Samstag, 28. Februar 2009

LEBENDIGES WASSER

Eine eigene Quelle habe ich im Haus.
Der Überlauf der Hauswasserleitung
sprudelt in diesen alten Steingrander
(= ein Trog aus Waldviertler Granit,
der in langen Winterstunden
von Hand behauen wurde).
Früher wurden Milchkannen darin gekühlt.
Die Quelle entspringt oberhalb des Hauses am Waldrand
und spendet herrlich kühles lebendiges Wasser.
Mit lebendigem Wasser meine ich
Wasser, das noch Informationen in sich trägt,
das die Botschaften des Waldes, der Erde, des Regens, der Tiere
zu mir bringt,
das sprudelt und voller Energie ist.
Eigenes Quellwasser - ein unbezahlbares Gut.
Wasser - die Quelle des Lebens.

Freitag, 27. Februar 2009

FRÜHLINGSBOTEN

In anderen Blogs lese ich von
Marienkäferchen und Schneeglöckchen
die den nahenden oder fernenden Frühling anzeigen.
Ich kann von Spinnen in der Badewanne
und Ameisen in der Stube berichten.
Diese Vielfüssler sind die ersten die aus der Winterstarre
erwachen
sich über verborgene Kanäle Einlass ins Haus verschaffen
und mich den Frühling deuten lassen.
Ich bin ja von ihnen nicht sehr begeistert,
aber sie sind meine Künder einer sonnigen,
fröhlichen, bunten, wärmeren Zeit.
Und seit 2 Tagen sind sie da.
Also - es wird - demnächst.

ES SCHNEIT

Wenn ich sage, dass es schneit -
gehe ich wahrscheinlich schon allen auf die Nerven.
Ohne Punkt und Komma
seit Tagen.
Wie, wenn ich keine anderen Sorgen hätte.
Mein Dach mag ich gar nimmer anschauen.
Mit dem Starkwind sind die Schneewächten meterhoch.
Zum Wochenende soll es wärmer werden -
Hoffen und Bangen.

Donnerstag, 26. Februar 2009

VON DEN GENEN

Aufgelesen:
....ob eine alles schwarzsieht oder eher rosarot,
wird von den Genen beeinflusst. ...
die kurze Variante eines Serotonin-Transporters
stimmt das Gemüt eher düster.
mit der langen Variante ignoriert man Bedrohungen.
Ist optimistisch und heiter.
---
Heute ist es ja beliebt, alles auf Gene zu reduzieren ...
ich habe ein Abenteuergen
ein Reisegen
gar kein Haushaltsgen (inkl. Kochgen)
auch beim Muttergen bin ich leer ausgegangen
(schon Puppenspielen war nicht meines).....
---
Wie wandelt frau jetzt ein langes Gen in ein kurzes Gen um -
oder umgekehrt?
Wenn frau z.B. ihrem Putzgen gar nichts abgewinnen kann
und dafür lieber ein Handwerkergen hätte?
Da lässt uns die Wissenschaft völlig im Regen stehen
und hilflos sind wir mit unseren Genen allein.
Einmal Gen - immer Gen??

GEHEIMBLOG

Mein Blog ist aus unerklärlichen Gründen
aus dem www verschwunden.
Eine leere Seite öffnet sich.
Geheimblog.
---
Wenn mich doch eine findet:
"Mach es wie die Sonnenuhr,
zähl die heiteren Stunden nur."

Mittwoch, 25. Februar 2009

LIEBLINGSGEDICHT

Ein Lieblingsgedicht von Erich Fried
-
Zu guter Letzt
-
Als Kind wusste ich:
jeder Schmetterling
den ich rette
jede Schnecke
und jede Spinne
und jede Mücke
jeder Ohrwurm
und jeder Regenwurm
wird kommen und weinen
wenn ich begraben werde.
Einmal von mir gerettet
muss keines mehr sterben
Alle werden sie kommen
zu meinem Begräbnis.
Als ich dann groß wurde
erkannte ich:
Das ist Unsinn
Keines wird kommen
ich überlebe sie alle
Jetzt im Alter
frage ich: Wenn ich sie aber
rette bis ganz zuletzt
kommen doch vielleicht zwei oder drei?

