Montag, 30. November 2020

WESPENKRIPPE




Sehr, sehr entspannt nehme ich das mit den Verkauf meiner Staubleichen.
Mir ist eingefallen, dass es irgendwo noch eine Krippe gibt
(die holzgeschnitzten Figuren dazu muss ich erst finden).
Jedenfalls war der Stall ein Wespenwohnheim.
Ich finde diese Nester so besonders schön.
Zum Bau haben die Kleintiere das Holz der Vorderfront genommen.
Einer Wespe kann man beim Holz abschaben zusehen und -hören.
Finde ich spannend.
Und die kunstvollen Bauten sind bewundernswert.
Ob ich den Krippenstall noch so hinbekomme,
dass ihn jemand kaufen mag?
Schau ma mal.
Aber der Stall in Bethlehem war ja auch schäbig.

Nachtrag:
Das Gebilde ist federleicht.
Papiermaché.





 

Sonntag, 29. November 2020

HAUSBAUM UND SYNAPSEN



Kalt ist es geworden.
Solange die Sonne scheint,
ist dagegen nichts einzuwenden.
Am Hausbaum sind die Vögel angekommen.
Die üblichen Verdächtigen.
Meisen, Goldammer, Kleiber, Eichelhäher.
Seit ich den Marder mit Musik beschalle,
höre ich ihn seltener.
Aber ab und an gibt es Kampf, Poltern und Gepfauche.
Heute Nacht nagte eine Maus in den Balken -
wozu halte ich Marder, wenn Mäuse noch ihr Leben haben?
---
In meiner Vorstellung denkt das Hirn in immer gleichen Bahnen.
So wie ein Zug, der auf Schienen fährt.
Reiz-Gedanken-Gefühl oder so ähnlich.
In den letzten Tag ist die Lokomotive bei mir irgendwo abgebogen.
Befährt die Strecke nimmer.
Viele Ängste und Unangenehmes werden neuerdings nicht mehr angelaufen.
Stationen geschlossen.
Ich verstehe es nicht,
bin noch misstrauisch,
weil ich es nicht erklären kann
und auch nicht weiß,
was/wo der Auslöser war.
Momentan einfach kein Anschluss mehr auf diesem Bahnsteig.
Mir soll es recht sein,
da die Verbindung häufig benutzt und unschön war.
Vielleicht Sparmaßnahmen bei den Synapsenschaltkreisen.
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Und ich habe einen gefrorenen Teich singen gehört.
Noch nie vorher erlebt.
Viele verschiedene Töne.
Eigenartig.





 

Samstag, 28. November 2020

NOCHMALS ERINNERUNGEN



 Wenn ich in der Zeitspur zurücklaufe,
dann denke ich an Afrika.
An die Serengeti voller Tiere,
an luxuriöse Lodges,
an Tierstimmen in warmen Nächten.
Nie mehr habe ich mich so auf der Erde beheimatet gefühlt,
wie im schwarzen Kontinent.
Die Gefühle waren knapp am Paradies.
Oder ich denke an die Galapagos-Inseln.
Ca. 1975.
Mit einem kleinen Boot von Insel zu Insel schippern,
ganz nah an die unscheuen Tiere herankönnen.
Vögel, die nicht auffliegen, Leguane und Seelöwen.
Im klaren Wasser schwimmen,
kein anderes Boot breit und weit
und der Schiffskoch taucht nach Hummer.
Also, wenn ich mich erinnere.
Da waren schon ziemlich viele gute Orte dabei.
Maharadscha-Paläste in Indien,
ein riesiges Hausboot in Kaschmir am Dal-See,
unvergessliches Leh in Ladakh.
Und alle diese Erlebnisse bevor der Massentourismus einsetzte.
Wo auch Fliegen noch halbwegs komfortabel war.
Man kam nicht immer an,
sondern es gab zwischendurch Pannen und ungeplante Aufenthalte.
Z.B. in Teheran oder Amsterdam.
Aber vom Himmel gefallen bin ich nie.
Das wäre mit den Klappermaschinen in Südamerika oder der ehemaligen Sowjetunion
durchaus möglich gewesen.
Diese Erinnerungen sind das Gold der Gedanken.
Sie wärmen und streuen ein wenig Glitterstaub ins Grauhaar.
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Das Video treibt mir Tränen in die Augen.
So traurig.
Den Text verstehe ich zwar nicht,
aber die Bilder des völlig menschenentleerten Venedigs gehen direkt ins Herz.





