Donnerstag, 30. September 2010

KÄSE

Aus dem Buch: "1000 neue Dinge, die man bei Schwerelosigkeit tun kann." von Jenni Zykla.
"....Ich liebe französischen Käse. All diese kleinen, weißen, fettigen, weichen Stückchen, die von weitem schon so stinken, als ob man eine Ziege geköpft und in seinem Kofferraum drei Wochen lang herumgefahren hat. Mmmmmh. Am besten ist Käse, der so riecht wie eine Ziege am Arsch. Also nach ranziger Milch und Bakterien und dreckigem, kleinen Stall vor einer weiß gekalkten Hütte, von der aus der alte, faltige, sehr sympathische Ziegenkäsebauer mit der Pfeife und dem lustigen Halstuch die Lieblinge überwachen kann. So eine richtig glückliche Ziege mit großer Familie, die sich gerne an jede Begegnung mit dem Bock erinnert. Eine Genießerziege. Und dann muss man dem Käse natürlich genügend Wärme und Zuneigung geben, damit er einem entgegenläuft....."

Mittwoch, 29. September 2010

WIE DAS LEBEN SO SPIELT

Eine längst vergangene Geschichte fällt mir ein. Eine Geschichte, wie einem das Leben so mitspielt, die fast jeder erlebt und die deswegen nicht weniger weh tut.
Protagonisten: mein damaliger Mann + ich
Ort: gemütliches Mittagessen im Freien mit Blick auf einen Kirchturm
Ich frage: "Hast du eine Freundin?"
Der Mann antwortet: "Ja."
Und in dem Moment stürzt mein Wolkenkuckucksheim ein, die heile Welt bricht zusammen, der Kirchturm wackelt, das Mittagessen brauche ich nimmer. Nichts ist nach der Sekunde so, wie es vorher war.
Und ich hätte es längst wissen müssen, er hatte sich neue sexy Unterhosen gekauft.

Dienstag, 28. September 2010

POSIEREN



Rote Mädchen im kühlen Herbstlicht
leichtbekleidet
posieren possierlich
stolzieren
Augenfreude wärmende

Montag, 27. September 2010

HEIDENSTEIN

Zeitig schon war ich unterwegs im leichten Nebel und Nieselregen.
Neben der Straße, wie Urgesteinsblöcke eine Rotte Wildschweine. Ich war so überrascht, dass ich erst spät reagiert habe und beim Zurückschieben mit dem Auto haben sie die Flucht ergriffen. Kein Foto. Selten sieht man diese Tiere.

Beim Heidenstein. Ein alter Kraft-/Kult- und Richtplatz. Gerne komme ich her, wenn ich Fragen habe, gibt es Antworten, wenn ich nichts wissen will, ist es auch schön. Auf allen Vieren bin ich hinaufgeklettert - glitschig nass war alles. Ungelenkiger werde ich, der Stein bleibt ewig gleich.
Die Wasserschalen oben sind immer gefüllt, auch wenn es längere Trockenperioden gibt.

Sonntag, 26. September 2010

HERZIG

An regnerischen Tagen
kann frau Pfützen/Lacken-Herzen finden.

Samstag, 25. September 2010

HERBSTANFANG

Am letzten warmen Tag meinen Lieblingsweg gegangen,
den letzten Most bei der Imbissbude getrunken.
Über den kommenden Winter,
den mäßigen Sommer,
unserer beider Katzen,
das Leben an sich
und das Verhalten konsumierunwilliger Wanderer
geredet.
Im nächsten Mai gibt es eine Gesprächsfortsetzung -
so lange ist es bis dahin ....
Von Jahr zu Jahr fällt mir es mir schwerer in die Kälte und in den Winter zu gehen ...
Morgenstarre Blindschleiche am Weg

Freitag, 24. September 2010

AM ANFANG WAR DAS LICHT

Klarerweise musste ich den Film anschauen.
Schön ist er.
Interessant ist er.
In einer sehr eingeschränkten Dimension leben wir dahin. Ganz andere Bewusstseinswelten sind möglich. Ich hoffe, dass zukünftig viele Menschen die erweiterten Geisteszustände leben können. Viel einfacher und schöner wäre die Welt.
Erstaunlich ist auch, dass es plötzlich österreichische Filmemacher gibt, die völlig neue Werke schaffen können. Filme, die zum Nachdenken anregen, die zum Teil aufrütteln, die nicht im Mainstream mitschwimmen. Die wohl auch nur ein kleines Publikum erreichen. Den Film sollte frau/man sich ansehen, wenn die Lust da ist, ein klein wenig über den Tellerrand hinauszusehen.