Dienstag, 24. Februar 2009

AUSZEIT

Zorn auf allen Wegen
Wut und Ärger mein Begleiter
das Leben sieht mich von der schwärzesten Seite
es ist besser, wenn man mir gerade nicht begegnet,
feuerspeiende Drachin ist mein Name.
---
Und weil ich beim Schneeschaufeln so schlampig bin,
bestraft mich das Leben -
mit dem Auto bei der Garage aufgesessen
aber dann hat mich der nette Nachbar mit dem grossen
Traktor herausgezogen und gleich alles wunderbar geräumt.
Und die Bilder zeigen die Schneemassen heute.
Dach
und Katze im Innenhof.
Und da soll ich gelassen und ausgeglichen sein?
Nichts als Probleme
rundum
soweit das Auge schauen kann.
Ich brauche dringend eine Auszeit.
Eine Ganzwoanderszeit.
Eine Ausmeinerhautherauszeit.
Eine Ausmeinemlebenpausenzeit.


STATT FASCHINGSKRAPFEN

Faschingsdienstag.
Ich muss hinaus ins bunte Treiben -
hier im Waldviertel sind heute die Leute in den Geschäften
leicht maskiert
und es gibt Schnaps und Faschingskrapfen.
An mir geht das ganze Gefeiere immer
recht spurlos vorbei,
aber den einen und anderen Krapfen
werde ich wohl verspeisen.
----
Die Mohnzelten sind eine Waldviertler Spezialität.
Hier gibt es ja viele Speisen aus und mit Mohn.
Mohn wird auf den Feldern angebaut
und im Frühsommer (der wird auch heuer sicher kommen)
gibt es wogende weite Flächen in rot, rosa und weiss.
Ich freu mich schon drauf.

Montag, 23. Februar 2009

EINKAUFSZENTRUM


Einkaufszentren sind Energieabsauger -
sie sind zwar praktisch-
aber die Menschen dort sehen meist angestrengt und gestresst aus.
Es ist richtig schwere Arbeit
die benötigten oder unnützen Dinge zu erwerben.
Heute hats mich durch einen kleineren Konsumtempel
getrieben -
ich bin eine eher unwillige Käuferin,
ist für mich meist mühsam.
Und in diesen Bauwerken ohne Licht und Luft
werde ich müde und kraftlos.
In Museen gehts mir genauso.
Kaum drinnen, ereilt mich die Schlafkrankheit.
Ich kann in der Instantatmosphäre nicht lebendig bleiben.
Kein Licht, keine Luft, kein Leben.


Sonntag, 22. Februar 2009

AUTOFAHREN

Ich muss mich da nochmals erklären -
ich denke, keine versteht mich.
Also, diese beiden Bilder sind Waldviertler Straßen -
heute aufgenommen.
Naja, keine großen Straßen,
eher kleine Nebennebenstraßen.
Und ich liebe das Autofahren da,
besonders im Schnee.
Ist eben noch so richtig ursprünglich -
nicht Autobahn
oder Kolonne
oder viel Verkehr.
Da bin ich wirklich fast allein
und ziehe die Spur
und das hat schon was
also für mich
auch wenn mich keine versteht.
Hat so etwas von archaisch -
und der Ausdruck passt ja wohl zum Auto gar nicht.
Naja, vielleicht versteht mich irgendeine???

Samstag, 21. Februar 2009

WINTERBLUMENGRÜSSE

Der Weihnachtskaktus ist sehr alt,
ich glaube, er ist noch von meiner Großmutter.
Ich kann mich nicht erinnern
wie lange ich ihn habe - schon ewig.
Heuer blüht er etwas dürftig -
aber trotzdem schön.
Und bei all dem Wintergrauweiss bin ich ja
schon für jeden Farbtupfer dankbar.

