Dienstag, 23. Februar 2010

DINGE


Nach der leidigen Erfahrung mit meinem Kühldings - es ist noch immer verschwunden und wartet auf Ersatzteile, die dann vielleicht auch nicht passen - möchte ich nochmals einige Gedanken loswerden. Wir gehen anderen Zeiten entgegen und vieles wird nicht mehr so sein, wie wir es gewohnt waren. Viele Firmen wird es nicht mehr geben und damit auch kein Service und keine Reparaturen für diese Geräte und Dinge. In den "guten alten Zeiten" konnte jeder Dorfschmied ein Auto reparieren, weil alles sehr einfach gebaut war. In unserer hochtechnisierten Welt steht der teuerste fahrbare Untersatz, wenn ein Chip kaputt geht. Es wird vielleicht Nachbauteile geben, aber das ganze Elektronikzeug wird keiner nachmachen können.
Vielleicht werden das zukünftig unsere geringsten Sorgen sein, aber es ist schade, wenn wir heute etwas kaufen und in wenigen Jahren ist das Ding nutzlos, weil keiner mehr da ist, der Ersatzteile dafür hat.
Heute sollte man sich bei Anschaffungen überlegen, ob der Hersteller gute Chancen hat, in einigen Jahren auch noch zu bestehen. Aber wer weiss das schon, bei den undurchsichtigen Firmengeflechten und all den Leichen, die in Kellern begraben sind oder auf fernen Auslandskonten in der Sonne liegen.

10 Kommentare:

  1. So ist das. Die Entwicklungen schreiten voran. So kann man heute z.B. kaum noch einen gewöhnlichen Cassettenrecorder auftreiben und die Cassetten entsorgen, wenn man sie nicht vorher auf die neuen Medien überspielt hat.
    Ob dadurch weniger Müll entsteht ist fraglich. Denn der unsichtbare ist oft der schlimmste Müll.
    Damit meine ich, wenn wir Musik vom Stick oder Festplatte hören, haben wir zwar keine CD- oder Schallplattenberge. Aber all die Wege und Herstellungsschritte, die damit zusammenhängen, daß wir Musik vom PC hören können, kann nicht mehr jeder nachvollziehen.
    Die ganzen Server, die das Klima aufheizen - all das ...

    Herzlicher Gruß
    Sara

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  2. Wie recht du mit deinen Überlegungen hast. Doch ich denke, dass die typische Konsumgesellschaft auf Verschleiß und damit Neukauf baut. Manchmal denke ich, Dinge gehen planmäßig zwei Wochen nach Garantieablauf kaputt.
    Bei "Hannibal" aus meiner heutigen Geschichte konnten die Mechaniker in Russland noch ein defektes Teil aus dem Vollen feilen und ein gerissener Keilriemen beim Trabant konnte mit einem Damenstrumpf ersetzt werden.
    Lieben Gruß von Clara

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  3. Hallo...ich bin über Saras Blog in Deinen gepurzelt.
    Weil mich "Waldviertel" anzog, da ich es mag, auch wenn es eine rauhe Gegend ist oder gerade deshalb.
    War nur schon ewig lange nimmer da.

    Ja, Du hast recht, früher waren Reperaturen einfacher, weil alles einfacher gestrickt war.
    Und auch Sara hat recht mir ihrem Casettenbeispiel.
    Mit Ach und Krach habe ich eine Anlage aufgetrieben, mit der man wieder Casetten (uijeh, den ersten Bandelsalat hats auch schon gegeben, heul) hören kann(und Platten und CDs).
    Manno, ich habe Casetten seit 1972.
    Da hat sich schon eine Unmenge angesammelt.
    Viele habe ich selber mühselig gemischt.
    Andere halt, wie früher üblich, vom Radio aufgenommen....

    Sind halt Erinnerungen, wo man etwas Rauschen auch in Kauf nimmt.

