Samstag, 31. Januar 2009

WALDVIERTELGEDANKEN

Geliebtes Waldviertel.
Ich verdanke seiner Dunkelheit viel,
vielleicht alles.
Dort habe ich die verlorene Nacht wiedergefunden.
---
Landschaften sind Zustände, und die
Lieblingslandschaften unsere eigenen Spiegelbilder.
In ihnen betrachten, erkennen, druchschreiten wir uns
selbst. Ich bin, so scheint es, der Wald.
---
Gedanken am Umschlag eines Buches von Lotte Ingrisch.

ORCHIDEE

Meine Orchidee.
Sie blüht und blüht.
Ich habe sie seit 2 Jahren.
Ich mache eigentlich gar nichts mit meinen Blumen,
Wasser und sie mögen.
Ich spreche nicht mit ihnen und schreie sie auch nicht an.
Aber manche wachsen und gedeihen.
Wahrscheinlich weil sie keine andere Wahl haben.



Freitag, 30. Januar 2009

BILDER AUS TANZANIA

Diese beiden Bilder habe ich vor über 10 Jahren aus
Tanzania mitgebracht.
In einem Touristengeschäft gekauft,
hängen sie bei mir
und bringen Fröhlichkeit, Tiere, Afrika ins Waldviertel.
Sie sind so nett und naiv gemalt.
All die Tierwesen, die da herumschwirren
sind ständige nette erwünschte Gäste bei mir.




VOM KOCHEN

Essen ist gut,
Kochen weniger.
In anderen Blogs sehe ich immer köstliche Gerichte,
da wird mit Begeisterung am Herd gewerkt. -
Ich hab kein Koch-Gen.
Die Zubereitung eines Essens darf bei mir nicht länger als 10 Minuten dauern.
Ich besitze schon längst keine Küchenmaschinen mehr.
Das was ich fabriziere,
geht ganz einfach.
In den Zeiten,
wo ich mit Mann gelebt habe,
hat entweder er gekocht,
oder keiner,
oder beide.
Gegessen haben wir immer.
Ich bin anspruchsvoll,
mag gute Qualität,
aber in der Küche stehen -
ist nicht mein Ding.
Und wenn ich mal aufkoche,
dann muss ich mir das Essen bildlich vorstellen,
muss es im Voraus spüren, schmecken, sehen
und danach kann ichs zubereiten.
Wenns trotzdem daneben geht,
fehlt mir einfach das Knowhow.
Aber was macht das schon -
ich hab ja kein Koch-Gen.

Donnerstag, 29. Januar 2009

ALTES KUNSTHANDWERK

Ich war heute bei einem jungen Mann,
der handwerklich sehr geschickt ist
und einfach alles kann.
Ich verfalle in eine träumerische Bewunderung,
wenn ich Menschen bei solchen Tätigkeiten sehe und
könnte stunden- und tagelang dabei bleiben.
Dinge aus früheren Zeiten,
wurden oft mit großem handwerklichen und künstlerischen Können gefertigt.
Arbeitszeit war billig.
Wenn ich eines dieser Stücke in die Hand nehme,
an dem ein Mensch, wochen- oder monatelang gearbeitet hat,
das bis ins feinste Detail perfekt ausgeführt ist
werde ich oft atemlos vor Staunen.
Atemlos von der innewohnenden Qualität.
Oft sind es kleine Kunstwerke,
haben Geschichte und sind unsere Kultur.
Uns ist diese Qualität völlig abhanden gekommen,
wir kaufen nur mehr billigen Ramsch und sind umgeben
von wertlosem Zeug.
Deswegen begeistert es mich so,
wenn ich auf Menschen treffe,
die einige der Fertigkeiten noch beherrschen.
Wo sich Geduld, Können und Harmonie paaren.

