Samstag, 31. März 2012

BAUMBLÜTE

 Zur Baumblüte bin ich in die Wachau gefahren -
sie beginnt gerade -
 ungewöhnlich zeitig ist sie in diesem Jahr.
Bäume habe ich keine fotografiert,
aber dieses schöne Barockhaus mit der Inschrift:
"Gott sieht, hört und weiß alles."
Wie schön - dann kann er sich ja auch um alles kümmern.
 Alter Rauchfang

Freitag, 30. März 2012

PFLANZENRETTUNG

Das ist meine Supermarktkamelie. Mit gutem Zureden habe ich sie überzeugt, die Blütenknospen nicht abzuwerfen, sondern lieber doch zu blühen.
Pflanze aus Massenhaltung.
Manchmal erbarme ich mich, und ordne im Einkaufstempel die Schnittblumen in den Kübeln mit dem Wenigwasser neu, damit sie nicht ganz im Trockenen darben.
Die Topfblüher welken schnell vor sich hin, was nicht gleich verkauft wird, landet im Müll.
Millionen Gewächse werden für den sofortigen Konsum gezüchtet - das ist doch auch alles Leben -  am liebsten möchte ich aus Mitleid ein Auffanglager für diese kurzlebigen zarten Wesen schaffen.
Ein Pflanzenheim für notleidende Gewächse.

Donnerstag, 29. März 2012

DAS KLEINE GLÜCK: KATZENLIEBE

Von Wien nach Tulln auf dem Donauradweg sind es ca. 40 km.
Die beiden wackeren, rüstigen Pensionisten legen diese Strecke täglich zurück,
um den 3 Streunerkatzen Gutes zu tun.
Bei fast jedem Wetter.
Wenn sie mal ausfallen, dann versorgt der Mann mit Hund das Getier.
Am täglichen Speiseplan stehen die diversesten Schälchen, Schinken, Milch und Stangerln.
Schlafhäuschen haben die Schnurrlis im Gebüsch gekriegt
und sie sind kugelrund.
Die Tierfreunde erzählten von medizinischer Versorgung, Operationen, mit einem Wort - Katzenbetreuung vom Feinsten.
Ein kleines Glück - für Tier und Mensch.



Mittwoch, 28. März 2012

VON DER KUNST

Diese Klavierinstallation gibt es im Ursulinenhof in Linz.
Ausgediente Klanginstrumente im Raum verteilt.
Mit dem Kunstbegriff und seiner Definition tue ich mir immer schwer.
Einerseits ist für mich alles Kunst, was aus Kreativität und Inspiration entspringt,
egal, ob sich ein Mensch als Künstler sieht.
Andererseits frage ich mich manchmal, ob man jede Aktion so nennen muss,
die aus speziellen Interessen eines Menschen entsteht.
Ich mag ja alles, was kreiert wird und mich überraschen kann.
Auch in einem Innenhof verstreute Klavierleichen.

Dienstag, 27. März 2012

LIEBLINGSWEG

 Zum ersten Mal in diesem Jahr den Lieblingsweg gegangen.
Durchs Moor.
Es war fast zu zeitig, viel Schnee und Eis am Pfad.
Es gab noch keine Gerüche, schweigsam war der Wald.
Schön war es trotzdem.
Alles ist am richtigen Platz
und der Weg spricht mit mir.
Das wird er heuer noch oft tun müssen.

Montag, 26. März 2012

FRÜHLINGSARBEITEN

Wenn das Wetter so wunderbar sonnenwarm ist,
streife ich viel lieber durch die Gegend,
wie hier an der Donau,
als daheim die nötigen Arbeiten zu verrichten.
Der Schnee ist weggetaut und jede Menge Verschönerungsdienste sind zu leisten.
Besitz besitzt,
doch wie Diogenes, nur im Fass zu leben, mag ich auch nicht.

Sonntag, 25. März 2012

VOM RECHTEN SCHREIBEN

Stausee Ottenstein.
Noch winterkalt, mit letzten Eisresten auf der Oberfläche.

Für manche Dinge schäme ich mich ein wenig.
Eines davon ist - je länger ich den Blog habe,
desto rechtschreibunsicherer werde ich.
Inzwischen muss ich schon bei allem überlegen,
was will groß sein, oder zusammen oder doch lieber getrennt,
von Beistrichen spreche ich nicht, die sind mir egal.
Wenn ich bei den Streifzügen durch die Bloggerwelt Rechtschreibfehler finde,
bin ich richtig erleichtert.
Ich nehme sie nicht mit, freue mich aber, dass nicht alle SchreiberInnen perfekt sind.

Samstag, 24. März 2012

EIN TRAUM

Geträumt von Schuhen aus Walnussteig.
Sie waren über und über mit Nusshälften verziert.
In einer Wiener Bäckerei in der 5th Avenue in New York habe ich sie mir angezogen.
Wie schön etwas zu tragen,
was man unterwegs aufessen kann.
Wie ich auf die Straße gehen wollte,
hat es geregnet
und ich musste im Geschäft zwischen all den Kuchen warten.
Denn wasserfest waren die neuen Fußbedecker nicht.

