Freitag, 31. Mai 2019

GEDANKENSPLITTER

Da ich relativ selten lüge,
weiß ich nach einem halben Jahr nimmer,
wie ich mich herausgeredet habe.
Aber wenn man dauernd Geschichten erfindet,
vergisst man die wohl nach einigen Monaten auch.
Also brav weiterlügen.
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Immer mehr Menschen, die ich kenne,
leben nur mehr dank der Schulmedizin.
Geschenkte Jahre.
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Im Waldviertel konnte in vielen Gemeinden die FPÖ bei der EU-Wahl trotz
des Skandal-Videos an Stimmen zulegen.
Man kann hier den Menschen auf den Kopf scheißen, sie werden sich in ihren Vorlieben nicht
beeinflussen lassen.
Ich verstehe sie nicht.
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Was mir auch immer ein Rätsel bleibt.
Wochenlang tut sich nix Besonderes.
Und dann ballen sich an einem Wochenende 4 verschiedene Dinge zusammen,
die ich alle gerne gemacht hätte.
Und nun muss ich mich für ein oder bestenfalls zwei entscheiden.
Ein wenig gleichmäßiger ginge doch auch?




Mittwoch, 29. Mai 2019

DAS UND DAS


Ziegenbesuch am Vogelbaum.
Die Zwergtiere werden von ihren Besitzerinnen spazierengeführt
und fressen sich dicke Bäuche an.
Eine zweite unendliche Geschichte habe ich aufgetan.
Über die kann ich schon gar nimmer lachen.
Die treibt mir eher Tränen in die Augen.
Überhaupt tät ich jammern,
wenn es nützlich wäre.
Bienen sind auf mich losgegangen.
Auf der Flucht hat mich eine ins Ohr gestochen.
Andere haben sich in den Haaren verfangen.
Ab sofort sind Bienen schon wieder nicht meine Freunde.
Hatte ja einige Jahre selber welche,
d.h. ich nicht, aber der Lebensabschnittspartner.
Die Arbeiten tat meist ich
und damals schon sind wir nicht gut miteinander ausgekommen.
Tja, manche Abneigungen verfestigen sich.
Und es regnet in Strömen.


Montag, 27. Mai 2019

MÜCKENSCHUTZ


Im Regen gegangen
und im Sonnenschein gerollert.
Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin,
entschuldige ich mich bei jeder Mücke,
die auf der Windschutzscheibe zerschellt.
Es sind ganz, ganz wenige.
Bald werden wir ein Museum für Insekten brauchen.
Seltene, ausgestorbene Arten.
Mein Gras ums Haus mähe ich so selten
wie möglich.
Das ist auch Artenschutz und gut fürs Klima.
Mindestens so wichtig, wie die ganze Plastiksackerleinsparerei.




Freitag, 24. Mai 2019

UNENDLICHE GESCHICHTE

Kennt ihr so unendliche Geschichten?
Wenn etwas in der Zeitschleife hängt und sich nicht beenden lässt?
Mir geht es gerade mit meinem Dach so.
Da sind noch einige Schäden vom Katastrophenwinter.
Zuerst habe ich einen falschen Dachdecker ausgesucht.
Der den Auftrag angenommen und sich nie mehr gemeldet hat.
Ok.
Nach Wochen des Wartens hab ich dann einen anderen gesucht.
Der war sofort für die Besichtigung zur Stelle.
Dann blieb die Sache bei der Versicherung stecken.
Alle auf Urlaub, Feiertage, etc.
Nach einigen Telefonaten und weiteren Wochen war auch diese Hürde genommen,
Arbeitstermin mit dem Ziegelaufsdachleger ausgemacht.
Ja, und dann hat es geregnet.
Jetzt fällt mir nix mehr ein, wie sich die Sache weiter hinauszögern ließe.
Wenn wieder die Sonne scheinen wird, die Sterne günstig stehen,
die Arbeiter gesund sind, könnte möglicherweise die Arbeit geschehen.
Aber in der Zeitmaschine für Nichterledigungen sind wohl noch weitere absurde Ideen gespeichert.


Mittwoch, 22. Mai 2019

NATUR



Am Teich hat der Biber fest gewerkt.
Unglaublich, wie er Stämme umnagt.
Ob der eingegitterte Baum noch zu retten ist,
bezweifle ich stark.
Und nach all der Schwerarbeit haben Menschen die Erlen umgeschnitten
und abtransportiert.
So viel Arbeit für das Tier und kein Fresslohn.
Bei mir regnet es reichlich und langsam erholt sich die Natur nach der Trockenheit.
Sogar eine Blindschleiche habe ich ums Haus gesehen.
Wahrscheinlich wird sie den Rasenmähertod sterben.





