Freitag, 30. September 2011

IMMOBILIEN

Auf der Insel hätte ich ein Bauernhäuschen gefunden,
ganz verfallen - mit dem Blick zum Es Vedra.
Es ist schon einige Zeit unbewohnt und das Dach undicht -
aber Speck hängt von der Decke.
Ich habe ihn angegriffen - er war noch ganz weich.
Seltsam.
Das Haus hätte die richtige Größe -
schön, ein typisches altes Bauernhaus zu sehen.
Die Immobilienpreise auf der Insel sind jenseits von Gut und Böse, viele, viele Leute haben hier gekauft,
es wird immer noch gebaut, schachtelgroße Reihenhäuser/Appartements bedecken ganze Hänge. Das wird sicher nimmer verkauft werden können - zukünftige Wohnungen für Falken und Spinnen.
Seit 2001 hat sich die Zahl der ständigen Einwohner verdoppelt,  jetzt sind es 130000,  die Zahl der Feriengäste, die jährlich kommen, liegt im Bereich von 2 Millionen, heuer gab es eine Steigerung von über 10%. 

Immobilien - das Wort ist in den Sprachgebrauch mit den Spekulationen eingedrungen. Früher hatte man nur ein Haus oder eine Wohnung. Eine Immobilie ist etwas, was man nicht braucht, nicht bewohnt, sondern zum Zweck der Geldanlage besitzt. Objekte, die den Vermögenswert steigern, Ertrag bringen sollen. Im Zuge der Spekulationsblase wurden besonders in Spanien zigtausende Wohnungen gebaut, die nicht benötigt werden, die nur errichtet wurden, damit Fondsmanager neue Fonds auflegen und an Kunden in Europa verkaufen konnten.
Immense Ressourcen wurden hier vergeudet - die Natur wird sich über kurz oder lang alles zurücknehmen.  

Donnerstag, 29. September 2011

ES VEDRA

Es Vedra.
Die magische Insel. Über 380 m ragt sie aus dem Meer.
Mein Geheimort. Schon oft war ich hier. Das Zimmer mit Blick auf den Berg. Tagelang. Im Dialog.
Im Schlaf das Rauschen der Wellen.
 Kommen und Gehen.
Hinher.
Wohl ein cleverer Tourismusmanager hat das Gerücht in die Welt gesetzt, dass Atlantis hier versunken sei und Ufos gesichtet werden, seitdem ist der Platz bedeutend voller, viele hauptsächlich spanische Jugendliche sind unterwegs. Auf der Suche nach Erleuchtung hinterlassen sie Müll, Zigarettenkippen und Ausscheidungen.
Trotzdem - die Magie besteht.
In einem Reiseführer habe ich den unverifizierten Ausspruch von Nostradamus gefunden:
"Wenn sich das Ende aller Tage nähert, so möchte ich es auf dieser Insel verbringen."



Mittwoch, 28. September 2011

EIN SCHÖNER PLATZ




Zwei Nächte habe ich hier geschlafen.
Eine wunderbare Aussicht, der Sonnenuntergang wird zelebriert. Mit klassischer Musik geht der Himmelskörper im Meer baden. Schlussapplaus inklusive. Sehr stimmungsvoll und eindrücklich. Einziger Nachteil des Ortes - es gibt keinen Strand und man muss ein Stück gehen oder fahren.
Ein besserer Platz hat für die Restzeit auf mich gewartet, deshalb bin ich nicht da geblieben. Die Zimmersuche für die ersten zwei Nächte war ein wenig abenteuerlich, beim ersten Hostal in einem Dorf, das wirklich schlampig aussah, ohne eigenes Bad und dafür dann viel zu teuer war, begegnete mir beim Zimmeranschauen am Gang ein verschmuddelter überwuzelter Langhaartyp und mit dem wollte ich keinesfalls Bad und WC teilen. Die nächste Herberge war dann so fein, mit einer durchgestylten vollgeschminkten Lady - so viel Wohngeld wollte ich auch nicht ausgeben. Aber schlussendlich habe ich  dieses nette Haus gefunden  mit einem sehr freundlichen Besitzer. Der nächste größere Ort ist St. Antoni - fest in englischer Billigtouristenhand. Ganz Liverpool und Manchester machen hier Urlaub. Leider keine gibt es keine Fotos, Kamera war bei meinem Stadtausflug nicht dabei.

Dienstag, 27. September 2011

SCHINKEN

In Ibiza habe ich in fremde Töpfe geschaut:
das Abgebildete trifft meinen Geschmack weniger.


Das mundet mir eher -
eines meiner Lieblingslokale - die Decke hängt voller Schinken - auf der Theke stehen zwei besonders alte, (mumifizierte) Spezialitäten.
Serrano-Schinken, sehr köstlich, mit einem kühlen Bier und die Augen schmausen die Schinken an den Wänden dazu, die - Essen gegen Kunst - eingetauscht wurden.
Bar Costa, Santa Gertrudis.

