In Werner Herzogs Buch kommt auch Pucallpa und die Lodge in der Lagune von Yarinacocha vor.
Einige Jahre zuvor waren mein Lebensabschnittspartner und ich auf einer
Südamerikareise.
Im Reiseführer stand:
nette Unterkunft unter deutscher Leitung.
Und nach einigen Wochen quer durch den Kontinent
war das eine willkommene Abwechslung.
Das Flugzeug landet,
in den Tropen wird es um 18 Uhr stockdunkel,
wir nehmen ein Taxi und nennen unser Ziel.
Pucallpa - Straßen voller Morast,
alles unbefestigt,
das Taxi fährt und fährt,
keine Häuser mehr breit und weit,
lädt uns im Nirgendwo ab.
Einige Menschen sitzen im Finstern am Ufer eines Flusses.
Dunkel in den Tropen ist stockdunkel.
Ich schließe mit meiner diesseitigen Existenz ab.
Nichts zu sehen, zappenduster und wir sollen in ein Boot steigen.
Das war noch die Zeit vor Handy und Computer,
kein Mensch daheim wusste, wo wir uns aufhalten,
da wir einige Monate unterwegs waren,
hatten wir eine Menge Geld dabei.
Für die Leute dort möglicherweise ein Anreiz uns mal kurz im Fluss zu versenken.
Lost in Pucallpa.
So meine Gedanken.
Dass wir der einheimischen Sprache kaum mächtig waren,
ist ohnedies klar.
Ich hab auf meinen Reisen nicht oft Angst gehabt,
aber damals sehr.
Wir sind dann ins Boot gestiegen
und wurden übergesetzt.
Kein Wort im Reiseführer, dass die Lodge nur per Boot zu erreichen,
und dass eine Ankunft am Abend vielleicht nicht ganz zu empfehlen ist.
Wir haben einige herrliche Tage am Yarinacocha verbracht.
In einem Bungalow, wo Affen alles klauten,
wenn irgendein Fenster offen blieb.
Die Kosmetikartikel und Kleider konnte man sich aus den Bäumen angeln.
Im Fluss haben wir mit den Piranhas gebadet -
sie beißen nur zu, wenn man offene Wunden hat.
So richtig wohl war mir nicht dabei,
aber die einheimischen Kinder sprangen auch vergnügt im Wasser herum,
und die hatten noch alle Gliedmaßen..........
Farbenprächtige Papageien und jede Menge deutschsprachige Krimis
rundeten die faulen Tage ab.
Die Angst von damals vergesse ich wohl nie.