Freitag, 29. August 2014

ZEIGERLOS

Eine Uhr trage ich schon lange nicht mehr -
manchmal, wenn ich unterwegs bin und die Zeit wissen will,
schaue ich aufs Handy -
und wenn ich Glück habe, ist es geladen und zeigt mir digitale Ziffern.
Die ich dann irgendeinem Termin zuordne.
Kein Radio, viel weniger Fernsehen,
zur Zeit auch keine Zeitungen -
und ob ich meine Aufmerksamkeit auf den Lauf der Dinge und der Zeit richte
oder nicht -
es ändert sich kaum etwas.
Es wird hell, es wird Mittag, es wird dunkel,
es gibt Kriege und Grausamkeiten,
ob ich sie beachte oder nicht.
Wie haben Menschen vor der Erfindung der Zeit gelebt?



10 Kommentare:

  1. so wunderbar ( !!!!!!) lebe ich auch. allerdings habe ich nicht mal das handy, wo mensch manchmal noch die zeit ablesen kann. ich kann ohne all das sein, nur das internet darf mir nicht genommen werden! aufgefallen ist mir, dass in hamburg an jeder ecke eine öffentliche uhr steht, hier nirgends, ausser beim uhrmacher in lychen. nicht mal der kirchturm hat hier eine uhr.
    zeitlos und zeitungslos froh.
    liegt wohl am wald? an deinem und meinem.
    schönsten tag wünschen wir m. und j. (auf urlaub) und d. und oberglückskeks f.

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    1. ja, das zeitlose hat was.
      alles liebe zu euch allen im glück

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  2. Ach, was ist Zeit? Ein Ablaufdatum vielleicht...
    Man kann sie beachten oder nicht, sie bestimmt so oder so unsere Zeitlichkeit.

    Herzlichen Gruss um zehn nach acht,
    Brigitte

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    1. ablaufdatum finde ich gut. vielleicht kann man den aufkleber entfernen.
      alles liebe zu dir

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  3. du Glückliche bist nicht an fixe Uhrzeiten gebunden, ich versuche mich im Urlaub und an freien tagen davon freizumachen..

    was liest du denn da?
    lg

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    1. ja, jedes alter hat seine vorteile. irgendwann hat man dann alle zeit der welt.
      das buch heisst "der liebe gott des waldviertels", erika molny/thomas pluch. manches ist ganz nett.
      liebe grüße

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  4. Ich trage zwar auch keine Uhr, aber ich beschäftige mich gerne mit dem Lauf der Zeit: Die Begrenztheit des Daseins, das Wesen der Dauer, das Wunder der Langsamkeit - alles Themen, die mich erfüllen! Denn es geht darum, diesem Verfall die Kraft des Geistes entgegenzusetzen, den Schlusspunkt nach vorne zu schieben, dem Tod die Stirn zu bieten! Nicht im Kampf, sondern mit der Gerissenheit der Liebe, der Freude, der Lebenslust! Den Augenblick als Erfüllung zu erfahren, das Gestern verabschieden und das Morgen den Wolken anvertrauen, so gehe ich durch den Tag und seine Segmente! Dazu benötige ich natürlich keine Swatch und auch keine digitale Anzeige. Freilich, ausleben kann ich diese Haltung erst seit meiner Pensionierung. Wann immer mich jemand fragt, welchen Tag wir heute haben, so antworte ich stets: Samstag! Mein ganzes Leben ist in den Samstag gewandert. Am Samstagmorgen begrüße ich die Sonne und freue mich auf alles, was kommen mag. Am Samstagabend blüht in mir der Poet auf, da greife ich am allerliebsten zum Griffel und meißle meine Gedanken ins Tagebuch! Und in der Samstagnacht begegne ich meiner Höheren Macht, so wie ich sie verstehe, Gebet, Meditation, Besinnung! Einfach toll. Uhren ohne Zeiger haben etwas Erotisches an sich: Im Rausch der Stunden ist die Zeit verloren gegangen...Wünsche Dir zeitloses Fühlen stillen Lebensglücks.
    Herzlichst Seppo

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    1. das ist ein schöner text. danke dafür. und viele schöne samstage wünsche ich dir!

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  5. Auch ich trage keine Uhr mehr - seit der Frühverrentung. Wozu auch? Am Licht hinter dem Fenster erahne ich die Zeit und liege meistens nur um Minuten daneben, wenn ich auf das Glockenspiel und den Schlag der nahen Rathausuhr achte.

    Seltsamerweise habe ich mir auf dem 1.Jakobsweg eine gekauft. Von wegen "Entschleunigung"... Alle rannten, um Herbergsbetten zu ergattern. Und ich begrifff plötzlich, dass ich an einem Ort (auf einer Strecke) gelandet war, wo Zeit eine sehr große Rolle spielte. Kam man vor 13 Uhr irgendwo an, waren die Herbergen meistens noch geschlossen. Ab 15 Uhr wiederum "completo". Also kaufte ich mir mit meiner guten Fee in einem winzigen Supermercado eine Kinderuhr. Mit neuer Batterie für 10€.

    Aus der Gewohnheit heraus trug ich sie auch nach meiner Rückehr weiter. Bis ich eines Tages mit Tochter und Enkel in einem Hamburger Schwimmbad war. Als ich mich abtrocknen wollte, da waren schönes Badetuch und Uhr der Erinnerung gestohlen. Es ging mir nicht um den (geringen) Wert. Sondern die Verbundenheit der miteinander verbrachten Wegkilometer...

    Danach war ich wieder ohne Uhr. Du und ich sind eben zeit - los. Das hat was, irgendwie.

    Liebe Grüße!

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    1. ich mag auch keinen schmuck - ist mir alles unangenehm. stört.
      liebgrüße zu dir

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