Samstag, 30. November 2013

1. FORTSETZUNG HEIMATLOS

Mein Vertrauen in die örtliche Gastronomie war nicht vorhanden,
so bin ich in die winzige Konditorei geflüchtet,
wo ein paar einsame Tortenstückchen und Schaumrollen in der Glasvitrine dahindümpelten.
Das Bedrückende der Zeit, die verlangsamt durch die Ereignislosigkeit der Stunden rinnt,
war mit allen Sinnen greifbar.
Das Klirren eines Löffels am Kaffeetassenrand, das einzige Geräusch,
durchschnitt die peinvolle Stille.
Es gibt eine Leere, die körperlich weh tut.
-----
Fortsetzung folgt.

Freitag, 29. November 2013

HEIMATLOS


Im nördlichen Waldviertel hatte ich zu tun und da Zeit war,
machte ich einen Hupfer in die kleine Grenzstadt Slavonice.
Kannte ich bis dato nicht.
Es war einer der Tage - grau, Nieselschneeregen -
an denen man sich heimatlos fühlt
und alles triste erscheint.
Am liebsten hätte ich mir das Sakko angezogen,
das für einen Obdachlosen bereitlag,
wenn es am Gefühl des Verlorenseins etwas geändert hätte.
Kein Mensch war auf der Straße,
der Ort hatte viel bessere Zeiten gesehen.
Immer wieder der Geruch von Braunkohle
und die Weihnachtsbeleuchtung war so ärmlich-schlicht,
dass ich fast in Tränen des Mitleids ausgebrochen wäre.
-----
Fortsetzung folgt.


Donnerstag, 28. November 2013

APROPOS BÄUME


 
 
Wenn ich richtig große alte Bäume sehen will,
dann geht das bald nur mehr in Tschechien.
Hier im Waldviertel lassen die Bürgermeister in den Orten die jahrhundertealten Riesen fällen,
seit dem tödlichen Unfall in Pöchlarn 2012 geht die Angst um.
Manchmal sind kerngesunde Bäume dabei -
ich behaupte jetzt einmal,
dass sie vorher gar nicht untersucht werden -
denn umgeschnitten bedeutet -
keine zukünftigen Sorgen und Gefahren.
Mir blutet jedesmal das Herz,
wenn ich das sehe,
ein Rückschnitt wäre in vielen Fällen genug.
Aber den zuständigen Leuten fehlt das Gespür für die in Jahrzehnten gewachsene Substanz.
Beim nördlichen Nachbarn kümmert sich keiner um die stolzen Gewächse -
da muss man selber schauen, dass man bei Sturm keinesfalls in ihre Nähe kommt.
 


Mittwoch, 27. November 2013

SENTIMENTAL

 
Ich heize einen Kachelofen.
Normalerweise kaufe ich anonymes Holz dafür ein.
Diesmal habe ich beschlossen, es vom eigenen Grund zu nehmen.
Genug Bäume wachsen hier, zum Teil wild durcheinander,
ein wenig Auslichten kann nicht schaden.
Wie der erste Baum gefallen ist,
ich das gesunde Innere gesehen habe,
war mir zum Heulen zumute.
Als Mörderin habe ich mich gefühlt.
Das ist so wie mit Fleisch essen -
solange ich dem Schwein vorher nicht in die Augen schaue,
habe ich kein Problem damit.
Leben ist immer auf Kosten anderer.
Wir wollen es oft nicht wahrhaben.
Ach ja - und billiger ist das anonyme Holz auch.
Arbeitszeit ist teuer.
 
 

Dienstag, 26. November 2013

KATZENTRAINING

Seit einiger Zeit versuche ich die Intelligenz der Katze zu trainieren -
ich habe es ja gewusst -
das geht gar nicht.
Wenn ich ihr Leckerlis in der Klopapierrolle verstecke,
wartet sie, bis ich sie wieder hervorhole.
Na gut, das letzte Üben war, nachdem sie gerade einen Vogel gemördert und verspeist hatte.
Vielleicht müsste ich sie ein paar Tage hungern lassen,
dann ist ihre Bereitschaft sich anzustrengen wahrscheinlich höher. 
 