Montag, 26. September 2011

ICH BIN DANN MAL WIEDER DA

Ich bin dann mal wieder da.
Muss mich erst sortieren und die Bilder und Gedanken auch.
Für heute lasse ich nur die Urlaubskatze sprechen.

Sonntag, 18. September 2011

VERREIST

Ich bin dann mal kurz verreist.

Samstag, 17. September 2011

MOOSBEEREN

Beim Haus habe ich die Moosbeeren gefunden
und weil sie so köstlich schmecken
auch gleich in einem Omelett verarbeitet.
Eigentlich sollten es Küchlein werden,
ich habe mich dann umentschieden
und alles zwischendurch aufgegessen -
aber da ich kaum Zucker verwende,
war es nur gesund!

Freitag, 16. September 2011

EIN NEUES HOBBY

Ein neues Hobby habe ich erfunden -
ich gehe Autoverkäufer quälen.
Das Auto, das ich gerne hätte, gibt es nicht.
Seit einigen Tagen bin ich unterwegs, rede gescheit, fahre Probe
und habe meinen Spaß.
Ein gebrauchtes Auto habe ich gefunden - es könnte mich verführen.
Habe es ausprobiert - es ist wirklich ein Vergnügen hinter dem Lenkrad zu sitzen.
Es ist aber eigentlich viel zu groß.
Schau ma mal, wer gewinnt.
Die Vernunft oder die Lust.
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Ja, ich weiß, ich bin eine Klimasünderin und für meinen ökologischen Fußabdruck müsste ich mich schämen.
Wen es interessiert - in den österreichischen Kinos läuft der Film:
Bulb Fiction von Christoph Mayr an.
Es geht um die "Lüge Energiesparlampe", Wie uns Industrie, EU und auch Greenpeace mit Zwangsbeglückungen über den Tisch ziehen wollen.
Ich werde wahrscheinlich nicht ins Kino gehen, will mich nicht zusätzlich ärgern. Im Handel gibt es noch genügend Glühbirnen zu kaufen - dass sie fast ewig halten könnten, wenn es nicht schlecht fürs Geschäft wäre, steht auf einem anderen Blatt.

Donnerstag, 15. September 2011

WOHNUNGEN

Da kann ich mich nur wundern, wenn ich an dieser Wohnsiedlung vorbeikomme.
Immer muss ich lachen, wenn ich die Stangenbehausungen sehe.
Willkürlich und schief, wie eine Kunstinstallation.
Keine Ahnung, ob sie jemals bezogen worden sind,
diese lieblos in den Boden gerammten Nistkästen.
Der Architekt hat ein wenig an den Bedürfnissen der Mieter vorbeigedacht -
so etwas soll schon einmal vorkommen.

Mittwoch, 14. September 2011

VON DEN SCHUHEN

Frauen und Schuhe - das ist legendär.
Ich habe auch viele, trage davon immer die gleichen.  In meiner Einsiedelei gibt es das Problem, dass ich durchs nasse Gras zum Auto muss und dann den ganzen Tag feuchte Füße habe. Nein, ein zweites Paar Schuhe kann ich nicht mitnehmen.
Früher konnte ich an ausgefallenen Modellen nicht vorbeigehen. Jetzt müssen sie bequem sein, etwas anderes erlauben meine Knie nimmer.
Warum wir Frauen so viele Schuhe brauchen?
Weil wir jeden Tag Neues erleben wollen. Wer mag schon im ewig gleichen Einerlei durchs Leben latschen? Rote Fußbekleidungen bringen Feuer in den Tag, mit schwarzen Zehenschmeichlern gehen wir es konservativ an und braune Treter gehört wohl zu den gemütlichen Farben.
Wir wollen am Morgen unsere Entscheidung zwischen vielen Möglichkeiten treffen können. Überlegen, wie trittsicher wir die kommenden Stunden durchleben möchten. Und glaubt mir, Mädels, es macht einen Unterschied, ob unsere Verbindung zur Erde rot, bunt oder schwarz ist, ob wir nur auf Zehenspitzen tänzeln oder einen festen Schritt auf den Boden knallen können.
Diese Wandelbarkeit macht uns Spaß und deshalb kann eine Frau nie genug Schuhe haben!
Arme Männer im Schuheinheitsbrei!

Dienstag, 13. September 2011

LICHT

Auch wenn die Tage noch warm sind
die langen Nächte
lassen des Morgens zarte Nebel
übers Land ziehen
von schrägen Sonnenstrahlen
durchstoßen
dünne Schleier
bevor sich das Dunkle für Monate
auf die Erde legt



Montag, 12. September 2011

ERDMUTTER

Wiedermal bin ich bei dieser Figur vorbeigekommen.
Sie gefällt mir gut.
Eine richtige Erdmutter.
Sinnlich, üppig, schwer, gebärfreudig.
Sie steht in einer Kloake, der Kanal ist schmutzig.
Das hat sie sich nicht verdient.
Der Dreck symbolisiert für mich unseren Umgang mit Mutter Erde.
Achtlos, wertlos, lieblos.

