

ICH BIN WÜTEND

 


In meiner Einsiedelei sitze ich
und normalerweise kann ich das Weltgeschehen an mir abperlen lassen.
Kann auf die Bäume im Wald schauen
und das Vergängliche allen Leids und aller Freuden wahrnehmen.
Aber einige Meldungen der letzten Zeit machen mich wütend.
Die Verflechtungen von Politik, Macht, Geld, Gier, Größenwahn.
Herr Benko hat 1000 Firmen gegründet,
ein undurchsichtiges Konglomerat von Beteiligungen, Geldverschiebungen,
Betongold.
Zypern Leaks: Russische und Ukrainische Oligarchen teilen sich die schönsten Plätze in Österreich untereinander auf.
Scheinfirmen, Scheinkäufer, Geldwäsche.
Altehrwürdige Hotels werden nur zum Zwecke der Geldwäsche gekauft.
Was mich wütend macht:
Es ist egal, was es mit den Menschen vor Ort macht,
was mit der Umwelt geschieht,
welche verbrannte Erde zurückbleibt.
Einzig und allein geht es um Macht und um viel Geld.
Größenwahn.
Die Politik spielt mit.
Wütend macht mich,
dass es egomanische Verbrecher sind,
die diese Taten setzen und sie völlig ungestraft davonkommen.
Benkos Welt zerbröselt jetzt vielleicht,
einige Bauruinen werden bleiben,
aber er hat Milliarden irgendwo geparkt.
Meine einzige Beruhigung ist, dass diese Menschen nicht glücklich sind.
Oligarchen: diese Bereicherung in kürzester Zeit ist Diebstahl.
Diebstahl am Land, am Staat, an der Bevölkerung.
Warum sind es immer Männer die so handeln?
Den Größenwahn im Blut?


Mittwoch, 22. November 2023

FOTOS BOZEN


Meran


Wenn ich von einer Reise heimkomme,
haben sich die schönen Bilder des Erlebten in mir festgesetzt
und das innere Glück hält tagelang.
Bis es von der Normalität weggewaschen wird.




Diese alte prächtige Holzvilla hat eine interessante Aufschrift.
"Deutsches Haus
Deutsches Land
Schirm es Gott
Mit starker Hand"
Jetzt müsste man wissen, ob das Haus vor oder nach dem 1. Weltkrieg gebaut wurde.
Gefunden am Kohlern oberhalb von Bozen




 

Montag, 20. November 2023

REGENWURMRETTUNG

Türgriff im Merkantilmuseum in Bozen

 

Manchmal muss ich mich mit den wesentlichen Dingen des Lebens beschäftigen.
Einen Regenwurm habe ich getroffen.
Am Asphalt.
Die nächste sichtbare Naturfläche war ein betoneingefasster Abschnitt mit Rindenmulch
und einigen Ziergräsern.
Also habe ich, nach Rücksprache mit dem Wurm, ihn in das Viereck verbracht.
Mit dem Rindenmulch konnte er nicht wirklich etwas anfangen.
Der Autoschlüssel wurde zum Lochgraben hergenommen
und der Wurm in die Vertiefung hineingesetzt.
Gar nicht glücklich war er darüber.
Hilflos im grauen Regentag.
Sind Würmer zu retten?
Soll man Würmer mit heimnehmen?
Warum erbarmt mich sein Schicksal?
Hoffe ich darauf, eine Vergeltung zu erfahren,
wenn ich dereinst in hilfloser Situation strande?
Auch ein Wurmleben kann grausam enden.

Dazu mein Lieblingsgedicht von Erich Fried:



In Bozen stehen bei einem Lokal riesige alte Oleander.
Ihre Wurzeln haben sich durch Holz und Steine in den Boden gebohrt.
Erde gibt es im Holzbehälter ohnedies keine mehr.
Sie dürfen so stehen und leben.
In Meran sind die Straßen/Gehwege teilweise auch mit dem Katzenkopfpflaster versehen.
Dort haben große alte Bäume eine Buckelpiste daraus gemacht.
Ein Heben und Senken.
In Österreich dürfte das nicht sein.
Das wäre gegen jede Ordentlichkeit.
Wildwuchs.
Der kann nicht geduldet werden.



