Montag, 7. November 2022

DER LETZTE RATGEBER


 Bekannt ist, dass ich  meine Lektüre oft in Bücherschränken finde.
So ganz egal ist mir dieser letzte Griff nicht.
Das beigepackte Lesezeichen ist ein Lebensjahrmaßband.
Man soll es dort abreißen, wo das eigene Alter steht.
Und zum 2. Mal dort, wo die Durchschnittslebenserwartung ist.
Staunend schaue ich dann auf das verbleibende Papierfutzerl.
Das sofort den Nix-mehr-zu-verschenken-Alarm auslöst.
Puh. Keine Zeit zum Vertrödeln.
Tage müssen ausgefüllt und genützt werden.
Damit die letzten Stunden einen Sinn haben.
Naja.
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Wenn ich mich ärgern will, denke ich,
mir bleiben statistisch nur mehr wenige Tage.
Deswegen soll die Post, die nicht kommt,
die die Packerln irgendwo hinschmeisst, wenn sie kommt,
behauptet ich hätte eine Abstellgenehmigung erteilt
(habe ich nie nicht),
inklusive der Zeitung, die sich trotz mehrmaliger Versuche nimmer abbestellen lässt,
und obendrein unregelmäßig kommt -
siehe oben unter Post -
also, dann sollen sie doch alle zum Teufel gehen.
Wieso glaube ich immer,
Dinge müssten sich regeln lassen?
Welt wird stündlich verrückter.
Alles ist verloren und keiner hat etwas zu verlieren.
Jeder macht was und wie er es will.
Auch gut.







11 Kommentare:

  1. Ja, auch gut, wie heißt es doch so schön: keep calm and eat a Schnitzel...
    Das gilt, finde ich, auch für die statistisch !! letzte Zeit, lg

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    1. ja. man kann nix ändern. nur das beste aus dem restlebensfuzerl machen.
      liebe grüße

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  2. In unserer Familie galt der Mann meiner Cousine als Frohnatur, vor 2 Monaten ist er mit 108 verstorben.
    Mit 100 ist er selbständig gehend - zur Verwunderung der Ärzte - ins Krankenhaus um sich seinen Herzkatheter "abzuholen".
    Ebenso handhabte er die Graue Star OP und freute sich riesig, dass er jetzt wieder Zeitung lesen und das Ötscher Gipfelkreuz sehen konnte.
    Mit dem Gehen klappte es nicht mehr so wirklich.
    Dieses Alter erreichte er nur - so sagte er - weil seine Frau immer so gut auf ihn "geschaut hat"!
    Meine Cousine ist 98!
    Bewundernswert!
    Lieben Gruß aus Wien!

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    1. Gutes, positives Beispiel
      der Lebens - BeJAung und - FREUDE 👍🍀☀️🌹🤗 *YAEH*

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    2. 108 - nein, danke. aber so richtig aussuchen kann man sich die lebensdauer ja nicht.
      liebe grüße

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  3. Das Universum hat ein bisserl Spaß mit dir. Die bestellte Zeitung hat ein Eigenleben entwickelt. Da die Inhalte immer dürftiger werden, musste sie sich etwas einfallen lassen, damit sie nicht ganz aus der Reihe fällt. In Zukunft musst du dir einen Podcast der Zeitung bestellen, der dir das Wichtigste ins Ohr bläst.
    Du hast`s affirmiert und nix ist passiert? Die Matrix ist ein bissl verrückt geworden und ist grad in der Umstellphase, von Papier auf digital.
    Ich habe auch nachgemessen. Der Urlaub war zu kurz. Ich habe reklamiert und habe eine Woche Herbsturlaub als Draufgabe bekommen.Dem Leben Zeit geben und die Zeit mit Leben füllen. Wir zahlen immer mit Lebenszeit, egal was wir tun. Die Zeitfresser mit Aufschieberitis füttern, damit wir das Restleben wieder auf die Reihe bekommen.
    Wir sind in dieser verrückten Welt, aber nicht von dieser Welt und ich habe wenig damit zu tun! Das muss ich mir immer wieder sagen.
    Bald ist Finsternis des Mondes. Mehr an Dichte könnt ich gar nicht mehr vertragen.
    Ratnehmergrüße
    hibisca

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    1. ja. das universum hat spaß. die götter biegen sich vor lachen.
      einen feinen tag für dich

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    2. am besten lachen wir mit den göttern und göttinnen, ist besser zu ertragen als jede andere reaktion. und dann trinken wir manchmal einen wein, und lesen ein gutes buch. so vergeht die zeit angenehm, hektik hilft nicht. lieben gruß, roswitha

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    3. wenn lachen da ist, scheint die welt ohnedies in ordnung. aber die zwischenzeit ohne heiterkeit ist manchmal zäh.
      liebe grüße

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  4. Der Anblick des Massbandes ist schonungslos ehrlich - gut so! Natürlich könnte rechts noch angeklebt werden vom Leben selbst (siehe den Mann mit 108 Jahren). Stirbt es sich schwerer, wenn Zeit "vertrödelt" worden ist? Das frage ich mich und für mich sieht es eher aus nach: egal ob meine Zeit super ausgefüllt oder zumeist vertrödelt wurde, sterben ist eine andere Dimension und da zählt hoffentlich eine andere Bewertung. Somit entstresst gehe ich durch die Resttage, ebenfalls nicht frei von Ärger, wenn ich Behördenzettel ausfüllen muss oder der Typ vor mir auf der Strasse so langsam fährt;-)
    Und nein, ich sehe es längst nicht immer so klar und manchmal treibt mich der Druck, etwas (?) noch aus meinem Leben zu machen, durch die Decke. Lieber Gruss Ursula

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    1. du hast völlig recht. es ist eh wurscht. weil wir letztlich nichts wissen. und schon gar nicht wissen, worauf es ankommt.
      alles ist gut.
      liebe grüße

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