Donnerstag, 23. September 2010

NEUGIERIG

Die Neugier plagt mich.
Seit der Blog mich mit Statistiken verwöhnt, sehe ich Zugriffe aus den verschiedensten Ländern. Da gibt es "geheime" Mitleser aus USA, Kanada, Brasilien, Rumänien, Rußland, Australien, etc. Ich möchte ja so gerne wissen, wer das ist. Mag sich jemand outen??? Ich würde mich total freuen!

Mittwoch, 22. September 2010

LANDLEBEN

Ich habe es sicher schon mehrmals geschrieben -
ich hasse Mäuse.
Nein, Hass ist das falsche Wort, sie versetzen mich in Panik.
Prinzipiell ist mein Haus mausfrei, bis auf Ausnahmen.
So eine Ausnahme machte die Maus in der Badewanne, die mich heute frühmorgens mit stetigem auf den glatten Wänden Hochrudern begrüßte. Ein mittelkurzer Adrenalinausstoß meinerseits - und dann war ich hilflos. Fangen konnte ich sie keinesfalls, der Versuch ein Handtuch über sie zu werfen, brachte sie zu panischen Sprüngen. Die Katze war auch nicht daheim - sie dient wohl nur Dekorationszwecken.
Vor einigen Jahren hatte ich das schon einmal, aber die Mäuse waren gescheit genug, durch den Abfluss wieder zu verschwinden. Nach längeren Überlegungen habe ich dann das ganze System kräftig durchgespühlt und damit war die Mäuseinwanderung gestoppt. Außerdem hatte ich noch die alte Katze, die morgens zuerst einen Blick in die Badewanne warf, ob ihr Frühstück schon angekommen wäre.
Der Ausgang der Geschichte: die Katze kehrte vom Morgenspaziergang heim, ich habe ihr die Maus in der Badewanne gezeigt, sie hat gemeint, eine Dose als Frühstück wäre ihr lieber. Also habe ich mein ganzes logistisches Talent hervorgekehrt und mittels Papierkorb und großem Karton die Feindmaus in den Hof geschleudert.
Huch, so viel Aufregung des Morgens.
Ekel- + Panikattacke.
Ich brauche eine Mausdesensibilisierung.

Dienstag, 21. September 2010

DESIGN IST NICHT ALLES

Das Hotel in dem ich wohnte, ist auf der Museumsinsel Skeppsholmen.
Neue Räume in alten Gemäuern.
Das Badezimmerdesign - mehr hübsch, als zweckmäßig. Das Waschbecken auf einer fast ebenen Fläche in der sich der Ablauf befindet, trinkschalengroß zum Wegheben. Eigentlich taugt das für gar nichts, außer für den großen Durst. Sekt schlürfen aus der Sanitärschüssel. Die Spiegel spiegeln sich ins Unendliche. Hübsch. Die Regendusche mit Beleuchtung im fallenden Wasser - nett, aber aus 2,5 m Höhe bräuchte frau eine Duschhaube, es gibt zwar viele Toilettendingse, aber ein Plastik für die Haare ist nicht dabei. Eine Duschwand wäre auch unfein, sozusagen gewöhnlich, deshalb ist nach der Regenberieselung wirklich alles nassgespritzt. Dafür ist es möglich unter der Regendusche zu stehen und die Leute im Park zu betrachten (na gut, möglicherweise sehen die mich auch) und auch auf der Toilette sitzend wird es nicht langweilig, wenn man auf die Fußgeher schauen kann.
Ich will ja nicht meckern, aber im Kleiderschrank ist kaum Platz, weil alles mit Nüssen, Getränken und sonstigem Knabberzeugs gefüllt ist, das ist nur eine Kleinigkeit, aber unangenehm. -Es war ohnedies alles nett und schön - aber Design ist nicht alles und wenn Optik vor Funktionalität geht, dann wird da irgendetwas am Sinn vorbei erzeugt. Ich meine, ich hab es lieber weniger schön und dafür praktisch. Stylisch um jeden Preis ist nicht meines.