Freitag, 20. Februar 2009

SCHLIMMER GEHTS IMMER

Das Bild ist vom Winter 2006.
Damals kam die Feuerwehr 9 Mann hoch zu mir -
Dach abschaufeln.
Es waren Unmengen Schnee gefallen,
Dächer stürzten ein
und kaum ein Haus blieb hier ohne Schaden.
Seit damals hab ich Winterschneeangst.
Ich hab wochenlang geglaubt,
die Hütte bricht mir übern Kopf zusammen,
konnte in der Nacht nicht schlafen.
Bin selber auf den Dächern gestanden
und hab die Schaufel geschwungen
und mein Innenhof war nicht mehr zu begehen
die ganzen Dachschneemassen türmten sich da.
.......Und jetzt schneit es schon wieder ohne Punkt und Komma.
Der ständige Wind hat meterhohe Wächten auf meinen Dächern
getürmt
und die Wetterberichte sagen Schneefall an, soweit die Voraussage reicht.
Noch werfe ich nicht die Nerven, aber bald.
Und heuer schaufle ich nicht -
da lass ich das Dach krachen und hoffe,
dass ich nicht drunter bin.

GMÜND


Gmünd im Waldviertel ist eine kleine geteilte
Grenzstadt.
Das hübsche Schloss im kleinen Park mit alten seltenen Bäumen,
der Hauptplatz und seine bemerkenswerten
Sgraffiti-Häusern aus dem 16. Jahrhundert
und natürlich die Blockheide mit den verstreuten Granitfindlingen
machen einen Ausflug hierher lohnend.
Ich bin herumgeschlendert,
hab mir die seltsame Maske schenken lassen,
hab tschechische Brötchen gegessen,
und einige Dinge besorgt,
die ich bei mir in der Einsiedelei nicht kriege.
Schöne Landschaftsstimmungen,
schönes Wetter,
schöner Tag.

Donnerstag, 19. Februar 2009

GESCHENK

Wem fällt dazu etwas ein??
Hab ich heute geschenkt bekommen.
Ist eine Keramikmaske, ca. 40 cm hoch.
Das Fransige am Rand ist Schnee.
Hab sie zum Fotografieren in den Schnee geworfen.
Ich kann sie gar nicht deuten, sehe nur den Widder am Kopf.
Aber vielleicht gebt ihr mir einen Hinweis.
Freie Assoziation...????

MORGENDÄMMERUNG

Wenn ich in der Früh aus dem Fenster schau,
ist da Schnee und Stille.
Viel Schnee, viel Stille.
Gestern war ich in Wien -
nur 3 Stunden,
dann bin ich geflüchtet.
Es gab Schneetreiben und alles war grau
und grauslich
nass und schmutzig.
In allerkürzester Zeit hatte ich Stadt satt.
Die Rückfahrt war wieder zauberhaft.
Durch tiefverschneite Wälder auf Pulverschneestraßen -
da ist Autofahren wie Schifahren.

Mittwoch, 18. Februar 2009

MORGENGEBET

Morgengebet an die Wettermacher:
Bitte lasst Grau/Weiss raus,
bringt Farbenbunt rein,
Sonne und Wärme will ich haben
genug von kalten trüben Tagen
genug von Mantel, Mütze, Schal
kurze Hosen sind sehr optimal -
einmal ist jede Zeit am Ende
ich will die Wetterwende!

Dienstag, 17. Februar 2009

POST OHNE TITEL UND OHNE KOMMENTAR


SCHNEE UND SCHNEE UND SCHNEE

Es schneit und schneit.
Die erste Arbeit heute -
schaufeln, und das nicht zu wenig.
Bis zur Straße sind es in etwa 50 m.
Und vor der Garage.
Und eventuell noch bei meinem alten Vater.
Fitnessstudio brauch ich keines.
Vielleicht reiche ich noch ein aktuelles Foto nach.
Seit die Erderwärmung im Gerede ist,
gibts Schnee satt
und die Jahreszeiten werden irgendwie länger
und wechseln dann abrupt ohne Übergänge.
-----
Nochmals die roten Haare:
meine sind zwar nicht knall- aber doch rot
und ich werde gerade zum Fürchten.
In den letzten Tagen mit einem Arzt gestritten
und am Telefon den Autowerkstattmann völlig niedergemacht
und sonst bin ich auch nicht gerade umgänglich.
Ich muss im nachhinein immer über mich lachen,
und finde die Situationen urkomisch.
Für die Betroffenen ist es wohl weniger heiter.
Aber mir tuts gut.
Und frau gönnt sich ja sonst nichts.

