Freitag, 30. September 2022

GEFÄNGNIS


 Meist verstehe ich Menschen nicht.
Wie sie handeln, was sie tun.
Z.B. wenn Millionen Leute vor dem Fernseher hängen,
um dem Begräbnis einer alten Frau zuzusehen,
bringt mich das nur zum Kopfschütteln.
Jetzt war ich  in der Wohnung eines jüngeren Mannes
und alles dort war erstaunlich.
Wie unterschiedlich einzelne Leben sind.
Jeder ist gefangen im eigenen Kosmos
und überraschend ist,
dass man mit manchen Menschen ein Stück Sein teilen kann.


14 Kommentare:

  1. Was war denn erstaunlich an dieser Wohnung? Ich lese es so, dass sie dir sehr entsprach, und worin entsprach sie dir? Ich teile die Trauer um die alte Frau auch nicht, aber kanns mir erklären, warum ihr Tod so eine Massentrauer auslöst, also rational ists nachvollziehbar. Und zu deinem ersten Satz: Fremd unter Menschen - mein Grundlebensgefühl. Erst mit viel Tiefenpsychologie war ein gewisses "aha" dann möglich. Aber das gefühlte Fremdsein ist damit nicht weg. Nachdenkliche Grüsse, Ursula

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    1. tod der alten frau - königshäuser leben eine show fürs volk. befriedigen damit innere mythen und märchen der menschen. england ohne diesen pomp ist unvorstellbar. da läuft ein fortwährendes adelskino. viele rituale, glanz und prunk. papst fällt mir auch dazu ein. menschen mögen etwas, das sie aus ihrer erbärmlichen alltäglichkeit heraushebt.
      naja.
      liebe grüße

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  2. Dabei sein wollen, nahe dran sein wollen, weit ab von dem was man hat oder selber ist, das ist die Motivation der Menschen, die ein Durchhaltevermögen vor dem Fernseher entwickeln, welches sie für sich selbst nicht entwickelt haben.
    So ein aufwändiges Begräbnis haben nur DIE, an die man sonst nicht herankommt. Da können sie ein bisschen dabei sein. Es ist ein komischer Ersatz für das eigene nicht vorhandene Leben. Das ganz eingeschränkte, patscherte Leben lässt sich ins Sofa fallen und vergisst die Welt rundherum.
    Regengrüße aus dem Marchfeld
    hibisca

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    1. ein wenig glanz fällt aus dem fernseher. oder besser noch - man fährt hin und stellt sich tagelang an den straßenrand.
      wunderndes kopfschütteln.
      liebe grüße zu dir

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  3. Hach, erstaunlich alles. Besonders die Wohnung des jungen Mannes, in der sicher auch sein Fahrrad an der Wand hing...Erzähl doch mal.
    Das Königszeug ist mir voll egal. Doch wer`s benötigt...
    Gruß von Sonja

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    1. über die wohnung erzähle ich nix. erstaunlich muss genug sein. es ist überhaupt alles erstaunlich. ;-)
      liebe grüße zu dir

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  4. Wie gerne würde ich meinen Kommentar dazu abgeben, aber aus Erfahrung weiß ich, dass er der Zensur zum Opfer fällt.
    Mit einem zurückhaltenden Gruß
    Heide

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  5. Ich weiß nicht, welche Empfindungen du beim Besuch der Jünglingswohnung hattest. Ob gut oder schlecht, du willst es geheimnisvoll offen lassen.
    Egal, auch wenn du dich darüber nicht äußerst, eines wissen wir alle hier, es kommt der Tag, an dem sich schlussendlich unsere Wohngefühle in keinster Weise mehr unterscheiden.

    Blinkyman

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    1. wer weiß das schon. vielleicht gibt es doch die himmel und höllen.
      liebe grüße

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  6. Hallo Ingrid,
    zuerst einmal zu deinem Himmels-Wolkenbild – ist nach meinem Geschmack.
    Nun, verstehen tue ich die Menschen in ihrer Unverständlichkeit schon weitgehend, bin ja nicht umsonst studierter Philosoph und Psychologe nebst Psychotherapeutenausbildung.
    Dazu noch intensiver Schopenhauer und W. Reich „Schüler“
    Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung lesen und du verstehst schon ein schönes Stück „Menschenleben“, was die Gattung >Affenmensch< antreibt. (Die Philosophie des Pessimismus: Schopenhauer stößt die Vernunft vom obersten Treppchen der Erkenntnis und liefert den Menschen einer irrationalen Lebenskraft (dem „Willen“) aus.“

    Jetzt wieder in aller Deutlichkeit zu beobachten --→ Impfirrsinn, Zeugen Corona, Klimareligion, Währungskrieg, Propagandkrieg, Cyperkrieg, Wirtschaftskrieg, Transhumanismus, California Strategie, Great Reset usw.
    Die meisten Menschen, so um die 80 % haben ein Tellerimperium, d.h. sie leben eng begrenzt in ihrer Tellerwelt, der Blick reicht nicht über den Tellerrand hinaus, in ihrem Weltbild kommt nur die 08/15 Sicht zum Tragen. Anders ausgedrückt, sie leben in einer banalen, falschen Matrix.
    VG
    Oskar

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    1. tellerimperium. welch schöner begriff. in dem sinn verstehe ich menschen auch. trotzdem bringt es mich zum kopfschüttel und wundern.
      liebe grüße nach schweden in das land mit dem weiten horizont

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    2. Also ich habe ja ganz grundsätzlich Probleme mit den Menschen, die alles so genau verstehen, nur die anderen Menschen nicht ... bzw. die anderen Menschen njicht verstehen, die es nicht genau so wie sie selbst verstehen.
      Anders ausgedrückt: da schaut ein jeds starr in seinen Teller, den Kopf - je nach Verfasstheit - voller Unverständnis, Abscheu, Aggression, ...schüttelnd, weil der andere in einen anderen Teller schaut ...
      In diesem Sinn: Mahlzeit!
      Sonntagssuppengrüße, Andrea

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    3. deswegen ist es auch so schön, wenn man ab und an von anderen tellern kosten kann und die suppe schmeckt zwar fremd aber köstlich auch.
      liebe grüße in deinen sonntag

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    4. So ist es, Ingrid. Manche Suppen schmecken, andere nicht. Und es steht zu hoffen, dass wir dann nicht genau die auslöffeln müssen, die uns so gar nicht schmecken. Oder die, deren Zutaten Menschen nicht gzt bekommen. Oder Schlimmeres. Einen Blick in die Küche zu werfen, den Koch, seine Befähigung, seine Helfer, die Stimmung in der Küche, den Zustand der Küche usw. zu überprüfen, das empfiehlt sich manchmal durchaus. ;)

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