Mittwoch, 28. Januar 2009

GEDANKENSPLITTER

Britische Wissenschaftler haben festgestellt:
Kühe, die mit einem eigenen Namen angesprochen werden,
geben pro Jahr 250 l mehr Milch,
als unbenannte.
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Vielleicht sollte ich die mir zugehörigen Dinge auch
mit Namen versehen -
ich weiß zwar, dass sie ein Eigenleben haben,
und ich spreche vielleicht auch zu ihnen,
über ihre Auto/Kühlschrank-Identität sind sie
aber bei mir noch nie hinausgekommen.
Ist wohl ein Fehler -
das Auto ärgert mich wohl so,
weil es nicht Antonius heißt.
Und nicht täglich mit Namen begrüßt wird...
naja.
Ich bin da unentschlossen...
-----
PS: Ich vergleiche natürlich nicht Tiere und Dinge miteinander,
war nur so eine Gedankenspur.
Tiere haben bei mir klarerweise Namen,
sogar mehrere.
Und die Katzen geben keine Milch,
sie bringen Mäuse und Vögel für mich.
-----
Warum gibt es keine Mäuse in Dosen?

Dienstag, 27. Januar 2009

IM REGEN UND SCHNEE



Wien hat mich nicht lange behalten.
Ich war auch durchaus unerfolgreich bei meinen Erledigungen.



Nach einem netten Abendessen
hab ich mich auf die verschneite Autobahn begeben.
Das war teilweise recht heavy,
dichtes Schneetreiben und viel Verkehr.
Aber dann von der Donau hoch in meine Einsiedelei
wars schön,
Spuren ziehen durch den frisch gefallenen Schnee ,
durch die Kurven driften
den weihnachtlich verschneiten Wald im Scheinwerferlicht.

Montag, 26. Januar 2009

JAMMERN AUF HOHEM NIVEAU

Die Leute aus der Autowerkstatt sind alle krank.
Niemand will mit mir reden.
Morgen besuche ich mein scheibenloses Auto,
ich hab noch Wohnungsschlüssel drinnen,
die ich jetzt brauche.
Diverse Körperteile nerven,
das ist so,
wenn das Verfallsdatum überschritten ist.
Es gibt keinen Grund zum Jammern,
gestern bin ich meinen Lieblingsweg durchs Tannermoor gegangen
und heute war ich am Schibergerl.
Alles wunderbar,
schönes Wetter,
wunderbare Landschaftsbilder,
ein Tag schöner als der andere.
Restunzufriedenheit,
weil das Leben nicht so tut,
wie ichs gerne hätte.

Sonntag, 25. Januar 2009

WARNHINWEISE

Ein wenig Ordnung hab ich gemacht.
Da sind mir Beipackzettel mit diversen Warnhinweisen
in die Hand gefallen.
Druckertinte soll frau nicht trinken,
leere Plastiksäcke nicht über den Kopf stülpen...
Das ist eine amerikanische Errungenschaft,
wo frau wegen allem klagen kann,
dass zu viel Fett im Hamburger ist, etc.
Auch wenn ich die Blogwelt durchforste,
finde ich Haftungsausschlüsse -
also, ich hafte für gar nichts -
das Lesen meines Blogs ist auf eigene Gefahr.
Diese Überregulierung unseres Lebens,
die Abgabe von Hirn und Verantwortung
ist schade.
Entmündigung.
Alles muss reguliert und gesetzlich bestimmt werden,
Helmpflicht überall, Rauchen nirgends,
Überwachungskameras auf Schritt und Tritt.
Ich möchte die Höhe des Risikos,
das ich nehme,
selbst entscheiden können.
Ein Schluck Druckertinte ...Prost.

DER BACH

Zugefroren ist der kleine Bach.
Wispern und Murmeln
unter starrer Schicht.
Geschwätzige Reise in freiere Gefilde.
Tierspuren auf ebener Fläche.
Erstarrtes ist vergänglich.
Bald schon wird Wärme und Licht
aus der Enge befreien.

Samstag, 24. Januar 2009

WEINSBERGER WALD

Ich wohne im Gebiet des Weinsberger Waldes.
Es ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Österreichs.
Ein Höhen- und auch Kältestreifen von der Donau zum Böhmerwald.
Das Gestein ist Gneis/Granit/Marmor. Urgestein.
Die höchsten Erhebungen sind knapp über 1000m.
Schnee kann es bis in den April hinein geben.
Dafür ist oft Sonne, wenn Nebel über den Niederungen liegt.
Heuer wurde ich bis jetzt sehr verwöhnt.
Es ist die meiste Zeit schön und Schnee liegt auch nicht viel.
Gerade genug, dass es hübsch aussieht.
Frühlingsgefühle brauche ich noch keine zu bekommen,
bis hier etwas wächst,
dauert es noch lange.
Die Fotos für meinen Blog fallen mir schon schwer.
Immer nur Bäume und Schnee,
mal Sonne, mal bedeckt.
Himmel
mal grau, mal blau.
Aber die Tage werden länger,
mehr Licht. Das ist gut.
Das lässt hoffen.