Freitag, 27. November 2020

BALLAST ABWERFEN





 Wenn ich morgens aufwache,
muss ich mich an Corona erinnern.
Dass wieder ein Tag unter besonderen Bedingungen auf mich wartet.
Wenn diese Zeit einmal am Ende angelangt sein wird,
können wir dann das antrainierte abstruse Verhalten ablegen
oder bleibt die Mitmenschenphobie auf ewig?
In meinen Träumen bin ich viel unterwegs,
mit Leuten.
Bekannten und Unbekannten.
Fast immer ist es nett und lustig.
In der Realität schweige ich das ganze Jahr,
treffe niemanden,
habe in Wahrheit mein Leben menschenbereinigt.
Da tut sich für eine Zeit danach viel Potential auf.
Weil ich nicht den ganzen Tag gar nix machen kann,
versuche ich die Staubleichen im Haus zu verkaufen.
Z.B. eine 100jährige Nähmaschine,
die noch von meinem Schwiegervater stammt.
Schau ma mal, wie weit meine Energie bei der Verwertung der unbenützten Dinge reicht.

Donnerstag, 26. November 2020

DIE UNENDLICHE FUSSGESCHICHTE





So.
Falls jemand noch an meiner unendlichen Fußgeschichte interessiert ist:
Der Bruch ist gut verheilt,
Knochenmarksödem nicht so schlimm.
Und eigentlich kann ich nur warten,
bis der Fuß wieder ordentlich gehen mag.
Der Orthopäde meinte Einlagen.
Habe ich ja bereits machen lassen.
Aber mag ich nicht tragen.
Ich möchte Boden spüren und nicht steif durch die Gegend staksen.
Meine Aussage:
"Der Fuß ist bis jetzt immer gegangen
und er muss auch wieder gehen wollen."
hat er recht gelassen akzeptiert.
Schau ma mal.
Was mich immer wieder erstaunt:



gleich neben der Baumgöttin ein Popobaum

Baumgöttin




 Leute in den Arztpraxen, besonders die,
die auch an Krankenhäusern arbeiten,
sind völlig coronaentspannt.
Also, sie transportieren etwas völlig anderes,
als das, was Politik und Medien dem Volk einpeitschen.
Jetzt sind viel mehr Menschen unterwegs,
als im Lockdown im Frühjahr.
Obwohl Lokale und Geschäfte geschlossen sind.
Alles wird Gewohnheit.
Am Rückweg war dann schönster Sonnenschein.
Und ich musste noch schnell den Lieblingsweg gehen.
Den mit der Baumgöttin.

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Die Bilder sind heute durcheinander.
Immer, wenn ich sie verschieben wollte,
waren sie verschwunden.
Das Eigenleben von Dingen.




 

Mittwoch, 25. November 2020

ALLES MEINES


 

Große Empfehlung dieses Videos. Sehr inspirierend.

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Vor einigen Tagen war im Blog ein Bild meiner Tür.
Aufgenommen,
weil ich kein anderes Foto parat hatte.
Dazu kamen Kommentare:
"Schöne Tür".
Es ist mir bewusst geworden,
dass in dem Haus alles von mir
selbst entschieden, selbst entworfen, handgefertigte Tischlerarbeit,
eigene Arbeit, etc. ist.
Viele Möbelstücke, jedes Fenster, jede Tür
alles nach Maß gefertigt.
Jeder Raum umgebaut und verändert.
Fast alles mag ich immer noch sehr.
Weil es gemütlich ist.
Inzwischen schon alt und verwittert.
Eigentlich habe ich mir vor Jahren eine dritte Haut gebaut
und nun wundere ich mich darüber,
dass ich dieses Haus nicht verlassen kann.
So beschwerlich das Leben hier manchmal ist,
ich habe irgendwann diese Materie geheiratet.
Ohne mir über die Tragweite meiner Entscheidung dazumal bewusst zu sein.
Alles ist gut.



