Freitag, 31. Juli 2009

SCHIFFERL FAHREN

Am Boot
Der Himmel

Das Wasser

So schaut Sommer aus. Manchmal.

Donnerstag, 30. Juli 2009

LIPNO STAUSEE

Das wird eine längere Geschichte.
Das ist eine Geschichte,
die mich sehr betrifft.
Das ist ein Platz,
wo der Himmel die Erde berührt.
Für mich.
Das ist ein Ort,
wo ich immer glücklich war.
Hier in der Gegend lebte dereinst Adalbert Stifter,
der zu Fuß nach Linz wanderte.
Und seine Romane schrieb.
Das war vor der Zeit des Stausees.


Die beiden oberen Bilder sind vom vergangenen Oktober.
Der Staussee ist 48 km lang
und an dieser Stelle 7 km breit.
Jahrelang war ich immer wieder da,
für einige Tage,
mit dem Neffenkind
oder mit einem Freund
oder allein.
Zuerst haben wir in den schäbigen Häuschen gewohnt,
mit Blick auf den See,
da war Ferienlagerstimmung,
viele Jugendgruppen verbrachten hier ihre Sommertage.
Später gabs dann mein Wohnmobil
und immer den Blick von oben auf den See.
Den Blick bei jedem Wetter,
im Sonnenschein und mit sturmgepeitschten Wellen.
Bootfahren, unter alten Bäumen liegen,
Steinpyramiden bauen,
Sommerglück.
Im vergangenen Jahr hab ich es nicht an den See geschafft,
im Herbst machte ich einen Tagesausflug hierher,
da war das Hotel/Camp geschlossen,
alles verwildert
und die Baumaschinen legten Straßen, Kanäle für eine Urbanisation an.
Der Schmerz traf mich so tief,
dass er mich tagelang beeinträchtige:
---------Mein Paradies wird verbaut---------
Gestern hab ich mich wieder hingetraut.
Keine Baumaschinen,
alles verwildert, weiterhin.
Das Hotel ist geschlossen.
Aber es wird auch nicht gebaut.
Einheimischenauskunft:
"Investment kaputt".
Erleichtert bin ich.
Eine Geschichte schließt sich ab.
Das Neffen-Kind ist fast erwachsen.
Die Glückszeiten am See sind vorbei,
irgendetwas hab ich verloren -------
Ich kann nimmer hinfahren,
aber der Himmel darf weiterhin die Erde berühren.
An diesem sehr speziellen Platz.

Mittwoch, 29. Juli 2009

SCHMETTERLING

Zartschwingig Lavendelnektar berührt.
Sommertrunken
tagelang kurzlebig
Schmetterlingsflügel teilen
Lufthauch.
Flattrige Schöngeister.

Dienstag, 28. Juli 2009

AM MOORTEICH


Mit Fischen und Libellen
im schwarzen Wasser geschwommen.
Sonne auf nackter Haut.
Der dumpfe Geruch des Modernden in der Luft.
Wenn ich Göttin spiele
einen Käfer aus dem Wasser rette,
muss ich dann auch die Bremsen retten?
Die sich abtrocknen
und sofort den nächsten Angriff fliegen.
Des Rettens müde
habe ich
den Schicksalslauf nimmer beeinflusst -
so macht das Göttinsein keinen Spaß.

Montag, 27. Juli 2009

WOCHENENDE


Bunt gemischt
wie die Gefühle
der Wirrwarr
der Ereignisse.
Gerne möchte ich mich wieder so spüren,
dass ich Freude an mir habe.
Mich kennen
und nicht in manchen Augenblicken
einer Fremden begegnen.

Sonntag, 26. Juli 2009

PIG CITY

Manchmal erzählen mir die Medien verrückte Geschichten.
Ein niederländischer Architekt plant eine
"Pig City".
Unweit von Amsterdam.
40stöckige Häuser am Meer
mit jedem Komfort für die Schweinezucht.
Mit Sonnenterrassen und Duschen.
Durch den steigenden Fleischbedarf braucht die Erzeugung
mehr Fläche,
es soll in die Höhe gebaut werden,
am Boden wird der Platz zu eng.
Fantasiegebilde sehe ich da vor mir,
ganze Bauerndörferhochhaussiedlungen
mit Misthaufen am Dach.........
Zukunftsvision,
demnächst schon ganz normal?
Satelitenstädte für Schweine.

