Montag, 4. Juni 2012

ILLUSIONEN

Eine meiner Lieblingszeitungsmeldungen der letzten Zeit ist die Geschichte von der schönen reichen Chinesin, die ein urschiaches Kind zur Welt brachte. Worauf der Mann annahm, dass sie ihn  betrogen hätte und sie ihm dann unter Tränen gestand, dass sie Schönheitsoperationen um zehntausende Euros hinter sich gebracht hätte und ihr das Kind gleichen würde. Darauf ließ sich der Mann scheiden und mit einer größeren Summe abfinden.
Wenn die Story nicht wahr ist, dann ist sie gut erfunden - ein schönes Beispiel für Illusion.


Wir leben in einer Welt, wo vieles nicht mehr ist, wie es scheint. Oder der Schein mehr zählt, als die Wirklichkeit.
Wir geben für viele konkrete Dinge, die wir brauchen, weniger Geld aus, als früher. Dafür sind uns unsichtbare  Sachen viel wert.
Geld, Geldmengen, Werte haben sich von einer Realität abgekoppelt, sind völlig ins Reich der Illusionen gekippt. In eine Welt des Scheins, fernab des Konkreten und der Wahrheit.
Irgendwo las ich, für den Hunger in der Welt müssten nur 60 Milliarden Euro ausgegeben werden und in die Bankenrettung, Staatenrettung würde ein Vielfaches investiert. Der Unterschied daran ist,
bei den Banken handelt es sich um fiktives Geld, das es in der Realität gar nicht gibt. Um Hungernden zu helfen, bräuchte man richtiges Geld. Richtiges Geld für Essen und Medikamente.
Ich kann das nicht zu Ende denken, wohin das führt, wenn wir, die wir aus Materie bestehen immer weiter ins Illusionäre abdriften. Aber vielleicht werden wir es schon bald wissen.

9 Kommentare:

  1. und eigentlich bräuchte es gar kein geld gegen den hunger, weil sich alle einmal selbst ernähren konnten bevor ihre länder, rohstoffe, lebensgrundlagen besetzt, ausgebeutet und zerstört wurden.
    vielleicht eine kleine weltbank für hilfe bei naturkatastrophen, die aber sicher weniger wären, hätte die umweltzerstörung nicht stattgefunden.
    ich weiß, hätte wäre wenn......
    ein endloses thema.
    grüße
    m.

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    1. wir werden auch keine lösungen für unlösbares finden.
      lg in den norden zu dir

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  2. Ja, deine etwas düstere Sicht unserer Scheinwelt ist gar nicht aus der etwas verunreinigten Luft gegriffen. Rosig sind die Ausichten nur auf den Wertpapieren ohne nennenswerten Wert.
    Aber wir haben ja kaum eine reelle Chance, das Narrenschiffruder herumzureissen...

    In diesem Sinne eine gute Fahrt durch die Woche.
    Lieben Gruss, Brigitte

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    1. zeitweise ist es auf dem narrenschiff auch lustig, wenn frau ob all der absonderlichkeiten aus dem staunen nicht herauskommt.
      hab einen guten wochenstart!
      lg

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  3. Guten Morgen
    bin über die Worte "urschiaches Kind" und kann mir aus dem Text nur erahnen was das ist!
    Wenn ich deinen Text lese, muss ich an eine Schlange denken, die sich selbst in den Schwanz beisst... das Verrückte ist jedoch, dass (im Momnet)andere Leiden.... habe aber ein starkes Gefühl, dass es nicht ewig so weiter geht.... obwohl auch ganz viele junge Menschen, die ich z.T. kenne, sich nicht gross um Hintergründe scheren...
    Wûnsche dir einen heiterdynamischen Tag
    bbbbb

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    1. urschiach - sehr, sehr häßlich
      hab einen feinen tag
      liebe grüße zu dir

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  4. über "urschiarch" hab ich gerade soooo lachen müssen! Wobei die Geschichte schon traurig ist - wie groß kann die Liebe gewesen sein, wenn sie auf einer Lüge aufgebaut wurde und dann wegen so einem, eigentlich, Blödsinn wieder gelöst wurde.

    Schon schlimm, wenn man über alles so nachdenkt - manchmal glaub ich, wir brauchen die Illusion um morgens überhaupt aus dem Bett zu kriechen.

    Nachdenkliche Montagsgrüße nima

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    1. ich denke da nicht an liebe, sondern an handelsabkommen. ;-)
      die chinesen liefern gerade überhaupt lieblingsgeschichten für mich.
      da gibt es angeblich für millionäre heiratskanditatinnen-castings. zu denen hunderte mädchen kommen, die bildschön, unoperiert, studiert und möglichst jungfrau sein sollen.
      wer spricht da von liebe?
      liebe grüße in die große stadt

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    2. heiratskandidatinnen soll es heißen

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