Dienstag, 24. November 2020

SCHNEESTART



Die Luft ist klar und kalt,
weil es in der Nacht geschneit hat.
Meine Gefühle docken an Kindheit an,
wo Schnee eine Verheißung war.
Erst alterszunehmend bekam er seine Beschwerlichkeiten.
Die ersten Meisen sind am Vogelbaum,
holen sich Sonnenblumenkerne
und sitzen in kahlen Ästen zwischen Restäpfeln.
Ein kleiner Vogel klopft ans Fenster.
Noch nie gesehen und auch das Internet gibt mir keine Auskunft über seine Art.
Die stille Zeit kommt,
der Wald ruht
und ich bin voller Zuversicht.





 

Montag, 23. November 2020

ERINNERUNGEN

Schwammerln im Schnee


 
In Wien wohnten wir im 3. Stock eines Gründerzeithauses.
Fußnah zum Zentrum.
Hohe Räume mit Flügeltüren und Sternenparkett.
Mein Zimmer war straßenseitig.
Im Sommer um 5 Uhr morgens das Klappern der Hufe der schweren Milchpferde auf dem Stöckelpflaster.
Auch die Brauerei lieferte zum schräg gegenüberliegenden Wirtshaus mit Pferden.
Ausnahmsweise holte ich dort einmal am Sonntag in einem Krug offenes Bier.
Zur nahen Konditorei wurde ich um Petit Fours geschickt.
Dazu tranken wir Kaffee aus Lilienporzellantassen.
In frühen Morgenstunden gurrten Stadttauben vor dem Fenster und ihre Krallen kratzten
übers Fensterbankmetall.
Einmal war ein strenger Winter mit viel Schnee.
Wer sein Auto ausschaufelte - die Anzahl der Motorisierten war überschaubar -
hinterließ in der leeren Schneeburg eine Tafel mit seiner Autonummer
in der Hoffnung, den Platz nach Rückkehr leer vorzufinden.
Wir hatten ein Vierteltelefon,
das an der Wand hing.
Mit Wählscheibe.
Mit Glück war bei den anderen 3 Teilnehmern kein Vielredner dabei.
1503 war die Nummer der Zeitansage.
"Mit dem Summeton ist es 11.49 und 30 Sekunden".
Im Nachbarhaus war die Pfarrbibliothek.
Die ich ausgelesen habe.
Damals schon schrecklich verstaubt.
Gottfried Keller.
Die Geduld hätte ich heute nicht mehr.
Zu Fronleichnam streute ich im weißen Kleid Pfingstrosenblütenblätter aus einem Körbchen, das ich um den Arm trug, auf die Straße.
Mir taten die Blumen leid.
Die totgetrampelt wurden.
Im Namen Christi.


