Mittwoch, 30. September 2015

FANTASIE

Manches möchte ich nicht genau wissen.
Dann könnte ich keine eigenen Bilder spinnen.
Z.B. trinke ich Löskaffee aus einzel verpackten Sticks.
Und die sind nicht immer ganz gleich befüllt.
Manchmal ist etwas mehr drin.
Oder eines dieser Briefchen liegt total verknüllt in der Verpackung.
Vor meinem geistigen Auge sehe ich ein schmales graues Männchen,
das  mit Sorgfalt und Akribie unter Zuhilfenahme einer kleinen Waage 
und eines winzigen Trichters das Pulver in die schmalen Briefchen füllt.
Und ab und an zittert es ein bisschen, dann ist mehr oder weniger drin.
Warum es zeitweise zornig eines zerknüllt,
das dann unter all den anderen liegt,
das habe ich mir noch nicht ausgedacht.
Wenn 15 Stück fertig sind,
werden sie in einen kleinen Pappkarton geschlichtet,
den ich kaufen kann.
Im Besitz der Wahrheit,
könnte ich die kleinen Fehlerhaftigkeiten nicht personalisieren
und meine Fantasie wäre um ein kleines Männchen ärmer,
das Tag für Tag meinen Kaffee verpackt.


Dienstag, 29. September 2015

A BISSERL GLÜCK UND DAS SCHUTZENGERL

Entweder war es der Vollmond, der Blutmond oder sonst etwas.
Am Sonntag fahre ich sowieso nicht so gerne Auto,
zu viel jugendliches Testosteron ist unterwegs,
Zeltfeste allüberall, Alkohol umnebelt die Sinne, etc.
Ich wollte ins Kino,
Einen Film über Lebensenergie wollte ich sehen,
wusste nix darüber, er war aber ok.
Jedenfalls hat ein SUV Fahrer vor mir auf der Überlandstraße umgedreht.
In seine Breitseite wollte ich nicht reinfahren,
da blieb nur die Wiese.
Auf der ganzen Strecke so ziemlich das einzig ebene Straßenstück, ohne Graben, ohne Abhang, ohne Bäume.
Der Lederkniebundhosenträger hat sich nett entschuldigt.
Meine Lebensenergie hätte ich dann auch nimmer gebraucht,
das wäre ein Totalschaden mit Körperverlust gewesen.
Aber eben Glück und Schutzengel waren zur Stelle.
Dankeschön.
Auf euch ist halt Verlass.


Montag, 28. September 2015

BAUMWISSEN


Ich weiß, ich habe das bereits öfter geschrieben
und es ist auch nur ein Empfinden ohne Beweise.
Ich war dieser Tage wieder in Tschechien
und dort stehen besonders in der Grenzregion,
die ja etliche Jahrzehnte Sperrgebiet war,
also die Landschaft ist unbewohnt und fast unbetreten,
sehr alte Bäume.
Wenn ich über die Grenze komme,
macht sich in mir sofort ein anderes Gefühl breit,
ich sage jetzt einmal:
"Es ist Glück."
Bei uns wurden, besonders in den letzten Jahren,
fast alle Uralt-Dorfbäume gefällt,
weil die Bürgermeister Angst vor der Verantwortung für Schäden hatten.
Das, was sich früher schützend über Häuser gebreitet hat,
ist nicht mehr da.
Kahl und nackt liegen die Ortschaften in der Gegend herum.
Und ich habe das Gefühl,
der Schutz, das Wissen, die Weisheit, das Langzeitige, die Geborgenheit sind damit verschwunden.
Etwas sehr Wichtiges für die Menschen, die hier leben,
wurde abgeschlachtet
und keiner spürt die Bedeutung und den Verlust.
Ich lasse mich von meiner Meinung darüber nicht abbringen.
Wenn ich auch keine Beweise dafür habe.
Nur mein Herz spürt die Leere.

Sonntag, 27. September 2015

GRENZEN


Lange hat das zaunlose Europa nicht gehalten.


Samstag, 26. September 2015

SICHER



Eine Platzwahl braucht Bedacht und Vorsicht.


Freitag, 25. September 2015

FRUCHTLOS



Männer sind wie meine Paradeiser -
man kann sich monatelang bemühen,
aber der Ertrag steht in keiner Relation zum Aufwand und der eingesetzten Energie.
Bei den Tomaten gebe ich vielleicht nicht auf.
;-)



Donnerstag, 24. September 2015

IMMER WIEDER EINE FREUDE


Wenn der erste Anblick in der Früh
das Reh beim Apfelbaum ist,
dann ist das immer wieder Freude.
Fühlt sich für mich so beschenkt an.
Auch wenn ich auf einen Hintern schaue.


