Manchmal bin ich zu keinem vernünftigen Gedanken fähig.
Anscheinend.
Dieser Tage sitzt eine Amsel unter den Futterhäusern im Laub und bewegt sich nicht.
Viele Äpfel liegen im Gras.
Ich gehe Richtung Amsel, sie sieht mich aus großen erstaunten Augen an und bewegt
sich nicht.
Panik steigt in mir auf: "Vogelgrippe!!!".
Ganz dicht nähere ich mich dem Vogel -
er hüpft einige Schritte zur Seite.
Ich ziehe mich ins Haus zurück.
Auf Beobachterposten.
Das Tier kommt wieder.
Sitzt.
Ich denke: "Krank. Vogelgrippe."
Rufe den befreundeten Jäger an.
Was soll ich machen?
Er: Greif den Vogel an und bringe ihn weg.
Ich: Nein. Berühren! Sicher nicht.
Mein nächster Blick aus dem Fenster:
die Amsel frisst Apfel.
Kann also nicht so krank sein.
Nochmals zum Hausbaum gegangen und intensiv energisch die
Vertreibung gestartet,
bis der Vogel kopfschüttelnd und endgültig davongeflogen ist.
Die letzten Vogelworte:
"Ich wollte doch nur auf deiner Schulter sitzen.
Wozu soll ich wegfliegen.
Es bist ja nur du. Die Ingrid."
Zur Verteidigung muss ich sagen:
Amseln sehe ich selten.
Aber anscheinend kennen sie mich.
Die Geschichte ist absurd.
Ich musste so lachen
und was der Jäger über mich denkt,
will ich gar nicht wissen.
Natürlich kann es auch eine verzauberte Prinzessin gewesen sein.
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Ans Fenster beim Schreibtisch habe ich das eher optisch bescheidene Häuschen
gesaugnapft.
Die Frequenz ist noch überschaubar.
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