Sonntag, 22. November 2020

ALLTÄGLICHKEITEN


Die zwei Pflanzen, die  meine schlechte  Versorgung überdauert haben,
mit der Rodel (Sackkarre) ins Haus geführt.
Ich kann richtig gut mit einer Rodel fahren.
Bin auf solche Fähigkeiten mächtig stolz.
Kann damit einen ganzen Tag retten.
Vielleicht sollte ich einfach immer schwere Dinge von links nach rechts bringen??
Denn eigentlich wollte ich für den Blumentransport um Hilfe bitten.
Aber dann habe ich es doch selbst probiert.
Und weil ich die Sache logistisch geplant habe,
war es letztlich relativ einfach.
Um weiterhin stolz sein zu können,
habe ich die Motorsäge ausgepackt -
vor solch gefährlichen Dingen habe ich richtig Respekt -
und habe auf dem Holzplatz hinterm Haus dünne Stämme
in meterlange Stücke geschnitten.
Auch stolz, aber nicht so besonders.
Aber Motorsägearbeit ist gut.
Ich überlege, was sich noch zum Zerkleinern anbieten würde.
Wenn ich etwas gut kann,
oder halbwegs kann,
dann ist Arbeit Arbeit
und nicht besonders befriedigend.
Meistens ist das so.
Und dann gibt es Dinge, wie z.B. Wordfeud,
da wäre ich sogar ein bisschen ehrgeizig,
aber da scheitere ich an den Möglichkeiten meines Hirns.
Bin jetzt ca. die 70ste unter 600.
Mit Glück kann ich den Platz 50 erreichen,
aber dann sind die Spieler wirklich viel besser als ich.
Die investieren natürlich auch mehr Energie in den Wettbewerb, mit Buchstabenzählen und solchen Absonderlichkeiten.
Fazit:  Herausforderungen machen Lebenstage würzig.






 

Samstag, 21. November 2020

HANDWERK


Aus Gründen
habe ich meine alten Fleckerlteppiche zusammengesucht.
Die in Scheunen, etc. vor sich hingammelten.
Alles selbst gewebt.
Die hellen Läufer sind aus ungesponnener Schafwolle.
Früher standen in vielen Häusern Webstühle.
In den langen dunklen Wintern wurde Leinen und eben auch aus alten
Flicken Teppiche gewebt.
Ich hatte lange Jahre einen Webstuhl geborgt,
bis er in ein Bauernmuseum wanderte.
Bei mir rastet noch ein Webstuhl aus einer Weberei aus Tirol vor sich hin.
Ich mache ja sowieso nix mehr
und dieser professionelle Webstuhl ist kompliziert.
Man kann damit richtige Stoffe mit den verschiedensten Bindungen produzieren.
Also, die schönsten Dinge.
Außerdem fehlen mir mittlerweile alle Gerätschaften,
um eine Kette herzustellen.
Fleckerlteppiche: 
die Menschen hier waren arm
und verdienten sich ein Zubrot mit der Herstellung.
Auch gab es regionale Webereien,
die diese Ware produzierten.
Dann verkauften große Möbelhäuser Billigststücke aus Fernost
und damit kam das alte Handwerk fast gänzlich zum Erliegen.
Handwerk:
ich bin der größte Zuschaufan,
wenn jemand etwas mit seinen Händen produziert.




 

Freitag, 20. November 2020

HERBSTTAGE

Auch in diesen Herbsttagen
kann die Sonne noch Lichtkringel
ins Wasser zaubern
auch in diesen Herbsttagen
ist es für Schönheit
Friede und Freude
nie zu spät
auch in diesen Herbsttagen
dürfen wir lieben
wen oder was auch immer
oder einfach alles

Donnerstag, 19. November 2020

WAS ICH ANDERS MACHEN WÜRDE

 

Zwischendurch bin ich von den Maßnahmen ganz schön angezipft.
Und überlege, was ich anders machen würde,
wenn ich etwas zu entscheiden hätte.
Naja, besser in meinen Augen.
Erstmals würde ich den Menschen flächendeckend anbieten,
ihr Immunsystem zu stärken.
Z.B. mit Vitamin D3 und sonstigem.
Das kann nicht schaden und Krankheitsverläufe sind dann vielleicht milder.
Dann hätte ich schon längst viel von dem Geld, das wir nicht haben,
in die Hand genommen und das Gesundheitssystem ausgebaut.
Den darin Beschäftigten viel mehr Gehälter gezahlt,
zusätzliches Personal eingestellt,
temporäre Seuchenstationen geplant, etc.
Alles immer noch viel kostengünstiger und für die Menschen leichter zu
verkraften, als die ständigen Lockdowns, Zwangsmaßnahmen,
die völlig unübersichtlich sind, aus Zahlenspielereien bestehen,
und Menschen müde und mutlos machen.
Und sicher würde ich versuchen, Menschen mental zu unterstützen
und nicht mit Drohungen, Angst und Einschüchterung zu arbeiten.
Aber ja.
Mich fragt ja keiner.
Und wir werden sicher gut durch die Zeit kommen.

