Sonntag, 8. November 2020

ALTE FRAUEN MACHEN DAS SO


 
Früher habe ich meine Briefe an Ämter, Krankenkassa, etc.
noch ordentlich mit dem Computer geschrieben.
"Sehr geehrte Damen und Herren" und ein "Betreff" und
"Mit freundlichen Grüßen".
Heute kriegen sie meist rasch hingekritzelte Zeilen auf diesen unsäglichen 
Grußkarten, die von Hilfsorganisationen ins Haus flattern.
Am liebsten noch in einem rosa Kuvert mit solchen neckischen Adressaufklebern,
die den Sendungen beigelegt sind.
Die Gründe: weil ich den Drucker kaum benütze, ist die Tinte immer eingetrocknet.
Ein Liter Druckertinte kostet ca. 1000 €. Oder so.
Die Karten kommen von Organisationen,
die ich nicht einmal kenne.
Eine Zeit lang habe ich sie retour geschickt.
Da landen sie dann auch im Müll.
So viele Ressourcen werden mit diesen Bettelsendungen verschwendet.
Aber Leute sind beschäftigt und haben Arbeitsplätze.
Ein einziges Mal habe ich nennenswerte Beträge an eine Organisation gespendet.
Davon hat sich die Projektleiterin teure Autos und Sonstiges gekauft.
Jedenfalls mache ich mir mit den bunten Karten meinen Spaß.
Wenn ich mir überlege,
wie kopfschüttelnd meine Anträge sachbearbeitet werden,
während die Schreibtischmenschinnen in treue Hundeaugen schauen,
muss ich kichern.
Die lieben Briefe kriegen aber nur Ämter.
An Stellen, wo ich richtig ernst genommen werden will,
schreibe ich ordentlich sittlich.

Posttitel:
Mein alter Vater bekam von seinen "Freundinnen" auch immer neckisch verzierte Briefe.
Blümchen, Kätzchen, Schmuckleisten.

Bibelspruch passend:
"Wenn ihr nicht umkehrt, und wie die Kinder werdet,
könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen."




13 Kommentare:

  1. Herrlich! Du bist einfach genial, Ingrid!
    Karten dieser Art kann ich keine besseren Adressaten wünschen.
    Und es macht sicher tierischen und blümchenmässigen Spass.
    Na dann: weiter so!
    Lieben Sonntagsgruss,
    Brigitte

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    1. ja. mir macht es spaß. den empfängerinnen vielleicht auch. oder sie wundern sich nur kopfschüttelnd.
      liebe grüße zu dir

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  2. Liebe Ingrid, das ist eine tolle Idee! Bei mir liegen auch noch solche Karten samt Aufkleberchen rum, jetzt weiß ich, wie ich die verwenden kann. Es wird mir großen Spaß machen. Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich´s völlig ungeniert.
    Einen schönen Sonntag wünsch ich Dir. Bei uns scheint mal wieder die Sonne nach zwei Tagen Dauernebel.

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    1. ja. es gibt keinen guten ruf mehr zu verteidigen. ;-)
      sonnenscheingrüße, kalte zu dir

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  3. Ich finde das auch eine ganz hervorragende Idee und werde mich gerne anschließen. Neben sehr vielen Werbepostkarten, auch viele davon aus Kneipen mitgenommen, habe ich noch stapelweise Pferde- und Katzenbriefpapier, auch in A4. Das kann ich sogar in den Drucker legen!

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    1. das freut mich. jetzt fällt mir ein, ich habe noch briefpapier mit hexen am besenstiel reitend. das kann ich dann das nächste mal verwenden. besser als in den altpapiercontainer werfen.

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  4. Kalt, sonnige Sonntags-Grüße zu DIR und weiter so ... WIR haben UNS nicht mehr zu verstellen ;))) und FREUDE bleibt UNS u n b e n o m m e n ... wünscht/von Annette ♥

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    1. frau muss sich kleine lächerlichkeiten in den alltag einbauen. überhaupt im november!
      liebe grüße aus der sonne

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  5. Kindisch werden, kindisch sein:
    Rolltreppen in entgegengesetzter Richtung bezwingen,
    mit Teddy schaukeln gehn,
    Salzstangerl quer in den Mund stecken,
    dazu 3 Chilis essen.
    Im Pulloverrollkragen stecken bleiben.
    Wenn ich gewusst hätte wie sich die Welt entwickelt,
    wäre ich im Sandkasten stecken geblieben.
    Wenn heute nicht dein Tag ist, schenke ihn weiter.
    Bin nicht mehr lieb, kann mir die Schokolade selber kaufen.
    Du bist so gebildet, kannst sogar kindisch.
    Hast du dein Erbe in Tupperware ausgezahlt,
    lass dich heute einmal treiben.
    Probleme die Fische nie haben, hinfallen.
    Wenn du denkst es geht nicht mehr,
    löffle das Nutella leer.
    Sonntagsgrüße, kindische
    hibisca

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    1. sehr schön. nur nutella mag ich nicht. muss wieder mal am spielplatz schaukeln gehen.
      liebe grüße aus der sonne

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  6. Gruß zum Sonntag!

    Vor etlichen Jahren gab es im Freundeskreis eine Diskussion über die fast tägliche Flut von Spendenersuchen. Die Einschätzung reichte von tatsächlich unterstützungsberechtigt bis hin zur Geldverschleuderung und man könnte jetzt eine ellenlange Debatte beginnen.
    Ich habe mir dann den Jux gemacht und auf dem PC eine Excel-Datei mit der humanen Bezeichnung „Spendenbriefe“ angelegt. Darin wurde jeder diesbezügliche Posteingang vermerkt. Der Abschluss des Folgejahres (2003) zeigte damals genau 137 Spendenersuchen, größtenteils von Gesellschaften und Institutionen, bei den ich mich fragen musste, woher haben die überhaupt meine Adresse, teilweise trugen manche den gleichen Fehler in meinem Vornamen. Alles klar!
    Aktionen „Zurück an Absender“ blieben erfolglos, weshalb ich mir den Weg zum Briefkasten bald wieder ersparte.
    Zwischenzeitlich sind die Kinder aus der Verwandtschaft und Nachbarschaft dankbare Abnehmer für die (unbezahlten) Notizblöcke, Aufkleber, Glückwunschkarten zu jedem Anlass und Kalender. Die angehäuften Kugelschreiber geben Raum für Überlegungen zu einer Geschäftseröffnung.
    Woher nehmen diese Institutionen das Geld für diesen immensen Werbeaufwand?
    Darüber zerbricht sich immer wieder den Kopf der
    Blinkyman
    PS: Langsam scheint man das Interesse an mir zu verlieren.
    Verläufe:
    2018: 92 Briefe, 2019: 87, 2020 bis heute: 67 --- es lebe die Statistik!

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    1. aus diesen adresslisten kommt man nur durch tod raus. oder wenn man obdachlos wird.
      liebe grüße

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  7. habe jetzt mit großem Vergnügen deinen Beitrag und die Kommentare gelesen :-))

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