Mittwoch, 30. Oktober 2024

EIN UN-FOTO


 Den Moorweg gegangen.
Ich glaube, ich habe da bereits eine eigene Spur getreten,
so oft bin ich hier unterwegs.
Zum Abschluss das gemacht, was ich früher immer getan habe:
im Buffet einen Imbiss (Toast! in Ermangelung etwas Gschmackigerem) und einen Spritzer gekauft.
Das war schön.
Jetzt sperren die zu.
Für lange dunkle Monate.
Keine Wegzehrung mehr im Freien.
Aber der Weg bleibt mir.
Ohne Zehrung.



Montag, 28. Oktober 2024

KLIMAWANDEL


Die Welt verändert sich.
Sie verändert sich immer, aber zur Zeit besonders heftig.
Das Leben ist ein langer ruhiger Fluss - diesen Satz kann man gerade kaum verwenden.
Die Stromschnellen des Lebens sind turbulent und man muss kräftig schwimmen,
um nicht unterzugehen.
Ich bin gefühlt ständig krank.
Mein Körper muss ausgleichen, was geistig/seelisch nicht verkraftet werden kann.
Ich finde es nervig.
Schmerzen, Einschränkungen.
Achtsamkeit und Aufmerksamkeit für den Body.
So viele Jahre war ich an klagloses Funktionieren gewöhnt.
Und jetzt machen meine Zellen auf Klimawandel,
um sich für eine mögliche Zukunft zu adaptieren.

Ein bemerkenswertes Video von Adelheid Ohlig (luna-yoga) bekommen:




 

Freitag, 25. Oktober 2024

ERNTEN


Neben Pilzen kann ich im Winter auch Äpfel essen.
Leider mag ich keine.
Zu 5 Stück pro Jahr kann ich mich überreden.
Ich vertrage sie schlecht.
Lactose/Fructose sind nix für mich.
Das ist nicht schade, denn Äpfel schmecken mir ohnedies nicht.
Der Korb ist voll und steht in der Speisekammer, wo er der schlechten Zeiten harrt.
Die Äpfel vom Hausbaum bleiben für die Tiere im Winter liegen.
Heuer ist die Menge gewaltig.
Geschätzt weit über 100 kg.
Damit es nicht ganz so chaotisch aussieht,
habe ich sie zu einem Haufen gerecht.
Am nächsten Tag war von der 
Arbeit nichts mehr zu sehen,
zu viele sind neu am Boden gelandet.



 

Mittwoch, 23. Oktober 2024

VOM BLITZ GETROFFEN


Im Wald, neben anderen Bäumen, wurde dieses eine Exemplar vom Blitz getroffen.
Mich verblüfft immer wieder, wie wenig wir über Zusammenhänge im
Naturgeschehen wissen.
Gerade eine Autobiographie von Nikola Tesla gelesen.
Ich verstehe von Physik nix und das in dem Buch Beschriebene noch weniger.
Trotzdem interessant.
Das außergewöhnliche Leben eines Genies.
Er träumte dazumal bereits von Geoengineering.
Von grünen Wüsten und Wasser, wo immer man es will.
Davon wird auch heute geträumt.
Heute weiß man aber, dass Eingriffe in die Natur Auswirkungen haben,
die man nicht voraussehen kann.
Herumprobiert wird trotzdem.
Derweil schlagen Blitze immer noch ein, wo sie wollen.



 

Montag, 21. Oktober 2024

VOGELFUTTERWINTERVORSORGE


Die Herbstfarben sind sensationell.
Trotzdem bleibt Sommer meine liebere Jahreszeit.
Die Vogelfutterbestellung ist gekommen.
75 kg. Das wird nicht reichen.
Nachdem die Meisen am Ende ihrer Versorgung im Frühjahr eine Protestaktion
eingelegt hatten,
bin ich neugierig, ob sie sofort wieder da sind.
Zuerst muss es aber frieren.
Ich kriege den Katalog von British Shop.
Könnte mich dort blödkaufen und
gewandet wie eine englische Landadelige daherkommen.
Nur Disziplin und noble Sparsamkeitszurückhaltung lässt mich widerstehen.
Aber: ich glaube, ich werde für die Federbällchen ein Futterhaus bestellen.
Wenn nicht ich, dann wenigstens sie.
Noble Vögelchen.
In dem Katalog gibt es Werbesprüche wie: 
"Diese Socken werden von den Windsors getragen."
Am alten Apfelbaum werde ich ein Schild anbringen:
"Hier werden Vögel im englischen Landhausstil gefüttert."
Mich kriegt man im Moment mit nix aus dem Haus.
Keine auswärtigen Verlockungen für mich.
Schon wieder alles abgesagt.
Dafür durchs Moor gegangen.
Einmal mit der Katze richtig weit spazieren.
Sie war nachher fertig
und hat über Stunden im Schlaf leise vor sich hingejammert.
Muskelkater für den Kater?
Dieses Tier muss man schonen.






