Mittwoch, 16. Februar 2011

DIE LETZTEN SPLITTER AUS DER ANSTALT

Eine tote Fledermaus habe ich gefunden.
Sie ist auch nachdem ich sie in die Sonne transportiert habe,
nimmer aufgewacht.
Der weiße Damhirsch hat sich ins Gegenlicht gestellt.
Hübsch ist er trotzdem.

Den Spruch "mir wurscht" nehme ich mit. Damit kommentierte der Tiroler Schneepflugfahrer alle Probleme der Welt. Zeigt von tiefer Resignation den Widrigkeiten des Schicksals gegenüber. Die Machtlosigkeit des kleinen Mannes. Gefällt mir gut.
Eignet sich hervorragend für Gespräche. Einer erzählt etwas, der andere sagt als Antwort: mir wurscht. So geht das reihum. Überaus anregend und kommunikationsbelebend. Fehlen wird mir auch seine herzliche Begrüßung des
Morgens: "Hier kommt meine einzige Inge!" Quer durch den Speisesaal.

Der Hausmeister, mein zweiter Tischmann, war von früh bis spät unterwegs um den neuesten Haustratsch zusammenzutragen. Alle Namen, alle Geschichten waren sein Revier. Somit war ich mit am Puls der Anstalt.
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Die Abwesenheit von Unglück ist auch Glück.
Ich bin wieder daheim. Danke sagen meine Gelenke.

6 Kommentare:

  1. Dass du den Spruch "mir wurscht" auf längere Zeit übernimmst, nehme ich dir nicht ab.
    Du hast dich emotinonal eingeigelt, oder?
    Ein klares JA oder NEIN passt nicht ganz zur Mentalität des Österreichers, aber "es wird schon werden", damit kann ich mich anfreunden.
    Dass die Kur Erfolg hatte liegt vielleicht auch an der kurzzeitig angenommenen "Wurschigkeit".
    Liebe Grüße ins Waldviertel.

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  2. heide:
    das ewige "mir wurscht" war so witzig. hat mir gut gefallen. na klar habe ich mich abgeschottet. anders hätte ich die anstalt nicht ertragen.
    lg zu dir

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  3. Hat nicht jeder mehr oder weniger sein eigenes "mir wurscht?" Ertappe mich öfters selbst bei "mal schauen", wenn ich mich nicht deklarieren will...
    Auf dass du dich rasch wieder heimisch und heimelig fühlst,
    hab einen schönen Tag,
    Ingrid

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  4. fanouria:
    du hast recht. jede hat ihr eigenes wurscht. wir können uns nicht für alles zuständig und verantwortlich fühlen. aber der mann sagt es immer, auch zu vielen dingen, die ihm gar nicht wurscht sind. kam oft so überraschend, dass es viel zu lachen gab.
    lg zu dir

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  5. aaaaaaaaaaaaaaaah
    das war es
    das ist aber auch eine nette tischgesellschaft
    mögen die gelenke lange dankbar sein
    allerliebste grüße
    birgit

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  6. birgit:
    ja, die tischgesellschaft war ok. wir haben viel gelacht. und das ist ja auch schon etwas.
    allerliebste grüße auch

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