Freitag, 21. August 2020

SELBSTVERSUCH


Ich bin in einem Selbstversuch.
Studie am lebenden Objekt.
Seit Monaten rede ich mehr oder weniger mit keinem Menschen.
Gehe auch nirgends hin.
Naja, Kaffeehaus, ab und an Wirtshaus, Badeteich und was halt sonst sein muss oder kann oder will.
Wird das in einer ewigen Schweigsamkeit enden
oder wird irgendwann Sprache wasserfallsmäßig aus mir herausquellen?
Der Stau der Worte aufbrechen und den Schweigedamm sprengen?
Oder wird menschlicher Ausdruck versiegen,
die Stimme rosten
und unbrauchbar werden?
Dass nach weiteren Monaten nur mehr heiseres Röcheln aus der Kehle dringt?
Verpasste Gelegenheiten der Kommunikation rächen sich dann im Nichtmehrkönnen.
Wie so vieles bei Nichtgebrauch erlischt und erliegt.
Schau ma mal.
Noch bin ich meist heiter und neugierig,
wohin das endet.


9 Kommentare:

  1. Ein spannendes und spezielles Experiment.
    Keine Ahnung, wie es enden könnte...
    Lass es uns wissen! :-)
    Lieben Gruss in deine Stille,
    Brigitte

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    1. ja. wenn es ein ergebnis gibt, sage ich es euch. zwischenbilanzen habe ich schon und die sind teils, teils.
      liebe grüße

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  2. Das "Experiment" ist aber nicht geplant, oder? Hat sich vermutlich "so ergeben". Was müsste sein, damit du Lust hättest, ausgiebig zu reden? Was für ein Gegenüber wäre es dir wert, zu reden?
    Warst du in früheren Jahren ähnlich oder völlig anders?
    Du siehst, ich will dich zum Reden bringen;-) Und: es interessiert mich wirklich.
    Herzlich, Ursula H.

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    1. also früher hat es zeiten gegeben, da bin ich richtig viel ausgegangen. war praktisch immer unterwegs. viele leute getroffen auch.
      im moment fällt mir kein gegenüber ein, mit dem ich reden möchte.
      niemand hat das, was ich suche.
      schau ma mal.
      danke für dein interesse.
      liebe grüße

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    2. H.s geht es im Moment genauso. Die Gegenübers melden sich aber von allein, nicht zu oft.

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  3. Das Roboterzeitalter hat begonnen.
    In Zukunft haben wir nichts mehr zu sagen. Es wird alles vorgegeben.
    Wir bewegen uns eingeschränkt. Wir bekommen alles vorgekaut.
    Es gibt nur mehr die eine Richtung.
    Reden , eigene Meinung, eigenes Weltbild,......überflüssig....

    Mich erschrecken die Gespräche immer mehr, die sich so zwischendurch ergeben,
    mit Menschen die ich treffe. Der Zustand der meisten ist erbärmlich!
    Wer sich die Krone aufsetzen hat lassen, kommt aus dem Strudel des
    Wahnsinns nicht mehr heraus.
    Ich versuche etwas von der Angst und Enge zu nehmen. Erzähle meine
    Sicht der Dinge und ernte oft großes Erstaunen.
    Ich merke immer mehr, wie ich mich von der Masse distanziere.
    Gedankensindnochfreigrüße
    hibisca

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    1. ich sehe so viele unkritische menschen, die alles glauben, was gesagt wird ...
      liebe grüße

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  4. Mach´s wie ich, sprich mit Dir selber. Kann manchmal ganz interessant sein. ;-)

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