Samstag, 25. Juli 2009

GRENZEN

Vormals eine kleine Stadt.
Später
nur mehr
ein Haus
eine Kaserne
Grenzsoldaten
Heute
kein Dorf
keine Grenze
keine Soldaten
Jetzt Verfall
Verwüstung
Zerstörung
wieviel
Schicksal
Leid
durch Willkür.
Politiker
ziehen Striche auf der Landkarte
teilen
Menschen
in Zonen.

Freitag, 24. Juli 2009

LAUSCHANGRIFF


Einiges hört sich im Vorbeigehen.
Aus diesen Wortfetzen,
diesen offenen Strukturen
lassen sich Leben denken.
Fünf alte Männer,
halbsportlich
besprechen die Vorteile von Wäschetrocknern........
Meine freien Gedankenassoziationen:
verwitwet
Haus allein
einsam
etc.
Doch vielleicht ist alles ganz anders.
Die einzelnen Sätze
im Vorbeigehen aufgefangen
sind oft viel interessanter
als das vollständig Erklärte.
Tage könnte ich mit diesen Lauschangriffen verbringen.
Eigene Geschichten dazu fantasieren.

Donnerstag, 23. Juli 2009

OFFENSEE

Einer meiner Lieblingsseen im Salzkammergut.
Blau- und grünfarben mit großen Fischen.
Glaskares leitungskaltes Wasser.
Heiß war es heute dort.
Eigentlich wollte ich länger bleiben,
dann gabs in meinem Lieblingsgasthof nur ein schäbiges Zimmer
die sind seit vergangenem Jahr mindestens 30% teurer geworden,
wo sind Wirtschaftskrise und Touristenrückgang?
Wieder heim ins Waldviertel gefahren -
da ist es kühler und auch schön
und es gibt keinen Touristennepp.
Bin das schon gar nimmer gewöhnt,
die Abzockerei.
Jetzt, wo ich so viel in meiner Einsiedelei lebe.
Aber schön wars doch.

Mittwoch, 22. Juli 2009

VOR DEM FENSTER GROSSE TIERE

Jede Menge Tiere gibts heuer vor dem Fenster.
Viele Rehe,
Hasen rennen Galopp.
Schön ist das.
Freude ist es.
Naturfernsehen.

Dienstag, 21. Juli 2009

KLEINE TIERE

Rundums Haus ist nur Grünes
da leben viele Tiere,
mehr kleine als große,
die kommen gerne zu mir.
Fenster und Türen stehen ihnen offen.
Bei manchen macht es mir gar nichts aus,
wenn sie mit mir wohnen wollen,
Spinnen kann ich gerne haben,
die fressen dann in Ecken andere Insekten,
die ich weniger nett finde.
Ganz eklig sind für mich Ohrschlüpfer,
die wollen gerade wieder ins Haus,
nisten in Ritzen,
wenn ich eine Türe öffne,
fallen sie alle auf mich.
Oder sie sind im Salat versteckt!!
Igitt.
Ameisen wollten heuer auch lange bei mir sein,
die muss ich mit allen Mitteln,
den giftigen und ungiftigen bekämpfen.
Gestern hat es eine kleine Schlange zu mir geschafft,
war wohl eine Blindschleiche (kenne mich da nie aus),
über die kann ich mich freuen.
Mäuse bringt die Katze und manchmal kommen sie auch so,
sind meine Feinde,
haben bei mir schon so viel Schaden angerichtet,
muss ich leider auch vernichten.
Fliegen und Mücken halten sich sehr in Grenzen,
aber wenns auch nur eine Fliege gibt,
will die unbedingt auf mir krabbeln.
All dieses Getier sitzt sicher am längeren Ast,
es braucht eine Menge Mühe um es halbwegs im Schach zu halten
und es kann mich mit Leichtigkeit aus der Ruhe bringen.
Insekten wird es sicher geben,
solange sich die Erde dreht.
Ein altes Heurigenlied leicht abgewandelt
"Es wird ein Mück´ sein,
und wir wer´n nimmer sein......."

