Montag, 7. Oktober 2024

MISANTHROPIN



Langsam werde ich mir unheimlich.
Ich kann mich nimmer aus dem Haus bewegen.
"My Home is my Castle."
Alles was ich mir vornehme, mache ich dann nicht.
Verabredungen halte ich nicht ein.
Dafür muss ich die Katze streicheln, 
den Kompost umsetzen (täte ich nicht, wenn er nicht von den Mäusen total untergraben wäre, und der Behälter zu kippen drohte).
Bei meiner Mäusephobie ist es nett, die dicken, fetten Riesenmäuse davonspazieren zu sehen.
Sowie einen Minimaulwurf.
Wichtig muss ich Holz sägen,
im Wald spazieren,
zu viel fernsehen.
Die Misanthropin wächst aus mir heraus.
Das Alleinsein im heurigen Jahr hat mich sehr menschenentwöhnt.
Von Restgesellschaftsnormen geplagt, denke ich verängstigt: das geht so gar nicht.
Keine Menschen drumherum zu brauchen.
Doch es geht und zwar gut.
Das Spannendste daran ist, zu beobachten wo mich das Abgekapselte hinführt.
Mein eigenes Universum.
Ob das in dem unendlichen Raum nochmals auf andere Galaxien trifft?


14 Kommentare:

  1. Wie schreibt schon Adriana Altaras in ihrem Buch?
    "Besser allein, als in schlechter Gesellschaft."
    Ich bin ganz bei Dir, mir geht es seit Jahren ebenso....

    Herzliche Grüße ins Waldviertel


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  2. Das du dir selbst beim Ein-Igeln zusiehst und das dann hier doch reflektierend teilst, ist irgendwie spannend. Vielleicht ist der Blog eben das nonplusultra und mit realen Begegnungen gar nicht zu toppen (schmunzel).
    Ich neige selber zu Misanthropie, die in meinem Verständnis mehr als Rückzug bedeutet: Menschenverachtung. Das darf man/frau nur nicht offen zugeben. Aber die Problemflut und die Seltsamkeiten der Mitmenschenwelt sind schon grausam anstrengend. Andererseits mache ich halt nur Entwicklungsschritte durch die Begegnung mit Anderen. Vielleicht holst du dir das dann eben über TV und Bücher??
    Friedvolle Grüsse in deine Aktivitäten und Passivitäten, Ursula

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    1. ich arbeite mich am leben ab. genug entwicklungsschritte. mehr als mir lieb sind.
      liebe grüße

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  3. Doch es geht, und zwar gut. Das ist doch schonmal was und wichtig. Vielleicht dann noch das "kann" durch ein "will" ersetzen...
    Mir geht es ähnlich, nur habe ich ein paar Angehörige nahe bei oder auch weit weg, die immer irgendwas wollen. Doch damit komme ich klar, manchmal mobilisiert es mich auch...
    Gruß von Sonja

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    1. du hast familie. und enkel. das ist anders. ich bin gerade etwas vom leben enttäuscht. nix entwickelt sich wie geplant. die welt zerfällt.
      liebe grüße

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  4. Viele sind in einer ähnlichen Lebensphase, gewiss ist es einfacher zu bewältigen wenn Kinder und Enkel in der Nähe wohnen.
    Vermute, du warst dir immer selbst genug.
    Einsamkeit und Langeweile sind mir fremd!
    Oft plante ich für den nächsten Tag zu viel, schaffte es dann nicht und das war frustrierend.
    Jetzt bin ich sehr sparsam mit meiner "To-do-Liste........und es klappt.
    TV Nachrichten habe ich ebenfalls reduziert........war sehr belastend, da ich die vom Krieg betroffenen Gebiete gut kenne.
    Erfreuliches rufe ich mir oft in Erinnerung, meine "seinerzeitige Schwiegermutter" ging lieber zu Begräbnissen, als zu Hochzeiten....................
    Um meine Wohnung gerne zu verlassen, belohnte ich mich oft mit einem Mittagessen außer Haus!
    Allein ins Restaurant zu gehen, war früher nicht möglich, auch das geht jetzt gut.
    Ich möchte nicht, dass das Leben an mir vorbeizieht.
    Mein 7jähriger Enkelsohn lernt mit großer Begeisterung Klavier( sein Wunsch nach einer Scchnupperstunde in der Musikschule) →→ dass ich das Instrument finanziert habe, freut natürlich die ganze Familie!
    Liebe Grüße
    Heide

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  5. Das klingt nach Cocooning. So sagt mans neudeutsch....:-)
    Der Kokon wird immer fester und im Inneren zerfällt das Wesen. Aber die Imagozellen wissen, wie sie sich neu formieren und heraus kommt ein neues viel schöneres Wesen. Wandlung geglückt. Spürst du schon wie weit du in deinem Entwicklungsstadium bist?
    Schönherbsttagsgrüße
    hibisca

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    1. naja. deine worte im ohr der göttin. im moment sehe ich keinen schmetterling wachsen. aber schau ma mal.
      liebe grüße

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  6. Mir geht es ähnlich. Kinder/Enkel habe ich auch nicht. Das Einigeln tut nicht gut, deshalb bemühe ich mich in letzter Zeit, mehr unter die Leute zu gehen. Heute aber war ich nur kurz im Stadtzentrum, dann gingen mir die vielen Menschen so auf die Nerven, dass ich wieder geflohen bin.

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    1. die zeiten sind schwierig. alles kann auch wieder anders werden.
      liebe grüße

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  7. Ich glaube, hätte ich eine Katze zum Streicheln oder einen Hund zum Ausführen, ich würde noch mehr die Menschen meiden - aber allein beim Doppelkopf spielen gehe ich ein wenig mehr unter Menschen als du.
    Herzliche Grüße von Clara

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    1. in der stadt würde ich mehr weggehen und auch mehr leute treffen. aber hier habe ich den wald. und der ist eine nette gesellschaft. karten spielen würde ich auch eventuell. am land spielen die männer. frauen reden inzwischen übers kochen, krankheiten und kinder.
      liebe grüße zu dir

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