Zip-Zip von Richard Teschner. Foto von KHM Wien
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Richard Teschner war ein Künstler mit vielseitigen Begabungen und Interessen.
Er arbeitete u.a. für die Wiener Werkstätte
und war in vielen Techniken zu Hause.
Von ihm gibt es Keramiken, Bilder, Grafiken, u.v.m.
Besonders angetan hat es mir sein Figurenspiel.
Er schuf ein Figurentheater
mit besonderen Lichteffekten,
schrieb die Stücke für das Theater selbst
komponierte auch die Musik dazu.
Er widmete sich mit Hingabe den Aufführungen.
Seine Spezialeffekte wurden dazumal sogar von Hollywoods
Filmindustrie entdeckt und dort verwendet.
Er war als Magier von Wien bekannt,
weil er Erstaunliches schuf,
seine Stücke sind mystisch -
immer mit einem tieferen Hintergrund.
Obwohl die Figuren sehr alt sind
und die Technik seines Figurentheaters kompliziert ist,
werden heute noch ab und an im Theatermuseum einzelne
Spiele aufgeführt.
Einige Leute dort widmen sich mit Hingabe der Erhaltung seines Erbes.
Ich erzähle das,
weil die Faszination für mich ist,
dass Richard Teschner die Jahre des 2. Weltkrieges relativ unbeschadet überstanden hat.
Er ist in seinem Werk aufgegangen,
war zum Schluss sogar in der russischen Zone in Wien
und hat immer weiter an seinen Ideen und Projekten gearbeitet.
Wenn ich da nicht etwas hineininterpretiere,
dann sagt mir das,
wenn ein Mensch völlig in seiner Energie ist,
kann das Außen an ihm vorbeiziehen,
ohne ihn groß zu behelligen.
Dann kann es Kriege und Katastrophen geben
und er wird weiter in seiner eigenen Welt leben können.
Möglicherweise.