Montag, 25. November 2013

MORGENGRAUEN


Warum heisst es Morgengrauen?
Hat das etwas mit dem Aufstehen zutun?
Das Grauen des Morgens?
Der schreckliche Zwangsübergang vom Land der Träume ins Pflichtliche.
Abenddämmerung kenne ich -
aber kein Abendgrauen.

Sonntag, 24. November 2013

BANAL


 
Woran ich mich nur schlecht gewöhnen kann:
dass das Leben so banal ist.
Je älter - desto banaler.
Aber es kommt die Zufriedenheit dazu
und dann wird es schon wieder schön.
 


Samstag, 23. November 2013

IN DIE FERNE TRÄUMEN

 
Wenn Japanisches im Waldviertel seine Heimat findet,
dann können Gedanken und Träume auf eine weite Reise gehen.
 


Freitag, 22. November 2013

DIE GEHEIME WILDWÜNSCHELISTE

so schön war es noch vor 10 Tagen
 
Nach der Nieliste kommt die Geheimwildwünscheliste.
Was ich immer versäumt habe: Fallschirmspringen
(und jetzt traue ich es meinen Gelenken nimmer zu).
Nochmals einige Zeit ziellos durch die Welt ziehen.
Witzig stelle ich mir auch eine Straftat vor - nichts wo jemand zu Schaden kommt, sondern ein kleiner Bankraub oder so -
und dann altersbedingt haftunfähig zu sein.
Was ich nie gemacht habe,
richtig, richtig unvernünftig zu sein.
Ich habe meine Handlungen immer eher wohlüberlegt gesetzt.
Ziemlich unspontan.
An das Nachher gedacht und wie ich mich dann fühlen werde.
Was sich bewährt hat, aber das sprüht nicht vor Lebensfreude.
Eigentlich fällt mir zu der Geheimwildwünscheliste nicht sehr viel ein -
vielleicht noch ein ganz toller Liebhaber,
aber die haben auch oft unangenehme Nebenwirkungen.
 


Donnerstag, 21. November 2013

ALLTAGSRITUALE

 
 
Rituale geben uns Halt und Sinn, bringen Struktur in den Alltag.
Manchmal muss ich über mich lächeln,
wenn ich sehe, wo ich meine Fixpunkte setze.
Ich bestelle in bestimmten Lokalen meist das Gleiche, wie schon oft zuvor -
einmal ausprobiert, öfter bewährt - wozu verändern?
Meinen wöchentlichen Schnelldurchgang im Supermarkt kann ich auch als rituelle Handlung bezeichnen - ich kaufe immer die gleichen Produkte. Da brauche ich nicht wählen, mich damit nicht beschäftigen, muss keine Überlegungen anstellen.
Mein Computerfrühstück ist die Ritualhandlung des Tages -
glücklicherweise lese ich im Netz jeden Morgen Neues.

Mittwoch, 20. November 2013

NIE, NIE, NIE

 
 
Das wird eine Liste.
Keine Ahnung, wie weit ich damit komme.
Auf die Idee hat mich ein Gespräch mit meinem Freund gebracht,
der COPT hat und schon 2 Jahre länger lebt, als die Ärzte es ihm voraussagten.
Und er hängt am Sauerstoff.
Jedenfalls wird das eine Liste von Dingen, die ich keinesfalls erleben möchte
(soll man ja nicht machen, weil womöglich zieht man die unerwünschten Ereignisse herbei):
--- Ich möchte nie, nie, nie dabei sein, wenn dem Freund womöglich der Sauerstoff ausgeht.
---Ich möchte überhaupt keine Katastrophen erleben, tue ich normalerweise auch nicht,
weil das habe ich nicht im Programm.
--- Ich weigere mich auch bei Unfällen vorbeizukommen, kann kein Blut sehen, kann keine Erste Hilfe leisten, das einzige was ich machen kann, ist die Rettung anrufen.
---Ich möchte nie, nie, nie auf fremde Hilfe angewiesen sein.
Das sind gerade die schlimmsten Dinge, die mir einfallen, in der Richtung könnte ich noch eine Weile weitermachen.
Zuletzt:
--- Nie möchte ich Schnecken, Muscheln und Meeresfrüchte essen
oder Milch trinken müssen.
--- Eine Bitte habe ich für die Nieliste: nie soll es mir schlechter als heute gehen.