Montag, 20. Mai 2019

VOM ANZIEHEN


Wiedermal des Morgens ratlos vor meinen Kleiderbesitztümern gestanden.
Es ist ja wirklich nix zum Anziehen dabei.
An einem dieser Tage, wo man sich fragt,
ob das Aufstehen einen Zugewinn bedeutet.
Irgendeine Uraltjacke in Weiß hervorgezogen,
ewig nicht angehabt,
wahrscheinlich mit Mottenlöchern am Rücken.
Ich finde, ich bin in den letzten Jahren völlig unachtsam gekleidet.
 Schuhe passen mit meiner noch immer lädierten Zehe kaum.
Dann stellt im größeren Dorf ein gutaussehender Mann die Frage,
ob ich auch zur Firmung ginge, weil ich so schön angezogen sei.
Da kommt Freude auf,
weil ich mich gerade so schäbig fühle.
Mit meiner Freundin bestätigen wir uns gegenseitig,
dass wir immer schiacher werden.
Ausnahmsweise wahrgenommen zu werden,
ist nicht schlecht,
gehöre ich doch lange schon zur Unsichtbarkeitsgruppe der Altfrauen.
Und sonst sind noch wirklich witzige Dinge passiert,
die ich im Internetz nicht schreiben kann.
Die mich aber zum Lachen und Schmunzeln bringen.




Freitag, 17. Mai 2019

RESTZEIT



Also, echt.
Wenn ich daran denke,
dass ich vielleicht noch 3600 Tage auf dieser Erde vor mir habe,
vielleicht auch weniger oder etwas mehr,
jedenfalls ist mein Leben endlich,
dann sollte ich vielleicht meine Restzeit nicht so sehr vertrödeln.
Aber das Nichtstun gehört zu den ziemlich angenehmen Dingen.
Ich meine ja nur,
womöglich fehlt mir dann am Ende etwas von der Zeit,
die ich jetzt so achtlos verlebe.

 


Mittwoch, 15. Mai 2019

DAS UND DAS

 
Alles Mögliche schaffe ist geistig.
Harte Eier zu kochen fast nie.
Ich vergesse fast immer darauf,
bis spezielle Geräusche aus der Küche dringen,
die ich erst nach längerer Überlegung deuten kann.
Diesmal ist nix passiert,
sie waren noch nicht einseitig angebraten,
was dann immer den Totalverlust des Topfes bedeutet.
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Bei dem Regenwetter vergnüge ich mich mit so netten Dingen wie:
Dachziegel vom Dachboden für den zu erwartenden Dachdecker räumen,
mein Gwand etwas ordnen, wobei ich ziemlich neue schwarze Hosen gefunden habe,
die gänzlich aus meinem Gedächtnis entschwunden waren
und die ich gerade nachkaufen wollte.
Wenn man im Chaos lebt,
kann man sich selbst immer wieder Überraschungen bereiten.
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Kleine Nacktschnecken (die es ja bei mir eigentlich nicht gibt) entdeckt
und im Klo entsorgt.
Ich kann sie nur mit der Blumenerde gekauft haben.
Gratisbeigabe sozusagen.
Mein Gartenjahr wird heuer ersatzlos gestrichen.
Ich habe bereits vor den Eisheiligen das Interesse daran verloren.
Salat gekauft, ins Frühbeet gesetzt
und anscheinend überdüngt.
Mit Pferdekompost.
Und die Paradeispflanzen waren viel zu früh, viel zu groß
und jetzt dümpeln sie vor sich hin.
Zu kalt, zu feucht.
Meine restlichen Zimmerpflanzen sterben im Freien auch.
Heuer passt das Wetter gar nicht.
Nur der frisch gepflanzte Kirschenbaum entwickelt sich brav.
Sehr löblich.
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Schöllkraut
 Meine Warze auf der Hand ist immer noch da.
Ich muss der Ordnung halber erwähnen,
dass ich sie dann nimmer mit Schöllkraut eingerieben habe.
Kleiner ist sie geworden.
Aber: auf der Hand sind etliche neue winzige Warzen gewachsen.
Jetzt mache ich nix mehr.
Diese Hexensachen sind mir unheimlich.

 

Montag, 13. Mai 2019

IN DER GROSSEN STADT

Narrenturm

Wiedermal in der großen Stadt.
Teilweise Bilderbuchwetter,
grüne Bäume, blauer Himmel mit Weißwolken.
Den Narrenturm endlich angesehen.
Pathologische Sammlung.
Das Gebäude ist schön,
die Exponate sind grauslich
und der führende Medizinstudent im 10. Semester versuchte seine Begeisterung für
Krankheiten mit uns zu teilen.
Wobei wir instruiert wurden,
uns vor einer etwaigen Ohnmacht bei ihm zu melden.
Zufällig in einem schönen Film gelandet:
"Walking on Water".
Dokumentation über Christo und sein Projekt The Floating Piers in Iseo.
War spannend, wenn ich passende Brillen mitgehabt hätte,
wäre es  im Kino noch besser gewesen.
Und dann war ich am großen Friedhof.
Der jetzt auch eine Konditorei hat (sehr gut),
Fiaker fahren herum und Laufstrecken gibt es seit Neuestem.
So wird die schöne Leiche der Wiener noch schöner.
Im Hotel hatte ich ein Superior-Zimmer,
das lange nicht so gemütlich wie mein Turmstübchen war.
Wien hat sich diesmal sehr um mich bemüht.