Montag, 16. Februar 2009

GARFIELD´S SCHWESTER

Das ist die richtig dicke Katze.
Die nur schläft und sich nicht bewegt.
Warum soll sie,
wenns ohne Anstrengung auch gut geht?

Sonntag, 15. Februar 2009

HEXENHAAR

Im Biedermeier machte man im alpenländischen Raum
viele Haararbeiten.
Die wunderbarsten Dinge aus Frauenhaar,
geflochtenen Schmuck - Armbänder, Amulette, Anhänger,
Bilder, kunstvolle Gebilde in Glasstürzen, etc.
Um an das Rohmaterial heranzukommen,
fuhren im Frühjahr Haaraufkäufer in die Dörfer
und kauften den Frauen ihre abgeschnittenen langen Haare ab.
Nur die ROTEN nicht.
Denn rote Haare waren Hexenhaare.
Und die waren nicht zu gebrauchen.

Samstag, 14. Februar 2009

DISKRIMINIERUNG

Aufgelesen:
In Japan werden neuerdings Menschen nach Blutgruppen ausgewählt.
A ist besonders gut,
und positiv sowieso,
wenn du B und negativ hast,
dann kriegst du keinen Job,
und O ist so mittendrin.
In manchen Schulen werden sogar Kinder nach Blutgruppen
getrennt unterrichtet.
Menschen lassen sich immer etwas einfallen,
um andere auszugrenzen und zu diskriminieren.
Entweder gehört man der falschen Volksgruppe an,
oder man wohnt in der falschen Region,
hat ein andere Hautfarbe
eine verschiedene Religion
oder jetzt gehts auch schon über die Blutgruppe.
Ich hab ja glücklicherweise O positiv -
da kann mir nichts passieren.
Da bin ich so durchschnittlich mittendrin.

DICKE GRANTIGE WINTERKATZE

So viel Schnee -
und wohin sind alle meine Mäuse verschwunden??

Freitag, 13. Februar 2009

GRENZEN

Dieser kleine Flusslauf - die Lainsitz -
ist die Grenze zwischen Österreich und Tschechien.
Die Grenze trennt Gmünd und Cesky Velenice.
Das war natürlich einmal eine gemeinsame Stadt.
Ich gehe immer zu Fuß über ein kleines Brückerl -
im tschechischen Teil gibts ein Lebensmittelgeschäft mit
köstlichen Brötchen
und die kosten fast nichts.
Die Grenzposten sind verschwunden,
nur mehr Tafeln sind aufgestellt.
Sind diese menschgemachten Grenzen nicht absurd?
Einmal gibts Zaun und Mauer
und es wird geschossen,
dann darfst du dies nicht einführen und das nicht mitnehmen,
dann kannst du ungehindert tun was du willst -
und das in der Abfolge von wenigen Jahren.
Ich erinnere mich noch an die Zeiten,
wo frau mit dem Auto stundenlang vor dem Grenzbalken warten musste,
wo frau die scharfen Hunde der Patrouillen im Niemandsland bellen hörte,
wo frau der Willkür der Grenzer ausgeliefert war.
Glücklicherweise ist das alles vorbei
und ich hoffe,
dass wir es in Europa nie mehr wieder erleben müssen.
Denn die Erde hat keine Grenzen.

Donnerstag, 12. Februar 2009

KÜNSTLER

Adolf Frohner Forum in Krems/Stein.
------
Künstler sind für mich Menschen, die das Göttliche, das Unsichtbare
in die Welt bringen können.
Die sich mit den Quellen des Universums verbinden
und das für andere sichtbar, spürbar im Konkreten zeigen.
Die uns inspirieren, beglücken und erhöhen.
Kunst, die die Qualen des menschlichen Lebens darstellt,
die den ungeklärten Wirrnissen des Künstlers entspringt,
mag ich nicht.
Ich möchte beglückt aus einer Ausstellung/einem Konzert
rausgehen,
nicht verstört und belastet.
Atemlos und aufgeregt bin ich,
wenn ich irgendwo/irgendwann auf
diese Schönheit
der göttlichen Inspiration treffe.
Manchmal völlig unerwartet.