    So, nun habe ich Dir einen Roman dagelassen.
    Bei uns im Wiener Raum ists heut trübe (hat man nicht SOnne versprochen??)....aber mild.
    Lg von Luna

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  4. Da möchte ich mit Aldous Huxley sagen:"Oh, Brave New World!" Tja, so sieht's aus: Nicht mehr die Wirtschaft ist für die Menschen da, sondern die Menschen sind dazu da, deren Kreisläufe rund zu halten, die Wertschöpfung steigt und steigt, trotzdem das Zeugs immer wertloser wird. Das gibt irgendwann einen GAU und gut is'. Bangemachen gilt nich'! :)

    Ingrid, dein Buch ist vor 'ner guten Stunde auf den Weg gegangen...

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  5. Und das Orakel sagt: "synti"! Na also!

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  6. du sprichst hier etwas an, das uns alle betrifft und wie ich um mich herum höre, auch zunehmend beschäftigt. weit weg und beinah märchenhaft erscheint mir da ganz nebenbei der glaser auf der anderen straßenseite, der sofort kam, wenn eine scheibe zu bruch ging. denn wenn dasselbe heute passiert - bei diesen wunderbaren fertigfenstern - hat man auch irgendwie ein problem. von technischen ersatzteilen, sie du hier richtigerweise ansprichst, gar nicht zu reden.

    so hab ich des öfteren nostalgische sehnsüchte. zustände. gemütsbeewegungen. ohne den fortschritt zu verfluchen. er hat seinen preis. und dieser preis ist nicht immer nur eine frage des geldes, sondern hat etwas mit verantwortung, zuständigkeit, verlässlichkeit und kompetenz zu tun, die jenen, die sich hersteller und dienstleister nennen, leider gar kein wirkliches anliegen mehr sind. hauptziel ist, dass man das zeug an den mann/die frau bringt. und sich danach immer darauf berufen kann, dass modelle eben schnell veralten und ersatzteile schwer bis nicht mehr zu kriegen sind.

    mit lieben grüßen, rena

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  7. Mach es wie die Sonnenuhr - zähl die heiteren...
    Ach was, die Sonnenuhren sind auch länsgt durch Wegwerfmodelle ersetzt worden.

    Wir müssen uns nach der heutigen, digitalen Zeit richten. Aber ein bisschen nachdenken und gegensteuern geht vielleicht doch.

    Liebe Grüsse,
    Brigitte

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  8. Hm, wenn ich das so richtig verstehe, dann denkst du in die gleiche Richtung wie ich schon seit Wochen mehr oder weniger stark. Das beschäftigt mich schon seit einer Weile intensiv, aber ich werde wohl nichts Konkretes darüber schreiben. Es glaubt einem nämlich keiner und man wird für einen Pessimisten gehalten.

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  9. möglichst wenig Elektronik drin, dann ist man auf der sicherst-möglichen Seite ;)

    Liebe Grüsse
    Brigitte

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  10. sara:
    ich dachte mehr an zukünftiges. da werden wir all das zeugs haben und nichts wird mehr funktionieren.
    lg

    clara:
    ja, die autos früher hatten einen einfachen motor und viel blech aussen herum. und pannen waren normal.
    lg

    hallo luna,
    willkommen. schön, dass du hergefunden hast.
    bei uns scheint jetzt seit tagen die sonne und es ist warm, nachdem vorher wochenlang der himmel bedeckt war.
    lg

    kvinna:
    du hast recht, bangemachen gilt nicht. waren ja auch nur so gedanken, weil man gerne die dinger länger hätte, die man heute kauft. aber was solls, wir werden ja sehen.
    ich freu mich schon aufs buch!
    lg

    kvinna:
    und immer spricht das orakel zu dir. giggle

    rena:
    was ich eigentlich auch sagen wollte: man kauft heute ein auto und morgen ist das unternehmen pleite und du kriegst irgendein wichtiges teil nimmer und dann steht das neue ding. und das wird uns in zukunft immer öfter passieren.
    aber vielleicht sind das dann unsere geringsten sorgen.
    lg

    brigitte:
    wir können das was kommt, ohnedies nicht aufhalten.
    lg

    april:
    ach, ich bin keine pessimistin. ich sehe nur die richtung in die es läuft. und vielleicht kann man seine kaufentscheidungen heute etwas danach richten.
    lg

    brigitte:
    ja, es gibt ja auch bei den autos den dacia. der ist noch einfach. motor mit ein bisserl blech drum.
    lg

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