Freitag, 23. Januar 2009

SCHATTENSPRINGEN

Hilfloser Versuch über den eigenen Schatten zu springen.
Ich habs herbeigeredet.
Ich habs kommen sehen.
Ich habs in meinem Blog am 21. Dezember geschrieben.
Ich bin vor lauter Zorn durch die Telefonleitung gesprungen.
Ich hab mich sooooooo geärgert.
Ich bin fast zerplatzt.
Also: mein Auto ist bis auf weiteres verschwunden.
Ich habs für die Scheibenreparatur in die Werkstätte gestellt,
die erste Nachbauscheibe hat um 2 cm nicht gepasst.
Die zweite Nachbauscheibe hat keine Vorrichtung für den Spiegel gehabt.
Und die Originalscheibe ist in ganz Österreich nicht vorhanden.
Vielleicht kommt sie Ende nächster Woche aus Japan.
Wenn es die Schicksalsgöttinnen so wollen.
Ich bin wirklich gut für unendliche Geschichten,
hab das in den letzten Jahren schon ein paar mal gespielt
ist immer ein Zusammentreffen seltsamer Zufälle
unfähiger handelnder (männlicher) Personen
und Gift und Galle meinerseits.
Zieht sich über einen längeren Zeitraum,
schmeißt ständig alle meine Pläne über den Haufen.
Ich wohne so im Nirgendwo, brauche da für alles das Auto.
Jetzt habe ich den zweiten Ersatzwagen, riesengroß und uralt.
In der Werkstätte bin ich sicher schon die meistgefürchtete Person -
wohl so etwas wie ein Running-Gag.
Dazu fällt mir nur das böse Sch...wort ein.

Donnerstag, 22. Januar 2009

KITZBÜHEL

Jetzt sind die Rennen in Kitzbühel.
Ich war früher öfter dort schifahren.
Und einmal mußte ich auch unbedingt über die Streif runter.
Abenteuer soll sein.
Übersteigt mein Können natürlich bei weitem.
Wenn frau am Steilhang oben steht, geht es senkrecht nach unten,
fast wie bei einem Hochhaus.
Ich glaube, es ist ein Gefälle von 85%.
Da weiss frau, was Furcht ist.
Unvorstellbar.
Und wenn du da stürzt,
bist du unten beim Ankommen tot.
Ich hab mich dann mit schlotternden Knien
und in Spitzkehren runtergequält.
Die ganze Abfahrt ist zusätzlich nach dem Hahnenkammrennen
auch immer ein einziges Eis von oben bis unten.
Und bei der Hausbergkante,
wo alles schon fast überstanden ist,
hats mich dann erwischt,
da bin ich kopfüber Richtung Kitzbühel
vor staunenden Zuschauern gesegelt.
Und hab mich unversehrt unten wieder zusammengeklaubt.
Ein Abenteuer, dass ich NIE wiederholt habe.
Denn Schicksalsgöttinnen drücken die Augen nur einmal zu.

Mittwoch, 21. Januar 2009

TAGESBILANZ

Wunderbarerweise hab ichs geschafft
das Antivirenprogramm zu installieren.
Es ist bereits seit 4 Monaten am Schreibtisch gelegen,
ich hab mich nie drübergetraut,
mein Computerwissen
und die gestellten Anforderungen
sind diametrale Gegensätze.
Ich hab mich auch endlich überwunden
alles Wichtige zu sichern,
damit meine Bild- und Gedankenschätze
nicht im Nirvana verschwinden können.
Der nette Telekommann war da
und hat wiedermal das Internet geflickt
(gerade fällt es aus,
er war wohl doch nicht so erfolgreich).
Er war dann durchs Arbeiten im Schneetreiben steifgefroren
und musste am Kachelofen gelabt werden.
Die Autoscheibenreparierer haben angerufen,
dass die bestellte Scheibe um 2 cm zu klein ist.
Auto bleibt in der Werkstätte.
Ein ganz normaler Tag,
mit durchschnittlichen Ergebnissen.
Und kein bisschen Ärger.