Montag, 20. Juli 2009

STADTSPLITTER

Stadtsplitter im Vorbeigehen aufgefangen:
Die gut gekleidete junge Frau zerrt ihr quängelndes Kleinkind mit den Worten aus dem Auto:
"Ich muss arbeiten gehen, damit wir etwas zu essen haben".
-------
Ein junger Mann mit Helm auf dem Kopf sitzt auf seiner Vespa,
blickt in den Rückspiegel und schneidet seine Nasenhaare mit einer kleinen Schere.
Selbstvergessen in einer belebten Straße in der Innenstadt.
---------
Einträchtig sitzt das ältere türkische Paar
in der warmen Abendluft neben ihrem kleinen Lebensmittelgeschäft auf der Straße,
daneben hat das neue Designhotel eröffnet.
--------
Diese Vielfalt der Eindrücke
jede für sich eine ganze Geschichte
zusammengeballt in kurzer Zeit
Bild auf Bild
überraschend, witzig, rührend, schön, abstossend,
das ist Stadt
ist pralles Leben.

Sonntag, 19. Juli 2009

BLOGKUNST

Gestern habe ich meine Meinung über
Kitsch und Schmarrn geschrieben.
Es gibt natürlich auch die andere Seite.
Blogs mit Fotos zum Niederknien schön,
jedes einzelne ein Gemälde,
Kompositionen in bunt,
nichts ungenau,
kein schiefer Rand,
kein Detail dem Zufall überlassen.
Begeistern mich immer wieder.
Und Blogs mit Geschichten,
da stimmt jedes Wort,
Sätze kristallklar,
sprudelnd vor Ideen, interessanten Wendungen,
blitzgescheiten Überlegungen.
Das sind die Freuden des Lesens,
mit Schönem und Gutem überrascht zu werden,
brillanten Ideen,
geschliffenen Formulierungen.
Sprachlos und beeindruckt sitze ich dann vorm Bildschirm -
und freue mich.
Dankeschön!

Samstag, 18. Juli 2009

EINFACH SCHÄBIG

So schäbig
wie diese Rentiere
die gerade ihr Winterfell loswerden
sind manchmal meine Gedanken.
Wenn ich mich durch die Blogs rolle,
möchte ich zeitweise richtig unnette Sachen schreiben.
So im Großen und Ganzen werden ja nur Freundlichkeiten ausgetauscht.
Ich finde das in Ordnung.
Aber meine Finger jucken doch auf der Tastatur
auch mal zu schreiben,
wie dilettantisch ich irgendeine Hausfrauenmalerei finde,
oder es gab auch schon Bilder von schnuckeligen Wohnaccessoires,
hach, wie schön wäre es da
die Anmerkung von grauenvoll geschmacklos zu hinterlassen.
Und jetzt gebe ich ein Geheimnis preis:
ich hab da meine "Geheimblogs",
da schaue ich nur rein,
um mich an - für mich - Scheußlichkeiten zu ergötzen.
Da gibts ganz fettes Essen auf Fotos,
der Anblick vertreibt mir jede Lust zur Nahrungsaufnahme,
oder eben grottenschlechte Bilder,
Engelchen in allen Variationen, etc.
Ich brauche das wohl für den Ausgleich,
ist so eine Art Blogsoap für mich.
Soaps sind ja auch für die niederen Gelüste gemacht.
Ja, ich weiß, ich bin eine schlechte Menschin.
Richtig schäbig halt.
Kommentieren tu ich dort nicht,
weil jedem sein eigenes Himmelreich -
aber schön wärs schon
mal abseits von den Nettigkeiten zu schreiben.
Aber bitte macht das nicht bei mir!

