Freitag, 22. Juni 2012

VON DEN VERLUSTEN


Im Urlaub muss frau vermehrt auf ihre Sachen achten. Damit nix Wichtiges geklaut wird. Denn sonst gibts Komplikationen und Scherereien, die kostbare Ferienzeit rauben.
Diesmal habe ich zufällig jemanden beobachtet, der ein Auto knacken wollte. Aufgefallen ist es mir nur, weil er sich so auffällig nach mir umgesehen hat. Ich glaube, er hat es sich dann anders überlegt, obwohl ich ohnedies nix unternommen hätte. Die südländische Polizei begeistert mich wenig und bis ich einen Ordnungshüter aufgetrieben hätte mit all den Sprachbarrieren, wäre der Fall schon erledigt gewesen.
Normalerweise passiert mir kaum etwas. Vor vielen, vielen Jahren ist mir auf der Nachbarinsel Formentera eine Tasche vom Fahrrad gefallen. Relativ viel Geld drinnen, Papiere drinnen, Badezeug. Ich habe es sehr rasch bemerkt, aber jemand, der hinter mir gefahren ist, hatte sie bereits aufgeklaubt. Bei der Polizei hat es dann ewig gedauert, ich musste wegen der Dokumente hin. Die Retourfähre nach Ibiza konnte ich mit der Kaution fürs Fahrrad bezahlen und den Leihwagenschlüssel hatte ich in der Hosentasche. Also ein Verlust, der sich in Grenzen hielt.
Südpolizei die zweite:
ist auch viele Jahre her. Ein kleines Hotel in Bozen. Neuübernahme. Witzigerweise habe ich vor dem Verlassen des Zimmers den Kasten abgesperrt und den Schlüssel mitgenommen. Mache ich sonst nie. Bei der Rückkehr waren alle meine Schuhe und Seidenunterwäsche und der Führerschein meines Begleiters weg. Wie sich dann herausstellte, passten die Schlüssel für mehrere Zimmer und in einem hatte sich ein drogenabhängiges Mädchen einquartiert. Nach ewigem Hin und Her mit einem völlig hilflosen Hotelbesitzer haben wir dann Stunden auf der Polizeistation verbracht, wo die junge Dame mit meinen funkelnagelneuen Stiefeln saß, der Rest der Sachen war bereits verschwunden. Ich hatte nur mehr schäbige Turnschuhe und als ich aufbegehrte und meinte, die Stiefel hätte ich schon gerne, verteidigten die  Polizisten das Mädchen, die Arme hätte ja dann gar nix mehr anzuziehen. Worauf ich ihr meine abgetretenen Turnschuhe verpasste und mit den Stiefeln abzog.
Nie wieder Polizei im Süden, wenn es nicht sein muss, weil das heißt den Ärger verdoppeln.
Und solche Bagatellen melde ich bei uns auch nicht, schade um die Zeit.
Solche Begebenheiten fallen bei mir unter die Kategorie "Spende an die Materie".

4 Kommentare:

  1. Schöne Geschichten wären das, wenn sie nicht so ärgerlich wären.
    Ach ja, die Ferienzeit ist aus diesem Blickwinkel gesehen etwas eingetrübt. Man hofft immer, um solche Polizeibesuche herumzukommen.
    Meinem Begleiter wurde vor vielen Jahren (damals in Schweden) im Bus die Uhr vom Handgelenk gestohlen. Da sie nicht wirklich teuer gewesen war, liessen wir es dabei bleiben. Eine Bagatelle.
    Solange die Gewinne die Verluste aufwiegen ist alles im grünen Beriech.

    Viel Sonne in den Tag - so wie auf dem Bild - wünsche ich dir, Ingrid.
    Liebe Grüsse,
    Brigitte

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. das sag ich auch immer: die gewinne sollen größer sein, als die verluste. dann ist alles in ordnung.
      liebe grüße in deinen tag

      Löschen
  2. Wirklich ärgerlich - die lahmarschige Haltung der Polizei würde mich jedoch doppelt aufregen!
    Hatte bis jetzt echt Glück, mir wurde noch nie was geklaut...
    Lass dich von deinem Sommer verwöhnen!! Hier hat es keine 20°!
    ♥-lich Brigitte

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. das ist wirklich glück, wenn dir noch nie jemand etwas weggenommen hat.
      heute macht der sommer pause, ist aber auch angenehm.
      liebgrüßt in deinen tag

      Löschen