FUNDSTÜCK:PATRIARCHAT

Wiener Zentralfriedhof.
Ich kann ja nicht lesen,
was am Grabstein draufsteht.
Ich kann nur deuten.
Und ich deute,
dass Herr Radulovic sich in seinem schönen Mercedes
in die Anderswelt befördert hat.
Und Frau Radulovic lebt.
Sie ist samt Konterfei und Lebensgeschichte?
bereits am Grabmarmor verewigt.
Es fehlt nur mehr das Sterbedatum.
Und was macht sie bis dahin?
Ist ja fast wie Witwenverbrennung.
Lang lebe das Patriarchat.

Dienstag, 20. Januar 2009

VON LIEDERLICHEN VORVORDEREN


Die Verwandten kann frau sich ja nicht aussuchen.
Zumindest bewusst nicht.
Das ist ein Schloss, es steht an der österreichisch/tschechischen Grenze.
Einer meiner Vorvorderen war dort daheim.
Ich denke er war liederlich.
Er hatte eine Zuckerfabrik gepachtet
und die Pacht nicht bezahlt
und unzählige Prozesse geführt
und alle verloren
und dann hat er ein Palais in Prag hergeben müssen
und das halbe Schloss
und daraufhin hat er den Dachstuhl verheizt
und jetzt gibts da nur mehr einen Stock
denn der obere war ohne Dach nimmer zu gebrauchen.
Ich glaube, er war nicht nur liederlich,
sondern auch bösartig und bescheuert.
----
Da gibts schon einmal einen frühen Verwandten
der ein bisserl etwas gehabt hat -
und der hat alles vertan -
so gut hätte ich mich als Schlossfrau (gespenst) gemacht -
wieder nichts.
Und vielleicht hätte es da den Prinzen und das weiße Pferd auch gegeben.
Aber die Lage ist ohnedies nicht besonders schön.
Und die Geschichte ist gut.
Wer hat schon einen Vorfahren, der sein Schloss verheizt hat?


Montag, 19. Januar 2009

IN WIEN

Manchmal ist Wien ganz speziell,
diesmal war es voller Bilder,
die Touristenmassen sind gegangen,
ein paar Restrussen waren unterwegs,
in der Luft war so viel Raum,
es war besinnlich,
still und irgendwie feierlich,
es war schön.
Für die abendliche Veranstaltung.

Radetzky ohne Marsch.

Das kleine Mädchen betrachtet die Bilder eines Straßenmalers.

Himmlische Spiegelungen.

Sonntag, 18. Januar 2009

YOUNG AT HEART




Das Leben weiß, was ich gerade brauche,
auch wenns mir nicht so klar ist.
"Zufällig" bin ich in einem Film gelandet -
"Young at Heart".
In meinem Lieblingskino -
das ist original aus den 60er Jahren,
sehr kultig,
da gabs ganz früher die abendliche Modenschau vor dem letzten Film -
"die Dame trägt Schuhe von ...."-
und "Sie sehen den Herrn in einem Anzug von ..."
Und jetzt gibts da noch einen richtig großen Kinosaal,
nicht diese Konservendosenzimmer der Kinocenter.
Der Film ist eine Dokumentation über einen amerikanischen Rock & Pop-Altenchor
mit einem Durchschnittsalter von 80 Jahren.
Alter - gerade mein Thema.
Und ich bin die ganze Zeit gesessen und die Tränen sind mir runtergelaufen -
urpeinlich - sicher ein halbes Packerl Taschentücher hab ich vor Rührung verrotzt.
Der Film hat mich direkt im Herzen getroffen,
die Alten sind so temperamentvoll,
und ich hab begriffen,
dass diese sehr lebendigen Menschen schön sind,
mit all ihren Falten und Gebrechen,
dass ich nur vor den Scheintoten Abscheu habe.
Und manche Dinge gibts eben nur in Amerika,
ich bin da ja immer sehr ambivalent,
ob ich es mag,
oder ob ich es peinlich finde.
Amerikaner sind sehr kindlich und offen
im Gegensatz zu uns steifen, abgegrenzten Europäern.
Wenn man in einen Themenpark oder Vergnügungspark geht -
Amerikaner machen alles mit,
man kann sie jederzeit zum Sackhüpfen animieren
oder was weiß ich.
Wo jeder Europäer steif und gehemmt verharrt
Amerikanern ist einfach nichts zu blöde.
Einerseits macht es das Leben einfacher -
andererseits ist es für uns seltsam.
Wie auch immer,
der Film ist eine Dokumentation
und so berührend
und es ist sensationell,
wie sich die Alten aufführen.
Ich hab mir alles Mögliche von der Seele geschluchzt
und vielleicht auch ein bisserl was begriffen.--------
....und ich kann keinen Ton singen,
also wirds nichts mit dem rockigen Altenchor.
Außerdem bin ich ja noch weit zu jung,
aber irgendwas Ausgeflipptes wird mir schon einfallen.


