Relativ zeitig stehe ich auf.
Das Tageslicht ist ohnedies spärlich.
Pfefferminztee, Kaffee und Haferflocken mit Marillennektar.
Gibt es Schaufelyoga?
Bald werde ich eine Schaufelschulter haben,
ist so ähnlich wie ein Tennisarm nur weiter oben.
Zuerst schaufle ich mich zum Futterbaum durch.
Kontrolliere, was die Rehe gefressen haben
und fülle Vogelfutter nach.
In der Nacht hat es geschneit und geweht,
der schmale Pfad ist komplett zu
und die Äpfel, die noch unterm Schnee liegen,
sind beinahe wie unter einer Betonschicht begraben.
Bei diesen Tätigkeiten muss ich leise vor mich hinjammern,
denn ich bemitleide mich.
Die Tiere auch.
Im Innenhof hat es auch über Nacht eine Menge Schnee hereingeweht.
Langsam weiß ich nimmer,
wohin damit, die Berge sind teilweise an die 3 Meter hoch.
Die Dächer sehen noch recht gut aus,
obwohl man kaum mehr sieht, wo die Feuerwehr die weiße Pracht entfernt hat.
Es gibt wieder meterhohe Wehen.
Na gut.
Ich arbeite mich voran,
bis zum Altpapiercontainer.
In dem ich den Kassazettel von den Lagerhauswinterstiefeln suche.
Denn ich mag sie zurückgeben.
Kann sie schwer anziehen, zu umständlich.
Ausserdem ist die Sohle rutschig,
kann man nicht brauchen.
Habe gestern in Tschechien beim Chinesen bessere gefunden.
Also, die Stiefel möchte ich gegen Vogelfutter tauschen,
wenn von mir zum Lagerhaus die Straße wieder einmal geöffnet ist.
Nachdem ich noch Holz ins Haus geholt habe,
ist mein Workout vorerst beendet
und der zweite Kaffee ist fällig.
So mühsam kann Winter nie mehr meine Lieblingsjahreszeit werden.