Mittwoch, 23. September 2009

JAGDTROPHÄEN

Im MAK in Wien gibts eine Ausstellung:
Möbel als Trophäe.
Der Katalog dazu ist besser als das Gezeigte -
die Schau ist etwas dürftig.
Zitat: "Trophäen zeugen vom archaischen Trieb nach Macht und Anerkennung, ihre Erbeutung verspricht Ruhm und Statusgewinn. Sie sind ein Sittenbild der menschlichen Natur. Demonstrativ schmücken sie als Standeszeichen Heim und Körper. An ihnen lässt sich nicht nur das Verhältnis des Menschen zur Tierwelt ablesen, sondern gerade auch seine eigene Animalität, das uralte Begehren, durch Beute und Trophäe zum Chef im Ring zu werden - und sich in dieser Position gemütlich einzurichten. Oft auch, um in tierischer Gala gekleidet in den Körper des Animal zu schlüpfen."
Die Suche nach Macht,
nach Herrschaft,
die Sehnsucht
Kraft und Fähigkeiten des Tieres zu den eigenen zu machen
sind eine Triebfeder sich mit Trophäen zu umgeben.
Erzherzog Franz Ferdinand hat laut Schusslisten in und außerhalb Europas
274889 Stück Wild
zur Strecke gebracht.
Er wurde 1914 in Sarajewo ermordet. Das Attentat wird als Auslöser des 1. Weltkrieges gesehen.
Die Themen Tier, Jagd, Throphäen sind ein weites Feld,
lohnend sich mehr und näher damit zu beschäftigen,
viele archaische Beweggründe liegen darin verborgen.
Diese ein wenig zu beleuchten und ans Licht zu holen
fördern die Kenntnis der eigenen Handlungen.

4 Kommentare:

  1. Interessante Betrachtung. Ich möchte aufgrund des bezaubernden Fotos meines Totem-Tieres Hirsch noch hinzufügen, daß die Jagdverrückten in unseren Breitengraden meist äußerst friedliebende Tiere abknallen (Hirsch, Hase ...) - Löwen gibt´s ja hier keine.
    Ich bin selbst Jägerin und manchmal auch Sammlerin - allerdings betrifft das derzeit ausschließlich Bücher und partiell noch Tarotkarten.
    Gruß, Sati

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  2. sati:
    totem tier hirsch - sehr sanftmütig.
    lg
    ingrid

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  3. In gewisser Weise - ja.

    "Die Sanftmut macht uns empfänglich für den göttlichen Geist." - Erasmus von Rotterdam

    Eine ganze Seite gibt´s im Wikipedia zu "Sanftmut", habe sie mir eben angeschaut, da ich zunächst eine etwas andere Assoziation hatte, im Sinne von "nicht wehrhaft".
    Tatsächlich bin ich an Streit wenig interessiert und mit zunehmendem Alter auch nicht mehr am Rechthabenwollen in Auseinander-setzungen. Das ist nicht von Relevanz für Hirschkühe. Seelenfrieden ist viel wichtiger.

    Danke für die Anregung, mich mit "Sanftmut" zu beschäftigen. Sehr angenehm.
    Sati

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  4. sati:
    schön, dass sanftmut gut bei dir ankommt. es gibt etliche andere aspekte, sanftmut ist mir spontan eingefallen.
    lg
    ingrid

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