Mittwoch, 23. September 2015

FLUCHTGESCHICHTEN


Mehr oder weniger zufällig mit einem Polen ins Gespräch gekommen,
der eigentlich aus der Ukraine stammt,
und traurig darüber ist,
dass jetzt dort alles zerbombt wird.
Jedenfalls erzählte er mir,
dass es großer Sport in Polen sei,
mit Metalldetektoren den Boden abzusuchen
und die, von den nach dem 2. Weltkrieg geflüchteten Deutschen, vergrabenen Schätze zu heben.
Neben Wertvollerem z.B. auch 200 Gläser eingewecktes Fleisch, das wohl jetzt das Ablaufdatum bereits überschritten hat.
Meine Großmutter, Gott hab sie selig, hat auf der Flucht den Familienschmuck unter einer Eiche vergraben.
Im Irgendwo. 
Die Hüfte hat sie sich beim Flüchten gebrochen.
 Ist bis Wien mit dem Pferdewagen weitergefahren.
Sie war dann lebenslang krumm, was sie nicht daran gehindert hat, über 90 Jahre alt zu werden.
Das Gespräch war beruhigend.
Ständig und immer wird und wurde herumgeflohen.
Nix ist fix.
Und prinzipiell muss das Leben einen tragen.
Hauptsache die Vorräte sind groß genug. 
Damit es später etwas zu finden gibt.


Dienstag, 22. September 2015

ERNÄHRUNGSNACHTRAG


Der Ordnung halber muss ich noch diesen Nachtrag liefern:
seit etlichen Monaten esse ich weitgehend ohne Getreide.
Jetzt habe ich ein Blutbild machen lassen.
Ist nicht wahnsinnig viel besser.
Wahrscheinlich sind all die Torten, Schokolade und Wurstsemmeln auch nicht so gesund.
Ein paar Kilos habe ich abgenommen und wohler fühle ich mich.
Aber egal:
die Lieblingsärztin meint,
das Blutbild sei schön genug.
Und jetzt denke ich einfach nimmer länger daran.
Brot und Nudeln bleiben weiterhin tabu.

Montag, 21. September 2015

ZU SCHADE


Das sind Bio-Weihnachts- Martinigänse.
Wenn man ihnen nahe kommt, müssen sie sich furchtbar aufregen.
So hübsche witzige Tiere.
Wenn sie nicht so gut schmecken würden.
Eigentlich zu schade zum Aufessen.


Sonntag, 20. September 2015

SPORT IST MORD



Heuriger in der Wachau

Beim Wachau-Halbmarathon starben zwei mittelalte Männer an Herz-Kreislaufversagen.
---
Vergangenes Wochenende war hier bei mir Wandertag.
Die 20 km Strecke führte bei meinem Haus vorbei.
Und jetzt bin ich ätzend und gemein:
die meisten wenigen Leute, die 20 km gingen,
waren alte Männer, hinkend und mühevoll.
Sie mussten den Beweis antreten, dass sie noch lebendig sind.
Und ich dachte, hoffentlich überleben sie die Anstrengung.
In manchen Fällen ist eben
Sport Mord.
Und der Ausspruch ist gar nicht von mir.
Interessant ist auch, dass die mehreren Leute, nicht links und rechts schauen,
wenn sie so am vorgegebenen Weg sind.
Sie haben nur das Ziel vor Augen.





Samstag, 19. September 2015

IN DER STADT


Seit ich kaum mehr nach Wien komme,
erledige ich vieles in Linz.
Und das geht wirklich gut.
Autobahn bis fast ins Zentrum
und ein Garagenplatz ebenda.
Alles sehr flott und einfach.
Kein Stau, keine Parkplatzsuche.
Und ich bin auch gleich wieder daheim.
Ein neues Lokal über den Dächern habe ich entdeckt.


Freitag, 18. September 2015

ALLES GUT


Beim schönsten Herbstwetter habe ich eine Runde mit dem neuen Gefährt gedreht.
Dabei ist mir eingefallen, dass ich nie ein Motorrad wollte,
weil ich vor der Geschwindigkeit Angst habe.
Kein Airbag, keine Knautschzone.
Haha.
Aber in der ersten Zeit habe ich mich am alten Moped auch gefürchtet.
Muss halt üben.
Kurven besonders.
Die Ausblicke sind sowieso prächtig.
Alles gut.
Sehr gut.