Freitag, 16. Januar 2009

VON GRAUEN TAGEN

Manche Tage drücken mich
wie ein zu klein gewordener Schuh,
machen Blasen am Gemüt,
Stunden stolpern uneben durch die Zeit
und doch führt mein Weg da durch.
Pilgerpfadtage.

Donnerstag, 15. Januar 2009

PFLICHTEN

Auch wenn der Schnee noch so schön glitzert,
auch wenn die Sonne vom Himmel lacht,
einmal hat die gute Zeit ein Ende.
Die nebligen unfreundlichen Niederungen rufen
lange genug hab ich mich der Pflicht verweigert
ich kanns zwar nicht glauben
und ich mags gar nicht denken
aber manche Dinge wollen getan werden
und da führt kein Weg daran vorbei.
Leichter Pflichtenkatzenjammer.

Mittwoch, 14. Januar 2009

VOM RAUCHEN

Ich hab lange geraucht,
nicht so wahnsinnig viel,
aber ein Packerl pro Tag wars meist.
Dann bin ich in die Jahre gekommen
und einmal nach ein paar arbeitsreichen Tagen
ist mir die Luft zu wenig geworden.
Von einer Stunde auf die andere hab ich aufgehört.
Jahrelang hab ich noch vom Rauchen geträumt,
hab mir in der Anderswelt Zigaretten angezündet
und war immer schrecklich böse auf mich,
weil ich in Traum rückfällig geworden bin.
Und je länger ich nicht mehr rauche,
desto mehr stört mich schlechte Luft.
Werde langsam eine militante Nichtraucherin ---
es stinkt mir schnell.
Wenn irgendwo heftig geraucht wird,
kriege ich eine Halsentzündung,
die mir dann 3 Tage bleibt.
Einerseits begreife ich heute überhaupt nimmer,
dass man so etwas Stinkendes tun kann,
andererseits trau ich mich nach wie vor nicht,
eine Zigarette anzugreifen,
zu groß ist noch immer die Angst vor einem Rückfall.
Das hat doch keine Logik??

Dienstag, 13. Januar 2009

SEELENFENSTER


Kleine Kinder haben ihr Seelenfenster noch offen,
ihre Strahleaugen sind ein deutliches Zeichen.
Als kleines Mädchen habe ich mich immer mit unsichtbaren Wesen unterhalten,
erst als meine Mutter mich einmal belauscht
und verspottet hat,
ist diese Tür zugefallen.
In der Nacht war ich damals auf Reisen -
mein Überich konnte fliegen
und aus jeder misslichen Situation bin ich entkommen.
Das war schön,
ich habe die Augen geschlossen
und mich auf den Flug gemacht.
Da musste ich vor nichts Angst haben,
war doch immer der Fluchtweg offen.
Gefürchtet habe ich mich nur, wenn ich
in der Schule katholischen Religionsunterricht hatte,
Fegefeuer und Hölle haben mich bis in die Nacht verfolgt
und die Unausweichlichkeit der ewigen Verdammnis
hat mich tief beunruhigt.
Auch die Vorstellung von Unendlichkeit
war erschreckend.
Unendliche Verdammnis - und kein Weg führt daran vorbei.
Glücklicherweise ist das alles nicht wahr -
die Lehrersadisten haben mich glatt angelogen.
Himmel und Hölle sind in uns ....
und da kann frau sich doch nicht fürchten?


