Sehr tierlieb bin ich. Doch es gibt Geschöpfe Gottes, die in meiner Zuneigung keinen Platz finden.
So wollten vor einiger Zeit unbedingt Ameisen mit mir wohnen.
Große Ameisen.
Sind munter durch die Stube gehirscht.
Waren überall.
Da sie keine Straßen bilden,
war auch nicht zu sehen, woher sie kommen.
Backpulver hat sie nicht nachhaltig beeindruckt.
Auf jede sichtbare bin ich draufgestiegen -
Tierliebe und Nützlinge hin und her.
Ich habe versucht mit ihnen zu sprechen,
sie wollten nichts von mir wissen.
Erst Gift hat sie beeindruckt und hat gleich die
Silberfischerln mit erledigt.
Ich bin keine gute Menschin.
Heuer gibts jede Menge Mäuse,
sie rennen und nagen am Dachboden,
fressen in den Scheunen alles, was dort liegt und steht,
ich finde sie so grauslich,
obwohl sie herzige Viecherln sind,
bekämpfe sie mit Fallen und Gift -
aber sie sind Sieger.
Und ich fühle mich als Mörderin.
Und die toten beseitigen ist urgrauslich.
Von den unzähligen Wühlmäusen,
die überall riesige Erdhaufen machen,
will ich gar nicht reden,
die berühren meine Toleranzgrenze nicht.
Auch Spinnen tun mir nichts.
Lustig ist das Landleben.
Und ich bin gar nicht im Einklang mit der Natur.
Wie komme ich da wohl hin?