Freitag, 30. September 2022

GEFÄNGNIS


 Meist verstehe ich Menschen nicht.
Wie sie handeln, was sie tun.
Z.B. wenn Millionen Leute vor dem Fernseher hängen,
um dem Begräbnis einer alten Frau zuzusehen,
bringt mich das nur zum Kopfschütteln.
Jetzt war ich  in der Wohnung eines jüngeren Mannes
und alles dort war erstaunlich.
Wie unterschiedlich einzelne Leben sind.
Jeder ist gefangen im eigenen Kosmos
und überraschend ist,
dass man mit manchen Menschen ein Stück Sein teilen kann.


Mittwoch, 28. September 2022

IM WIRTSHAUS


In letzter Zeit war ich oft essen,
fast täglich in einem Kaffeehaus.
Das ist gut.
Ich fühle mich verwöhnt.
Noch besser ist es,
wenn das Personal hübsch und freundlich ist
und ich mich richtig als Gästin spüren kann.
Wenn das Ambiente nett ist (also Geweihe an der Wand müssen nicht unbedingt sein),
das Essen schmeckt,
dann ist meine kleine Welt schon ziemlich in Ordnung.
Möge es mir nie schlechter gehen.
Wenn ich noch dazu Zeiten erwische,
wo die Gaststätte leer ist,
dann grenzt das fast an Vollkommenheit.
Übrigens: es gab Lachssteak mit Gemüsecouscous und Orangensauce.


 

Montag, 26. September 2022

VOM SCHREIBEN UND DENKEN UND ERLEBEN


Ob das so stimmt, wie ich es schreibe,
kann ich nicht sagen.
Aber ich stelle es mir so vor.
Unser Hirn arbeitet immer in den vorgegebenen Verbindungen.
Auf richtig ausgetretenen Pfaden.
Alles schon einmal getan,
alles schon einmal gedacht.
Wenn ich Veränderungen will,
dann muss ich die alten Schaltkreise verlassen,
muss eine neue überraschende Connection ermöglichen.
Immer wieder.
Bis auch das neu Erschaffene zu einer ausgetretenen Spur wird.
Und so weiter.


Alles bildet sich im Hirn ab.
Z.B. wenn immer weniger mit der Hand geschrieben wird,
verlernen wir bestimmte ganzheitliche Denkmöglichkeiten.
Auch dadurch nehmen heutige Kinder eine andere Entwicklung als in früheren Zeiten.

Eine neue Welt zu kreieren beginnt im Kopf.
Ich denke mir das Leben schön.







 

Freitag, 23. September 2022

STAUSEE


Am Stausee vor einigen wenigen Tagen.
Das sieht nach Sommer aus.
Und doch ist er bereits am Ende.
Diese Tage sind mit ganz viel Traumzeit.
Das Sommergwand ist verräumt.
Die Gefühle dazu auch.
Jetzt greift mehr die Widerstandskraft ins Geschehen ein.
Ich bin heuer für gar keine Kälte gemacht.
Und werde wahrscheinlich meine Heizung nicht zurückdrehen.
Wenn alt, muss man das nicht mehr.
Jeder überlebte Winter ist bereits eine Leistung.
Wärme ist für mich eine Art von Zuwendung.
Und das Waldviertel ist sowieso doppelt kalt.
Im Internet habe ich eine besonders hübsche Katze gesehen.
Und kurzfristig angedacht,
sie als Fußwärmer zu erwerben.
So ein anschmiegsames Kuscheltier wäre ein Zugewinn.
Wobei eine Heizdecke bei weitem billiger kommt.




 

Mittwoch, 21. September 2022

VOM PAULUS ZUM SAULUS ?


Vorweg:
Die Fotos haben mit dem Text nix zu tun.

Meine Lektüre beziehe ich hauptsächlich aus Bücherschränken.
Und finde immer wieder sehr erstaunliche Werke.
Demnächst ist bei uns Bundespräsidentenwahl.
Dazu habe ich ein Buch-Exemplar unseres derzeitigen Präsidenten, Alexander Van der Bellen,
der sich wieder demnächst der Ausscheidung stellt,
aus den Beständen gefischt.
Erschienen ist der Band 2015.
Im Rückblick auf die Ereignisse der letzten Jahre, lesen sich die Zeilen erstaunlich.