Mittwoch, 11. Februar 2009

ICH BIN MEIN LEBEN

Heute bin ich wieder mal innerlich so richtig ins Jammern gekommen.
Schnee, Sturm, Verwehungen.
Mein alter Vater wohnt noch einschichtiger als ich
und er musste zum Arzt.
Also schaufeln bei mir,
schaufeln bei ihm ....
Hab mich völlig überfordert gefühlt,
abseits vom Leichten, Fröhlichen, Vergnüglichen.
Und bei jeder beschwerlichen Bewegung hab ich mir vorgesagt:
"ich bin mein Leben".
Ich hab versucht aus dem Selbstmitleid, aus dem Gejammer rauszukommen
und in die Akzeptanz des So-wie-es-jetzt-gerade-ist reinzukommen.
Dafür wars dann gut -
keine Leute auf der Straße,
überall waren wir die einzigen -
wenn das Wetter auf Schnee, Sturm und Verwehungen steht,
bewegt sich da keiner aus dem Haus.
Winterschlechtwettertiefschlaf.

Dienstag, 10. Februar 2009

SPIEGELUNGEN UND ZEIT

Bei Ryszard Kapuscinski - Afrikanisches Fieber gelesen:
"Europäer und Afrikaner haben völlig unterschiedliche Zeitbegriffe,
sie nehmen die Zeit anders wahr, haben eine andere
Einstellung ihr gegenüber. .... Der Europäer sieht sich als Diener der Zeit,
er ist von ihr abhängig, ihr untertan.....Zwischen dem Menschen
und der Zeit besteht ein unlösbarer Konflikt,
der immer mit der Niederlage des Menschen endet -
die Zeit zerstört ihn.
...Für Afrikaner ist Zeit eine ziemlich lockere, elastische, subjektive Kategorie.
...Die Zeit ist etwas, was der Mensch selbst schaffen kann,
sie hängt von Ereignissen ab. Ob es zu den Ereignissen kommt,
hängt vom Menschen ab......."

----

Haben wir nicht ständig ein schlechtes Gewissen,
wenn wir unsere Zeit nicht mit irgendwelchen
sinnvollen Tätigkeiten ausfüllen -
wir unterliegen völlig der Dominanz von Stunden, Tagen, Terminen.
Ohne Zeit existieren wir in unserer Vorstellung gar nicht.
Ohne Zeit haben wir kein Leben.

WITZIG?

Vor dem Karikaturmuseum in Krems/Stein.
Vis-a-vis der größten Strafvollzugsanstalt Österreichs.
Humor?

---

Ich bastle gerade einen zweiten Blog.
Ist eine Baustelle auf der hoffentlich etwas Brauchbares entsteht.
COUNTRYSIDE OF AUSTRIA.


Montag, 9. Februar 2009

WEINGÄRTEN

Wunder gabs heute keine,
aber verschneite Weingärten in der Wachau.

Und das ist ja auch schon etwas.

Sonntag, 8. Februar 2009

MORGENGEDANKEN

Zu wenig Wunder hat die Zeit.
Alles ist immer beim Alten
und das ist zäh.
Außerordentlich zäh.
Ich hätte so gern irgendetwas Schönes, Neues, Überraschendes.
Ein kleines Wunder eben. Bitte darum.