Montag, 20. September 2010

SCHIFFERL FAHREN



Sandhamn liegt am äußersten Rand der Stockholmer Schären. Ca. 2 Stunden fährt der Dampfer, vorbei an ungezählten Inselchen, Häusern, Felsen. Eine starke Landschaft, stellenweise von archaischer Schönheit und Kargheit. Eine alte Gegend, die im Sommer freundlich erscheinen mag, im übrigen Jahr klare Grenzen zieht.
Manchmal denke ich, dass ich keine "offiziellen" Kraftplätze, Kultorte brauche - es gibt viele Stellen, die sind geballte Kraft, die erzählen Geschichten, die lassen das Alltägliche verschwinden, sie verbinden mit alten Quellen. Man muss sich nur darauf einlassen können/wollen.




Sonntag, 19. September 2010

SCHON WIEDER: STOCKHOLM


Schon wieder Stockholm.
Bei sehr bescheidenem Wetter.
Viele Einblicke, Ausblicke.
Überraschendes.
Nettes.
Und immer wieder bin ich mit dem Schifferl gefahren.
Skulpturen von Niki de Saint Phalle
Moderna Museet
Skeppsholmen

Dienstag, 14. September 2010

KURZE PAUSE

Hier wird geschwiegen.
Auch das muss sein.
Schöne Tage wünsche ich allen BlogleserInnen!

Montag, 13. September 2010

ENERGIEPROBLEME

Wenn ich etwas vorausplanen muss,
und vieles im Leben will vorbedacht sein,
bin ich oft energiemäßig schon ganz woanders
wenn es endlich soweit ist.
Kann mich irgendwer verstehen,
was ich damit meine?
Sozusagen im Hier und Jetzt immer das Spontane tun,
das wäre es,
aber so funktioniert es auch nicht.
Was ist mit allen Vereinbarungen, Vorausbuchungen, Abmachungen?
Ich glaube, ich verirre mich da in der Zeitschiene.
Sicher ist, dass ich das, was gestern noch im rosigen Licht der Vorfreude erschienen ist,
heute möglicherweise schon urlangweilig finde
und ich viel lieber ganz etwas anderes möchte.
Gefühlskuddelmuddel.........

Sonntag, 12. September 2010

ZERRBILD

Im Spiegel verbogen
die Wahrnehmung verändert
Zerrbild der geraden Linie,
die laut Hundertwasser ohnedies gottlos ist

Samstag, 11. September 2010

MENSCHEN

Ab und an treffe ich jetzt eine außergewöhnliche Frau. Das regt mich zu Gedanken über Weltbild und Wahrheit an. Denn vieles was sie spricht, ist sehr ungewöhnlich.
Etliche spezielle Menschen habe ich im Laufe der Jahre gesehen/getroffen. Heiler, Hellsichtige, Gurus, Spinner. Beeindruckend sind ihre Fähigkeiten, bewundernswert ihre Spiritualität. Manches erscheint erstrebenswert, einiges nachahmenswert. Klar ist mir geworden: sie alle leben in ihrem eigenen Universum, denn jeder einzelne Mensch lebt in der eigenen Welt. Die an einigen Stellen und Punkten teilbar ist, eine Welt für mehrere/viele sein kann, die aber in Bereichen so einzigartig und speziell ist, dass sie nur von wenigen Menschen nachvollzogen werden kann. Was diese außergewöhnlichen Persönlichkeiten sichtbar machen, ist nicht Wahrheit an sich, es ist ihre Wahrheit, die möglicherweise auch für andere wahr ist, es aber nicht sein muss. Und manches was sie sagen, ist auch schlicht und ergreifend unwahr, oder mit keinem sonst zu teilen. Ich glaube, dass es eine Aufgabe unseres Lebens ist, das ureigenste Universum zu entdecken. Das was für uns wahr ist. Nichts Vorgefertigtes akzeptieren, denn es gibt keine allgemeingültige Wahrheit. Es ist ein Schritt zum spirituellen Erwachsenwerden, keine vorgefertigten Glaubenssätze zu akzeptieren. Unendlich viele Schichten existieren gleichzeitig in Parallelwelten.

Freitag, 10. September 2010

SCHRULLIG

Heute hab ich die Geschichte der Frau gehört, die immer mit dem eigenen Silberbesteck, 8-teilig in einem Köfferchen, zu öffentlichen und privaten Essen unterwegs ist. Und dort, auch in den besten Speisehäusern, das eigene Werkzeug auspackt. Weil sie zwar substandard aufgewachsen ist, aber jetzt nur mehr mit den silbernen Löffelchen essen möchte. Wenn die Story nicht wahr ist, dann ist sie gut erfunden.
Langweilig wäre das Leben ohne Marotten, die Salz in der Einheitssuppe des Gewöhnlichen sind.
Ich denke, ich sollte einige für mich erfinden. (Die ich bereits habe, sind für mich unsichtbar.)