Donnerstag, 17. September 2015

AUFGERÜSTET



Mit Tränen in den Augen habe ich mein geliebtes Moped (ganz oben)
gegen den Roller getauscht.
Sieht ja beides ziemlich gleich aus.
Nur beim Gasgeben merkt man den Unterschied.
3,5 Pferde gegen 12.
Ich stelle mir dann vor, wie 12 schwarze Rösser vor mir herrennen.
Sie würden es wohl kaum für weniger als 3 Liter Sprit auf 100 km tun.
Da gehts schon recht flott dahin.
Über 5000 km hat mich das Moped in knapp 3 Saisonen gemütlich durch die Gegend getragen.
Der Scooter hat jede Menge Stauraum,
mit dem kann ich sogar zum Einkaufen fahren.
Ich freue mich.


Mittwoch, 16. September 2015

SEELENAUFTANKPLATZ


Seit ich diesen Waldteich entdeckt habe,
ist er mein bevorzugter Auftankplatz.
Wirklich paradiesisch.
Und meist ist niemand da.
Gehört zu irgendeiner Forstverwaltung -
also, alles verboten für gewöhnliche Menschen.
Aber sitzen und genießen ist erlaubt
und die Stille ist fast aufdringlich,
hier mitten im Wald.
Ziemlich viel Glück auf einem Fleck.



Dienstag, 15. September 2015

NASE


Manchmal liegt auch nur eine Nase herum.


Montag, 14. September 2015

HENDILOS


Vielleicht ist es Zufall
oder auch nicht.
In letzter Zeit treffe ich immer wieder auf Leute ohne Handy.
Ohne Uhr.
Männer im mittleren Alter.
Ich trage ja auch schon ewig keine Uhr,
Handy war noch nie meines.
Ich kann einer permanenten Erreichbarkeit nix abgewinnen.
Letztens war ich am Moped unterwegs,
habe einen Anruf erwartet,
beim Klingeln bin ich stehen geblieben,
hab mir den Helm vom Kopf gerissen
und dann war jemand dran, mit dem ich nicht sprechen wollte.
Eigentlich bin ich telefonisch kaum erreichbar,
aber mir wichtige Dinge erfahre ich immer.
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich schon jemals etwas verpasst habe.
Für mich gehört es zu meiner Freiheit,
Kontakt zur Mitwelt zu haben, wann es mich freut.
Aber wenn ich auf jemanden treffe, der sagt,
er hätte kein Handy, erstaunt mich das doch.


Sonntag, 13. September 2015

BÄUME


Ich lese gerade das Buch
von Peter Wohlleben:
"Das geheime Leben der Bäume".
Hochinteressant.
Die Kommunikation der Riesen,
ihre gegenseitige Unterstützung,
das soziale Zusammenleben.
Wir sind gerade erst am Anfang zu begreifen, wie fein durchdacht, aufeinander abgestimmt
unsere Umwelt ist. Da greifen unzählige Rädchen ineinander.
Ich schreibe jetzt nicht,
wie viel Schaden der Mensch mit seinem unachtsamen Umgang mit Natur anrichtet.
Nein, ich sage -
es ist wunderbar dieses Miteinander zu  sehen.
Und Bäume müssen sozial sein.
Sie können weder umziehen, noch flüchten, können sich nicht scheiden lassen , auch mit verreisen tun sie sich schwer -
sie müssen dort wachsen, wo der Samen hinfällt.



Samstag, 12. September 2015

SCHON WIEDER BEIM NACHBARN



Am Lipno-Stausee.
Das Wetter war trübe und angenehm.
Der See ist immer schön. 
Stimmung wie in Norwegen.
Mit der Autofähre muss ich fast jedes Mal fahren.
Richtig kindisch. Ich weiß.
Man gönnt sich ja sonst nix.




Freitag, 11. September 2015

NIX IST NIE SO WIE ES SCHEINT

Donautal bei Grein

Einmal schreibe ich noch über die Flüchtlingsproblematik.
Ich brauche das, um meinen Standpunkt für mich zu klären.
Doch das Thema ist so vielfältig, da gibt es keine eindeutigen Antworten.
Wenn eine Gesellschaft destabilisiert werden soll,
sind im Hintergrund immer Leute die großes Interesse daran haben.
Also ist nie etwas so, wie es vordergründig scheint.
Frage: wer profitiert am meisten von schwierigen Zeiten in Europa?
?
Und wenn ich nicht wirklich enthusiastisch über die Zuzüglinge schreibe -
ich bin wahrscheinlich nicht der totale Menschenfreund an sich.
Das hat nix mit Nationalität zu tun.
Die Krone der Schöpfung ist mir immer etwas suspekt. Und in solchen Massen sowieso.