Freitag, 17. November 2023

SÜDTIROL/BOZEN

Ein paar Tage war ich in Bozen.
An meiner Aura muss ich arbeiten.
Hatte einige seltsame Erlebnisse,
die mich zum Lachen brachten.
Zuerst wollte ein Mann zu mir aufs Behindertenklo.
Also, richtig mit Reindrängen.
Dann zeigte mir der Busfahrer einen Stinkefinger und war richtig wütend,
nachdem ich 2 x mit seinem Bus ohne zu bezahlen gefahren bin.
Ich erzähle die Geschichte nicht.
Die Alternative wäre ein kilometerweiter Fußmarsch durch ein Gewerbegebiet gewesen.
Vor einer Damentoilette angestellte Frauen starrten mich befremdet an,
als ich aus dem Männerhäuschen kam.
Dabei mag ich keine Männerklos. Finde sie eklig.
Aber bevor ich warte, überwinde ich das Grausen lieber.



Mein zufälliger Flohmarktfund -
eine geschnittene Muschel.
Vor einiger Zeit habe ich hier im Blog erzählt,
dass meine Eltern eine kleine Lampe mit Vesuv und Pinie und Meer besaßen.
Als Kind war das Stück für mich unbeschreiblich schön.
Jetzt konnte ich diese Frau (leicht beschädigt) erwerben.
Ist zwar nicht der Vesuv, aber freut mich sehr.


Zimmeraussicht.
Dolomiten.


In der Altstadt von Bozen habe ich die kleine Osteria entdeckt.
Übers Essen musste ich mir dann keine Gedanken mehr machen.
Atmosphäre, wie ich sie mag.
Brötchen, Buscetta und Mittagstisch.
Alkohol zum Selbsteinschenken.



1000 Jahre alt ist das Schloss Runkelstein.
Die wunderbaren Fresken sind um das Jahr 1385 entstanden und zeigen mittelalterliches Leben.
Ein wenig über Geschichte nachgedacht.
Nach dem 1. Weltkrieg entschieden ein paar Männer in Saint-Germain, dass
Südtirol zukünftig zu Italien gehören würde.
Zeitweise war danach die deutsche Sprache verboten und ein starker Zuzug aus dem südlichen Italien wurde veranlasst. Fabriken für Arbeiter wurden gebaut. 
Sozialwohnungen bekamen nur sie.
Die Verwaltung war italienisch.
Heute ist der deutschsprachige Bevölkerungsanteil in ganz Südtirol bei knapp 70 %.
In Bozen bei 30%.
In den 60er Jahren gab es Anschläge des BAS, um die Missstände für die Tiroler zu beseitigen.
In der Geschichte der Menschen gibt es immer Kriege,
mit grausamen Folgen für die Bevölkerung danach,
mit Ungerechtigkeiten, Mord und Totschlag.
Heute ist Bozen eine für mich angenehme Mischung zwischen Tirol und Italien.
Landschaftlich schön ist es sowieso.
Äpfel muss man ja nicht essen.
Und das muss ich auch noch loswerden:
Sehr umtriebig war in den letzten Jahren ein Herr Benko.
Stadtentwicklung nennt man das.
Wenn die Politik Volksgut an Investoren verscherbelt.
Z.B. einen Flughafen und ganze Stadtteile.
Schau ma mal, was von den Projekten jetzt noch verwirklicht werden kann.
Der Plan für den Hausberg von Bozen Virgl ist inzwischen gestorben.






Die österreichische Bahn, die jetzt einmal täglich direkt bis Bozen fährt,
war pünktlich und schnell.
Glücklicherweise war die Rückfahrt vor dem Bahnstreik in Deutschland.
Da eventuell die Korridorzüge auch betroffen waren.
Ich blicke auf die Anzeigetafel und bin fasziniert von 200 km/h durchs Inntal.
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Aktuell:
Glyphosat wird in der EU für weitere 10 Jahre zugelassen.
In Südtirol werden die Apfelplantagen in einer Saison bis zu 50 x gespritzt.
Mit Glyphosat, Fungiziden, Wachstumsregulatoren, Herbiziden.
Guten Appetit.
Wann wird der Mensch begreifen, dass alles mit allem zusammenhängt?
Und Vögel gibt es bald nur mehr im Museum.
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Koffer kann ich nicht.
Zu viel eingepackt.
Dann noch Maroni!, Kaffee!, Barfußschuhe gekauft.
Ein ziemlich ungenügendes Frühstückssackerl vom Hotel bekommen.
Jedenfalls war bei der Rückfahrt alles zu viel, zu schwer.
Und weil ich alt bin, schlechte Aura habe,
hilft mir beim Ein/Aussteigen keiner.
Muss man üben oder ändern.
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Heimgekommen mit viel Schön aufgetankt.