Ich wollte nicht vom teuersten Kaffee der Welt schreiben.
Dem Kopi Luwak aus Indonesien. Die Kaffeebohnen müssen den Verdauungstrakt der Zibetkatzen passieren, um dann natürlich fermentiert ihren angeblich unvergleichlichen Geschmack zu bekommen.
Das ist sicher biologisch.
Ich wollte vom Katzenkaffee in Wien berichten.
Nein, ich war noch nicht dort.
Werde aber sicher einmal vorbeischauen, wenn sich der erste Hype gelegt hat.
5 Katzen betreuen die Gäste.
Die Medien berichten darüber als Sensation
und die Bewilligungen für das Kaffeehauswohnheim der ausgewählten Schmusetiere waren angeblich gar nicht leicht zu kriegen.
Vor einigen Jahren gab es im Kaffee Raimann im 12. Bezirk,
wo ich mein Frühstück einzunehmen beliebe,
einen damals schon alten, leicht grantigen Kater. Seine Anwesenheit war natürlich und völlig amtlich unbewilligt.
Er hat dort als unumstößlicher Herrscher gewohnt und war kaum zu Streicheleien zu bewegen.
Zur selben Zeit war ein alleinstehender Mann in den Lokalen des Bezirks mit seinem Kater unterwegs.
Die beiden sind oft miteinander zum Abendessen gegangen. Der Mann hat mit seinem Tier gesprochen, das elegant neben ihm oder auf der Rückenlehne der Sitzbank saß. Hunde und andere Menschen wurden von dem eleganten Kater nicht einmal ignoriert.
Nachdem das Lebenstier gestorben war, habe ich den Mann nie mehr gesehen.
Manche Menschen halten mehr von Vierbeinern als von ihren Artgenossen.
Wie schön, dass sie sich jetzt zum Gedankenaustausch mit den Schmusetigern bereits im Kaffeehaus treffen können.