Montag, 16. September 2024

ES IST GRÖSSER ALS WIR

Seit einigen Tagen regnet es.
Den Regenmesser leere ich schon gar nimmer aus.
Ständig ist er voll.
200 Liter, 300 Liter auf den Quadratmeter.
Niederösterreich und speziell das Waldviertel sind zum Katastrophengebiet erklärt worden.
Bei mir ist alles in Ordnung, ich sehe nur das Regenwasser in Wellen den asphaltierten Güterweg hinunterrinnen. Selbst kleine Bäche breiten ihr Einzugsgebiet über Wiesen und Felder aus.
Arme Menschen, die gerade wiedermal ihr Hab und Gut verlieren.
Arme Tiere, die ihr Leben lassen.
Schwalben auf ihren Weg in den Süden verhungern/erfrieren.
Ein bisserl Regen zeigt uns Grenzen auf.
So vieles ist größer als wir.
In den Jahrzehnten, die ich hier wohne, habe ich mich an Katastrophen gewöhnt.
Orkan, Schneemassen, Eisbruch, tagelange Stromausfälle.
Da war viel zum Fürchten dabei.
Hochwasser betrifft mich glücklicherweise nicht.
Es ist doch auch ein klein wenig schön in einer Welt zu leben,
wo nicht alles kontrollierbar ist.
Mir fällt dazu Hawaii ein. Einer meiner Sehnsuchtsorte.
Die Ureinwohner haben sich über Jahrhunderte mit der Göttin Pele arrangiert.
Der Göttin, die zerstört und erschafft.
Das Bewusstsein der lebensbedrohenden Gefahr, die jederzeit zuschlagen kann,
hat gelassene Menschen hervorgebracht,
die sich Blütenkränze umhängen, feiern und ihre Hüften im Hula Hula Takt wiegen.
Ein bisserl Hawaii möchte ich in meinen Genen haben.
Den Göttern trotzen, Blumenkränze winden und Hula Hula tanzen.


Der kleine Bach unterhalb des Hauses.
Weiter weg bin ich nicht gekommen.
Unsere Landeshauptfrau hat gesagt, dass wir daheim bleiben sollen.
Videos aus Wien und Umgebung hat man mir geschickt.
Dort sieht es heftig aus.





 

Freitag, 13. September 2024

SUPERFOOD


 Dieser Tage habe ich einige Moosbeeren,
die gleich beim Haus standen, gepflückt.
Die Katze war anhänglich, ist mir auf den Rücken gesprungen.
Im tiefstehenden Morgenlicht war unser Schatten gleich den Bremer Stadtmusikanten.
Ein Esel, eine Katze.
Beim Aufrichten hat das Tier Krallen eingesetzt.
Fragt nicht, wie mein Rücken aussieht.
Der Kater ist seltsam sozialisiert.
Aus purer Lebensfreude kratzt und beisst er.
Ich bin ständig auf der Hut ihm ohne Blutverlust zu begegnen.
Moosbeeren sind ein Superfood (Modewort).
Haben jede Menge Vitamine, Antioxydantien und sind gut fürs Herz, die Blase etc.
Ich fühle mich gesund nach diesem Sommer.
So viel direkt vom Strauch genascht.
Paradeiser.
Ich war seit ewig nimmer in einem Lokal essen.
Mir schmeckt nur mehr das, was direkt aus der Natur kommt.
Warum kann das nicht so weiter gehen?
Leider ist das Waldviertel kein Tropenparadies.

Mittwoch, 11. September 2024

VORAUSERINNERN


 Ich lese gerade die Biographie von Susanne Wenger.
Faszinierend.
Wobei mir der Schreibstil von Sophie Reyer, die das Buch verfasst hat, nicht gefällt.
Voller Rechtschreibfehler ist es außerdem.
Susanne Wenger spricht vom Vorauserinnern.
Zukünftiges wahrnehmen.
In der Zeitspur auf- und abpendeln.
Die moderne Physik sieht das Illusionäre unseres Zeitbegriffs.
Mit den eingeschränkten Sinnen haben wir normalerweise nur eine lineare Wahrnehmungsmöglichkeit.
Aber vielleicht findet wirklich alles gleichzeitig statt.
Vergangenheit/Gegenwart/Zukunft.
In Krems gibt es die Susanne Wenger Foundation.
Ich werde versuchen eine Besichtigung möglich zu machen.
Vielleicht sprechen ihre mystischen Werke zu mir.
Und ich kann auf meiner persönlichen Zeitschiene auf-und abfahren.