Freitag, 23. März 2012

VOM BITTEN

Den Nistkasten habe ich dieser Tage aufgehängt.
Ich möchte, dass Stare hier brüten.
Sie sind so witzig mit den vielfältigen Lauten, die sie von sich geben können.
Auf die Leiter bin ich gestiegen,
obwohl ich Höhenangst habe
und meine Zerrung auch noch nicht ausgeheilt ist.
Ich habe meine Probleme mit dem Bitten.
Jemand um Hilfe zu ersuchen, fällt mir sehr schwer.
Wenn ich es irgendwie schaffe, mache ich Dinge selber.
War schon immer so und wird so bleiben,
bis das Alter mich in die Demutshaltung zwingt.
Der Nistkasten ist von Meisen besichtigt worden
und ich dachte schon, dass sie einziehen werden,
aber dann hat Herr Meise zu seiner Frau gezwitschert:
"Ach Liebste, ich weiß das Häuschen gefällt dir,
aber lass uns ein kleineres suchen, den Unterhalt für dieses können wir uns nicht leisten."

Donnerstag, 22. März 2012

EIN HAUS

Das kleine Haus am Waldrand -
der Anblick berührt mich, wenn ich vorbeikomme.
Was hat es erlebt,
was gesehen -
nun wird es dem Verfall preisgegeben.
Ein Heim für Spinnen, Mäuse und Vögel.
Vergänglichkeit.

Mittwoch, 21. März 2012

LEBENSFREUDE

Die beiden wollten unbedingt von mir fotografiert werden.
Sie haben mich beim Knipsen gesehen und lauthals ein Foto eingefordert.
Auch wenn da wahrscheinlich einige Biere mit im Spiel waren -
sie sehen nach praller Lebensfreude aus.
Das Alltägliche ist für mich manchmal ganz speziell.

Dienstag, 20. März 2012

FRÜHLING; DIE ZWEITE

Am Waldrand im herbstalten dürren Gras in der Sonne gelegen
umgeben von Schneeflecken
in den Blauhimmel gestarrt
den Flugzeuge linierten
Linien zogen
 wie auf einem Blatt zum Schönschreiben
was mag ich in das Firmament kritzeln
flüchtige Worte leicht wie die Luft.

Montag, 19. März 2012

FRÜHLINGSERWACHEN

Befreit von Schnee und Eis -
sonnenwarm
frühlingshoffend.
Richtig schöne, warme Tage,
welche Freude auf die nächsten Monate machen.
Die ersten Bienen und Schmetterlinge gesichtet.
Es beruhigt mich, dass die Erde noch lebt.

Sonntag, 18. März 2012

VALENCIA - ALLERLETZTE STADTSPLITTER

Diese alten Schornsteine stehen unvermittelt im Häusermeer. Die dazugehörigen Fabriken wurden abgerissen. Gerade hab ich gelesen, wie begehrt und kaum mehr zu kriegen Lofts bei uns sind.

Marmorfußboden.
Ist der nicht wunderbar?
Nochmals der bezaubernde Hund

Valencia kommt auf meine Lieblingsstädteliste.
Nicht ganz oben, aber doch.
Da sind sonst noch:
Venedig
Venedig
Venedig
Stockholm
Kapstadt
vielleicht Prag, aber da war ich schon lange nicht.
Mehr fällt mir gerade nicht ein.

Gerüstaufbaumänner für die Fallas

Samstag, 17. März 2012

VOM REISEN

Beim Reisen bin ich ziemlich manisch.
Keine Ruhe, bis ich nicht alles gesehen habe.
Auf der Suche nach Geschichten, die mir das Land erzählt.
Die ich mit eigenen Gedanken verreimen kann.
Wenig Zeit für Essen und Rasten.
Manchmal komme ich an.
Dann falle ich ins Glück.
Intensiv.
'Am liebsten ergehe ich das Fremde,
die Schritte sind das rechte Maß.
Erfahren geht auch,
mit Bus oder Zug.
Viel freier Raum für Gedanken und Sinne.


Beim Essen bin ich nicht sehr experimentierfreudig.
Ich mag das meiste Getier, das im Meer schwimmt, nicht essen.
Dieses Tapas-Lokal ist berühmt.
3 Stück der appetitlichen Häppchen konnte ich probieren,
das Törtchen schmeckte leicht süß und nach etwas undefinierbar Fischigem -
nach weiteren Proben war mir dann nimmer.
Bezahlt wird nach Zahnstochern.


Tiere in der Markthalle, die ich lieber im Meer als auf meinem Teller weiß
Flamencotanzschuhe.

Freitag, 16. März 2012

FALLAS

Die Reise habe ich absichtlich in die ersten Märztage gelegt.
Denn es sind die Tage vor den Fallas.
Dem großen Stadtfest von Valencia. Hier wird mit viel Enthusiasmus und Lärm der Frühling begrüßt. Der heilige Josef hat seinen Anteil daran. Das große Fest soll sogar zum Weltkulturerbe erklärt werden.
Überall sind Vorbereitungen im Gange. Die Aufregung und Vorfreude ist zu spüren, an allen Ecken knallt es, die Valencianer sind begnadete Feuerwerker. Stände mit  Bunuelos - einer Hefebäckerei - und sonstigen Leckereien sind aufgebaut. Die haushohen Figuren, die zum großen Finale angezündet werden, stehen bereit.
Es gibt ein Fallas-Museum. Dort werden die preisgekrönten Figuren der vergangenen Jahrzehnte aufbewahrt. Die einzigen, die nicht verbrannt wurden.
Einen ersten Umzug hätte ich sehen können, aber über 2 Stunden darauf warten müssen, dafür wäre es ein Platz in der ersten Reihe gewesen. Habe mich dann dagegen entschieden, so unterschiedlich zu Veranstaltungen bei uns ist es auch wieder nicht. Meine letzte Hotelnacht war eine schlafgestörte - in den dunklen Stunden wurde im fernen Park getrommelt.
Das Pulsierende, die Lebensfreude, das Fröhliche, das Aufgeregte, das Vibrierende -
ich bin ihnen begegnet.