Freitag, 27. November 2009

STADTSPLITTER

Wien sieht mich jetzt meist nur einen Tag,
keine Lust auf Stadt.
Ich presse alles in die wenigen Stunden,
da ist kaum eine Pause drin.
Trzesniewski ist Wien's berühmtester Brötchenimbiss -
die kleinen Happen sind köstlich
und machen satt.
Sonstige Stadtsplitter:
Ich habe in einem Antiquariat etwas gesucht -
bin bei zwei alten Frauen gelandet,
die sitzend in Papierbergen ihre Schätze hüten
und ängstlich darauf bedacht sind,
dass niemand etwas wegkauft.
Vor dem Geschäft ist eine riesige Baustelle,
es staubt ganz gewaltig,
jetzt liegt auf den alten Papieren zusätzlich neuer Staub.
Nach einem Hustenanfall bin ich zur Erleichterung der Geschäftsbesitzerinnen
geflüchtet -
alles blieb bewahrt -
unter Dreck gut geschützt.
Das Glück war mir woanders hold,
ich habe gefunden,
was ich suchte.
In Wien fahre ich teilweise mit den Öffis -
der Bus konnte nicht in die Haltestelle einfahren,
weil ein Mann - tagsüber im Hauptverkehr auf einer belebten Straße -
am Gehsteigrand stand und auf die Fahrbahn pinkelte.
Der Bus hätte ihm sein bestes Stück abgeführt.
Sachen gibts!
Das alles kann ich in meiner Waldeinsamkeit nicht erleben.
Stimmt mich gar nicht traurig.

7 Kommentare:

  1. Stadtleben hat Vor- und Nachteile.

    Ich kann auf die Vorteile auch ganz gut verzichten ;)

    Liebe Grüsse von der kleinen Insel
    Brigitte

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  2. brigitte:
    je länger ich einsiedle, desto weniger fehlt mir. und ich habe viele jahre in grossen städten gelebt. war auch ok. aber jetzt möchte ich es nimmer.
    lg auf deine insel

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  3. giggle
    meine stadt ist ja nicht so groß
    und ich lebe am rand fast im wald
    lg birgit

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  4. schon Paracelsus sagte, dass es auf die menge ankommt, ob was giftig ist oder nicht ... also nur kleine stadtsplitter bitte! lgkri

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  5. birgit:
    ich hab im wechsel zwischen stadt und land gelebt. jetzt hab ich mich richtig eingelassen auf die einsiedelei - und das ist gut. seither wird stadt immer weniger.
    lg

    kri:
    ja auf die dosen kommt es an. und stadt geht grad nur in ganz kleinen mengen.
    lg

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  6. kann ich voll unterschreiben!
    bin heute im herbstgarten gewandelt unter schnell ziehendem gewölk mit sonnensprenkeln. kleines sträußchen gepflückt aus löwenmäulchen, wicken, farn, winterjasmin, sogar noch zwei blüten kapuzinerkresse- das ist schön. das mit dem pinkelmann ist eklig. ich will momentan nur schönes. gruß in deine natur- sonia

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  7. sonia:
    ich bin auch schönsüchtig. und mit dem landleben fällt mir dann das hässliche viel mehr auf.
    wandle weiter in gärten und pflücke sträuße.
    lg

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