Mittwoch, 18. November 2020

LOCKDOWN


 Nein, nicht mein Holzplatz.
Bei mir liegt fast alles trocken in der Scheune.
Aber das Foto passt gut zum Lockdown.
Mir geht es wie schon im ganzen Jahr.
Spreche seit Monaten mit kaum jemanden,
hab die bewusste Einsamkeit/Schweigsamkeit ausgebaut
und kann sie die mehrere Zeit genießen.
Das Lebensgefühl ist frei.
Kann mich damit gut von der Angst, der Unsicherheit, der Dunkelheit,
die in der Welt vorherrschen, abgrenzen.
Und bin sehr neugierig, auf das Neue,
das im Werden ist,
das entsteht,
das kommt.
Wenn wir das Alte sterben lassen.




Dienstag, 17. November 2020

BIBER UND WEIHNACHTEN


 Überall sehe ich Biberspuren.
Umgestürzte Bäume.
Ein kleines Stück Holz, an dem die Nagespuren deutlich zu sehen sind, habe ich mitgenommen.
Ich finde diesen Eifer und Fleiß erstaunlich.
Nie kann ich einen Bau erkennen.
Aber bei einem Teich habe ich am Ufer deutliche Rutschspuren gesehen.
Wie die Vierbeiner von einem Teich in den anderen wechseln.
Rutschen sie vornüber oder am Popo?
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Im Fernsehen ist Weihnachtswerbung.
Klingt irgendwie obszön in meinen Ohren.
Weil ohnedies alle Geschäfte geschlossen sind
und die Menschen andere Sorgen haben, als glücklich um einen Baum zu tanzen.
Ich bin keine Festefeierin.
Gehen zu 99% an mir vorbei.
Aber diese Werbeverkaufsfestfröhlichkeit finde ich unpassend.
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Ein bisserl Corona zum Kopfschütteln:
https://www.youtube.com/watch?v=alTL1I-krh8

Montag, 16. November 2020

WELTRAUMBESTATTUNG


Zu viel Zeit zum Denken habe ich.
In der Badewanne habe ich über Weltraumbestattung nachgedacht.
Angeregt vom Hyperloop, der ja ein raketenartiges Aussehen hat.
Das Internet sagt mir,
dass es drei verschiedene Formen die Asche loszuwerden gibt:
Erdumlaufbahn
Weltall
Mondoberfläche
In den Raketen wird nur eine kleine Kapsel mit 7 Gramm Asche mitgenommen.
Die Restmenge muss man irgendwo auf der Erde unterbringen.
Bei der Variante Erdumlaufbahn verglüht die Kapsel in der Atmosphäre.
Ich finde, das lohnt den Aufwand nicht.
Weltall und Mond sind für immer.
Alles sehr teuer und ob man auf Außerirdische oder den Mann im Mond trifft,
ist ungewiss.
Lieber am Boden bleiben.
Aschenmäßig.



 

