Dienstag, 1. Juli 2014

VON DEN FRÖSCHEN



Nachdem ich einen Artikel eines Biologen über die Artenvielfalt und wie rasant sie abnimmt, gelesen habe, bin ich wiedereinmal traurig geworden.
Ich kann mir um alle möglichen Sachen Sorgen machen,
und diese sind wohl berechtigt.
Er beschreibt die Beobachtung, die ich heuer hier auch gemacht habe.
Männliche Kröten waren im Teich, aber es sind keine Weibchen gekommen,
kein Laich, keine Kaulquappen.
Vielleicht war der Winter zu warm, die Monate zu trocken
oder die weiblichen Kröten streiken, sind auf Urlaub und im nächsten Jahr ist alles wieder normal.
Mit Schwalben sieht es bei uns auch schlecht aus,
sind fast nimmer da. Durch die trockenen Monate gibt es auch kaum Insekten.
Heuer bleiben sogar Zecken aus, um die muss ich mir wahrscheinlich keine Sorgen machen.
Die werden im nächsten Jahr doppelt so groß wiederauferstehen.
Fledermäuse wohnen bei mir schon lange nicht mehr und wenn ich überlege,
wieviele Kaulquappen früher in dem kleinen Tümpel waren -
seit einigen Jahren sind alle verschwunden.
Keine Blindschleichen, kaum Eidechsen (die hat die Katze vernichtet) -
erklären kann ich die Abnahme der Vielfalt nicht,
denn ringsum wird nicht viel Landwirtschaft betrieben.
Wenn ihr mir jetzt schreibt, dass bei euch alles ganz anders ist,
Frösche durch die Gegend springen und Schwalben tief fliegen,
dann bin ich ein klein wenig beruhigt und etwas weniger traurig. Ach ja, der Kuckuck ruft  hier auch nicht mehr ....




22 Kommentare:

  1. Da kann ich dich ja wieder ein wenig aufheitern, denn bei uns habe ich alles das, von dem du sprichst, auch heuer gesehen. Sogar den Kuckuck! Nur Schwalben gabs bis jetzt zumindest seltener als die Jahre zuvor. Aber die kommen ja vielleicht noch. :)
    Positive Morgengrüße von Andrea! :)

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    1. ja, ich hab bei dir auch die quappen gesehen. dein reich die letzte insel. ;-)
      danke fürs aufheitern!
      liebe grüße zu dir

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  2. leider mache ich hier auch diese Feststellung. Wenn ich denke, was sich hier alles getan hat als ich das Haus baute und den Garten anlegte.
    Schwalben flogen über den Pool, Libellen und Schmetterlinge bevölkerten das Biotop. Von Jahr zu Jahr werden alle weniger oder kommen gar nicht mehr
    lg
    karl

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    1. der kälteeinbruch im vergangenen juni hat vielen vögeln die brut genommen. aber was wirklich mit den fröschen und kröten passiert ist, ist mir unklar. schade.
      lg zu dir

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  3. keine schwalben, gaaaaaanz selten mal ein star. die stare haben in meiner kindheit die gegend bevölkert, belärmt und die kirschen weggefressen. jetzt ist nichts mehr da. ich glaube, alle zugvögel erwischt es in ihren (wenn bei uns) winterquartieren. da, wo sie früher überwinterten lauert jetzt überall gefahr für sie.
    hier, im paradies, ruft zwar noch der kuckuck und die blindschleiche und die ringelnatter sind zahlreich unterwegs, aber eben auch nur, weil es hier ein riesiges naturschutzgebiet ist.
    die menschen haben noch nicht begriffen, was sie anrichten mit ihrem zivilisationswahnsinn ..........und werden es auch nicht.
    so sieht es leider aus.
    minimalismus als lebensstil ist halt noch nicht ausreichend in mode gekommen.
    hab dennoch einen schönen tag und vielleicht gräbst du ja einen gartenteich und lädst dir selber frösche ein?
    m.