Dienstag, 19. November 2013

DIE LETZTEN WOCHEN GLITZERN

 
 
In der großen Stadt laufen die Vorbereitungen für die letzten Konsumwahnsinnswochen
auf Hochdruck.
Aber vom romantischen Geglitzer im Dunkeln lasse ich mich auch bezaubern.
 


Montag, 18. November 2013

MÄNNER HABEN ES BESSER

 
Das denke ich gerade,
nicht sehr ernsthaft, aber doch.
Nicht nur, dass Männern die meiste Welt gehört -
sie bestimmen was mit den Ressourcen geschieht,
sondern irgendwie haben sie auch mehr Spaß im Leben.
Nicht alle, aber manche.
Übernehmen in Familien weniger Verantwortung
und gehen ihren Hobbys nach.
Und jetzt komme ich zum Punkt:
Männerhobbys sind mir die lieberen, leider gibt es gerade niemanden,
der sie mit mir teilen mag.
Mit dem Frauengedings hatte ich nie viel am Hut,
KKK war nicht meines.
Interessiert mich alles einfach nicht.
Finde ich langweilig.
Jetzt werde ich sicher rundherum missverstanden,
ich mag manche Frauen,
ich mag manche Männer,
ich mag manche Menschen.
Frauen finde ich tiefer und vielschichtiger.
Aber mit Männern ist es oft wilder und witziger.

 

Sonntag, 17. November 2013

FINSTERBURG


Bei diesem seltsamen Haus fahre ich ab und an vorbei.
Ich nenne es Finsterburg.
Steht ganz aus der Art gefallen in einem Ort zwischen "normalen" Behausungen.
War wohl mal das Sommerquartier von Jack the Ripper.
In dem späten Herbstlicht sieht es ganz freundlich aus,
das Düstere wird liebgefärbt.
Ich weiß nichts darüber,
lasse einfach meiner Fantasie freien Lauf.
Und die kann hier so richtig unheimeln.
 

Samstag, 16. November 2013

KUHWANDERTAG

 
Wenn man in den Wald geht
und auf ausgebüxte Rinder trifft,
die einen kleinen Wandertag einschieben,
dann sieht das urtümlich und wild aus.
Vielleicht begegne ich demnächst einem Bären oder einem Wolf.
Aber dafür stehen die Chancen leider nicht sehr gut.
 
 


 

Freitag, 15. November 2013

GRÜNZEUGALLERGIE

 
Manchmal kann ich mich über meine Veränderungen und Abneigungen nur wundern.
Meine Restpflanzen habe ich eingewintert.
Das was heuer übrig geblieben ist,
sieht recht traurig aus.
Und nichts darf mehr in meine neu renovierten Räume.
Jetzt müssen die dürftigen Palmen im düsteren Vorraum durch den Winter kommen.
Nicht mal mehr Schnittblumen finden Gnade vor meinen Augen.
Ich weiß nicht, was passiert ist,
gerade habe ich die totale Grünzeugallergie.
Und kann sie nicht einmal begründen.
Vielleicht lege ich mir Plastikblumen zu.
Die muss man nur von Zeit zu Zeit abduschen.