Samstag, 7. Februar 2009

DIE EROBERUNG DES NUTZLOSEN

Im Fernsehen ist der Satz gefallen:
"Die Eroberung des Nutzlosen".
Es ging um Tätigkeiten und Berufe,
die keinen speziellen Sinn haben.
Künstler, Sportler, Denker.........
Durch die Industrialisierung, Automation und
Ausbeutung der dritten Welt
sind viele von uns in der glücklichen Lage
nicht mehr durch schwere körperliche Arbeit
das tägliche Brot verdienen zu müssen.
Wir können uns auch noch eine
Menge Menschen zu unserer Unterhaltung leisten,
die absolut nichts Nützliches tun.
Und ich meine da nicht Politiker oder Päpste.
Sondern Menschen, die für eine Sache ansich leben.
Die Schönes in die Welt bringen.
Die Freude in die Welt bringen.
Die Staunen in die Welt bringen.
Es ist mir zwar immer ein Rätsel,
warum man so besessen von einer Idee sein kann,
dass man alle höchsten Berge der Welt erklimmen muss,
aber der Ehrgeiz, etwas Nutzloses zu tun,
dem nur der eigene Zwang Sinn gibt,
unterhält eine ganze Menge anderer Menschen.
Und sind wir nicht in der Rolle von Fürstenhäusern,
die sich ihre Hofnarren hielten?
Wir sponsern eine ganze Menge davon.

ABENDROT

Der Tag
der im zarten Nebel begann
endet mit einem Farbfeuerwerk.

Freitag, 6. Februar 2009

MORGENNEBEL

Nebel liegen in den Senken.
Japanisch mutet die Gegend an,
wenn dunkle Erhebungen
aus der weißen Masse steigen.

Die Sonne leuchtet bereits
durch die dünne Schicht
die zwischen ihr und der Gegend liegt.

Himmel und Erde
in den selben Farben.
Der Blick ins weite Land.
Ich hab die Fotos beinhart durchs geschlossene
Autofenster gemacht.
Immer nur kurz angehalten.
War aber alles in Wirklichkeit viel schöner.
War sehr sehr schön.

Donnerstag, 5. Februar 2009

DIE KLEINE LOIPENWÄCHTERIN

Dieses kleine Mädchen traf ich beim Loipenanfang.
Ein richtiger Sonnenschein.
Sie berät jeden Ortsunkundigen,
achtet darauf,
dass der Unkostenbeitrag für die Loipenbenutzung
entrichtet wird -
ist ein quirliges, fröhliches Mädchen,
das keine Minute in Ruhe sein kann,
entweder zappeln die Beine
oder es schnattert der Mund.
Und sie ist völlig stimmig in ihrer Energie.
Beneidenswert.

IM KAFFEHAUS

Ich habs schon mal geschrieben:
ich mag Kaffeehäuser. Sehr.
In Wien leiste ich mir den Luxus,
dort zu frühstücken.
Lese alle Zeitungen,
versinke völlig im Blätterwald.
Wenns nicht zu voll ist,
hat ein Kaffeehaus viel Raum,
könnte für mich (fast) zum Wohnzimmer werden.
Meist sitzt frau in eigenen Nischen,
mit gepolsterten Bänken,
die können auch schon mal uralt und verschlissen sein.
Hier im Waldviertel gibts das in der Nähe nicht,
aber jetzt bin ich einer Konditorei verfallen,
nicht so gemütlich,
aber urgeile, fette, köstliche Torten gibts dort
und die wichtigsten Tageszeitungen.
Und da muss ich jetzt unbedingt hin.

Mittwoch, 4. Februar 2009

VIRUSINFEKTION

Bloglesen ist gefährlich,
kann zu Infektionen führen.
Rena und Yogiela haben mich angesteckt -
früher hab ich ja viel, viel gestrickt.
Und der letzte Pullover hat 18 Jahre gebraucht,
bis er fertig geworden ist.
Ich dachte, das liegt alles hinter mir.
Und heute konnte ich an den Wollfarben nicht vorbei -
da helfen wohl auch keine Medikamente.
Da muss ich zu Stricknadeln greifen.
Oder ich lass die Wolle als Deko liegen.

