Donnerstag, 1. Februar 2018

UNFEIN, ABER TOTAL


Mein Bad ist ziemlich dunkel,
 deshalb sehe ich in meinem Spiegel viel jünger aus.
Wenn ich dann in ein Hotel komme,
mit guter Beleuchtung und all den Vergrößerungsspiegeln,
sehe ich staunend den zunehmenden Grad meiner Verwilderung.
Ich kann auch geputzte Schuhe anziehen,
mit denen latsche ich querparkein
und komme zu meiner Verabredung mit Blättern und Dreckklumpen an der Fußbekleidung.
Neuerdings habe ich lackierte Fingernägel -
und eh klar, die splittern im unpassendsten Moment ab.
Nein, fein und ordentlich werde ich nimmer.
Dabei habe ich gerade gehört,
wie wichtig Disziplin und Übersichtlichkeit sein sollen.
Ich habe auch schon Menschen getroffen,
die nix mit Mohn essen,
weil das könnte sich zahnzwischenraumfüllend verhalten.
Alles nix für mich.
In diesem Leben keine Chance auf fein.
Wo ich doch immer meine,
nur aus Chaos entsteht Kreativität.
Fein: im Hotel waren des Abends Damen ausgehfertig in großer Abendrobe für einen Ball.
Sehr hübsch. Männer dazu gab es natürlich auch, aber die waren eher unspektakulär.


13 Kommentare:

  1. War ist schon fein und ordentlich .... ist doch alles relativ! Hauptsache wir müssen uns nicht in Korsetts (im übertragen und direkten Sinn)
    zwängen und können tun und lassen was wir wollen.....
    Ach bin ich froh, dass ich nicht in Ballkleider und dergleichen rein muss!
    Herzliche Morgengrüsse
    Brigitte

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    1. ja. das ist nix für uns naturmädels. :-)
      liebe grüße in deinen morgen

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  2. Man kann sich das Leben auch unnötig schwer machen - also wie kann man denn freiwillig auf Mohnstriezerl verzichten?

    Alles Liebe nima

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    1. und auf mohnstrudel, mohntorten, mohnnudeln ....
      alles liebe zu dir

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  3. Zur "feine" Gesellschaft gehöre ich auch nicht und bin nicht unglücklich darüber.
    Ballkleider sind schon gar nicht meins, dann doch lieber im Anorak querwaldein zu einem Beobachtungssitz wie auf deinem schönen Foto.
    Bleib, wie du bist, Ingrid! So ist es genau richtig.
    Herzlichen Gruss,
    Brigitte

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    1. feine gesellschaft ist auch nix für mich. ich bin nur immer wieder verblüfft, wie ich spätfolgenunbedacht durch matschige grünflächen latsche und dann mit schmutzschuhen im feinen lande. oder solche dinge.
      herzlichmorgengrüße

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  5. solange der spiegel sich nicht wegdreht....:-)

    was viele schönheit nennen,
    lässt sich zu 90% mit einem feuchttuch abwischen.

    natur pur allemal am besten
    hibisca

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    1. der spiegel tät sich wegdrehen, wenn er könnte. ;-)
      liebe grüße

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  6. Gehöre nicht zur feinen Gesellschaft, aber Mohnspezialitäten esse ich nur in meinen geschützten 4 Wänden, nicht einmal bei der Mohnwirtin im Waldviertel ;-)

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  7. Weiters mit den Hotelgeschichten. Wie mir das gefällt. Ich fühle mich optimal unterhalten, ohne vor die Tür zu müssen, habe aber einen Matschlumpen hingelegt. Auf den Äckern verfaulen die Kräuter für die Frankfurter Grüne Soß` las ich gestern. Oh je.
    Gehe ich an Spiegeln vorbei, an hellen, ehrlichen, schreckt mein junges Ich doch sehr zurück, macht gar einen betrübten Hupfer nach links, aber was soll`s.

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    1. leider sind die hotelgeschichten aus. aber vielleicht schreibe ich für dich ein lebenshotelgeschichtenpotpourri.

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