Donnerstag, 14. November 2013

LOBESHYMNE AUF EINEN HANDWERKER


 
Nachhaltigkeit, Sparsamkeit, Energieeffizienz
das sind nicht nur Schlagworte für den ganz besonders tollen Elektrogerätereparierer,
den ich da kenne.
Mein Geschirrspüler hat aufgegeben, der wirklich schon alt ist und jedes Recht dazu hätte,
aber mein Ichmachealleswiederganzmann war zur Stelle,
hat das Ding zerlegt und dann ins Auto gepackt.
Der Mann scheut keine Kosten, Kilometer und Strapazen,
sein kleiner Transporter ist immer vollgepackt mit müden Ablebekandidaten,
und er macht sie alle wieder heil.
Fernseher, Kaffeemaschinen, Staubsauger, Geschirrspüler,
sie werden unter seinen geschickten Händen wiederbelebt.
Und dafür nimmt er wenig Geld,
sein Geschäft floriert, er wagt sich über Geräte, bei denen jeder abwinkt.
Er mag nichts entsorgen
und antwortet auf mein Lob:
"Ich habe immer genug Arbeit."
Er repariert auch Computer, aber da fehlt mir das Vertrauen,
da habe ich einen jungen Helfer, der nicht weniger sensationell ist.
Während ich dies schrieb, hat mein Rechner wiedermal aufgegeben,
aber mit einigen kräftigen Schlägen habe ich ihn zur Weiterarbeit ermuntert.
Ach ja, und weil es kein Licht ohne Schatten gibt -
der Alleskönner nimmt es mit Zusagen nicht genau.
Er kommt, wann er will.
Zeit ist etwas, das in seiner Welt nur peripher eine Rolle spielt.
Ein freier Mann halt.


Mittwoch, 13. November 2013

WASSERLAUSCHEN


 
Beim Höllfall war ich wiedereinmal.
Das Wasser wispelt, murmelt, rauscht -
gerne möchte ich die Botschaften verstehen.
Die Erzählungen von entfernten Orten,
verschwiegenen Plätzen,
aus dem Inneren der Erde,
von unbekannten Wesen,
doch meine Sinne sind ganz Mensch und eingeschränkt.

Dienstag, 12. November 2013

VOM GLÜCKLICHSEIN

 
Wenn ich mein Leben nochmals leben könnte,
dann wäre ich öfter und mehr glücklich.
Dankbarer für das, was ist.
Ich hatte einen Mann, der mir die Welt zu Füßen legte,
aber eine Restunzufriedenheit war da.
Die Sommerwochen, wenn mein kleiner Neffe bei mir war,
waren voller Spaß und Abenteuer,
aber ich beklagte mich über die Anstrengung.
Meine Arbeit war witzig und ich hatte eine Menge zu lachen,
sie brachte mich viel herum,
aber sie hatte auch Schattenseiten.
Das Leben bescherte mir einen sensationellen Liebhaber,
an ihm hatte ich nichts auszusetzen,
außer, dass er nicht alltagstauglich war.
Viele interessante Menschen kreuzten meinen Weg,
doch auch sie interessierten mich nur kurzfristig.
Unterm Strich habe ich immer alles bekommen,
was ich mir gewünscht habe.
Damit hätte ich eigentlich viel zufriedener und glücklicher sein können.
 

Montag, 11. November 2013

VON DEN TRÄUMEN

 
 
Wirre Träume brachten mich durch die Nacht.
Ein fast zu Tode gekommener Mann, mit dem Auto mitgeschleift, Transvestitensexspiele.
Jede Menge Gedankenmüll hat sich in den dunklen Stunden entsorgt.
In der Früh mochte ich gar nicht aufstehen,
hab einfach weitergeschlafen.
Nackt bin ich im Auto rückwärts ohne Sicht, ohne Bremse gefahren -
dann hatte ich genug.
Munter, im diesseitigen Leben sind mir später die besten Ideen zugefallen.

Sonntag, 10. November 2013

MIT DER MASCHE IM HAAR


 
Hiermit liefere ich meine Fotos mit Masche im Haar nach. Habe ich bei
Ilse 
entdeckt. Dort heisst es Schleife.
Und ich habe auf  fast allen Kleinkindbildern so ein Stoffding am Kopf.
Fotografiert werden mochte ich schon damals nicht.
 