Freitag, 17. Juli 2009

WAS ALLES DURCH DEN MAGEN GEHT

Liebe geht durch den Magen -
es gibt Liebe
da kann ich gar nichts essen -
da ist Luft genug.
Und es gibt Liebe
da muss ich schlemmen,
vom Süßen und vom Sauren.
Es gibt Unglück
da gehört Kauen und Schlucken dazu,
den ganzen Tag etwas zwischen den Zähnen haben
ist ein Muss
und dann gibts Unglück,
da bleibt der Magen leer.
Da gehts mir so schlecht,
da mag ich auch nichts essen.
Wenn ich mir das so überlege,
dann ist Glück und Unglück gleich.
Beides raubt entweder den Appetit
oder es verführt zum hemmungslosen Fressen.

Donnerstag, 16. Juli 2009

WIESO?


Wieso laufen meine Tage
wie sie laufen?
Wieso ist alles verhext und zugedichtet?
Ich wollte baden fahren.
Zum Waldteich.
Zufällig regnet es nicht und warm ist es auch.
Ich lasse die Hausschlüssel irrtümlich stecken -
weil ich so zerfleddert bin.
Ich kehre um,
will noch schnell eine Kleinigkeit essen,
öffne die Tür der Gefrierkombi -
und die gibt den Geist auf.
Sehr toll bei der Hitze.
Kundendienst angerufen -
und nachdem ich die Dame dort überreden konnte,
soll heute Nachmittag noch ein Techniker kommen
und schauen was zu machen ist.
Ist übrigens ein Jahr alt das Ding.
Eine Paranoia entwickle ich -
alles was ich plane,
geht nicht,
was ich angreife,
geht kaputt -
meine kleine Katze, die immer gesund war, hinkt jetzt auch ...
Irgendwann muss doch einmal ein Ende erreicht sein...
irgendwann muss sich eine Serie wenden ....?

GLÜCKSZAHL

Geburtstag -
Hausnummer -
meine Glückszahl.
Wer kennt nicht die kleinen abergläubischen Spiele -
wenn diese Zahl irgendwo auftaucht,
dann geht alles gut.
Frau muss im Leben Hilfen einbauen,
die kleinen Überbrückungen der Unannehmlichkeiten.
Die Haltegriffe im Wirbel des Geschehens.
Was wären die Tage ohne Aberglauben?
Geradlinig.
Schnörkellos.
Was wäre Leben ohne Geheimnisse?
Ohne die Hoffnung,
dass hinter dem Sichtbaren
das Verborgene Überraschungen und Geschenke für uns bereithält?
Ein wenig Magie der Wünsche?!

Mittwoch, 15. Juli 2009

DUMM GELAUFEN

Wenn ich das ernst nehme,
was mir die Medien erzählen,
dass die Autodiebstähle in Wien um zig Prozent zugenommen haben,
dann muss ich
wenn ich mal in der Stadt bin
eine Lenkradsperre am Auto anbringen.
So dachte ich.
Da ich die aber nie benütze,
ist sie inzwischen so rostig,
dass sie zwar das Lenkrad sperrt,
aber am nächsten Morgen
dort auch unöffenbar verharrt.
Glück im Unglück,
das Ding lässt sich zumindest zusammenschieben.
Bleibt aber entfernungsresistent.
Also, fahre ich mit dem urschweren Stahlstab am Lenkrad.
Airbag kann nun keiner mehr aufgehen.
Irgendwann auf der Autobahn wird es mir zu dumm,
ich bin auch nicht wirklich sicher,
dass Kriechöl allein genügt
und was mache ich daheim,
wenn ich diese herrliche Diebstahlsicherung nicht entfernen kann?
Also zum Automobilclub.
Auf mein Anraten versuchts der mit viel Öl,
das auch auf den Sitz und auf meine frisch gewaschenen Hosen tropft-
aber das Unding ist ab.
Und alles nur,
weil ich mich von Medienberichten beeindrucken ließ.
Die Autodiebe hätten sich über meine
Rostdiebstahlsicherung schief und bucklig gelacht.
Lachen Diebe ......... ???