Donnerstag, 9. September 2010

WOLKENKUCKUCKSHEIM

Ich lebe im Wolkenkuckucksheim
im selbstgeschaffenen Heilewelthort.
Wenn ich zeitig aufstehe
ins Freie trete in der Stunde zwischen Tag und Nacht
der blasse Mond am Himmel steht
die Kühle des Morgens frösteln macht
dann ist das pures Glück, das ins Herz fällt.
Wenn ich dann am Computer sitze
und beim Hinausblicken Aug in Aug mit den Herbstrehen
die die ersten Äpfel holen, bin,
dann ist das Freude, die die Mundwinkel nach oben zieht.
Für diese Momente wohne ich da,
kann nicht wegziehen,
bleibe im Dornröschenhaus,
wenn es oft auch kalt, unwirtlich und beschwerlich ist.

Mittwoch, 8. September 2010

IM KINO

In Wien nutze ich die wenigen Stunden oft fürs Kino.
Diesmal habe ich es gut erwischt.
Gypsy Spirit.
Harri Stojka auf einer musikalischen Spurensuche in Indien bei den Romas.
Viel gute Musik, viel zum Schmunzeln, Urwienersprüche. Schöne Bilder aus der Kargheit Rajasthans und aus Wien.
Diese Intensität das eigene Ding zu machen, einen Schulterschluss mit anderen Männern zu suchen, die Freude am Spielen (nicht nur Musik) - ich empfinde das als männlich. Mir fällt nichts Vergleichbares bei Frauen dazu ein. Schade.
Das Kino war wieder das Gartenbau. Original 1960. Richtig kultig.

Dienstag, 7. September 2010

EIN GESPRÄCH

Jahrelang sprach ich davon, dass diese Fichte am Haus gefällt werden muss. Nie konnte ich mich dazu entschließen. Immer war mir um den Baum Leid, der ein Haushüter ist. Jetzt ist es sicher, im Herbst wird der Baum umgeschnitten. Vor Jahren ist bereits eine Tanne aufs Dach gefallen und das möchte ich nicht nochmals erleben. Meine Versicherung wohl auch nicht. Die großen Herbststürme kommen bestimmt.
Mit dem Baum habe ich gesprochen, ihm den Entschluss mitgeteilt - die Antwort, die ich erhalten habe, war verblüffend.
Er meinte, er sei ohnedies alt und krank und für ihn sei es in Ordnung.
Eine Menge Holz für den Winter gibt es auch.

Montag, 6. September 2010

ÜBER GRENZEN

Grenzen kommen
Grenzen gehen
eigene Grenzen
überwindbar
oder zu hoch
mit Stacheldraht gesichert

Sonntag, 5. September 2010

EIN VIERBLÄTTRIGES KLEEBLATT

Am Dorfflohmarkt war ich heute.
Daheim beim Sichten meiner Beute (Bücher, Bücher) ist mir erst aufgefallen - die gut duftende Schafmilchseife ist ein Kleeblatt.
Vor einigen Tagen habe ich mich darüber beklagt, dass ich keine vierblättrigen Kleeblätter im Wald finde. Es muss ja nicht der Wald sein, am Flohmarkt nehme ich sie auch. Soll ich mich jetzt bei den Wichteln bedanken?

Samstag, 4. September 2010

HÖLLFALL

Durch die Hölle kann man gehen.
Von oben nach unten
oder umgekehrt
ganz nach Belieben
und wie man es gerne hätte.
Wenn alle Höllen so romantisch wären!



Freitag, 3. September 2010

IM SCHLEPPNETZ

Subtil werden die Fäden der Macht um uns gezogen.
In Dunkel der Unwissenheit werden wir in Sicherheit gewiegt.
Nichts ist wie es scheint,
undurchblickbar sind die strategischen Schachzüge der Global Players.
Verschwörungstheorien schätze ich gar nicht,
wenn ich mich aber ab und an mit den Hintergründen für so manches beschäftige,
kann mir ganz schlecht werden.
Millionen Menschen, die hin- und hergeschoben werden,
auf den Schachbrettern Machthungriger.
Noch sind die Fangnetze in denen wir uns bewegen
fast unsichtbar und unspürbar,
aber die Maschen werden enger.
Wenn wir sie einmal erkennen können,
wird es zu spät sein.