 

Freitag, 18. Oktober 2024

VERGANGENES


Ein paar Erinnerungen aus meiner Kindheit fallen mir ein,
die ich erzählen möchte.
Dinge, die es nimmer gibt.
Ich bin ja richtig alt.
Das Verlockendste am Schuhe kaufen war das
Ein Röntgengerät, das die Füße durchleuchtete, und man konnte sehen,
ob Schuhe passen oder nicht.
Faszinierend. Ich konnte davon kaum genug kriegen.
Wurde aber bald eingebremst, weil die Gefährlichkeit damals bereits gekannt war.
Bis heute habe ich alle Zehen. Sie sind nicht abgefallen.
Wir lebten in einer Altbauwohnung im 3. Stock einer stillen Gasse
in der Nähe des Zentrums von Wien.
Am Morgen konnte ich das Klappern der Hufe der Brauerei- und Molkereipferde
am Kopfsteinpflaster hören.
Alles still, ab und an das Geräusch eines weiter entfernten Autos
und das Klipp-Klapp der schweren mächtigen Kaltblutpferde.
Am blechbeschlagenen Fenstersims das Kratzen der Taubenkrallen
und ihr Gurren dazu.
Diese Tiere habe ich gehasst.
Öfter haben sie mich aus dem Schlaf gelärmt.
Ganz selten kamen Hausierer in den Innenhof.
Denen konnte man aus dem 3.Stock ein wenig Kleingeld in Papier
gewickelt zuwerfen.
Einer zeigte uns den ersten Plastikkamm.
Behende bog er ihn unzerbrechlich hin und her.
Staunend meinte meine Mutter,
dass sowas unmöglich sei.
Damals war Plastik noch Betrug und wir hatten nur wenig haltbare
zahnlückige Celluloidkämme.
Zu Allerheiligen gingen wir auf den Zentralfriedhof.
Es war arschkalt und das Wasser in den Pfützen war gefroren.
Es gab Winter mit so viel Schnee,
dass Autos auf der Straße ausgeschaufelt werden mussten.
In die Buchten stellte man ein Taferl mit seiner Autonummer
und mit Glück war beim Heimkommen der Platz noch frei.
Wien hatte in Hütteldorf eine kleine Sprungschanze.
In der Stadt waren Natureislaufplätze.
Die Straßenbahn hatte Schaffner und alte Garnituren waren offen -
man konnte auf- und abspringen.
Im Freien auf der Plattform stehen und den Fahrtwind um die Ohren streichen
lassen.
Schwarzfahren war auch reizvoll.
Richtig nostalgisch bin ich geworden,
aber jetzt ist es genug mit den alten Geschichten.




Mittwoch, 16. Oktober 2024

REGENBOGEN UND ALLES ÜBERLEBEN


Wenn ich zeitig am Morgen aus der Tür trete
und ich sehe einen Regenbogen von da bis dort,
dann wird das sicher ein guter Tag.
An beiden Enden der Topf mit Gold.
Unvorstellbar viele Pilze gefunden.
Gegessen. getrocknet, eingefroren, Pilzpulver.
Unfreiwillig zum Schwammerlprepper geworden.
Den ganzen Winter gibt es bei mir nix anderes zum Essen.
Prepper sind mir sowieso unbegreiflich.
Wenn alle Menschen kathastrophenmäßig sterben,
was mache ich dann als letzte Überlebende noch da?
Keine Fußpflege, kein Masseur, keine Lokale,
nix zu kaufen.
Worüber soll ich mich dann ärgern, wundern, freuen.
So ohne Nachrichten vom eigenen Planeten?
Das eklige Überlebensfutter essen müssen.
Da sind mir meine abgelaufenen Konservendosen noch lieber.
Und das womöglich für lange Jahre.
Mutter/Vaterseelenallein.



