Manche Dinge brauchen ihre Zeit.
Die stehen auf der "Ich-sollte-ich-müsste-Liste".
Die Erledigung muss gründlich durchdacht und vorbereitet werden.
Jahrelang.
Ich habe am Dachboden ein herausgebrochenes Putztürl.
Jedesmal wenn der Rauchfangkehrer kommt, fällt es mir wieder ein.
Mit großem Ehrenwort und unter Beteuerung meines guten Willens, der sicher promten Erledigung vertröste ich den schwarzen Mann von Saison zu Saison.
Jetzt habe ich einen ernsthaften Ansatz gestartet.
Ich habe den Schaden betrachtet,
festgestellt, dass der Fall schwierig ist,
mehrere klärende Fachgespräche geführt,
ein Heiß-Silikon für Kamine besorgt,
die alte Kartuschenpistole gefunden, geölt und vorbereitet -
ich finde, ich bin schon sehr weit.
Das Projekt kann jetzt wieder eine Weile abliegen.
Denn bis September, wenn der Kaminfeger wieder kommt, ist noch viel Zeit.
Und wenn man alles gleich erledigte, woher sollte dann das schlechte Gewissen kommen?
Das unbedingt ein bisserl zum Leben gehört.