Freitag, 1. Dezember 2023

NICHT ALLES WAS MACHBAR IST, MUSS MAN MACHEN

 



Weil ich bei Wildgans
diese schlimme Zahngeschichte gelesen habe,
sind mir die eigenen Zähne eingefallen.
Momentan gehe ich zu keinem Arzt,
zu gar keinem.
Sollte nicht irgendein Zwang eintreten,
werde ich das beibehalten.
Da geht's der Gesundheit einfach besser.
Zähne: mein leuchtendes Vorbild ist mein Vater.
Der hatte mindestens 40 Jahre ein künstliches Gebiss (immer das selbe)
und war hochzufrieden damit.
Konnte alles essen und hatte nie Zahnschmerzen.
Noch dazu war die Sache extrem kostengünstig.
Mir fehlen seit einigen Jahren zwei Backenzähne.
Durch eine Aneinanderreihung unglücklicher Ereignisse habe ich sie verloren.
Die angebotenen Implantate habe ich verweigert.
Ist schon schlimm genug, dass ich eine Metallhüfte habe.
Ich mag keine Stifte in den Kiefer gebohrt kriegen.
Der Aufwand, die Schmerzen, das Geld.
Und vielleicht bin ich danach in wenigen Monaten tot.
Also, die Kosten-Nutzenrechnung bei Implantaten ist für mich auf der Minusseite.
Meine Erfahrung ist: je weniger ich für die Zähne mache,
desto besser bekommt es ihnen.
Mundhygiene beim Zahnarzt ist sowas von schrecklich.
Der letzte Termin ging sich mit der Hüft-OP nicht aus.
Und danach sollte ich eine Weile wegen der Infektionsgefahr nix machen.
Richtig schön sind meine Zähne nimmer.
Also, eigentlich gar nicht schön.
Außerdem drehen sie sich und werden unregelmäßiger.
Ich putze mit einer Salzzahnpaste, die gar nicht aufhellt,
dafür chemielos ist und gut schmeckt.
Was ich eigentlich sagen wollte:
Nicht alles, was heute machbar ist, was angepriesen wird, muss man machen.
Kann man machen, wenn man Lust dazu hat und dafür sorgen will,
dass der Zahnarzt nicht verarmt.
Wobei mir alte Menschen mit strahlend weißen regelmäßigen Zähnen nicht gefallen.
Das ist ein wenig wie Perücken im Mund.
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Jetzt kann ich wieder die 3 x SCH-Notfallausrüstung ins Auto packen.
Schlafsack, Schaufel, Schnaps.







14 Kommentare:

  1. die notfallausrüstung fürs auto gefällt mir, nur in keine kontrolle kommen nach dem trinken. mit den ärzten ist es so, wenn sie suchen, finden sie in unserem alter immer etwas. sollte ich alle empfehlungen befolgen, wäre ich mit terminvereinbarungen und wartezimmersitzen ausgelastet. ist das leben? an etwas werde ich sicher sterben. der philosoph gadammer in heidelberg warf mit 80 jahren seine medikamente weg, er sagte, er könne nun nicht mehr jung sterben. und so wurde er 96 jahre. herzlichen gruß, roswitha

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    1. ja. wir werden sterben. und die restzeit ist zu kostbar, um sie bei ärzten zu vertrödeln.
      liebe grüße

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    2. So sehe ich das auch! :-)

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  2. Perücken im Mund, nein danke. Mich tröstet, was du geschrieben hast, bin da auf ähnlicher Lebensweltenwellenlänge, und das mit dem Vatergebiss ist klasse! Gruß von Sonja

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    1. meine erfahrung gerade ist: je weniger ärzte, desto gesünder. und desto stressfreier.
      liebe grüße

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  3. Da es jetzt ohnehin immer weniger Ärzte gibt, erübrigt es sich bald zu einem zu gehen. Da fallen viele Wartezeitstunden weg. Vieles was angeboten wird ist Geschäftssache. Aber wenn man wirklich Hilfe braucht? Manches kann man selber ausgleichen, aber es gibt sie die Momente, wo dringend Hilfe gebraucht wird. Möge uns das Schicksal gnädig sein.
    Handy hast du eh dabei, aber bei manch abgelegener Gegend würde das auch nicht weiter helfen. Eine Thermoskanne mit Tee wäre noch ratsam.
    Winterwonderlandgrüße
    hibisca

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    1. ich könnte romane erzählen, was ich auf den straßen früher erlebt habe. jetzt nimmer, weil ich daheim bleibe, wenn es wirklich schlecht wird. ja. es schneit. fröhliches einwintern zu dir.
      liebe grüße

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  4. Das klingt alles so munter und flockig... die Frage ist doch: gehe ich frühzeitig zum Arzt und erspare mir damit zum späteren Zeitpunkt Schmerzen, Ops und anderen Mist? Oder gehe ich vor Angst zu früh zum Arzt? Oder gar nicht? Und dann hoffen, dass man ein gnädiges, kurzes und schmerzfreies Ende hat?
    Schlechte Zähne sind eine Qual. Der Zahnarzt ist aber auch eine Qual.
    Ist nicht wirklich lösbar.
    Jetzt ist erst Mal Schneeräumen angesagt;-)
    Lieber Gruss Ursula

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  5. Aber sie funktioniert, die gute Hüfte? Muttern (91) bekommt ihre 2.
    und ist dann hoffentlich wieder schmerzfrei. LG Ursel

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    1. ja. der hüfte gehts gut. aber öfter brauche ich so ersatzgeschichten hoffentlich nicht.
      liebe grüße

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  6. Ja, der Grat ist schmal zwischen kommerziell ausgerichteten Arzt, der ein Handlanger der Pharmaindustrie ist und einem Arzt, der den Hippokratischen Eid hoch hält.
    Obwohl dieser Eid bereits durch ein Gelöbnis abgelöst wurde →→also auch keine Richtschnur für Ärzte!
    Habe vor Jahren einen Vortrag eines Arztes gehört, der schonungslos die Praktiken der Pharmalobby aufgedeckt hat!
    Sehr ehrlich und mutig!
    Genieße gerade die wunderbar verschneite Landschaft in Wien, bevor wieder alles versalzen und der "Gatsch" uns die Schuhe versa****!
    Lieben Gruß
    Heide

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    1. im waldviertel hat es genug schnee. das würde bereits für den gesamten winter reichen.
      liebe grüße

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