Montag, 12. Januar 2009

BARACK OBAMA

Ich misstraue diesen Führer/Gurugeschichten ja grundsätzlich.
Ist doch immer die Sehnsucht nach einem der alles besser weiß-
Gottvater.
Und wir dürfen unerwachsen in seinem Schatten sitzen.
So oft ist die Menschheit mit den Führern schon auf die Nase gefallen.
Aber die Hoffnung auf einen, der es schon richten wird, der alles besser weiß, stirbt zuletzt.
Noch nie wurde in einem amerikanischen Wahlkampf so viel Geld investiert.
Die Leute, die das Geld hergegeben haben,
haben eher nicht gedacht -
wir geben das Obama,
weil der für eine bessere Welt eintritt.
Sondern sie haben gedacht -
das ist ein klasser Bursch,
der kann die Massen begeistern,
ein Messias!
Und wenn wir da investieren,
dann haben wir einen Frontman,
den wir für unsere Zwecke einsetzen können.
Und daran glaube ich.
Obama wird uns noch das Fürchten lehren,
und wir werden die guten "Bushzeiten" herbeisehnen.
Grundsätzlich hat ja jede Zeit immer die Führer,
die sie verdient
und wir sind in Wechselzeiten.
Aber ich denke wir sollten uns die Hoffnungen auf Obama abschminken.
Idealisten in der Politik sind unberechenbar.
Und schlimmer gehts immer.
Aber vielleicht trügt mich mein Gefühl und es wird alles wunderbar.
Spannend wird es jedenfalls, so oder so.

Sonntag, 11. Januar 2009

AUS-ZEIT

Eine Loipe in der Nähe von Langschlag.
Links im Bild ist ein zugefrorener Bade-/Fischteich.
Eigentlich sollte ich nach Wien,
aber bei so einem Wetter muss ich leider alles absagen
und mich dem Sport und dem königlichen Nichtstun widmen.
Langsam verfalle ich in eine träumerische Aus-Zeit.
Genuss-Zeit.

Samstag, 10. Januar 2009

SÜDAFRIKA

Das Sportprogramm ist zum Erliegen gekommen.
Heute musste ich in der Sonne sitzen
und lesen und immer wieder zwischendurch laut auflachen.
"Kobie Krüger - Ich trage Afrika im Herzen".
Eine Rangerfrau im Krüger Nationalpark - köstlich geschrieben.
Das hat mich an meine Reise in Südafrika erinnert.
Ich war 5 Wochen unterwegs, teilweise mit einem Leihwagen.
In der Nähe des Krüger Nationalparks übernachtete ich B&B bei ausgewanderten Deutschen.
Der Mann machte auch Führungen in den Park und hatte eine ganze Gruppe
Großwildjäger zu betreuen.
Er lud mich zu dieser illustren Runde.
Und so durfte ich einen Tag mit deutschen Großindustriellen verbringen,
die jedes sichtbare Tier nach Munition und Kaliber beurteilten.
Der eine war noch auf der Suche nach einem Löwen,
sonst hatte er schon alle Trophäen daheim.
Und den Löwen wollte er in einem privaten Tierreservat ums ganze Geld schießen.
Jedenfalls ich war den ganzen Tag recht schweigsam,
die Jägerkotzbrocken waren wohl mit mir auch nicht glücklich,
ich passte nicht richtig in ihr Weibchenschema.
Wobei - es waren so gstandene Männer unter sich bei eminent wichtigen Verrichtungen-
da war Wahrnehmung für etwas anderes sowieso ausgeschaltet.
Am Abend zum krönenden Abschluss brachten wir sie in ihre Lodge -
das war wirklich so eine Großwildjägerhütte -
Hemmingway schau runter -
geführt von einem richtigen Hunter -
und da lag am Boden
und da hing an der Wand
so wirklich alles, was ehemals vier Beine hatte und in Afrika daheim war.
Ich will jetzt nicht verallgemeinern -
aber diese Männer waren genau solche,
die z.B. jetzt an der Börse das Geld verzocken
und sich dann, weil sie den Absturz aus ihrem Männlichkeitsgrößenwahn
nicht ertragen können
vor einen Zug werfen.