Zimmeraussicht


Zentralfriedhof

Zentralfriedhof



Mittwoch, 8. Mai 2019

NATUR UND MASCHINEN



Aus gegebenem Anlass,
weil in meiner unmittelbaren Umgebung tage/wochenlang Riesenmaschinen im Wald werkten,
behaupte ich jetzt einmal:
Maschinen und Natur sind nicht kompatibel.
Was in vielen Jahren gewachsen, erschaffen, verbunden wurde,
wird mit einer Radumdrehung zerstört.
Der Mensch am Steuer der Technik kann jede Idee, jeden Impuls sofort umsetzen,
ohne sich lang über die Folgen Gedanken zu machen.
Früher mit der Hände Arbeit war die Ausführung mehr im Einklang mit der Umwelt,
 einfach weil die Möglichkeiten durch die eigene Kraft begrenzt waren.
Ich möchte nicht die Zeit anhalten,
aber wenn ich sehe,
wie Zerstörung fortschreitet und um sich greift,
wie rücksichtslos,
meist testosterongesteuert und profitorientiert
alles niedergewalzt wird,
dann kann ich mir Zukunft nimmer vorstellen.
Viele Wälder sind nur mehr einer Karikatur von Wald
und wenn ich in Büchern lese,
wie Bäume miteinander kommunizieren
und über ein unterirdisches Netzwerk verbunden sind,
kann ich nur müde lächeln.
Denn in diesen zerstörten Baumplantagen redet nix.
In diesem Jahr gibt es bis jetzt keine Insekten.
Ein paar Hummeln und Schmetterlinge fliegen.
Keine Wildbienen, keine Bienen. Nix.
Keine Schwalben.
Sehr traurig.

Montag, 6. Mai 2019

DIES UND DIES


Alles, was es wochenlang nicht geregnet hat,
kommt jetzt auf einmal herunter.
Mal als Regen oder auch als Schnee.
Mein Intervallfasten macht mich immer noch nicht glücklich.
Wenn im abendlichen Fernsehen jemand Schokoladenfabrik sagt,
kriege ich eine Hungerattacke.
Totale Fressfixierung.
Die Zeit ist so zwischendurch.
Muss Dinge tun, die gar nicht lustbetont sind.
Meine Grenzen verteidigen,
mich ums Dach kümmern,
die Winterschäden beheben lassen.
Die Versicherung ist sehr zögerlich.
Auch zum Auto muss ich mir etwas überlegen.
Entweder herrichten oder anderes kaufen.
Kann mich nicht entscheiden,
dementsprechend fahre ich nicht viel.
Kann mich nicht entscheiden,
weil es kein Auto gibt, das perfekt meinen Bedürfnissen entspricht
und ich mir auch leisten kann.
Allrad ist das Problem.
Rollerwetter ist auch nicht.
Das heisst daheim bleiben und putzen oder so.
Mit dem Finger auf der Landkarte herumfahren
und alle Pläne, aber auch schon alle, gleich wieder verwerfen.
Überlegen, ob meine Zehe nur angeknackst ist,
oder doch gebrochen.
Schon wieder einmal.
Fest verklebt, passt der Fuß in die meisten Schuhe.
Also, halb so schlimm.
Und ich lasse mich nicht davon abbringen
in Socken herumzulaufen und Zehen an Ecken und Kanten zu stoßen.




Freitag, 3. Mai 2019

VON DEN FISCHERN



Wenn ich jetzt meine Lieblingsplätze abfahre,
sind die besten Orte an den Teichen oft von Fischern besetzt.
Hier im Waldviertel sind die Angelrutenbader immer Männer.
Frauen machen das nicht.
Die stehen daheim am Herd und kochen.
Ich könnte gut auch Fischerin sein.
Weil ich oft lange bewegungslos am Wasser sitze und starrte und lausche und sinne.
Aber ich muss dabei nix aus dem Nass ziehen und totschlagen.
Einfach befriedigungslos, sinnlos nur zu schauen ist für mich genug.
 


Mittwoch, 1. Mai 2019

GESUNDHEIT



Für die Gesundheit mache ich jetzt eine Menge.
Nicht, weil ich eine bessere Menschin werden möchte,
sondern weil es anscheinend notwendig ist,
wenn der Körper alt wird.
Da mich bis jetzt der Krebs nicht dahingerafft hat,
und ich anscheinend eine Weile weiter leben werde
und darauf bestehe,
dass die Lebensqualität hoch bleibt,
vergnüge ich mich
mit
Intervallfasten,
vegetarischem Essen sowieso,
jeder Menge Kräutertees und etlichen Nahrungsergänzungsmitteln,
mache einige Körperübungen,
verweigere mich nach wie vor dem Yoga,
gehe ziemlich oft ca. 8 km.
Außerdem leiste ich mir ab und an den Wundermasseur,
sowie einen spirituellen Coach, der mich ein wenig pusht.
Also, das ist für mich schon eine ganze Menge.
Und jetzt war ich bei der Augenärztin,
die mir bestätigte,
dass ich gesund lebe,
weil man das in den Augen sieht.
Na, bitte,
doch nicht alles vergebens.
Ja, ich spüre es auch,
dass mir die vermehrten Anstrengungen ums Gesunde gut tun.