Dienstag, 4. Dezember 2012

FRÜHER


Ja, früher da war alles anders,
in jüngeren Jahren, als uns die Welt noch zu Füßen lag,
die Nächte, leicht weinselig, vor gesponnenen Plänen und Projekten fast zu bersten drohten.
Unbemerkt wurden die Fantasien bescheidener, die Zukunftsaussichten realistischer,
und jetzt, wo der Wein schon schlecht vertragen wird,
man über die körperlichen Befindlichkeiten nicht reden mag,
jetzt, wo man weiß, dass man die Welt nicht mehr verändern wird,
die Vorhaben auf sehr überschaubarem Niveau gelandet sind,
jetzt fragt man sich manchmal auf welcher Strecke Schwung und Elan geblieben sind
und ob man sich nicht doch mit zu wenig zufrieden gegeben hat.


10 Kommentare:

  1. Jede deiner Zeilen sind wohlformuliert auch meine Gedanken und Gefühle auf den Punkt gebracht. Frau hätte doch mehr draus machen können? Nein, wir haben uns jeweils genau die Schuhe angezogen, von denen wir zumindest im Augenblick glaubten, dass nur sie uns passen würden. Manchmal meilenweit gesprungen, viel öfters schmerzende Blasen oder Hühneraugen geholt. Aber immer haben sie uns weitergebracht, auch wenn wir rückwirkend gesehen viele dieser Stationen gerne gemieden hätten.
    Auch wenn die Träume kleiner werden und weniger hoch fliegen, wollen wir sie nicht missen.
    In diesem Sinne wünsche ich dir einen energiereichen Tag mit oder ohne Tun, ganz wie es passt. Liebe Grüße aus dem ersten Schnee,
    Ingrid

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    1. das ist ein schönes bild - die passenden schuhe angezogen. und oft gesprungen.
      alles liebe in deinen tag

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  2. Beide eurer Texte, Ingrid und auch Fanouria, würde ich sofort unterschreiben. Beide sprecht ihr mir aus dem Herzen. Ja, die Träume werden kleiner und bescheidener und der Erlebnisradius schmaler, aber der Intensität tut das kaum einen Abbruch. Ich lebe mehr aus mir heraus, bin mehr Kerze als Fackel, aber was solls! Hauptsache, das Licht brennt noch und leuchtet mal hell, mal verhalten, aber stetig...

    Auch deine ruhigen Bilder mag ich, Ingrid.
    Lass es dir gut gehen und sei lieb gegrüsst.
    Brigitte

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    1. ja, es passt ja ohnedies alles. aber dieses euphorische gefühl von "was kostet die welt" - das hätte ich schon noch gerne ab und an.
      hab einen guten tag!
      nebelgraue grüße

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  3. Liebe Ingrid!
    Zu wenig, zu viel... Wann ist es genug?
    Ich fürchte NIE.
    Ich kenne deine beschriebenen Anwandlungen sehr gut. Zur Zeit überkommen sie mich auch gerne. Vielen Dank für deine schönen Zeilen.
    Liebe Grüße
    Nyx

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    1. ja, ich kann dir zustimmen. genug ist selten. mit der zufriedenheit ist es nicht so einfach.
      alles liebe zu dir

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  4. Alles passt! Ein großes DANKE!
    Gruß von Sonja

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  5. Sehr nachdenklich habe ich deinen tiefsinnigen Beitrag gelesen.
    Mein Rückblick gestaltet sich etwas anders.
    Immer wieder denke ich mir, woher habe ich damals den Mut genommen mein Leben zu ändern.
    Vielleicht war es auch der Mut der Verzweiflung.
    Lieben Gruß zu dir ♥♥♥

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    1. ändern müssen wir ohnedies immer wieder, wenn wir festgefahren sind, ändert das leben uns.
      schön, dass es dir so gut geht.
      liebe grüße in deinen tag

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