Anscheinend können wir ohne Diskriminierung einzelner Gruppen nicht leben. Zu Negern sagt man jetzt Schwarzafrikaner und Eskimos heißen politisch korrekt Inuit, Lebensmittel, deren Namen von den Begriffen abgeleitet wurden, werden tunlichst umbenannt - wieso heißt die Firma Eskimo noch so und nicht Inuit?
(Kein Negerkuss, Mohr im Hemd, Indianer mit Schlag. Warum regt sich niemand über Russen und Frankfurter auf? Europäer dürfen gegessen werden?)
Dafür gibt es jetzt andere Gruppen, auf die gesellschaftspolitisch hingehauen werden darf.
Die Raucher und die Dicken.
Was sich da in den letzten Monaten an Irrsinn tut, ist ganz erstaunlich und ich kann mir nicht erklären, welche Lobbys dahinterstehen. Die Aktionen sind ja ganz nett, es gibt aber immer mehr Raucher. Genauso wie trotz all der Light-Produkte die Menschen immer fetter werden.
Die Raucher werden in die hintersten Kämmerchen oder ins Freie verbannt, jetzt sollen womöglich auch die Zigarettenpackungen vereinheitlicht werden. Mit allen möglichen Drohsprüchen sind sie bereits versehen. Rauchen ist wirklich völlig out und es braucht schon ein gesundes Selbstbewusstsein, um sich damit nicht schlecht zu fühlen. Wenn man/frau zu dick ist, detto.
Der richtige Staatsbürger ist rank und schlank und gesund und sportlich mit einem Wort: perfekt.
Wieso fällt mir Retorte dazu ein??
Welche Gesellschaft ist das, die ständig maßregeln und diskriminieren muss, um sich selbst besser zu fühlen?
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Ich habe einmal geraucht und empfinde heute rauchfreie Räume als sehr angenehm. Mein Übergewicht hält sich auch in Grenzen. Also gehöre ich zu den erwünschten Einwohnern ohne sichtbares Fehlverhalten. Langsam werde ich wohl zu alt, das wird dann die nächste Gruppe sein, die aus den Reihen der Guten ausgeschieden wird.