Samstag, 9. November 2013

WIENPASTILLEN

 
 
Danke, Maje.
Die Veilchenpastillen konnte ich beim Meinl am Graben kaufen
und ausserdem noch Himbeerpastillen, Zitronenpastillen, Mandarinenpastillen ...
Das genügt wohl für die nächste Zeit.
Gewunken habe ich dir auch.
-----
Bald habe ich keine Bleibe mehr in Wien -
und das fühlt sich gut an.
Wieder ein Stück Ballast abgeworfen.
-----
Heuer kommt es mir besonders dunkel vor.
Bin um 17 Uhr aus der Innenstadt weggefahren -
und es war bereits zappenduster.
Gibt es überhaupt noch Tag?
Und die Sonnwende ist in weiter Ferne.


Freitag, 8. November 2013

VOM ABSAGEN

 
Die größte Absagerin zwischen Scheibbs und Palermo bin ich.
Wie soll ich im vorhinein wissen, was an einem bestimmten Tag in naher oder ferner Zukunft angesagt ist.
Also verschiebe ich Termine, sage Vereinbarungen ab,
weil es regnet oder ich schlecht geschlafen habe,
oder möglicherweise scheint auch die Sonne und meine Nacht war mit erfreulichen Träumen gesegnet.
Und das Stornieren fällt mir immer leichter,
seit ich mir die Frage zurechtgelegt habe:
"Wenn der heutige Tag mein letzter wäre, was würde ich damit anfangen?"
 

Donnerstag, 7. November 2013

COMPUTERPROBLEME

 
Die meisten der Kleinkatzenbilder sind beim Übertragen verschwunden,
mein Computer macht gerade Probleme,
ich glaube, er möchte gerne aufgeben.
Wenn ich mich plötzlich ein paar Tage nicht melde,
dann liegt es daran.
Aber vielleicht liegt nur eine vorübergehende Unpässlichkeit oder Unlust meines Rechners vor.
Mit meinem Tablet komme ich auch nimmer in den Blog.
Ganz plötzlich war es nicht mehr möglich.
Das Eigenleben der Dinge.
 

 

Mittwoch, 6. November 2013

EINWINTERN

 
Leere Teiche,
abgefischte Karpfen warten in engen Bottichen auf die Bratpfanne.
Wo wohnt die Schlange des letzten Sommers,
die Frösche und Unken, wo sind sie geblieben?
Einige herbstmüde Libellen schweben
unpassend über trockene  Erde.
Im nächsten Jahr sind alle wieder da,
wenn sie auch jetzt für mich verschwunden sind.
 


Dienstag, 5. November 2013

EU-VERORDNUNGEN

 
 
Das mit dem Staubsauger ist mir egal,
ich bin ja kein Putzteufel.
Wenn sich die EU der Standbylampern annimmt,
kann es mir nur recht sein,
mir sind die rotleuchtenden Dunkelheitserheller schon lange ein Dorn im Auge,
was ich z.B. in Hotelzimmern alles unternehme,
um nicht im illuminierten Raum zu schlafen,
möchte ich nicht aufschreiben.
Decken darüber hängen ist das Harmloseste.
Dafür kann ich mich immer noch über das Glühbirnenverbot ärgern.
Ansich habe ich genügend Ersatzlampen vorrätig,
aber:
inzwischen gibt es so viel verschiedene Beleuchtungsarten auf dem Markt,
jede Lampe, die man kauft, ist unterschiedlich.
Ich habe Niedervolthalogenschnüre, da wollte ich die ausgebrannten Birnen wechseln,
die neuen passen um einen Zehntelmillimeter nicht,
obwohl sie richtig sein müssten.
Eine kleine Tischlampe hatte ich,
da ist das Halogenlamperl regelmäßig einmal im Monat durchgebrannt.
Jetzt vermeide ich tunlichst etwas Neues zu kaufen,
mag mich mit den vielen verschiedenen untereinander nicht passenden Glühlichtern nicht ärgern.
Den Verdacht, dass das ein Riesengeschäft für die Hersteller ist,
kann ich nicht loswerden.
Und die Ressourcen, die mit der Unzahl an verschiedensten Möglichkeiten verschwendet werden,
über die spricht keiner.
Und für ein Plastiksackerlverbot bin ich sowieso - hundert Jahre haben Fische und Vögel noch daran zu fressen.
 
