Dienstag, 21. Juli 2015

MAN KANN SICH ZU TODE LANGWEILEN



Ich weiß jetzt:
man kann sich zu Tode langweilen.
Jeden Tag wird man ein bisschen weniger,
die Energie schmilzt dahin,
der Blutdruck steigt (bei mir).
Und eines Morgen beim Erwachen stellt man fest:
die Fadesse hat einen verschlungen.
Eingesperrt zu sein, das ist nicht meines,
weiß ich ohnedies,
aber ich versuche immer wieder dem Körper zwecks Haltbarkeit etwas Gutes zu tun.
Alles vom Nettesten hier,
feines Essen, gute Therapien,
naja, die Gäste könnte man teilweise austauschen
der Swimmingpool umgeben von Fichten in der Waldviertler Landschaft
wirkt irgendwie unpassend obszön,
vorgespiegeltes südliches Flair in der kargen Gegend.
Wenigstens die Temperatur hat sich der Optik angepasst.
Sommerwärme auch hier.
Und jetzt müssen die Gelenke wieder halten,
bis zur näxten Zwangsmaßnahme.
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Blaise Pascal:
"Nichts ist so unerträglich für den Menschen, als sich in einer vollkommenen Ruhe zu befinden, ohne Leidenschaft, ohne Geschäfte, ohne Zerstreuung, ohne Beschäftigung. Er wird dann sein Nichts fühlen, seine Preisgegebenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine Leere. Unaufhörlich wird aus dem Grund seiner Seele der Ennui aufsteigen, die Schwärze, die Traurigkeit, der Kummer, der Verzicht, die Verzweiflung."


5 Kommentare:

  1. Oh, Hilfe! Kein gutes Buch dabei? Und kann Langeweile nicht auch mal herrlich sein? Ich erinnere mich an langweilige kindertage, und manchmal wünsche ich mir diesen Zustand zurück.

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  2. Dann kannst du ja jetzt wieder zu leben beginnen! Ach ja, nichts ist so unerträglich wie eine Anzahl wohlgeformter Tage. Und dabei sehnt man sich nach ihnen, wenn es Drunter und drüber geht. So sind wir eben.
    Schön, die Mohnfelder, jetzt sind sie traumhaft - auf deinen Bildern.

    Herzlichen Morgengruss nach einem wunderschönen Abend mit der "Zauberflöte", zauberhaft aufgeführt auf dem nahen Schloss.
    Ich bin noch ganz hingerissen.

    Brigitte

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  3. Ich habe selten eine gaaaanz andere Meinung als du bzw. als der Zitierte. Für mich wäre das genau mal ein erstrebenswerter Zustand........alles andere abschalten und nur das pure Menschsein kommt endlich mal an die Oberfläche.
    Hat man dich interniert? :-)
    Sowas geht natürlich nicht.
    Grüße von uns

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  4. das klingt heute aber pessimistisch...
    für mich wäre das auch ein angestrebter Zustand (wie im obigen Kommentar), aber ich müsste mir die Tage freischaufeln... anders als bei dir.
    Ich sehe, wo du bist und hoffe, du kannst es doch ein bisschen genießen! Tipp: Massagen von Herrn Schulz(e) (oder Scholz) sollen toll sein, Freundinnen schwärmten davon...
    lg

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  5. Oh, ein LA-Pool mitten in Feldwaldwiesien, echt deplatziert, kommt es recht erlesen hervor. Man könnte Pfifferlinge (Eierschwammerln) suchen und diese dann voll rebellisch ins permanent gereinigte Wasser werfen...sorry, manchmal weiß ich mich gar nicht zu benehmen. Für alles gute Besserung!

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