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  4. (wenn bei uns winter ist) sollte das werden

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    1. ja, die zugvögel werden gegessen .... ich hatte ein winzig kleines wasserbecken. da habe ich mir aus dem tümpel immer quappen geholt und dann sind die frösche im innenhof herumgesprungen. es sind auch von selbst welche gekommen, haben sich streicheln lassen. die katze hat sie auch von zeit zu zeit angeschleppt. ich konnte sie aber immer retten. alles vorbei. einfach verschwunden. ich kann es nicht erklären. kann fast nur die trockenheit sein und dass es auch viel weniger ungeziefer gibt.
      liebe grüße in dein paradies

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  5. Es ist doch ganz klar, die naturnahen Gärten werden immer weniger, es gibt immer mehr Designergärten angelegt mit weißem Kies, darunter
    abgedichtet mit Folie, die Wiese muss dem Rollrasen weichen. Jede Hecke wird durch häßliche Drahtgestelle mit Steinen (in denen um Himmelswillen keine Viecher hausen dürfen) ersetzt. Die Fassaden der Häuser sind mit Styropor gedämmt da will bzw kann doch keine Schwalbe ihr Nest bauen.
    Wir sind doch selber Schuld an der Misere. Wir halten alles schön fein sauber haben nur keine Spinnen und Ungetier im Haus.
    Und sobald irgendwo eine Laus läuft wird sie sofort mit Produkten von Bayer und Monsanto bekämpft. Jeder Nachbar prallt mit
    gefüllten Flaschen Unkrautex (wie heißt das noch gleich ?). Jede Fuge in den Platten wird bekämpft. Das war früher nur in den
    Städten so aber inzwischen sind wir auch auf dem Land so bescheuert.

    Wir sind doch selber schuld .......

    Liebe Grüße von meinem anderen in Deinen anderen Garten.

    Marianne

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    1. ja, das stimmt schon. aber hier ist wirklich fast nur natur ringsum und die tiere verschwinden trotzdem. auch in den naturschutzgebieten. traurig.
      liebe grüße zu dir

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  6. ich bin mir jetzt nicht sicher, aber glaub, das hab ich letztes jahr bei dir gesehen, das bild, wo zwei männliche kröten auf einer weiblichen, nicht mehr ganz so lebendigen kröte "sitzen".. also wenn das bei dir war, kann ich nur zu gut verstehen, dass die weibchen heuer lieber urlaub machen..
    was die schwalben und fledermäuse angeht, davon gibts in wien gar nicht so wenig. ist recht nett, wenn ich in der nacht unterwegs bin und die fledermäuse flattern herum. grad am donaukanal dürfts ihnen recht gut gefallen.
    naja, aber stimmt sicher mit der rasant abnehmenden artenvielfalt..
    wenns die zecken trifft würds mich allerdings freuen. die haben in meinen augen nicht wirklich eine daseinsberechtigung..
    liebe grüße, maje

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    1. ja, die bilder habe ich gemacht. umso erstaunlicher ist es, dass heuer bei manchen teichen die brut komplett ausgefallen ist. warmer winter oder trockenheit oder doch urlaub.
      fein, dass es in der stadt viele fledermäuse gibt. schwalben haben im vergangenen jahr die kälte im juni nicht überstanden.
      und bei den zecken habe ich auch keine hoffnung, dass die verschwinden.
      liebe grüße in die stadt

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  7. Der Mensch bezahlt seine Rücksichtslosigkeit ohnehin irgendwann. Im Prinzip ist es eine Lieblosigkeit gegenüber der Natur und ihren Kreaturen. Zuletzt bleibt eine fragwürdige Sterilität und ein ästhetischer Einheitsbrei. Allergien treten gehäuft auf, einige Arten entfalten sich ungehemmt und bewirken allerlei Epidemien undsoweiter. Ich jammere nicht, weil es nichts bringt. Dafür töte ich weder eine Fliege noch sonst ein Getier. Ich versuche ohne "Totschlagsystem" mich mit den kleinen Krabbel- und Flugfreunden zu arrangieren! Den Krähen und Raben rufe ich am Weinberg immer laut zu: Lasst euch nicht unterkriegen! Unser Dackel sieht einiges zwar anders, aber im Grunde habe ich in mir ein gutes Gefühl, weil ich daran glaube, dass meine "Liebe" zu der Kreatur nicht umsonst ist. Freilich ist ein Mückenschwarm und ähnliches zuweilen fürchterlich, auch können Bienenstich und Spinnenbiss unter Umständen tödlich sein. Wer sich aber gründlich informiert und entsprechend darauf einstellt, der bleibt davor verschont. Ich selber "rede" mit all diesem Getier und begrüße sie. Hallo Schmetterling, servus Ameise! Würde vermutlich niemand glauben, aber sie antworten mir fast immer. Naja, meine Familie tippt sich dann halt auf die Stirn, wenn ich davon erzähle...ich wünsche dir und uns die Rückkehr der Frösche, Schwalben und Schlangen, denn sie sorgen dann wieder für ein Gleichgewicht in der Natur auf ihre Art! Den Singvögelfressern wünsche ich allerdings nichts Gutes, im Gegenteil, da bin ich sogar ganz "grauslich"...Gott möge mir verzeihen! Du verstehst mich schon, vermute ich.
    Danke für den Text, konnte mich dadurch für eine Stunde von meiner Verkühlung ablenken!
    Herzlichst Seppo

