Montag, 11. Oktober 2010

ALKOHOLPROBLEM

Ich habe ein Alkoholproblem.
Ich trinke zu wenig.
An Tagen, wenn mein bester Freund beschließt, neben einem Herzschrittmacher womöglich auch Krebs zu haben, ich bei einem wichtigen Termin plötzlich nicht mehr klar sehe, sondern die Augen Blitze kaleidoskopartig erzeugen, dann möchte ich gerne mal ein klein wenig Kummer in einer Flasche ersäufen. Die Tröstungen und die Entspannungsmöglichkeiten der edlen Reben in Anspruch nehmen, aber leider vertrage ich fast nichts mehr. Kann nimmer schlafen, kriege Herzrasen und das hieße den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Wenn ich dann eine Frau auf der Straße sehe, mit dem Weinsackerl, eine amerikanische Touristin, die mich anspricht, weil sie ihr Hotel nimmer findet, dann beneide ich sie sogar ein wenig. Leider konnte ich ihr nicht helfen, wusste die Adresse auch nicht. Einige Stunden zuvor bin ich durch die Wachau gefahren, da waren Leute bei der Weinlese, sie hatten einen Bus umgebaut, mit Bänken und Tisch zum Jausnen - Weinbauern sind meist gemütliche Leute, die das Wohlleben zu schätzen wissen.
Ich möchte nicht missverstanden werden - ich kann Menschen, die zu viel trinken überhaupt nicht haben, aber ich bin der Meinung, ein edler Tropfen ab und an und hie und da gehört zu den Genüssen des Lebens und lässt die strengen Konturen mancher Tage weicher erscheinen.

18 Kommentare:

  1. *Kummer ist der schlechteste Sommelier*
    lg
    Karl

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  2. karl:
    kann schon sein, aber medizin ist für alle lebenslagen gemacht.
    lg

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  3. üben üben üben giggle
    aber ich mag das gefühl des betrunkenseins so gar nicht
    mich tröstet ein feiner tee mit keksen mehr
    *aufmeinenbauchschau*
    konditoren sind auch gemütlich
    überhaupt menschen die mit essen umgehen
    mit essen nicht fastfood
    nüchterntröstendekeksgrüßesend
    birgit

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  4. Dieses Bisschen zuviel ist wahrscheinlich der Knackpunkt. Denn oft ist es dann viel, viel zuviel.
    Und weil ich möglichst immer Herr (oder Dame) meiner Handlungen bleiben will, habe ich auch - wie du - das Problem des Zuwenig.

    Ach, ja. Vielleicht soll es so sein, nicht wahr!

    Gute Wünsche zum Wochenbeginn,
    Brigitte

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  5. Sorgen ertrinken nicht im Alkohol, sie können schwimmen.
    Heinz Rühmann
    ________________________________________
    Mein Liebster war in Deutschland/Österreich Suchtgiftberater:
    Die Wenigsten können kontrolliert Alkohol "genießen".
    Ich persönlich habe auch keinen Alkohol vertragen, schon bei einem kleinen Glas Bier hatte ich das Gefühl, "jemand" sitzt mir schwer auf den Schultern.
    Aber ich kann bis heute gut damit leben.

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  6. birigt:
    meine teezeiten habe ich auch schon lange hinter mir gelassen. freut mich nimmer. nur kaffee geht noch genießerisch. und süßes dazu. also doch konditoreien.
    lg in den tag

    brigitte:
    zu viel trinken mag ich gar nicht, aber diesen leichten kick schätze ich sehr. wenn ich danach herzklopfen habe und die halbe nacht nicht schlafen kann, dann verzichte ich auch darauf. so wichtig ist es nicht.
    einen netten wochenbeginn!
    lg

    heide:
    inzwischen wird der maßvolle umgang mit wein ja auch schon von wissenschaftlern als gesund angesehen. und ich denke nicht, dass die alle von den winzern gesponsert werden. wie bei allen dingen ist das richtige maß das geheimnis.
    liebe grüße in den tag!

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  7. sich die scharfen konturen schlimmer tage runder, weicher, einfacher trinken...ja. es gibt da noch andere, sogar körpereigene drogen der delikaten, märchenbunten sorte...
    gruß von sonja

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  8. sonja:
    das habe ich noch nie probiert und will es lieber lassen. ich bin normalerweise eine durchbeisserin, keine ausweicherin. aber manchmal wäre ich für einen beruhigungsschluck dankbar.
    lg in den tag

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  9. ich bin gerade im askesemodus, und da geht mir alkohol überhaupt nicht ab und ich frage mich nachgerade, warum ich je wieder wein trinken sollte.
    aber ich weiß, das ich guten wein, champagner, sekt liebe. wenn ich nicht nach einem glas aufhöre, schmeckt mir auch die halbe flasche - leider ohne unangenehme nebenwirkungen... einmal hatte ich allerdings eine hefeallergie - da roch der beste tropfen so scheußlich, dass ich gar keinen trinken konnte. hat sich aber nach 2 jahren - leider oder zum glück? - gelegt.

    liebste grüß in den hoffentlich sonnigen wadviertelherbst!
    ursula

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  10. noschoko:
    ja, sonnig und warm und schön und toll ist es da.
    manchmal, wenn ich im süden war und dort die frischen früchte schon zum frühstück gegessen habe, dachte ich auch, ich kehre nie wieder zur normalen ernährung zurück. aber dann läuft alles, wie es halt läuft und alles wird wie gewohnt.
    viel spass mit der abspeckerei auf mehreren ebenen.
    lg

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  11. Ich kann auch gar nichts vertragen. Manchmal möchte ich auch meinen Kummer "ersäufen". Geht aber immer schnell wieder vorbei
    LG
    Irmi

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  12. irmi:
    ja, der kummer geht vorbei. aber es wäre halt manchmal nett, ein trostglaserl zu trinken.
    lg in den abend!

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  13. Schon mal Bier versucht? Im Ernst!

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  14. kvinna:
    danke für den tipp. ja, bier vertrage ich, aber das ist kein alkohol. ich meine, das spüre ich nicht (in der menge, wie ich es mag). und bier macht dumpf und zu, wein gibt mir einen fröhlichen kick.
    lg

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  15. Ich verstehe, das unterschiedliche Getränke unterschiedliche Räusche auslösen. Mir genügt meist eine Flasche kaltes Pils, weil sie so zischend den Durst löscht, dass ich sie schneller leer habe als du gucken kannst. Mehr geht dann auch nicht, weil Bier so satt macht. Danach bin ich müde, Zweck erfüllt. Wein, Whisky und Sekt trinke ich nicht mit dem Ziel, mich zu berauschen.

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  16. Ahja, das "dass" im vorigen Kommentar... und ich bin dann nicht nur müde, sondern richtig rauschig!

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  17. kvinna:
    heute hab ich ein gutes budweiser getrunken. schmeckt mir, aber der alkohol im bier geht an mir vorbei.
    prost!

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  18. Ja, sowas... =8-0 Mag's wohl bekommen sein!

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