Dienstag, 14. Juli 2009

ZAUBERGARTEN UND HEXENHUT



Durch einen Zaubergarten spaziert
Kräuter in Hülle und Fülle
der Dauerregen hat Wildnis ins Gepflegte gebracht
Hexenhüte liegen herum
einem konnte ich nicht widerstehen -
so wie eine Schwalbe keinen Sommer macht
macht ein Hut keine Hexe.

Montag, 13. Juli 2009

ANGST

In Werner Herzogs Buch kommt auch Pucallpa und
die Lodge in der Lagune von Yarinacocha vor.
Einige Jahre zuvor waren mein Lebensabschnittspartner und ich auf einer
Südamerikareise.
Im Reiseführer stand:
nette Unterkunft unter deutscher Leitung.
Und nach einigen Wochen quer durch den Kontinent
war das eine willkommene Abwechslung.
Das Flugzeug landet,
in den Tropen wird es um 18 Uhr stockdunkel,
wir nehmen ein Taxi und nennen unser Ziel.
Pucallpa - Straßen voller Morast,
alles unbefestigt,
das Taxi fährt und fährt,
keine Häuser mehr breit und weit,
lädt uns im Nirgendwo ab.
Einige Menschen sitzen im Finstern am Ufer eines Flusses.
Dunkel in den Tropen ist stockdunkel.
Ich schließe mit meiner diesseitigen Existenz ab.
Nichts zu sehen, zappenduster und wir sollen in ein Boot steigen.
Das war noch die Zeit vor Handy und Computer,
kein Mensch daheim wusste, wo wir uns aufhalten,
da wir einige Monate unterwegs waren,
hatten wir eine Menge Geld dabei.
Für die Leute dort möglicherweise ein Anreiz uns mal kurz im Fluss zu versenken.
Lost in Pucallpa.
So meine Gedanken.
Dass wir der einheimischen Sprache kaum mächtig waren,
ist ohnedies klar.
Ich hab auf meinen Reisen nicht oft Angst gehabt,
aber damals sehr.
Wir sind dann ins Boot gestiegen
und wurden übergesetzt.
Kein Wort im Reiseführer, dass die Lodge nur per Boot zu erreichen,
und dass eine Ankunft am Abend vielleicht nicht ganz zu empfehlen ist.
Wir haben einige herrliche Tage am Yarinacocha verbracht.
In einem Bungalow, wo Affen alles klauten,
wenn irgendein Fenster offen blieb.
Die Kosmetikartikel und Kleider konnte man sich aus den Bäumen angeln.
Im Fluss haben wir mit den Piranhas gebadet -
sie beißen nur zu, wenn man offene Wunden hat.
So richtig wohl war mir nicht dabei,
aber die einheimischen Kinder sprangen auch vergnügt im Wasser herum,
und die hatten noch alle Gliedmaßen..........
Farbenprächtige Papageien und jede Menge deutschsprachige Krimis
rundeten die faulen Tage ab.
Die Angst von damals vergesse ich wohl nie.

Sonntag, 12. Juli 2009

FITZCARRALDO

Ich lese gerade Werner Herzogs Buch "Eroberung des Nutzlosen".
Ein Tagebuch über den Film "Fitzcarraldo" , der in den 80er Jahren
im Amazonasgebiet gedreht wurde.
In diesem Film wird ein Schiff über einen Berg gezogen.
Hauptdarsteller Klaus Kinski.
Mich faszinieren solche Geschichten,
die Besessenheit von Menschen ihre Ideen in die Tat umzusetzen.
Wie sie mit Problemen umgehen,
sie bewältigen,
welche Entbehrungen nötig sind
auf der Jagd nach der Erfüllung eines Traumes.
Diese Gratwanderung zwischen Scheitern und Siegen,
die auch Menschenleben kostete
(bei den Dreharbeiten sind einige Ureinwohner getötet worden).
Dass Klaus Kinski mit seinen täglichen Wutanfällen nicht ermordet wurde,
war nur zufällig.
Ich versuche den Antrieb hinter all dem Wahnsinn zu ergründen,
ist mir alles sehr fremd
und deshalb ist es so aufregend, spannend und unbegreiflich.
Morgen erzähle ich meine persönliche Amazonas-Geschichte.

