Donnerstag, 24. September 2020

DAS MAHNMAL STREIKT



Dinge entwickeln ihre eigene Dynamik.
Sie verselbständigen sich.
Nachdem ich den Post über meinen Roller geschrieben habe,
wollte ich ihn in sein Quartier stellen -
aber siehe da, er fährt nimmer.
Batterie leer.
Lässt sich nimmer laden.
Autoclub geholt.
Der meinte - der Starter geht auch nicht.
Großer Wagen gekommen, zur Werkstatt geschleppt.
Langsam keimt meine alte Liebe zum Roller wieder auf.
Jetzt, wo er beleidigt streikt,
möchte ich damit fahren.
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Fortsetzung:
Ich habe übersehen, dass die Maschine nicht anspringt, wenn sie am Seitenständer steht.
Am Abend ist diese Erkenntnis glühendheiß über mich gekommen.
Und der Pannendienst und ich,
wir sind sowieso keine Freunde.
Die unglaublichsten Fehlleistungen habe ich mit ihm schon erlebt.
Egal. Es war also nur die Batterie leer, dafür hätte es nicht die gesamte Aktion gebraucht.
Bei allerschönstem Wetter den Roller geholt.
40 km heimgefahren.
Mittelviel gefürchtet. Steile Kurven rechts gehen gar nicht.
Schotter traue ich mich auch nicht.
Einmal angehalten, als mir ein großer Bus auf den Fersen war und es nur kurvig bergab ging.
Da wollte ich mich in Ruhe fürchten.
 
Der hochverehrte Viktor Frankl ist mir eingefallen:
"Der Mensch kann tatsächlich stärker sein als seine Angst.
Man muss seine Ängste überwinden lernen, darf sich ihnen nicht hilflos ausliefern."
 
Nun denn.
Ich denke, der Roller und ich, wir können unsere Liebe wieder aufleben lassen.
Erleichtert.
 
 

 

10 Kommentare:

  1. Was für ein Abenteuer!
    Tja, das Leben sorgt immer wieder für Überraschungen, mal so, mal so.
    Und hier scheint sich ja ein Happyend anzubahnen. Und dein Mut konnte sich erst noch beweisen.
    Alles Gute und herzliche Grüsse,
    Brigitte

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    1. ja. so viel wirbel um nichts. nur damit ich wieder ins fahren komme. verrückt.
      liebe grüße

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  2. Na jetzt zum Herbst hin gib dem verschmähten Liebsten noch ein paar Tage Zuwendung vor seinem Winterschlaft... schön, habt ihr eure Beziehung erneuert und ist alles glimpflich gelaufen.
    Hast du für den Winter dann ein Auto oder wie kommst du in kalten Zeiten von A nach B?
    Liebe Grüsse Ursula

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  3. Jetzt hab ich mich fast verschluckt, beim Teetrinken,
    vor lauter Lachen!
    So eine riesiges Abschleppauto kam zu dir durch den Wald?
    Und hat dein süßes Zwutschki mitgenommen? Das war wie
    eine Feuertaufe. Die Gedanken der Männer hätte ich gerne
    gehört.......:-))))
    Einen Streich hat dir dein Roller gespielt. Gekonnt!
    Erste Pannenhilfe vom Feinsten!
    You made my day!
    hibisca

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    1. die aktion war ziemlich ein selbstläufer. ich habe mich kaum über mich geärgert. in der werkstatt die männer haben sich nur über den pannendienst gewundert. tja. alles gut.
      liebe grüße

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  4. Das ist eine schöne Fortsetzung für den gestrigen Post. Manchmal gehen Geschichten erst los, wenn man meint, sie seien zu Ende.

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  5. das zitat von viktor frankl finde ich auch hilfreich, du hast es ja gleich umgesetzt mit 40 km fahren. ist doch vernünftig, das nach eigenen regeln zu tun und zur seite zu fahren wenn ein bus kommt. das hat dich alles nur noch stärker gemacht, glaube ich. und lernen wir nicht immer wieder durch versuch und erfahrung, auch mit rollern? einen schönen tag mit spätsommersonne wünsche ich dir, gruß roswitha

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    1. ich verehre viktor frankl und beim fahren ist er mir wieder eingefallen. er, der sich immer gefordert hat, im hohen alter noch klettern ging und den ängsten nicht erlaubt hat nester in sein leben zu bauen.
      liebe grüße

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