Ich bin nicht sehr gut darin,
die Welt zu begreifen.
Die Sinnhaftigkeit vieler Zustände kann sich mir nicht erschließen.
Meine Lektüre über Putin und Afghanistan verstärkt den Eindruck noch zusätzlich.
Leben und Tod sind durchaus rätselhaft für mich.
Im Wald war dieser Tage ein lautes Geräusch.
Andauernd.
Wie das Rückwärtsfahrsignal eines LKW's.
Neugierig kreiste ich die Rufe ein.
Bis mir ein winziges Bambi am Weg entgegen kam.
Ziemlich frisch geschlüpft und verzweifelt.
Keine Ahnung wohin die Mutter verkommen war.
Ich habe sie nicht aufgeschreckt.
Das Kleine auch nicht.
Die Rufe waren vor mir da.
Wenn die Geiß nicht wiederkommt,
stirbt das Kitz.
Das ist Natur.
Tut mir leid, ich kann Welt nicht verstehen.
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Auf den Fotos ist Sisyphos.
Den Käfer nenne ich so.
Er versuchte mühevoll den Erdklumpen vor sich herzuschieben.
Nach längerer Betrachtung habe ich ihm den Haufen weggenommen.
Keine Ahnung, wie sein Leben weitergegangen ist.
Denn ich habe Göttin für einen schwarzen Käfer gespielt.
Upps. Jetzt habe ich nachgelesen.
Einen Sisyphus gibt es wirklich.
Pillendreher oder Pillenwälzer.
Unsere Erde ist überbevökert.
Nicht einmal Namen kann man neu erfinden.
Manchmal (nein, eigentlich fast immer) denke ich, dass es sowieso der bessere Zugang zur Welt ist, sein Unvermögen, sie zu verstehen, ins Zentrum zu stellen. Dass das Verstehen und Begreifen nur als Wunsch (und Antrieb) vorhanden sind. Wie bei deinem Sisyphus-Käfer, nur dass wir uns sogar den Gott/die Göttin erfinden müssen, die uns die Brocken aus dem Weg räumt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Andrea
ja. man kann sich mit dem unverstehen abfinden. und dann?
Löschenich lebe in einer welt, die ich nicht verstehe? ich lebe in einer welt, die mich nicht versteht?
ist auch unbefriedigend.
doch lieber die illusion der besinnten wirklichkeit aufrecht erhalten?
liebe grüße zu dir
der sinn ist, nach dem verstehen zu trachten, so hab ichs gemeint. das durchaus im goethischen sinn: wer immer strebend sich bemüht // den können wir erlösen.
Löscheneine interessante frage aber auch: kann man in etwas einen sinn finden, das man nicht versteht?
liebe grüße, andrea
so viel philosophisches am morgen. :-) ja. doch. der sinn ist unabhängig vom verstehen. den machen wir ja selbst.also kann ich sagen: ich verstehe nicht, aber ich glaube an einen sinn.
Löschenliebe grüße
Was du schreibst, vom Rehkitz und vom Käfer, verstehe ich als Missverhältnis von eigener Emphatie und Ohnmacht. Warum muss das Leben so mühsam (Käfer) und so verlassen (Kitz) sein! Sinn wäre dann da, wenn wir tatsächlich vom Berg des Leidens in der Welt ein zünftiges Stück abtragen könnten und das Leiden insgesamt dadurch abnimmt. So zumindest verstehe ich "Sinn".
AntwortenLöschenJa unglaublich philosophisch heute - aber schön. Gefällt mir.
Herzlich, Ursula
rehkitz - diese ohnmacht, dass man nur den dingen den lauf lassen kann. kein stück vom berg des leidens abtragen kann. ich weiß nicht, ob leid abtragen überhaupt möglich ist.
Löschenliebe grüße
Sogar diese Kleinkrabbler haben ein eigenes Leben. Ich kenne ihn unter Mistkäfer. Spannend, was diese Käfer alles vermögen.
AntwortenLöschenRehkitze sind ein eigenes Thema. Man darf sie nicht angreifen, damit die Geiß keinen Fremdgeruch wahrnimmt. Bei mir hier habe ich noch keine Kitze gesehen. Seit die Wiesen am Waldrand abgemäht sind, kommen die Rehe nicht mehr zum Fressen heraus. Wo fressen sie jetzt? Es gibt noch genug Wiesen mit Gras. Die Unruhe der Maschinen den ganzen Tag und auch am nächsten haben die Tiere sicher verscheucht.
Wir machen uns so viel Sorgen und können nicht eingreifen. Die Tiere des Waldes müssen selbst damit zurechtkommen.
Schönes Wochenende wünsche ich dir
hibisca
genau. mistkäfer. ja. die tiere haben auch ihr leid.
Löschenliebe grüße zu dir
Der so urplötzlich entlastete Käfer sitzt jetzt wohl in einem Coaching-Seminar und muss neu lernen, worauf es ankommt...
AntwortenLöschenSonja
blog schreiben bildet. alles über mistkäfer nachgelesen und wie nützlich sie sind.
Löschen😀
liebe grüße