---

Südafrika damals war wunderbar,
so ein schönes Land,
es war 1994
kurz vor der Wahl von Nelson Mandela
und im ganzen Land war die Spannung spürbar,
die die Abstimmung mit sich brachte.
Die weißen Bewohner waren nicht sicher,
was die Wahl für ihre Existenz bringen würde
und die schwarzen Menschen waren in Aufbruchsstimmung.
Das war überall wahrnehmbar
und es war total aufregend.

Freitag, 9. Januar 2009

SCHIFAHREN

Prächtig ist der Winter dieser Tage.
Ich kann mich kaum sattsehen.
Im Waldviertel ganz an der tschechischen Grenze gibts einen Schilift -
alles ist dort perfekt.
Man kann mit dem Auto bis zum Lift fahren.
Gleich daneben ist eine nette Hütte zum Rasten.
Wenn Schule ist gibts kaum Leute.
Der längere Schlepplift ist 1 km lang.
Und ich fahre da so ca. 10 x.
Das sind dann mehr als 10 km Abfahrten.
Das ist für meine kaputten Gelenke viel genug.
Und heute wars ganz traumhaft.
Leere Hänge vor mir, Schnee ok, Sonnenschein über allem,
noch recht klirrkalt, aber zunehmend wärmer.
Schifahren macht leicht, nimmt die Körperschwere,
macht Flügel - ist wunderbar.
Ich bin immer leidenschaftlich gefahren,
war in vielen großen Schigebieten
jetzt ist mir das Waldviertler Bergerl gut genug,
ist dort völlig stressfrei ohne Bekleidungsvorschriften,
einfach nur schön.


LANDSCHAFT

Gestern im Wald-/Mühlviertel unterwegs -
es gab überall so traumhafte Landschaftsbilder.
Ein Gebet der Navajo-Indianer ist mir dazu eingefallen:
Über mir ist Schönheit
Unter mir ist Schönheit
Links von mir ist Schönheit
Rechts von mir ist Schönheit
Vor mir ist Schönheit
Hinter mir ist Schönheit
Ringsherum ist Schönheit.

Donnerstag, 8. Januar 2009

BUNTSPECHT

Ungefähr 20 Fotos hab ich gemacht -
keines ist besser.
Ich freu mich über den Wintergast,
der am selbstgemachten Futterknödel hängt.
Meisen, Grünlinge, Goldammer gibts bei mir.
Ungebetene Gäste sind Eichelhäher,
die klauen die Futterknödel (wenn sie können),
und deswegen hab ich auch kein Futterhaus,
sondern Futterspender.
Die großen dicken Vögel sitzen sonst im oder am Vogelfutterhaus,
werfen alles Futter raus
und die kleineren Vögel kommen nicht mehr dazu.
Später im Winter kommen Gimpel -
prächtig anzusehen und leichte Beute der Katzen -
man sagt doch auch
"dummer Gimpel",
die sind wirklich völlig unachtsam.
Im Gegensatz zu Meisen,
die wagen sich ganz nahe an die Katzen heran,
schimpfen und necken sie.
Der Computer steht vor dem Fenster
und beim Schreiben sehe ich ein ständiges
Vogelkommen und -gehen.
In guten Zeiten sind so ca. 30 fliegende Gesellen zu Gast.
Schön ist das.

Mittwoch, 7. Januar 2009

LICHTBLICKE

Kleine tägliche Lichtblicke
sind:
wenn mir der nette Kellner einen Gratiskaffee bringt
weil er vor 14 Tagen einen falschen brachte,
den ich dann brav getrunken
und erst beim Bezahlen gemotzt habe.
Ich hatte schon lange drauf vergessen,
aber er hat sich noch dran erinnert.
Wenn ich Tiere ums Haus sehe.
Wenn ich Kleingeld auf der Straße finde (oft).
Wenn jemand besonders nett
besonders freundlich ist.........
Diese kleinen Alltäglichkeiten nähren.
Sie freuen mich oft mehr
als irgendwelche großen Dinge.
Und es ist wichtig sie zu sehen,
dann sind die Extrazuckerln des Lebens rundum.