Samstag, 11. Juli 2009

IM WALD

In einer Regenpause
mit meiner uralt Stanglpuch in den Pilzen.
Eierschwammerln gefunden.
Viel zu viele.
Gelsen greifen in Schwärmen an,
trotz Regenjacke und Gummistiefeln.
Einen Kauz gesehen
- vielleicht war es der von mir im Winter gerettete
bei einer Rotkappe entschuldigt,
die ich fast überfahren hätte.
Heidelbeeren in den Mund gefuttert,
spärlich wachsen sie in diesem Jahr.
Ein Tag
der so ist
wie Tage im Jahr davor
oder davor
oder immer schon
oder immer wieder
ein Waldvierteltag
Lebenstag

Freitag, 10. Juli 2009

VOM KOCHEN UND VOM ESSEN

Weltweit boomen die Kochshows im Fernsehen.
Es wird verfeinert, gekünstelt, verfremdet was das Zeug hält.
Kunst in Topf und Pfanne.
Köche sind hochdekoriert,
werden geschmückt mit Hauben und Sternen.
Sie sind Stars,
gebieten über ihre Küche
und die Gäste.
Glücklich darf sich schätzen,
wer zu Tisch und Teller zugelassen wird.
Schöne, Berühmte und Reiche buhlen um ihre Gunst.
Wer etwas auf sich hält,
kennt sich aus mit Weinen und dem gepflegten Tafeln,
Essen wird hochstilisiert
wird zum Mittelpunkt des Lebens erhoben.
Wenn mir die Speisekarte etwas von AN und VON erzählt,
sozusagen von adeligen Genüssen,
dann wendet sich mein Magen verkrampft ab.
Ich möchte jetzt nicht mit den alten Römern kommen,
dem Niedergang der Kultur
und der Dekadenz.
Aber was ist es wirklich,
dass der Nahrungsaufnahme diese Bedeutung gibt?
Diese Überhöhung des Essentiellen.
Fehlt sonstiger Sinn im Leben?
Hier findet eine Überbetonung des Materiellen, Körperlichen statt,
die in der Wichtigkeit der verfeinerten Zubereitung von Speisen gipfelt.
Ratlos und verwundert bin ich,
ich weiß nur,
dass auf jeden Hype
der Gegenausschlag des Pendels folgt,
Vielleicht wird Essen wieder eine vergnügliche Nebensache
und spirituellere, geistigere Werte
werden wichtiger.
Kann sein, dass es so kommt
oder vielleicht doch ganz anders.
Aber so wie es jetzt ist,
ist es sicher nimmer lang.
Da haben wir bald die Spitze des Möglichen erreicht.

Donnerstag, 9. Juli 2009

AM ZEBRASTREIFEN

Das Warten auf den Bus macht müde.
Die Wiener Linien waren auch schon einmal pünktlicher.
Am Zebrastreifen sind wir sicher.
Wir haben Vorrang.
Gut einmal Pause zu machen.
Wenn der Bus heute nimmer kommt,
sollten wir heimfliegen.

Mittwoch, 8. Juli 2009

VOM REGEN

Ich mag nicht immer das Gleiche schreiben,
aber für alle,
die im Trockenen,
womöglich Sonnigen sitzen -
bei uns regnet es seit Wochen.
Mal mehr,
mal weniger,
sehr heftig,
ab und an scheint sogar die Sonne.
Und zwischendurch gibts Starkregen mit Gewittern.
Jeden Tag überschwemmt es einen anderen Teil von Niederösterreich,
Bäche, die normalerweise 30 cm hoch sind,
steigen in Minuten auf 4 Meter an.
Reißen alles mit,
was auf dem Wassermassenweg ist,
dringen in Häuser ein...
Ich bin glücklicherweise nicht betroffen,
nur eine Mauer wird langsam feucht.
Beim barfuß durchs Gras gehen,
spüre ich den Boden nass und weich.
Wenn ich Metereologen wissenschaftlich sprechen höre,
dass das alles nichts mit der Klimaerwärmung zu tun hat,
sondern es einfach Wetterphänomene sind,
dann frag ich mich,
warum haben wir jetzt nur mehr Phänomene und kein Wetter??