"Die Kunst der Freiheit
In Zeiten zunehmender Unfreiheit".

Textauszüge:
"Es gibt Momente, in denen mich der Gedanke beschleicht, dass puritanischer Eifer die Triebfeder der Gesundheitspolitik geworden ist und dass die Mündigkeit des Bürgers vom Zentrum an den Rand der politischen Programme gerückt ist."

"...Doch ich werde stutzig, als ich die Leitartikel zum Ukraine-Konflikt in mehreren Zeitungen, österreichischen und internationalen, verfolge. Kaum wo wird da die Position vertreten, dass die Annexion der Krim im März 2014 auch eine Vorgeschichte hatte, nämlich verantwortungsloses Gerede von einem NATO-Beitritt der Ukraine, womit Russland vom Schwarzen Meer praktisch abgeschnitten gewesen wäre. Glaubte wirklich jemand, Wladimir Putin würde dem tatenlos zusehen? Wer Kritik an der ukrainischen Regierung übt, wird sofort als "Putin Versteher" abgestempelt. Gerät auch die Unabhängigkeit der Meinungsbildner ins Wanken? Ist aus der Pressefreiheit, die sich durch eine Vielfalt der Meinungen auszeichnen sollte, eine freiwillige Gleichschaltung der Medien geworden?"

"Diese diffusen Beobachtungen und Tagesmeldungen verdichten sich schließlich zu der Frage: Wird unsere Freiheit, die ich politisch, aber auch persönlich als einen zentralen Wert unserer westlichen Gesellschaft erachte, schleichend ausgehöhlt?"

"Ich kann mich jedoch des Eindrucks nicht erwehren, dass hinter dem gepredigten Nichtraucherschutz oft eine puritanische Grundhaltung US-amerikanischer Prägung steckt- nicht ganz so schlimm wie zu Zeiten der Prohibition in den 1920er Jahren, aber tendenziell ähnlich. Diese Sittenstrenge zeigt sich in den USA auch heute etwa im Umgang mit öffentlichem Alkoholkonsum und Sexualität. Und sie scheint ein, global betrachtet, erfolgreicher amerikanischer Exportartikel zu sein."

Alexander Van der Bellen war zu der Zeit im Wiener Gemeinderat und Landtag sowie Mitglied der Wiener Grünen.
Bevor er sich 2016 der Bundespräsidentenwahl stellte.
Er hat russische und estnische Vorfahren.

Entweder hat er in seinem jetzigen politischen Amt eine Meinungsumwandlung erfahren.
Oder als höchster Mann im Staat hat er keinen Einfluss auf das aktuelle politische Geschehen.

Alles, was er 2015 unter dem Begriff Freiheit schrieb hat in der Zwischenzeit
eine weitere sehr deutliche Abwärtsbewegung erfahren.
Pressefreiheit, Meinungsbildung, Maßnahmenkritik, Political Correctness .....etc.

Kann mich das wundern?



 

Montag, 19. September 2022

ÜBERANGEBOT


 Die Zucchini hat das gemacht, was diese Kürbispflanzen immer machen.
Sie ist davongewachsen.
Groß und schwer.
Schwerer als die Küchenwaage wiegen mag. 
Also über 3 kg.
Glücklicherweise esse ich sie gerne.
Und Pilze.
Ich lebe gerade im Überangebot.
Was fein ist, weil ich wenig Geld für Einkäufe ausgebe.
Gepaart mit meiner Zucker/Obst/Alkohol Diät ist das eine gute Sache.
Dafür gibt es Hotelbad und Kaffeehaus und was ich mir sonst so leisten mag.


Freitag, 16. September 2022

SORGEN


Meine Zeit ist heiter.
Ich kann mir keine Sorgen machen.
Am Ende wird alles gut.
Und wenn es nicht gut ist, dann ist nicht das Ende.
Laufend begegne ich zufällig alten Bekannten.
Darunter einigen mit Sorgen.
Die sich z.B. im Winter das Heizen nimmer leisten können/wollen.
Und als Ausweg das Holz eines alten Dachstuhls zum Verbrennen vor dem Haus liegen haben.
Damit sie die Kälte nicht erreichen kann.
Ich denke unsere Regierenden müssen sich warm anziehen.
Wenn der köchelnde Zorn der Unterprivilegierten zum Ausbruch kommt.
So viele geschnürte Entlastungspakete werden für all die Demütigungen zu wenig sein.
Denn die Volksgeduld währt nicht ewig.