 

Montag, 14. Oktober 2024

DER LIFT FÄHRT NACH UNTEN


Ein Bilderbuchherbsttag in der Stadt.
Der Hautarzt im Spital meinte:
"Ich stresse mich nimmer."
Eine Menge Leute im Wartebereich.
In seiner Privatpraxis 30 Absagen für Terminanfragen pro Tag.
Er wirkte müde und ausgelaugt.
Am Bahnhof ausgefallene Zugverbindungen.
Hochwasserspätfolgen.
Die Leute sind frustriert.
In der Innenstadt viele Geschäfte geschlossen.
Mein Lieblingsladen mit alternativen Fetzen sperrt demnächst für immer.
Beim Trzesniewski Brötchen gefuttert.
Die werden nicht nur teurer, sondern auch kleiner.
Die Abwärtsspirale dreht sich.
Nimmt Fahrt auf.
Wir müssen uns warm anziehen.
Resilienz ein brauchbares Modewort.
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Sensationslüstern: 
ich habe das demnächst erscheinende Buch von Alexej Nawalny - Patriot
vorbestellt.



 

Freitag, 11. Oktober 2024

HAMMA NET; SICHER NET



Hamma net,
machma net,
geht net,
gibts net,
wolln ma net,
die Anforderungen zur Erteilung der Bewilligung werden nicht erfüllt,
wenn es bis jetzt immer so war -
ab heute und hier bei mir -
gehts net,
so net,
mach i net,
ich bin Beamtin und arbeite bei der ÖBB.
Die Züge fahren zwar nicht,
oder nur eingeschränkt,
aber hamma net,
machma net,
und heute sicher scho gar net. 

Zwischen Text und Fotos besteht kein Zusammenhang.




Mittwoch, 9. Oktober 2024

ÜBERWACHUNGSSTAAT




Meine schwurblerische Paranoia kriegt Nahrung.
Klammheimlich wurde kurz vor der Nationalratswahl der elektronische Impfpass eingeführt.
Auf den fast alle behördlichen Stellen Zugriff haben.
So leicht ist es dann die Spreu vom Weizen zu trennen.
Im Namen der Volksgesundheit.
Jetzt gab es erstmals Handyprobealarm.
Ein verstörendes unbekanntes Geräusch.
Ich habe das Signal sofort deaktiviert,
aber der nächste Alarm ist trotzdem durchgekommen.
Das Volk kann somit unisono in Angst und Schrecken versetzt werden.
Ich glaube nicht, dass mich vorher schlechte Meldungen nicht rasch genug erreichten.
Mein ewiger Traum ist, auf meiner einsamen Insel aufzuwachen und die ganze Welt draußen ist verschwunden.
Also, das ist nimmer möglich.
Vorher werde ich gewarnt.
Ich habe zu Zeiten des tiefsten Kommunismus einige Jahre in Moskau gelebt.
Ich weiß was Überwachung, Kontrolle und Unfreiheit heisst.
Ich bin in diese Richtung sensibilisiert.
 Allergiegetestet im Überwachungsstaat.
Von China brauche ich nichts schreiben.
Dort weiß man wahrscheinlich auch, wie oft man aufs Klo geht.
Das wusste man in Moskau von mir auch.
Und wie oft und mit wem und wie ich Sex hatte.
Die gesammelten Daten werden nicht verwendet,
solange die überwachte Person nicht in ein wie immer geartetes Interesse rückt.
Vor 50 Jahren war die Anhäufung der Nachforschungen sehr personalintensiv.
Heute erledigt das die KI und der Computer.
Ein bisserl viel Strom braucht man dafür, aber der ist ja grün.
Schöne neue Welt und die Befehlsempfänger mit vorauseilendem Gehorsam,  politisch Oberkorrekte und Duckmäuser werden sich in einem perfekt verwalteten Staat sicher wohlfühlen.
Eigene Freiheit braucht Verantwortung.
Und Mut.




Montag, 7. Oktober 2024

MISANTHROPIN



Langsam werde ich mir unheimlich.
Ich kann mich nimmer aus dem Haus bewegen.
"My Home is my Castle."
Alles was ich mir vornehme, mache ich dann nicht.
Verabredungen halte ich nicht ein.
Dafür muss ich die Katze streicheln, 
den Kompost umsetzen (täte ich nicht, wenn er nicht von den Mäusen total untergraben wäre, und der Behälter zu kippen drohte).
Bei meiner Mäusephobie ist es nett, die dicken, fetten Riesenmäuse davonspazieren zu sehen.
Sowie einen Minimaulwurf.
Wichtig muss ich Holz sägen,
im Wald spazieren,
zu viel fernsehen.
Die Misanthropin wächst aus mir heraus.
Das Alleinsein im heurigen Jahr hat mich sehr menschenentwöhnt.
Von Restgesellschaftsnormen geplagt, denke ich verängstigt: das geht so gar nicht.
Keine Menschen drumherum zu brauchen.
Doch es geht und zwar gut.
Das Spannendste daran ist, zu beobachten wo mich das Abgekapselte hinführt.
Mein eigenes Universum.
Ob das in dem unendlichen Raum nochmals auf andere Galaxien trifft?