 


Montag, 4. November 2013

KOORDINATIONSPROBLEME

 
Weil jetzt wieder die dunkle Zeit kommt,
weil ich mir und meinem Körper etwas Gutes tun will,
fahre ich zur Therapie ins Kurhaus.
Der Engelmasseur salbt mir zärtlich den Rücken,
schwarzes Moor wird auf die Gelenke geklatscht
und diesmal habe ich mich zur Unterwassergymnastik entschlossen.
Neu ist für mich, dass ich die totalen Koordinationsprobleme habe,
wenn ich mit Armen und Beinen gleichzeitig etwas Gegensätzliches tun soll.
Wo ist der linke Fuß?
Vor oder zurück, wenn die rechte Hand an die Hüfte kommt?
Multitasking kann ich normalerweise recht gut,
aber unter Wasser führt es zu Verknotungen der Extremitäten.
Außerdem verfalle ich in infantile Schulängste,
wenn ich etwas nicht zustande bringe.
Dafür werde ich mit solchen Morgenstimmungen auf der Fahrt belohnt.



Sonntag, 3. November 2013

SELBER SCHULD

 
 
Vor einigen Wochen schon habe ich diesen Kurzmantel billig beim Vietnamesen über der tschechischen Grenze gekauft. Schaut ein bisserl so aus wie vom spanischen Modelabel. Von dem mir die Sachen aber immer zu teuer sind.
Getragen habe ich das gute Stück noch nicht, weil bis jetzt ja Sommer war.
Und nun sehe ich dauernd andere Frauen mit solchen Mänteln.
In Wien bei einem großen China-Shop hängt er in der Auslage
und auf Jahrmärkten stehen die Pakistani mit Dutzenden davon.
Anscheinend haben die Chinesen Hunderttausende nach Österreich geschickt
und alle, alle Frauen werden diese Mäntel tragen.
Gar nimmer mag ich meinen -
ein typischer Fall von selber schuld.
Normalerweise kaufe ich über der Grenze nur tschechische Socken,
 denn die sind wirklich billig und gut.
Ich werde mich entscheiden müssen, ob ich im Chinaschick gehen werde
oder das Ding im Kleidercontainer versenken will.


Samstag, 2. November 2013

VOM STERBEN

 
 
Eine begeistert Reisende bin ich.
Und ich denke, dass ich mich auch auf die letzte, größte Reise freuen kann,
die mich einmal in ungewisses Neuland führen wird.
Spannend wird er sein, dieser Wechsel zwischen den Welten ganz ohne Gepäck.
Und so seltsam es klingen mag:
ein neugieriger Teil von mir ist voller Erwartung auf diesen ungewissen Übergang.

Freitag, 1. November 2013

ANSEHEN!!


 
ALPHABET


Der neueste Film von Erwin Wagenhofer ist genauso sehenswert, wie seine beiden vorhergegangenen.
Er zeigt auf, wie in unserem verkrusteten Schulsystem die Kreativität und Individualität abtrainiert und angepasste Konsumarbeiter erzeugt werden, die später nichts an den herrschenden Strukturen verändern können.
Die besten Wirtschaftssystemdiener kommen aus angesehenen Eliteschulen.
Wenn wir uns eine andere Welt mit anderen Werten wünschen,
dann wäre es höchste Zeit bei den jüngsten Menschen anzusetzen.
Denn nur in ihnen liegt das Potential und die Kraft für eine raumgreifende Veränderung.
Noch immer rauben wir ihnen ihre Zukunft.