Samstag, 26. Dezember 2020

VOM LEBEN UND STERBEN


Während ich da im Wald herumwandere,
kreisen die Gedanken ums Leben und Sterben.
Mehr ums Sterben.
Ich finde das endliche Leben nicht so schlimm.
Viel ärger wäre ein unendliches Leben.
Meine Begeisterung fürs Dasein hat merklich abgenommen,
finde es zunehmend mühsam.
Deswegen finde ich die Seuche auch nicht so dramatisch.
Ja, Menschen sterben und irgendwann werden es wieder weniger Menschen sein,
die das trifft.
Und flapsig sage ich noch:
besser in wenigen Wochen an Seuche dahingerafft,
als mühsam an Krebs oder so.
Aber jede(r) kann dazu die eigene Meinung haben.
Ich denke immer,
so richtig alt möchte ich nicht werden.
Vor einigen Jahren, als ich mit Krebs im Spital lag,
hatte man dort Einiges mit mir gemacht,
was ich nicht so gut vertragen habe.
Also, ziemlich hohes Fieber.
Und da habe ich versucht, aus dem Körper rauszuschlüpfen.
Aber, es ist nicht gelungen.
Und bei den Überlegungen, ob es sich so richtig gelohnt hat,
noch auf der Erde in dem Körper zu bleiben,
habe ich jetzt keine Antwort gefunden.
Ich spüre keine Todessehnsucht,
ich denke, ich stehe dem Leben/Sterben recht sachlich gegenüber.
Meine Angst ist:
wenn einmal der Todesmoment gekommen sein wird,
bin ich vielleicht gerade in so einer spannenden Lebensphase,
dass es mich dann auch nicht freut, zu gehen.
Tja.
Nichts Genaues weiß man nicht.






8 Kommentare:

  1. Vielleicht gut, dass man nichts Genaues weiss.
    In meinem Alter bin ich auch ziemlich entspannt, was das Ableben betrifft.
    Ich hatte ein gutes, erfülltes Leben, das ich nicht um jeden Preis erhalten und verlängern möchte.
    Wenn die Zeit da ist, soll es mir recht sein - denke ich heute.
    Gehen wir die verbleibende Zeit also gelassen an!
    Allerdings bin ich froh, dich noch nicht loslassen zu müssen. Ich mag und schätze den Kontakt zu dir sehr, Ingrid. Und das sind keine Phrasen. :--)
    Alles Liebe,
    Brigitte

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    1. danke für deine worte. das mit dem wissen: schau: z.b. verbrenne ich gerade meine tagebücher. wenn ich jetzt noch 10 jahre vor mir habe, möchte ich noch nicht alle weggeben. aber wenn mich übermorgen der blitz eines wintergewitters trifft, dann brauche ich sie nimmer. schwierig.
      alles liebe in deinen tag

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  2. diese überlegungen kann ich gut verstehen. ich lese gerade ein buch übers sterben von luisa francia. bei solchen gedanken überlege ich mir immer, was ich noch tun oder erleben will, wo ich noch hinfahren will. aber das alter, der körper, bringt einschränkungen. ich kann mit rollator und koffer nicht allein reisen, war immer ein großes vergnügen, weil ich im alltag nie allein bin. nun wären wir ja schon froh wenn die cafes wieder öffnen. schönen sonntag für dich, gruß roswitha

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    1. ja. die lokale sollten wieder öffnen. und hotels auch. ich habe so viel einkehr gehalten, irgendwann muss die askese auch vorbei sein.
      alles liebe zu dir

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  3. Genau, genau. Wie Brigitte könnte ich sprechen - und tue ich hiermit!
    Sonja
    P.S.: Genau darüber hab ich da grad ein Gedicht stehen...

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    1. je mehr frau darüber nachdenkt, desto mehr fragen werfen sich auf. unendlicher stoff für posts.
      alles liebe in deine weihnachtstage

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  4. In Ruhe und Zufriedenheit einschlafen, das wäre es.
    Nur wenigen ist dieses vorbehalten. Wenn man ein perfektes,
    erfülltes Leben gelebt hat, dann kann man sich umdrehen und gehen.
    Das Schlüpfen in die nächste Dimension sollte einfacher werden.
    Vielleicht ist nur mehr Bewusstsein nötig.
    Raunachtgrüße
    hibisca

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    1. ja. mehr bewusstheit ist nötig. mit der könnte man viel anfangen.
      liebe grüße zu dir

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