Sonntag, 11. September 2011

EINE ALTE FRAU

Immer wieder begegne ich einer über 80jährigen.
Gewollt und ungewollt,
denn sie irrlichtert durch die Gegend,
und unsere Wege kreuzen sich sowohl zufällig als auch vereinbart.
Sie verändert sich kein bisschen.
Ihr Geist ist hellwach, die Wangen faltenlos.
Letztens fragte ich sie über ihre Ernährung.
Denn sie isst sehr wenig.
Joghurt, Vollkornbrot, Salat.
Ich meinte, sie beziehe ihre Energie anderswoher -
von einer feinstofflichen Ebene.
Was sie verneinte, aber ich lasse mich von meiner Überzeugung nicht abbringen.
Sie ist sehr tier- und naturlieb,
einmal habe ich ihr Blumen mitgebracht,
die musste ich wieder heimnehmen,
sie mag keine Toten in der Vase.
Und beim letzten Treffen machte sie mich auf jeden Schneck am Weg aufmerksam,
damit ich ihn ja nicht tolpatschig zu Matsch mache.
Eine alterslose ungewöhnliche Erscheinung.
Bewundernswert.

Samstag, 10. September 2011

VORHER - NACHHER

Erinnert ihr euch noch?
Das waren die wunderbaren Mohnfelder.
Und das sind die köstlichen Mohnzelten aus Kartoffelteig mit viel Mohn gefüllt.
Ich könnte süchtig werden.
Aber manche Leute mögen sie gar nicht.
Die wissen halt nicht, was gut ist.

Freitag, 9. September 2011

SO IST ES

Über zwei Jahre bin ich jetzt in einer Sache dringehangen,
die eine Menge meiner Energie blockiert
und mich streckenweise sehr unglücklich gemacht hat.
Jetzt hat sich der Fall geschlossen,
Steinbrocken fallen von meinen Schultern,
und weil das Leben anscheinend so spielt,
kündigt sich die nächste Unannehmlichkeit an.
Wir leben doch immer in dem Bewusstsein:
wenn das erst geschafft ist,
dann wird alles besser, leichter, schöner, etc.
Aber ganz so einfach geht das Spiel anscheinend nicht,
wenn der eine Stein aus dem Weg geräumt ist,
dann liegt manchmal der nächste vor uns.
Ich hätte so gerne dazwischen eine richtig lange Freupause gehabt.

Donnerstag, 8. September 2011

TREBON - TSCHECHIEN

Die große Brauerei.
In Tschechien hat fast jede Stadt eine Brauerei und das Bier ist dementsprechend gut.
Ich mag diese alten Industriebauten, besonders wenn sie schön restauriert sind.
Das erste Bier wurde hier bereits 1379 gebraut.
Diesmal konnte ich keines trinken - was zu meinen Ausflügen nach Tschechien unbedingt dazu gehört. Ich war allein unterwegs und hier sind 0,0%o. Da halte ich mich schon daran, die Probleme die aus einem Krügerl oder Seiterl entstehen können, riskiere ich nicht.

Große Teichanlagen, in denen hauptsächlich Karpfen gezüchtet werden,
sind charakteristisch für die Gegend.

Das Schloss, riesig mit vielen Höfen.
Und ein etwas zerrupfter Pfau gehört auch dazu.




Mittwoch, 7. September 2011

UNKLAR ???

Zeitunglesen und Kaffeehaussitzen mag ich sehr.
Manche Artikel hinterlassen allerdings mehr Rätsel als sie mir Klarheit und Aufklärung bringen.
Meist sind es wissenschaftliche Erkenntnisse, die mich verwirren.
"Bei Männern ist der Zeigefinger  kürzer als der Ringfinger, bei Frauen ist es umgekehrt, oder die Finger sind gleich lang. Es komme von der frühen Geschlechtsprägung der Embryos durch Sexualhormone, vor allem durch das männliche Testosteron."
Nachgewiesen wurde es jetzt schlussendlich an der University of Florida an Mäusen, nachdem man es bereits an Menschen beobachtet hatte.
So weit so gut. Nun ist mein Ringfinger beträchtlich länger als mein Zeigefinger.
Also männlich.
Oder eventuell weiblich homosexuell.
Dass ich ein Mann oder gleichgeschlechtlich orientiert bin, ist mir bis jetzt noch gar nicht aufgefallen, vielleicht sind bei mir nur einfach die Finger vertauscht? Oder ich habe keine Ähnlichkeiten mit den Labormäusen?

Dienstag, 6. September 2011

UNGESCHMINKT

Manchmal bin ich sehr direkt.
Ich spreche unangenehme Dinge an.
Ungeschminkt und offen.
Ich mag auch über Krankheit und Tod nicht drumherum reden,
dafür sind die Themen viel zu wichtig und zu zentral.
Vom Verdrängen halte ich gar nichts.
Und ich glaube nicht, dass vom Verschweigen etwas besser wird.
Mit meinem Vater konnten wir bis zu seinem Tod lachen,
auch über seinen Krebs,
der halt als Gast gekommen war,
ungebeten zwar, aber sehr auf  Akzeptanz pochend.
Leben in seinen unendlichen Fassetten ...