Sonntag, 15. November 2020

WICHTIGKEITEN



Mein Leben bewegt sich in solchen Wichtigkeiten,
wie: gewinne ich bei Wordfeud oder steige ich schon wieder ab?
Dafür gehen Sudokus gerade ganz leicht.
Auch die schwierigen.
Wenn ich nicht weiter weiß,
lasse ich sie abliegen
und nach ein paar Stunden sehe ich den nächsten Schritt.
Abliegen lassen ist überhaupt gut.
Kann man im Leben für fast alles verwenden.
Ist aber nicht ganz meine Lieblingsmethode.
Ich muss so viel denken
und das Gehirn braucht eine Menge Energie.
Merke wie die Fettlager angefressen werden.
Ich komme fast nicht mit dem Schokolade auffüllen nach.
Zwischen meinem Fuß und der Heilung stehen nur Zeit und Geduld.
Falls es jemanden interessiert:
Ab Dienstag sind wir in Österreich im Totallockdown.
Zu Weihnachten werden wir wieder freigelassen
und im Jänner wohl wieder weggesperrt.
Oder auch nicht.
Wer kann das schon wissen?
Und ich sitze bei den Teichen und genieße die wunderbaren Stimmungen.



 

Samstag, 14. November 2020

DAS UND DIES


 Nein, ich kann wirklich nichts erzählen.
Es ist nebelig grau,
mit kurzen sonnigen Abschnitten,
meine Holzarbeiten habe ich gemacht.
Holz gesägt.
Für den Kachelofen.
Zwischendurch rieche ich an den frischen Schnittstellen.
Besonders Obstbäume duften.
Harzig Fichten.
Es war auch etwas Süßliches dabei.
Bringt mich zum Lächeln.
Versucht einen Termin beim inzwischen 3. Orthopäden zu bekommen.
Erfolglos.
Mein Fuß meint,
er würde gehen, wenn er noch etwas Unterstützung bekäme.
Das Internet sagt, beim Bruch des Mittelfußknochen gibt es 6 Wochen Gips.
Das habe ich mir erspart.
Einfach übersehen, weil der ganze Fuß geschmerzt hat.
Für mich wird das Jahr nicht nur als C-Virus-Jahr in die Geschichte eingehen.
Sondern es war mein Jahr, in dem ich nicht gehen konnte.
Total ausgebremst auf mehreren Ebenen.
Sonst ist alles gut.
Bereite mich auf die nächste Maßnahmenverschärfung vor.
Termine, die anstehen:
Wundermasseur, Frisörin, Fußpflege.
???
Schau ma mal, was daraus wird.
Und in Wien war ich immer noch nicht.
Vor mir hergeschoben und geschoben.
Aber einmal muss es sein.
Wenn jetzt wieder alles zusperrt,
brauche ich auch nicht fahren.
Mühsam.
Herrin der eigenen Entscheidungen -
das war einmal.
Einen Schwarzspecht gesehen.




Freitag, 13. November 2020

VOLL DEPRIMIERT


 

Voll deprimiert bin ich heimgekommen.
Im Krankenhaus war ich zu einer MRT Untersuchung.
Sprunggelenk.
Alles leergefegt dort. 
Reinigungspersonal auf der Toilette,
Portierloge besetzt, ein Mann in der Aufnahme,
sonst  keine Menschen.
Beim Eingang wurde ich nach Symptomen befragt.
Vorher in der Bezirkshauptstadt -
kaum Leute auf der Straße,
Novembernebel,
zusätzlich werden die Straßen gerade aufgerissen,
so triste alles.
Einzelne Geschäfte bereits geschlossen - für immer.
Wo sind die Leichtigkeit, die Freude, das Vergnügen geblieben?
Jeder duckt sich schweigend  weg-
ich auch.
Auf der Einsamkeitsinsel und im Wald ist der Lockdown
auszuhalten.
Dort, wo Leben sein sollte,
ist die Stimmung apokalyptisch.
Immer noch wird Angst und Druck erzeugt.
Man könnte die Maßnahmen auch ohne Peitschenknall kommunizieren.
Aber das Volk mag das.
Lauter Masochisten.
Gib mir es mir mit Strenge.
Am Freitag, den 13.
-----
Nachtrag: 
Die Untersuchung hat gezeigt, 
dass ich neben Abnützungen etc. anscheinend den Mittelfußknochen
gebrochen hatte und damit das letzte halbe Jahr unterwegs war.
Kein Wunder, dass der Fuß immer zu mir gesagt hat:
"Ich will/kann dich nicht tragen."
Ach, ja.
Und kein Arzttermin ist zu kriegen.




