Montag, 28. September 2015

BAUMWISSEN


Ich weiß, ich habe das bereits öfter geschrieben
und es ist auch nur ein Empfinden ohne Beweise.
Ich war dieser Tage wieder in Tschechien
und dort stehen besonders in der Grenzregion,
die ja etliche Jahrzehnte Sperrgebiet war,
also die Landschaft ist unbewohnt und fast unbetreten,
sehr alte Bäume.
Wenn ich über die Grenze komme,
macht sich in mir sofort ein anderes Gefühl breit,
ich sage jetzt einmal:
"Es ist Glück."
Bei uns wurden, besonders in den letzten Jahren,
fast alle Uralt-Dorfbäume gefällt,
weil die Bürgermeister Angst vor der Verantwortung für Schäden hatten.
Das, was sich früher schützend über Häuser gebreitet hat,
ist nicht mehr da.
Kahl und nackt liegen die Ortschaften in der Gegend herum.
Und ich habe das Gefühl,
der Schutz, das Wissen, die Weisheit, das Langzeitige, die Geborgenheit sind damit verschwunden.
Etwas sehr Wichtiges für die Menschen, die hier leben,
wurde abgeschlachtet
und keiner spürt die Bedeutung und den Verlust.
Ich lasse mich von meiner Meinung darüber nicht abbringen.
Wenn ich auch keine Beweise dafür habe.
Nur mein Herz spürt die Leere.

17 Kommentare:

  1. Das ist es ja: Vor lauter Absicherung, Gefahrenabwehr und Vorsorge verlernen wir, mit der Natur zu leben, sie so zu nehmen und zu akzeptieren, wie sie ist.
    Dein Herz trügt dich nicht. Für unsere Absicherung müssen wir viel Schönes, Ursprüngliches opfern. Das finde ich auch schade.

    Alles Liebe in die neue Woche,
    Brigitte

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    1. ja, schade. aber einiges bleibt ja noch.
      liebe grüße zu dir

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  2. Überversicherung kann sehr teuer sein..... Mich treibt es gerade immer unter Nussbäumen rum und ich genieße ihre Ausstrahlung, das knacken der Äste im Wind..... Die Bäume bei uns auf dem Hof haben wir, außer einem Holder, der selber wuchs, selber gepflanzt .... Jetzt nach 11 Jahre sind wir ganz nett eingewachsen!
    Wünsche dir einen hübschen neuen Tag
    Brigitte

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    1. ja, die jungen bäume sind auch ganz nett. aber ehrfurchtgebietend sind die uraltriesen.
      liebgrüße zu dir

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  3. ich bin ganz bei dir!
    alte Bäume werden meist erst furchtbar verkrüppelt und dann geschlägert, obwohl sie ursprünglich nicht geschwächelt haben... das Alter ist nicht einmal bei Bäumen erwünscht, mir tut das alles in der Seele weh, lg

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  4. auch ich musste 2 alte fichten abschneiden lassen...und eine buche...
    der nachbar sagte:"schlaft nicht am dachboden wenn der wind geht!"
    da bekam ich auch angst.

    obstbäume haben auch ein ablaufdatum.
    sie sollte ersetzt werden durch neue bäume, wegen der selbstversorgung.

    alles ist endlich!!!
    hibisca

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    1. ja, alles ist endlich. aber dem alten kann man auch eine chance geben.
      lg

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  5. Ja, Ingrid, meins auch...ich kann Dich so gut verstehen.

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  6. ja so sehe ich das auch
    wie sonst könnten die menschen so gefühllos und kalt werden
    mögen ein paar alte bäume stehen bleiben dürfen
    liebe grüße
    birgit

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    1. einige ganz alte bäume kenne ich. die werden mich sicher überleben.
      alles liebe zu dir

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    2. Da denke ich wie du Ingrid. Bäume sind nicht nur Bäume, sondern Wohnsitz für viele Wesen sichtbare und unsichtbare. Das erlebte ich greifbar als ich unter einer 800 Jahre alten Linde sass. Ich war so erquickt und fröhlich beschwingt, nur ist der Baum leider recht weit weg, ich muss mit Zug und Bus fahren bis dahin.
      Liebe Grüsse in die Nacht
      Elfe

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    3. ja, da stimme ich dir zu. wohnsitz für sicht- und unsichtbares.
      liebe grüße

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  7. man/frau sieht/spürt nur mit dem herzen gut !!!!

    herzlichen gruß aus der stadt

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  8. Du sprichst mir aus der Seele! Aus unserem Friedhof wurden z.B. alle alten Bäume entfernt. Machen ja nur Dreck und Laub und wenn ein Ast runter fällt, dann werden die kostbaren Grabsteine beschädigt. Nun heizt die Sonne diese kostbaren Gedenkstätten und Grababdeckungen auf, keine Blume mag in dieser Hitze gedeihen. Kein Schutz vor dem Wind, die Begräbnisse im Winter sind mehr als frostig.
    Vor unserem Haus steht noch ein alter Nußbaum, Seit er eine Nummer bekommen hat, warte ich schon darauf, dass die Straßenverwaltung in schlägern lässt. Denn immer wieder mal fallen dürre Zweige herunter und der Wind hat ihm schon manchen Ast abgerissen. Die LKW´s rupfen ihn auch ganz schön. Wenn er gehen muß, dann heule ich bestimmt. L.G. Eva

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    1. die alten bäume um uns herum können richtige freunde werden. durch die jahreszeiten begleiten sie uns.
      liebe grüße

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