Dienstag, 10. Januar 2017

DACHBODENFUND

Nach dem Sturm habe ich die Scheunen kontrolliert
und da ist mir eine große Schachtel mit Briefen in die Hände gefallen.
Der Vorteil von viel Kram ist:
immer wieder kommen vergessene Schätze zum Vorschein.
Die Briefe erzählen die Geschichte einer schönen, begabten, exaltierten jungen Frau,
die vom Waldviertel in die weite Welt hinauszog.
Viele Männer kennenlernte,
die ihr dann neben Liebesgeständnissen auch weise Ratschläge gaben,
wie: sie solle nicht in den Zähnen stochern und die Nägel nicht kurz schneiden.
Die Fotos zeigen eine sehr lebendige Person, der die Welt zu Füßen lag.
Und wie das Leben so spielt,
starb ihre Mutter,
der Vater wurde krank,
das Mädel kehrte  mit Mitte 30 heim und pflegte den Alten,
der ihr vorher immer wieder Briefe geschrieben hatte,
dass er ihr kein Geld mehr schicken werde
und überhaupt sei ihr Bohemienleben kein ehrenwertes.
Da ihr das leichte Sein besser anstand,
als den väterlichen Automobilhandel in der Nachkriegszeit weiterzuführen,
war sie schnell pleite.
Jetzt erzählen ihre Briefe von Geldsorgen,
dass ihr die Menschen nicht einmal das Geld für Kohle stunden würden
und sie nicht heizen könne.
Das Letzte was ich gefunden habe,
war ein Schreiben in dem sie von einer Schiffspassage nach den USA spricht,
um dort vor Gericht um eine kleine Erbschaft zu streiten.
Geld, das ihr irgendeiner der Männer vermacht hatte,
das aber die Erben nicht herausrücken wollten.
Und da endet der Schatz im Karton.
Der Rest bleibt der Fantasie  überlassen.


19 Kommentare:

  1. und was wirst du jetzt mit den briefen tun? für den nächsten finder wieder im dachboden verstauen?

    ich wünsche dir einen guten morgen und einen ebensolchen guten tag.
    meiner beginnt nun mit einer fahrt zum mann in weiß. ist nicht länger hinaus zu zögern.
    m.

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  2. Ein toller Fund. Wie wär's, wenn du hie und da daraus zitieren würdest im Blog.
    Und überhaupt: Das wäre Stoff für einen tollen Roman!
    Aber jetzt werde erst mal gesund, bitte, damit du bald wieder nach Hause kannst!
    Ich wünsche dir einen möglichst angenehmen Aufenthalt im Krankenhaus und die allerbesten Genesungswünsche.
    Herzliche Grüsse,
    Brigitte

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  3. Liebe Ingrid,
    wie interessant. Stoff für Geschichten, einen Roman?
    Ich hoffe, dass du guten Mutes bist und der Krankenhausaufenthalt zum Aushalten ist.
    Herzliche Grüße
    Barbara

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    1. naja, ich war schon besseren mutes. und dass sich aus der story etwas machen liesse, das dachte ich auch schon.
      liebe grüße

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  4. In Emmendingen/ Baden-Württemberg gibt es ein Briefearchiv, dort kann man Handschriftliches hingeben.Ich fände es schade, wenn die Briefe weggeworfen würden.

    Dir eine gute Zeit, die Tage werden wieder länger! Ich würde diese Zeit mit rumkramen in Scheune und Speicher verbringen.

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  5. +/- Dramen/Storys aus dem Leben/Büchern/alten Briefen en masse...
    am Ende will jeder nur noch gesund+glücklich sein.
    good luck - Wünsche für was auch immer from Munich
    Tara

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  6. Spannend! Dein Dachboden muss ja eine wahre Schatzinsel sein!
    Heb's ganz guät
    Brigitte

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  7. denken sie an den nächsten frühling,
    an wärme und der roller wartet,
    intensive bilder zum gesunden!

    schätze warten immer und überall.
    sie wollen gehoben werden.

    gesunde menschen haben viele wünsche
    kranke nur einen!

    die helferlein im körper
    tun ihr bestes

    xundheitsweltgrüße (passt ja zum waldviertel)
    hibisca

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    1. ja, der frühling kommt wieder. und der winter zeigt, was er kann.
      liebe grüße

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  8. Liebe Ingrid,
    auf diesem Wege mal ein frohes neues Jahr - auch wenn der januar fast schon wieder zur Hälfte passé ist.
    Ich lese ja nicht mehr viel bei meinen Blogbekannschaften, aber wenn dann u.a. auch bei dir. Falls du Genesung brauchst sende ich dir in Gedanken meine guten Wünsche!
    HG
    Birgit

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    1. ja, genesung kann ich brauchen.
      auch alles gute fürs neue jahr.

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  9. Das ist aber nicht dein Leben um ein paar Ecken erzählt?

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    1. :-) du hast mich zum lachen gebracht. nein. meine briefe habe ich alle weggeworfen. aber irgendwie fühle ich mich der vergangenen frau nahe.

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  10. Was für eine spannende Geschichte - spinn sie doch einfach weiter.

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