Donnerstag, 12. November 2020

NICHT WOLLEN


 Ich wollte nicht:
fotografiert werden
kurzgeschnittene Haare haben (eine Schulfreundin hatte lange blonde Seidenhaare -
das Objekt meiner Begierde)
eine Masche im Haar haben
in einen von Mutter genähten Trägerrock gekleidet sein  -
als Kind wollte ich das meiste nicht.
Ich glaube, das habe ich bis heute behalten.
Ist wahrscheinlich nicht sehr klug.
Denn man sieht - schon mit 7 Jahren hat mir das nix genützt.
Und im Erwachsenenleben ist es eher hinderlich.
Da ist eine positive Lebensbejahung dienlicher.
----
Dazu eingefallen ist mir noch:
meine Mutter und ich,
wir waren nie einer Meinung.
Klavierspielen musste ich
und in eine Ballettschule wurde ich gesteckt.
Das völlige Debakel - unbegabt, älter, als die grazilen Elfenkinder,
unbeweglich.
Ich habe mich nur geschämt.
Aber ja. Alles Vergangenheit.
Und im späteren Leben konnte ich genügend Abenteuer nachholen.




Mittwoch, 11. November 2020

GLASKUGELSCHAUEN


 Wir Menschen wollen wissen, was zukünftig passieren wird.
Besonders in einer aufregenden Zeit wie der jetzigen.
Versuchen das Werdende zu befragen und Visionen zu deuten.
Vieles was geschehen wird können wir uns heute nicht vorstellen,
weil es zu neu sein wird.
Wenn ich in die Sterne schaue, was ich ab und an mache,
dann sehe ich Spannung zwischen dem Alten, das zu Ende geht
und der neuen Freiheit, dem Neubeginn, den neuen Ideen,
die entstehen möchten.
Jedenfalls wird zum Jahresende hin die unsägliche Lähmung, die uns im heurigen Jahr
begleitet hat, langsam abfallen.
Das Virus wird uns sicher weiterhin begleiten.
Vielleicht fallen uns kreativere Formen des Umgangs damit ein.
Zu hoffen ist, dass die Spannungen zwischen den beiden Extremen -
Sicherheit/am Gewohnten festhalten/Konservatismus und Freiheit/Eigenverantwortung/Neubeginn nicht zu gewaltsamen Auseinandersetzungen führen werden.
Denn auf lange Sicht können wir das Geld unserer Enkel nicht ausgeben.
Neues Geld drucken ist verlockend, aber am Ende steht immer jemand,
der das bezahlen muss.
Und wenn unsere Wirtschaft weiterhin so vernichtet wird,
können wir uns das Gesundheits- und Sozialsystem irgendwann auch nimmer leisten.
Dann müssen wir uns nicht Sorgen um Intensivbetten machen,
sondern um die ganz normale medizinische Versorgung.
Neue Ideen sind gefragt,
das Leben wieder selbst in die Hand nehmen
und sich nicht auf Vater/Mutter Staat verlassen.
Wer mag schon auf ewig in den Babyschuhen stecken und bevormundet werden.
So sehr viel lustiger wird das nächste Jahr, die nächsten Jahre, auch nicht,
aber wenn wir das Vergangene loslassen,
unser eigenes Vergangenes lösen,
dann können wir an Zukunft zu arbeiten beginnen.
Und es wird eine andere Zeit geben,
aber dazu müssen wir alle etwas tun.
Unsere positiven Visionen in die Wirklichkeit bringen.
Zurück ins unsere alte "heile" Welt geht es nimmer.