Montag, 9. September 2024

TIERLEID





 Jetzt wird es moralisch.
Ein wenig.
Den Gänsen geht es gut.
Jedes Jahr freut mich ihr Anblick.
Nicht mal der Wolf mag sich da bedienen.
Zu wehrhaft ist die Schar.
Wenn ich aus dem Auto steige für ein paar Fotos
rennen alle auf mich zu und machen einen Riesenlärm.
Und irgendwann in wenigen Wochen schlägt ihr letztes Stündlein.
Sie werden Braten. Mit Rotkraut und Knödeln.
Weniger erfreulich ist das Leben größerer Nutztiere.
Kühe, die auf Leistung gezüchtet sind, und Euter haben, die zwischen ihren Hinterbeinen fast bis zum Boden hängen. Ich habe Kühe weinen sehen. 
Ich denke, es sollte einem bewusst sein, dass jedes Tierprodukt, das wir verzehren, mit Tierleid verbunden ist.
Tiere spenden nicht aus Menschenliebe die Nahrungsmittel.
Ein Umdenken findet statt, muss stattfinden.
Die Idee der Natur und den Tieren im Parlament eine Stimme zu geben, wird kommen.
In einigen Jahren/Jahrzehnten werden sich Menschen wundern, wie barbarisch, unachtsam wir gelebt haben.
Man sollte sich bewusst machen, was man tut, wenn man das Glas Milch trinkt, das Schnitzel isst,
den Honig aufs Brot streicht.
Wenn man dankbar für Tierprodukte ist, dann ist es ein Anfang.
Ich esse Butter, etwas Käse, ab und an ein Ei.
Darauf mag ich nicht verzichten.
Ich weiß, dass ein Tier dafür leidet.
Mit der Schuld will ich leben.
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Nicht alles Lebendige mag ich.
Im Schlafzimmer quält mich nächtens immer eine! Gelse.
Der surrende Angriff macht mich augenblicklich hellwach.
Jetzt habe ich ein Moskitonetz bestellt.
Das alte hat bereits Löcher und gehört für kalte Nächte als Schutz dem sehr gehegten Riesenoleander.
Die Mücken stechen mich im Gesicht unterm Auge. 
Ausgerechnet!



Freitag, 6. September 2024

STINKESOCKEN


Ich weiß nicht, was ich heuer habe.
Warum ich so dumm bin.
Immer gehe ich ohne Sackerl in den Wald und muss dann für gefundene Schwammerln die absurdesten
Transportbehältnisse erfinden.
Stinkesocken. Naja.


Ich schlafe schlecht, weil mir der geplante Windpark auf der Seele liegt.
Ich mag jetzt nicht die Fakten und Daten zusammensuchen.
Die Zerstörung ist immens.
Rechnen tut sich das nur, weil alles gefördert wird.
Und Windenergie ist kein Mittel der Zukunft.
Bald schon werden bessere Technologien zur Verfügung stehen.
Außerdem meint Frau Von der Leyen, dass man Atomkraftwerke bauen soll.
Nachdem man in Deutschland die vorhandenen zugesperrt hat!
Bei solcher Politik braucht man sich nicht zu wundern,
dass das Volk absurde Parteien wählt.
Politiker sind anscheinend nur mehr vom Planeten der Inkompetenz, 
Unfähigkeit, Hilflosigkeit und Präpotenz.
Eine eigene Züchtung.

 

Mittwoch, 4. September 2024

GWAND


Mit einer Freundin besprochen,
dass das Leben meist größer ist,
als man selbst.
Das macht es zwingend notwendig,
Geld auszugeben, solange frau noch kann.
Bevor der Pflegedienst kommt und es sich holt.
Normalerweise bestelle ich kein Gwand im Netz.
Aber ich komme nirgends hin. 
Alles passt 
und gefällt mir gut oder recht gut.
Kleider trage ich nie, die bleiben hängen,
aber in diesem Herbst wird es schlammgrün.
Meine Haare sind geschnitten -
mit neuem Schwung geht es in die nächsten Wochen.
Unbezahlte Werbung -
die Ware ist von 

Am Badeteich sehe ich Frauen/Mädchen in bezaubernd flatternden Sommerkleidern.
Wahrscheinlich alles Billigstware aus China (in regionalen Geschäften sehe ich diese Art Kleidung nie).
Irgendwer muss die Tonnen an Fetzen, die täglich in Europa landen, ja tragen.
Wenn die Chinesen Frauen so hübsch machen,
bin ich ein wenig mit dem Umweltskandal versöhnt.



was

 

Montag, 2. September 2024

KÜRBIS UND ZAHN


Mein einziger Kürbis.
3,5 kg.
Was soll ich damit machen?
Wenn ihn die Katze nicht frisst?
In dem Jahr fühle ich mich überversorgt.
Ständig ist der Kühlschrank gefüllt.
Ich lege keinerlei Vorräte an.
Muss alles frisch essen.
Der Hakaido überfordert mich.
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Bekannt ist, dass Götter missgünstig sind, wenn es einer zu gut geht.
Sie schicken dann Zahnweh.
Kann ich bald nur mehr Püree und Suppen essen?
Dafür ist das neulich gemachte Blutbild gar nicht so schlecht.
Also, nicht schlechter als normal.
Kann den Internisten-Termin absagen.
Dafür Pappenschlosser.
Vorher spüle ich mit Salbei und Alkohol.
Selbst Wunder sind möglich.
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Es heißt: Großeltern sind mit Enkeln nachsichtiger, als sie bei der Erziehung der eigenen Brut waren.
So geht es mit der Gastkatze.
Ist eine Enkelkatze sozusagen.
Sie darf fast alles, ohne zurechtgewiesen zu werden.
Hat sich natürlich mit feuchtem Fell auf den Blutbefund, der am Tisch war, draufgelegt,
am Küchenherd finde ich ihre Tapser ....
Wahrscheinlich ist sie sowieso zu alt fürs Lernen.
Nur "Spazierengehen" versteht sie.
Da kann man sie aus tiefstem Schlaf hochmotivieren.
Ja, ich bin verliebt.
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Überraschung am Abend:
in der Nähe des Apfelbaums ein hübscher Fuchs in der Wiese,
der sich die sauren Äpfel schmecken lässt.
Ein Anblick, der mich für alles entschädigt.