Donnerstag, 24. Juni 2010

KÖNNTE ICH MEIN LEBEN ERNEUT LEBEN


Das letzte Gedicht von Jose Luis Borges mag ich gerne, es ist wunderschön, macht nachdenklich, berührt ...
Ich möchte eine Anlehnung daran schreiben, wobei mein Text wohl nicht mein letzter sein wird...
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Könnte ich mein Leben erneut leben, würde ich versuchen größere Sprünge zu machen, würde probieren weniger ängstlich zu sein. Ich wäre nicht darauf aus, alles richtig zu machen, könnte über meine Fehler lauthals lachen und würde mich für absolut gar nichts schämen. Ich würde mehr auf Menschen zugehen, mir aber auch die Rückzüge, die ich brauche, gönnen. Ich würde versuchen mit leichtem Gepäck zu reisen, vielleicht käme ich beim nächsten Mal ohne Besitz aus, wie ein Vogel, der weiß, die Hand Gottes ist ausgestreckt um ihn zu nähren. Ich würde viel mehr lieben und dabei nicht ängstlich sein. Könnte ich nochmals leben, wüsste ich, dass Gefühle keine endliche Ware sind. Ich würde meine Zeit nicht mit unnötigen Problemen verschwenden. Arbeiten würde ich weniger, mehr Zeit im Wald verbringen, tagelang aufs Wasser schauen und den Vögeln nachsehen. Versäumt habe ich mit dem Fallschirm aus dem blauen Himmel zu fallen, das würde ich nachholen.
Voraussichtlich bleiben mir noch einige Jahre und für vieles ist es nie zu spät, außer vielleicht fürs Fallschirmspringen.

11 Kommentare:

  1. ich bin eher der mensch der jetzt lebt, ich denke immer, was kann ich noch machen ;-)
    schönes Foto!
    Liebe Grüße,
    Karl

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  2. liebe ingrid!

    das fallschirmspringen hab' ich auch versäumt - wollte ich früher immer mal machen...
    aber an all' den anderen dingen, die du beschreibst, können wir uns wohl noch üben - dafür ist es, zum glück, nie zu spät!!!
    danke für diesen, sehr nachdenklich machenden, text!
    ganz liebe grüße
    karin

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  3. auch fürs Fallschirmspringen muss es nicht zu spät ein ... ich hab jedenfalls vor, es irgendwann noch zu machen ;)

    Liebe Grüsse
    Brigitte

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  4. karl:
    ja. ich denke auch an die dinge, die ich machen kann. aber manches ist einfach gelaufen.
    lg

    karin:
    ja, für vieles ist es nie zu spät. und wir werden üben.
    lg

    brigitte:
    im waldviertel ist einmal im jahr ein fallschirmspringertreffen. da fallen die menschen aus dem himmel. vor jahren schon wollte ich das machen. jetzt trau ich mich nimmer. wenn ich mir den fuß breche, ist es blöd. wäre in meiner jetzigen situation genau das, was mir zu meinem vollen glück noch fehlen würde.
    lg

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  5. Es stimmt, manches ist wirklich 'gelaufen'. So ist das leider, aber dennoch denke ich, dass es immer noch viel mehr gibt, als man im restlichen Leben noch tun und ausprobieren kann. Ich habe auch einige Dinge ad acta gelegt, ich werde nie mehr Ski fahren und ganz oben auf den Bergen in die eisige Weite gucken. Aber erstens habe ich noch die Erinnerung daran und zweitens gibt es noch viele schöne Dinge, die man jetzt tun kann.

    Liebe Grüße
    Ingrid

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  6. Glaub ich nciht, es würde alles wieder so laufen, wie es war, aber träumen ist schön.

    Liebe Grüsse

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  7. april:
    ja schifahren ist bei mir demnächst dran. es gibt immer noch viel das frau machen kann, aber manche netten dinge hören sich halt auf.
    lg

    wienermädel:
    ja, vielleicht wäre alles gleich. oder doch nicht. frau müsste an einer wegkreuzung in die andere richtung gehen und zumindest die äußeren erlebnisse wären infolge verscheiden.
    lg

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  8. ach es ist nie zuspät noch nach diesen gedanken zu leben
    mehr im wald zu sein den vögeln nachzuschaun und den besitz zu verringern
    die sache mit dem fallschirmspringen kommt mir nun ganz und gar nicht zu fehlen giggle
    für den rest bemüh ich mich
    allerliebste grüße
    birgit

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  9. birgit:
    du bringst mich immer zum lachen.
    vielleicht etwas anderes wenn nicht fallschirmspringen?
    lg

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  10. Ich werde jetzt sehr nachdenklich - da sind auch so viele Dinge in mir, die ich sofort auflisten könnte. Und doch - ich weiß nicht - sind es irgendwie nicht die Wegkreuzungen, an denen ICH eine Entscheidung getroffen habe, welche ich anders gehen würde. Nein, ein solches "hätte ich nur" habe ich nicht. Es ist das unscheinbare Alltägliche, in dem ein Anders zu leben wäre. Und damit ... hm ... brauche ich nicht bis zu einem nächsten Leben zu warten ... nachdenklich werde ...
    Lieben Gruß und danke für diese berührenden Gedanken
    Uta

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  11. uta:
    das gedicht, das ich als vorlage genommen habe, von jose luis borges, war sein letztes gedicht mit 85 und er ist bald darauf gestorben.
    ich mag es so sehr, weil es mich daran erinnert, dass ich oft zu wenig mutig und beherzt lebe.
    lg

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