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    1. ach ja, ich rede auch mit allem möglichen getier. und vieles rette ich auch. hummeln, wenn sie sich verflogen haben, wespen auch. was mich sticht muss ich leider erschlagen, soviel aggression muss sein.
      ich mag so gerne das gedicht von erich fried, wo er sagt, dass alle von ihm geretteten tiere zu seinem begräbnis kommen werden.
      das fällt mir dann immer ein, wenn ich einen käfer aus dem wasser ziehe.
      liebe grüße zu dir

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    2. ich muss ja lachen und freue mich, dass es mehr so leute gibt. ich rede hier - LAUT - mit allen tieren, denen ich begegne und höre mich immer wieder "danke, du schöner see"," danke, du schöne blühende wiese" und so weiter sagen.
      es ist einfach nur ein geschenk, eine blühende wiese in rot, weiß, gelb und blau und lila anzuschauen.
      fotos sollte ich mal machen, fällt mir dabei ein.

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  8. Da sind schon so viele schöne Kommentare gekommen, ich denke, ich muss gar nicht mehr viel dazu sagen, nur dies: Tragen wir Sorge zu allem, was uns noch geblieben ist!

    Mit herzlichen Grüssen, zurück von den spannenden Tagen bei unserem einen Sohn und seiner Freundin in Manchester,
    Brigitte

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  9. ja, achtsamkeit wäre wichtig.
    alles liebe zu dir

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  10. Ich habe heuer erst ganz wenige Schmetterlinge gesehen. Zwar fliegen immer wieder Kohlweißlinge durch den Garten und einmal habe ich ein Tagpfauenauge gesehen, aber das war es auch schon. Zitronenfalter, Bläulinge und Co konnte ich aber nicht entdecken. Traurig!

    lg kathrin

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    1. bei mir gibt es auch nur tagpfauenaugen. sonst nix.
      lg zu dir

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  11. Liebe Ingrid,
    alle Arten werden weniger -nur die Schnecken vermehren sich!
    Erst die Bienen, dann die Amseln, jetzt die Frösche. Wohin soll
    das führen. Ach ja, auch hier sind kaum Schmetterlinge.
    Einen schönen Abend wünscht dir
    Irmi

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    1. ja, traurig. und es wird sicher nicht besser.
      alles liebe in deinen tag

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  12. Das was Du bei dir vermisst ist hier in der Überzahl vetreten. Schwalben, Stare, Frösche, Fledermäuse, Blindschleichen, Biene etc. aber wir sind schon sehr im Süden, die Gegend bietet sich nicht für intensive lanwirtschaftliche Verausgabung (bergig, enge Täler), Industrie hat es gar keine.
    Auch bewohnt eher spärlich. Sobald man aus den Bergen hinauskommt verändert sich das auch...
    Was mir aufgefallen ist in der letzten Zeit, dass die Zugvögel das ganze Jahr über hier bleiben, d.h. sie fliegen nicht im Winter nach Afrika weiter und Sommer in den Norden zurück, sie bleiben hier...
    liebe Grüsse
    bea

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    1. danke dir für das virtuelle getier. wenigstens bei dir ist die welt noch in ordnung. beruhigt mich ein bisschen.
      liebe grüße

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