Jedenfalls wünsche ich allen,
denen, die da kommen,
denen, die hier wirklich bis zur Selbstaufopferung an der Aufnahme und Logistik arbeiten,
und denen, die ihr  Österreich, diese Insel der Seligen, liebenswert und lebenswert behalten möchten,
eine friedliche glückliche Zukunft.






Donnerstag, 10. September 2015

BEIM NACHBARN


Über der Grenze war ich schon wieder.
In einem wirklich hübschen Waldgasthof.
Meine tschechische Lieblingsspeise:
Altböhmischer Rindsbraten mit Hefeknödeln (schmecken wie Pappe, ich mag sie sehr).
Und Bier - für mich das beste der Welt.
Leider für Autofahrer verboten.
In Tschechien am Steuer 0,0%o.
Und Schafe gibt es jetzt im Wald am Teich auch.
Alles schön.



Mittwoch, 9. September 2015

AMBIVALENT


Beim Heimkommen kam mir unterwegs der Paketdienst entgegen.
Ich stoppte ihn, ein lachender freundlicher junger Mann, des Deutschen kaum mächtig,
teilte mir fröhlich mit, dass er mein Paket vor der Haustüre deponiert hätte.
Ich mag das ja eher gar nicht,
einmal bin ich über eine Bestellung schon drüber gefahren,
aber ja, diesmal nichts passiert,
alles in Ordnung.
Das neue Festnetztelefon ist da,
das einzige Gewitter des Jahres letzte Woche hat das alte erledigt.
Mit den Flüchtlingen fühle ich mich ambivalent -
im Fernsehen wird immer berichtet, wie warmherzig und begeistert sie überall in Österreich und Deutschland aufgenommen werden.
Ich habe das Gefühl, dass die Berichterstattung sehr einseitig ist,
es werden im Fernsehen immer hochgebildete syrische Familien gezeigt, Ärzte, Unternehmer, etc.
Wenn ich hier der Stimme des Volkes lausche, hört sich alles ganz anders an.
Die einheimischen Menschen sind voller Angst und auch Neid,
sie sehen die großzügigen Sozialleistungen für Asylanten mit Bedenken.
Und es sind viele, sehr viele, die da kommen.
Ohne Kontrollen. Was ist plötzlich mit der Terrorgefahr?
Terroristen gehen nicht zu Fuß?
Tja.
Schwierige Zeiten.
In Oberösterreich stehen Landtagswahlen und in Wien Gemeinderatswahlen an.
Dass die  FPÖ stärkste Partei in Wien werden wird, ist so gut wie sicher.
 Und das haben wir uns auch nicht verdient.




Dienstag, 8. September 2015

NETZWERK DES WALDES


Im Fernsehen habe ich einen wirklich interessanten Beitrag über das Netzwerk des Waldes gesehen.
Bäumeversteher und Förster  Peter Wohlleben sprach über das Kommunikationsverhalten von Bäumen und Wäldern als Sozialgemeinschaft.
Hier werden die Schwächeren unterstützt, kein Starker wächst allen davon, nützliche Symbiosen werden eingegangen, Warnungen vor Schädlingen werden weitergegeben.
Fichtenwälder, die bei uns ursprünglich nicht heimisch waren,
bezeichnet er als Plantagen,
die rein der Holzverwertung dienen.
Sie werden die sich verändernden Umweltbedingungen nicht überstehen.
Buchen sind unsere Bäume
und in den Wäldern, die Peter Wohlleben verwaltet,
werden keine Harvester-Mörder-Maschinen oder giftige Pflanzenschutzmittel eingesetzt.
Schaut so aus, als hätten uns die Bäume einiges voraus.
http://www.peter-wohlleben.de/


Montag, 7. September 2015

FREMD


Nach längerer Zeit bin ich wieder einmal über die tschechische Grenze gefahren.
So nah - und gleich ist alles anders.


Feuerwehr heißt Hasici.
Klingt nach etwas Nettem.


Rauchfang mit Rauchgitter,
?
Wer soll da nicht in die Luft fliegen?


Teufel sind aus Schrott.


Das heilige Brünnl-Wasser in Dobra Voda
kommt gerade sehr behelfsmäßig aus dem Plastikschlauch.
Auch in Österreich beobachte ich oft,
dass sich sehr viele Menschen Wasser aus diesen
alten Quellen holen,
denen Heilkräfte nachgesagt werden.


Frisch geputzt strahlt Maria Trost
in opulenter barocker Pracht.
Bereits 1750 kamen über 60000 Pilger hier her -
der Kraftplatz hat nichts von seiner Energie verloren.


Engerln sind aus Stein


Und auch Mistkübel und Pilgertoiletten sind fremd.