Montag, 9. September 2024

TIERLEID





 Jetzt wird es moralisch.
Ein wenig.
Den Gänsen geht es gut.
Jedes Jahr freut mich ihr Anblick.
Nicht mal der Wolf mag sich da bedienen.
Zu wehrhaft ist die Schar.
Wenn ich aus dem Auto steige für ein paar Fotos
rennen alle auf mich zu und machen einen Riesenlärm.
Und irgendwann in wenigen Wochen schlägt ihr letztes Stündlein.
Sie werden Braten. Mit Rotkraut und Knödeln.
Weniger erfreulich ist das Leben größerer Nutztiere.
Kühe, die auf Leistung gezüchtet sind, und Euter haben, die zwischen ihren Hinterbeinen fast bis zum Boden hängen. Ich habe Kühe weinen sehen. 
Ich denke, es sollte einem bewusst sein, dass jedes Tierprodukt, das wir verzehren, mit Tierleid verbunden ist.
Tiere spenden nicht aus Menschenliebe die Nahrungsmittel.
Ein Umdenken findet statt, muss stattfinden.
Die Idee der Natur und den Tieren im Parlament eine Stimme zu geben, wird kommen.
In einigen Jahren/Jahrzehnten werden sich Menschen wundern, wie barbarisch, unachtsam wir gelebt haben.
Man sollte sich bewusst machen, was man tut, wenn man das Glas Milch trinkt, das Schnitzel isst,
den Honig aufs Brot streicht.
Wenn man dankbar für Tierprodukte ist, dann ist es ein Anfang.
Ich esse Butter, etwas Käse, ab und an ein Ei.
Darauf mag ich nicht verzichten.
Ich weiß, dass ein Tier dafür leidet.
Mit der Schuld will ich leben.
---
Nicht alles Lebendige mag ich.
Im Schlafzimmer quält mich nächtens immer eine! Gelse.
Der surrende Angriff macht mich augenblicklich hellwach.
Jetzt habe ich ein Moskitonetz bestellt.
Das alte hat bereits Löcher und gehört für kalte Nächte als Schutz dem sehr gehegten Riesenoleander.
Die Mücken stechen mich im Gesicht unterm Auge. 
Ausgerechnet!



8 Kommentare:

  1. Die zornige Elke Heidenreich schimpft auf die Tieresser in ihrem (fiktiven) Nachruf, nachzulesen in ihrem neuesten Buch "Altern". Ich empfinde das Tierleid allein schon so unsäglich, dass es ein Grund für mich ist, nicht gern auf diesem Planeten zu weilen, vom Menschenleid und anderen kreatürlichen Leiden ganz zu schweigen. Aber eben: essen muss man ja was! Ich finde es gut, wie du es sagst: ab und an ein Ei, Milch und Joghurt, Honig und dann das Schuldgefühl aushalten oder eher die Dissonanz, die Wut darauf, abhängig zu sein von Lebensmitteln. Und ja, alles was lebt, frisst einander in Endlosschleife. Ich bin auch nur ein Teil der Natur. Allerdings mit Wahlmöglichkeiten im Umgang mit Tieren.
    Lieber Gruss Ursula

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    1. achtung und liebe zur natur, zu den tieren - das hat auch etwas mit liebe zu einem selbst, zum leben zu tun. ist in der industrialisierung der nahrung verloren gegangen.
      liebe grüße zu dir

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  2. Liebe Ingrid, unbedingt werde ich mir die ttt-Sendung ansehen, wenn ich sie in der Mediathek finde. - Es wäre so ideal, wenn man die Menschen satt bekäme, ohne dass andere Lebewesen leiden müssten. Da haben es diese Gänse hier wahrscheinlich noch relativ gut, obwohl es aussieht, dass es ein wenig zu viele sind auf der Fläche, die ihnen zur Verfügung steht. - Ich versuche es, bewusst zu essen und relativ wenige tierische Produkte in meinen Speiseplan einzubauen.
    Endlich, endlich regnet es hier, wie schön.
    Regentropfengrüße von Clara

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    1. bei mir regnet es auch ein wenig. endlich! wochenlang war nix. die gänse haben viel platz. aber sie sind immer auf einem haufen zusammengeballt. herdenschutzverhalten.
      liebe grüße in deinen tag

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  3. Die kleinsten Tiere sind die lästigsten. Die kann man nicht fangen und braten....:-)
    Ich habe die muntere Schar an Gänsen auch bemerkt. So viele kleine feine Federn waren in der Wiese verstreut. Es sah aus, als ob es geschneit hätte. Die Temeraturen rauschen jetzt nach unten und ich mag gar nicht an die ersten Schneeflocken denken.
    Honig ist das allerwertvollste Geschenk, welches uns die Bienen geben. Imker haben viel Arbeit und Mühe, daher ist das Entnehmen der Lohn dafür. Bienen sind so wichtig und es gibt wieder sehr viele Imker, die ihren Honig nicht mehr anbringen, weil er zum Luxusprodukt geworden ist.
    Eier vom Bauern esse ich auch ohne Bedenken, denn Henderl brauchen auch viel Betreuung und ihr Produkt ist auch ein Dankeschön für uns Menschen. Beim Fleisch sieht es anders aus......
    Guten Wochenbeginn
    hibisca

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    1. also das mit dem dankeschön, das lasse ich so stehen. freiwillig ist gar nix.
      liebe grüße aus dem landregentag

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  4. Darüber mache ich mir viele Gedanken und kann die Quälereien, die man gezeigt bekommt, nicht ertragen.
    Bei der bösen Gelse denke ich an das Lied von Ludwig Hirsch, außerdem wundere ich mich über dein gutes Gehör (dass du sie rumfliegen hörst!)
    Sonja

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    1. ich wundere mich auch, dass ich die gelsen höre. wahrscheinlich fehlen mir die hohen töne nicht beim hören. ich habe jetzt wirklich gründlich gesaugt, die viecher sitzen in holzritzen und sind winzig. aber morgen kommt das moskitonetz! jetzt wird es kalt, da brauche ich es wohl auch nimmer.
      liebe grüße

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