Dienstag, 10. November 2020

MOORWEG


Ein Hauch von Weihnachten.
Der erste Raureif.
Den Moorweg gegangen.
Früher konnte man nur mit Gummistiefeln unterwegs sein.
Dann wurde der Pfad mit Hackschnitzeln und Holzstücken hergerichtet
und Jahre mit sehr wenig Regen folgten,
die den Grundwasserspiegel im Moor deutlich absinken ließen.
In den letzten Wochen gab es richtig viel Niederschlag.
Ich denke, die Böden hier haben ihre Reservoire füllen können.
Das nächste Mal für den Weg wieder die Stiefel zu nehmen 
kann man andenken.
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Wenn im Herbst der Nebel über den Niederungen hängt,
grau wabbernd feucht kalt,
sind hier oft sonnig warme Tage -
zum Genusswohlfühlen.
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Meine Lieblingserfindung, der Hyperloop, wurde erstmals mit Besatzung getestet.
Diese Rohrpost für Menschen.
Ich sehe das vor meinem geistigen Auge mit beliebigen Zielen.
Jede kann hingeschossen werden, wohin sie will.
Nur Beamen ist schöner.







 

Montag, 9. November 2020

VOM FÜRCHTEN


 
Man weiß gar nimmer,
wovor man sich zuerst fürchten soll.
Corona, Terror, Trump und die normalen sonstigen
immerwährenden Ängstigungsmöglichkeiten.
Gar nicht so einfach, eine Entscheidung zu treffen.




Sonntag, 8. November 2020

ALTE FRAUEN MACHEN DAS SO


 
Früher habe ich meine Briefe an Ämter, Krankenkassa, etc.
noch ordentlich mit dem Computer geschrieben.
"Sehr geehrte Damen und Herren" und ein "Betreff" und
"Mit freundlichen Grüßen".
Heute kriegen sie meist rasch hingekritzelte Zeilen auf diesen unsäglichen 
Grußkarten, die von Hilfsorganisationen ins Haus flattern.
Am liebsten noch in einem rosa Kuvert mit solchen neckischen Adressaufklebern,
die den Sendungen beigelegt sind.
Die Gründe: weil ich den Drucker kaum benütze, ist die Tinte immer eingetrocknet.
Ein Liter Druckertinte kostet ca. 1000 €. Oder so.
Die Karten kommen von Organisationen,
die ich nicht einmal kenne.
Eine Zeit lang habe ich sie retour geschickt.
Da landen sie dann auch im Müll.
So viele Ressourcen werden mit diesen Bettelsendungen verschwendet.
Aber Leute sind beschäftigt und haben Arbeitsplätze.
Ein einziges Mal habe ich nennenswerte Beträge an eine Organisation gespendet.
Davon hat sich die Projektleiterin teure Autos und Sonstiges gekauft.
Jedenfalls mache ich mir mit den bunten Karten meinen Spaß.
Wenn ich mir überlege,
wie kopfschüttelnd meine Anträge sachbearbeitet werden,
während die Schreibtischmenschinnen in treue Hundeaugen schauen,
muss ich kichern.
Die lieben Briefe kriegen aber nur Ämter.
An Stellen, wo ich richtig ernst genommen werden will,
schreibe ich ordentlich sittlich.

Posttitel:
Mein alter Vater bekam von seinen "Freundinnen" auch immer neckisch verzierte Briefe.
Blümchen, Kätzchen, Schmuckleisten.

Bibelspruch passend:
"Wenn ihr nicht umkehrt, und wie die Kinder werdet,
könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen."




Samstag, 7. November 2020

GREIN


In Grein musste ich die neue Batterie für den Roller holen.
Brauche ich vor dem Winter wahrscheinlich nimmer.
Aber besser man hat als man hätte.
An der Donau bin ich gerne.
Hübsch.
Wenn auch alles sehr ausgestorben ist.
Geschäfte offen, Gastronomie geschlossen.
Menschen weggesperrt.
Das Wetter auch eher trüb herbstlich.
Dafür gibt es noch buntfarbenen Wald.
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Ich hätte mein schönstes Paar handgestrickter Socken verwettet,
dass Trump die Wahl gewinnen wird.
So kann frau sich irren und ich kann es kaum glauben.




Ein Baum voller Misteln