 

Mittwoch, 14. September 2022

ALLJÄHRLICH


Alljährlich gerate ich ins Schwärmen.
Diese Tage sind schön.
Das klare Licht des beginnenden Herbstes ist immer wieder wunderbar.
Der feuchte Geruch von Erde und vergangener Blüten berauschend.
Die Sonne wärmt ohne zu verletzen.
Ich erinnere mich.
Ich habe all das schon öfter erlebt.
Und doch ist es neu.
Neu in seiner schmerzlichen sehnsuchterzeugenden Fülle.
Der letzten Fülle vor dem großen Tod.
----
Es gibt ein Überangebot an Pilzen.
Ich kann sie von meinem Fenster aus sehen.
Es scheint, als wolle mich die Natur vor dem zu erwartenden kargen Winter trösten.


 

Montag, 12. September 2022

EIN BISSERL KULTUR GEHT IMMER

 


Kunsthalle Krems.
Helen Frankenthaler.


Ganz nett.
Hat mich nicht wirklich abgeholt.
Aber ein wenig Kunst tut immer gut.
Seelenfreiraum.

Freitag, 9. September 2022

PHANTOMVERLIEBT



 Für 24 Stunden habe ich mich in ein Phantom verliebt.
Das ist so wie Phantomschmerz.
Wenn man das Bein gar nimmer hat.
Langsam kommt mein Mädchenkörper in alt wieder zurück.
Ich nehme immer noch ab.
Mag eher wenig essen.
Und finde das sehr angenehm.
Denn schlank ist gerade besser.
Dafür zerfällt das Gesicht runzelig.
Überall wo ich hinkomme, treffe ich auf der Straße
Bekannte von früher.
Entweder erzählen sie mir die aktuellen Krankheiten.
Oder sie sprechen von Geld.
Vom Erben.
Von vielem Geld.
Ich sage nix.

Mittwoch, 7. September 2022

TAGESABLAUF


 Meine Lektüre beziehe ich hauptsächlich aus Bücherschränken.
Weil ich gerne Reisebeschreibungen lese,
habe ich ein älteres Werk über die Südsee mitgenommen.
Bei dieser Tafel musste ich lachen.
Wie eine Raroia-Familie ihre Zeit verbringt.
Hauptsächlich steht da: ausgeruht und mit Freunden geplaudert.
Wobei die Kinder mehr Tätigkeiten anführen, als die Erwachsenen.
Langsam sieht mein Tagesablauf auch so südseemäßig aus.
Ich wundere mich immer, wie schnell die Zeit vergeht.
Wie die Wochen ausgeruht durch die Finger rinnen.
In dieser Sommerendzeit ernähre ich mich hauptsächlich von Zucchinis und Pilzen.
Das was die Natur bietet.
Wie schön müsste es sein, in einer Gegend (Südsee) zu leben,
wo ganzjährig die Kokosnüsse von den Bäumen fallen.
Ich könnte mich da bedürfnislos völlig einseitig ernährungstechnisch befriedigen.
Ich denke alle Menschen sollten dort sein,
wo die Umwelt mühelos nährt.





Montag, 5. September 2022

GENIE


Die größte Freude habe ich, wenn ich Dinge mache, die ich nicht kann.
Und die dann funktionieren.
Fühle mich augenblicklich wie ein Genie.
YouTube hilft in allen Lebenslagen
und erzählt brauchbar die wichtigsten Schritte für beinahe alles.
Reparaturanleitung für Bugholz.
Die Leiste war an der Leimstelle gesprungen.
Mit Fön (Erwärmung des Holzes), Zwingen und Leim ist der Barstuhl fast wieder wie neu.
So einfach sind Erfolgserlebnisse zu kriegen.


 

Freitag, 2. September 2022

JUNGE/JÜNGERE MÄNNER


"Lasst jüngere Männer um mich sein."
Momentan fühle ich mich mit ihnen am besten.
Sie sind Zukunft,
können mir die kommende Welt erklären.
Ich bin Vergangenheit,
bringe ihnen die Sicht auf das, was einmal war, näher.
Bin ein Berührungspunkt zu den Ahnen.
In ihrer Gesellschaft bin ich zur Zeit am lebendigsten.