Dienstag, 7. Juli 2009

SPRACHE

Schöne Sprache mag ich.
Manchmal lese ich Sätze,
die brillant formuliert sind,
die überraschende Wendungen nehmen,
in Buchstaben gebrachte Bilder,
faszinierend in ihrer Ausdruckskraft -
diese Sprachmalereien machen mich atemlos.
Ich lese gerade Werner Herzogs -
"Eroberung des Nutzlosen."
......."Ein Sturm erhob sich ganz rasch und wehte mir die Blätter eines alten Briefes gegen das Moskitogitter des Fensters. Der Regen kam waagrecht unter mein Dach herein. Ich machte mir einen Kaffee, stark, wie zum Töten. Draußen regnet der Regen, es trauft vom Dach. Die großen Blätter der Bananenstauden beugen sich ehrfürchtig und empfangen den Regen. Ganz Geduld steht der Wald. Mit der Beschreibung des Regens hat man einen ganzen Kontinent beschrieben."
Da sieht frau die dumpfe Schwüle der Tropen,
die feuchte dampfende nasse Natur
und das Bild kommt aus einer glatten bedruckten Seite.
Wenn ich einen Wunsch offen hätte,
möchte ich richtig gut schreiben können.
Bilder malen aus Worten.

Montag, 6. Juli 2009

VOM VERSCHWINDEN DES LACHENS

Eines Tages war das Lachen verschwunden
es war nicht mehr zu sehen
nicht mehr zu spüren -
keine Zeit für Lachen.
Auch die Suche nach einem kleinen Lächeln war vergebens.
Lachlose Zeit.
Traurige Zeit.
Schwere Zeit.
Mühsame Zeit.
Mundwinkel mit Schwerkraft.
Plötzlich ist es wieder da.
Richtiges Gelächter,
das fröhlich macht,
bis in die letzte Zelle.
Das noch Stunden später in innerer Heiterkeit im Körper rastet.
Es ist gekommen, wie es gegangen ist -
mit den Wellen des Lebens.

Sonntag, 5. Juli 2009

GLÜHWÜRMCHEN


Im letzten Licht des Tages
barfuß durchs nasse Gras
tageswarmer Asphalt der kleinen Straße
unter nackten Sohlen
hinter Dunstschleiern ein voller Mond
vereinzelte Glühwürmchen tanzen auf und ab
irrlichtergleich
was ist ihr Sinn und Zweck?
Kleine Strahler.
Wie sehen sie aus
abseits von Helligkeit?
Jährlich wiederkehrende Wunder.
Rätsel der Natur.

Samstag, 4. Juli 2009

MÄNNERFREIE ZONE

Mein Blog ist eine männerfreie Zone.
Kommentare kommen immer von Frauen.
Das ist schon ok,
ich wundere mich nur,
dass da nie einer liest und was dazu schreibt.
Alles zu emotional?
Gibts überhaupt keine Frauenversteher?

Freitag, 3. Juli 2009

WIEN IM VORBEIGEHEN

Gibs Gackerl ins Sackerl ...
Sinniger Spruch für eine hundstrümmerlfreie Stadt.

Die Mitte der Stadt.
Treffpunkt bei der Uhr vor der Aida.
Schon immer,
noch immer.
Die Lokale sind voll,
als gäbs kein Morgen.


Mozart für Touristen.

Einer der angesagtesten Eisitaliener -
dampft Flüssigeis zur Kühlung auf die Markise.
Sachen gibts.........!

Das Badeschiff im Donaukanal -
Wasser so blau im Graubraun.