Freitag, 4. Oktober 2024

VOM NÄHREN


Der Herbst hat beschlossen,
mich auch weiterhin zu nähren.
Eine Menge Parasole im Vorbeifahren in der Wiese gefunden.
Die Stengel liegen bereits am Kachelofen zum Trocknen.
Für Pilzpulver. 
Vom Vorjahr habe ich noch Pilzpulver,
aber das ist egal, es hält sich länger.
Für Suppen, Eintöpfe, für alles.
Anstatt gekaufter Gemüsebrühwürfel.
Ziemlich viel Essen ist das.
Eine Kappe habe ich bereits in eine feuerfeste Schale ins Backrohr gelegt.
Nur gesalzen und gebraten.
Hat nett geschmeckt.
Mit einem Yoghurt Dip kann ich das nochmals zubereiten.
Und Schwammerlgulasch.
Paniert mag ich sie nicht.
Die Lamellen saufen sich mit Fett an und das schmeckt dann schwer.
Essen für einige Tage.
Und ich kann schon wieder die Augen im Freien verschließen,
damit ich über die Geschenke der Natur hinwegsehe.
Nahrungsüberangebot.
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Seit Corona bin ich misstrauisch geworden.
Hinterfrage alle Meldungen:
wem nützt es, wer verdient daran, was will damit erreicht werden?
Die nächste Variante ist:
ein Thema wird rauf und runter gebetet. Aufregung wird erzeugt.
Meine Frage dann:
was wird im Hintergrund unbemerkt gespielt, wenn alle Aufmerksamkeit auf das
Vordergründige gerichtet ist.
Die wichtigen zukunftsbestimmenden Neuerungen werden klammheimlich an uns vorbei geschwindelt.
Während wir uns über schaumgeschlagene, aufgebauschte Nichtigkeiten aufregen sollen.



 

Mittwoch, 2. Oktober 2024

VERWANDTE


Das Altwerden ist so eine Sache.
Mit etlichen Nachteilen.
Ich habe eher keine Verwandten,
d.h. schon, aber keinen Kontakt.
Ganz schlimm empfinde ich es,
wenn alte Menschen von ihren Kindern entmündigt werden.
Wenn diese Nachkommen anfangen übergriffig über sie zu bestimmen.
Bei meinen Krankenhausaufenthalten habe ich das bei anderen Patienten gesehen.
Eine krebskranke leicht demente Frau wurde zur x.ten Chemotherapie verdonnert,
obwohl sie nicht wollte und sich dagegen aussprach.
Aber die Nachfahren kamen mit Riesengeschenkkörben fürs Personal in die Klinik
und die Einwände der Betroffenen waren vom Tisch.
Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben zu verlieren,
ganz egal wie es in den Augen anderer aussieht,
ob es vernünftig ist, 
ob es gesellschaftskonform ist,
finde ich schrecklich und es sollte Schutzeinrichtungen für Alte vor ihren Familien geben.
Eine andere Bettnachbarin ( bessere Unternehmersfamilie) musste sich
mit ihren 80 Jahren, wenn der Besuch kam, dauernd anhören, was sie zu wenig und falsch machen würde.
Eine sehr gepflegte Frau, mit einer ansehnlichen Auswahl an schicker Nachtkleidung, mit der Haut einer 30jährigen,
musste sich demütigen lassen.
In welchen inneren/äußeren Abhängigkeiten sind diese Alten, dass sie sich das gefallen lassen?
Je älter man ist, desto weniger ist man wert in dieser Leistungsgesellschaft.
Keine Achtung vor Weisheit und gelebten Jahren.
Ich habe kein Problem damit, aber ich mag es auch nicht bei anderen Menschen sehen.
Ich finde es frech.
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Erwähnenswert:
Choi Soon Hwa hat mit 81 Jahren an der Miss Universe Wahl in Korea teilgenommen.
Sie ist nur Zweite geworden.