Dienstag, 6. Januar 2009

BABYSPRACHE

Mit kleinen Kindern spreche ich "schön",
sogar mit Tieren rede ich hochdeutsch.
In Wien gibts einen serbischen Hausmeister -
ich hab mich ein wenig mit ihm unterhalten
und hab völlig erstaunt festgestellt,
dass ich mich der "Ausländerbabysprache" bemächtigte -
so in etwa ... Sie da zu hause? Sie tüchtig. Sie immer fleißig, Wohnung schön ...etc.
So etwas kenne ich eigentlich nur aus dem Kabarett.
Und hab mich dann einigermaßen geschämt.
Der Sohn des Hausbesorgers war auch dabei,
der ist hier aufgewachsen und spricht perfekt deutsch.
Ingrid! - Ausländerbabysprache!
Ich streue Asche auf mein Haupt!

WALDVIERTELTAG

Ein ganz normaler Waldvierteltag war gestern.
Ich hab Holz gehackt
und auf der Kreissäge geschnitten -
der Kachelofen braucht Nachschub.
Das Auto des Briefträgers angeschoben,
die armen Postmitarbeiter haben ja so Billigautos,
die nicht wirklich den Winterverhältnissen hier gewachsen sind.
Das war dann schon Sport genug.
Und mein Internet hängt schon wieder am seidenen Faden -
ich bin ja die letzte an einer alten wackeligen Leitung -
hab da schon alle meine Sünden abgebüßt
(und auch die, die ich gar nicht habe).
Jedenfalls schon jede Menge Ärger in die Telekom investiert -
und keine Aussicht, dass es jemals besser wird,
denn Geld wird hier keines ausgegeben.
Die ständigen Reparaturen kosten zwar auch viel,
aber lehre mich einer die Strategien großer gewinnorientierter Unternehmen.
Ich denke irgendwann werden die Leitungen gekappt
und das wars dann.
Mobil spielt sich bei mir auch nicht viel ab -
zu dünn besiedelt die Gegend.
Naja, schau ma mal.
Noch dazu ist mein einziger Lichtblick,
der kompetente Telekommitarbeiter, auf Urlaub.
So bleibt mir nur positiv denken.
Und warten,
und urgieren,
und hoffen,
und aufregen,
und warten.

Montag, 5. Januar 2009

FUNDSTÜCK

Das Foto hab ich heute bei
wild-eh.blogspot.com
gefunden.
Und es ist zu schön
um wahr zu sein.

Sonntag, 4. Januar 2009

BAUERNHANDWERK

Heute war ein Beidiesemwetterkannfraunichthinausgehentag.
Die Katzen ziehen sich da auch zurück
hoffen, dass ich sie nicht aus dem Haus werfe
und sind den ganzen Tag irgendwo verschwunden.
Eingerollt.
Eiskalt wars und schneidiger Wind vom Norden
pfiff über die Höhen.
Hier im Waldviertel haben die Leute früher die langen Winter
mit allerlei Handwerk verbracht.
Die Männer haben Besen gebunden
Körbe aus Weidenrinde geflochten
und gewebt.
Die Frauen saßen am Spinnrad
und machten sonstige Handarbeiten.
Die Weberei hatte hier Tradition -
war Männerarbeit -
es wurde Leinen gewebt
und Fleckerlteppiche.
Ich hab das auch einmal gelernt,
hatte auch einen original Bauernwebstuhl bei mir stehen -
der ist jetzt in einem Dorfmuseum.
Der Webstuhl am Foto ist aus einer Tiroler Weberei
und eigentlich möchte ich ihn verkaufen -
denn weben werde ich sicher nie mehr -
manche Dinge sind eben vorbei.

Samstag, 3. Januar 2009

SONNENTAG

Ein Bilderbuchwintertag war heute.
Ich hab meine Langlaufschi abgestaubt
und mich dem Sport hingegeben -
naja, eher gemütlich.
Die Loipe ist zwar nicht sehr gepflegt,
aber dafür bin ich ganz allein,
kann die Spur über Waldwiesen in der Sonne ziehen,
im Wald gehts dann über Stock und Stein,
der Schnee ist dort ziemlich dahin.
Manche Dinge ändern sich nie -
die Schuhe machen nach 4 Kilometern Blasen auf den Fersen -
die bleiben dann den Restwinter über bestehen.
War aber wunderschön
und ich hab Körperteile wieder gespürt
von denen ich dachte,
sie seien schon tot.
Jetzt starte ich in den Sportwinter.
Oder wars das dann schon??