Dienstag, 3. Februar 2009

GUTMENSCHIN

Birgit hat mir in einer Mail geschrieben:
"Wer mit der Natur gut ist,
ist kein Gutmensch.
Das sind die Berufsbetroffenen,
die Sanftstimmigen, Kuhäugigen,
die erschrocken zucken, wenn ich fluche."
---
Finde ich ganz treffend gesagt.
Wenn mir das Leben zu viel gute Taten abverlangt,
komm ich ins Jammern
und fühle mich zusehends unwohl.
Fühle mich dann als eine Bessere,
mehr als ich gerne sein mag.
Meine Rolle ist gar nicht die einer Gutmenschin,
fühle mich manchmal durchaus wohl als Bösmenschin,
glücklicherweise hab ich heute wieder genug Zorn und Ärger versprüht,
alles Zuviel an Gutem, Netten und Lieben
ist von mir abgefallen.
In Summe hab ichs jetzt ausgeglichen,
bin wieder ganz gewöhnlich durchschnittlich menschlich.
---
Und verschont mich mit Gutmenschinnen.
Sind Rottücher für mich.

IM WALD

Ich hab noch eine Stelle in einem Lotte Ingrisch Buch gefunden,
die ich zitieren möchte:
"....Wahrscheinlich sucht das Waldviertel selbst sich die Menschen,
die es sich einverleiben will, aus.
Menschen, die ihm ähnlich sind
und zu ihm gehören.
Eigenbrödler,
Einsiedler,
Sinnierer.
Künstler, die sich vom Rampenlicht abgenabelt haben.
Leise Leute.
Die Lauten würden seine Stille gar nicht ertragen.
Wir glauben nur, unsere Wohnorte frei zu wählen.
In Wahrheit ziehen sie uns an wie Magneten,
und jeder Widerstand ist zwecklos...."
---
Der Gedanke, dass wir uns in einer Landschaft selbst durchschreiten,
lässt mich nimmer los.
Setze gerade meine Schritte bewusster
und versuche mich in der Gegend zu spüren, zu finden.
Ich bin der Wald, der Himmel, der Schnee.

Montag, 2. Februar 2009

LOSTAG

Was für ein Tag!
Ein Lostag!
Ein Tag für den Neubeginn.
Meinen alten Vater ins Krankenhaus gebracht.
Endlich das Auto geholt.
Ihm einen Namen gegeben.
Ein Versuch die Materie willig zu stimmen.
Antonius.
Ein katholischer Heiliger, der wirklich nützlich ist.
Der bei uns schon aus Familientradition immer wieder
bemüht wird
und der sich dann auch anstrengt.
Jetzt bin ich völlig erledigt
und muss Kraftnachschub tanken.

Sonntag, 1. Februar 2009

LEBENSRETTERIN

Freude: ich bin eine Lebensretterin.
Ein lauter Pumperer am Fenster
als ich nachschaue
steckt kopfüber ein kleiner Vogel im Schnee,
zappelt herum.
Ich bin bei diesen Dingen so geschreckt
überwinde mich
befreie das Tier
habe einen kleinen Kauz in der Hand.
Der mich aus gelben Augen in einem kreisrunden Kopf anblickt.
So lieb.
Nach einer Verschnaufpause flattert der Vogel recht munter davon.
Ohne meine Hilfe wäre er im Schnee erstickt.
Mein Naturbestimmungsbuch sagt: Sperlingskauz 16 cm.
Sehr selten - ich hab ihn sowieso noch nie gesehen.

VORAUSSCHAU

Manchmal spüre ich Dinge voraus,
z.B. meine unendliche Autogeschichte -
ich hab die ganze Zeit gewusst, dass sie noch nicht beendet ist.
Und trotzdem hab ich immer wieder in der Werkstätte angerufen
und mich geärgert.
Ich könnte doch weise daheim sitzen
und das Ende, das ich ja sehe und spüre,
gelassen abwarten.
Würde meinem Blutdruck und den Zornesfalten viel besser tun.
Ich kann überhaupt viele Dinge nur machen,
wenn ich sie vor meinem inneren Auge sehe.
Reisen z.B.
Da entstehen die Bilder in mir
und danach kann ich handeln.
Pech ist nur, wenn die Bilder verschwunden sind,
bis ich die Fahrt antreten kann.
Meine Erfahrung: je älter, desto kurzfristiger.
Leben ist so schnell und die innere Energie ist auch
rasch wieder ganz woanders.
PS: Das Auto ist morgen fertig und
mein Gefühl sagt JA dazu.
Also, allerspätestens Dienstag.