Montag, 31. Juli 2017

ZIEMLICH PARADIES



Zum Wochenende bin ich meist daheim.
Weil es da am schönsten ist.
Zu viel Menschen allüberall.
Zu viele Feste in den Dörfern.
Zu viel betrunkene schlechte Autofahrer auf der Straße.
Zu viel Schwammerlsucher in den Wäldern.
Zu viel Freizeitsportler unterwegs.
Ich gönne jedem seine Vergnügungen,
aber mir ist lieber, wenn der Montag kommt,
wenn der Freizeitvergnügungsspuk sein Ende hat.
Ich nütze die Zeit oft zum Putzen -
wenn es mich freut.
Und meist genieße ich einfach mein Paradies,
das wirklich selten gestört wird.
Zu fern, zu abseits, zu versteckt.
Und eigentlich sollte es so sein -
"My home is my castle".
Die heutige ständige Freizeitflucht spricht von einer tiefen Unzufriedenheit
mit dem Zustand des eigenen Lebens.





Sonntag, 30. Juli 2017

SESSEL




Wenn ein Fakir auf diesem Stuhl sitzen möchte,
kann er Kakteen einpflanzen.
Sesselmodell aus Grein.
 
 


Samstag, 29. Juli 2017

WIE EIN STÜCK STADT AUSSCHAUT


 
Heute habe ich ein paar Quadratmeter Stadt für euch.
Sonst nix.
 


Freitag, 28. Juli 2017

DAS WORT ZUM FREITAG

Nur was sich verändert
lebt.



Donnerstag, 27. Juli 2017

DIES UND DIES

In den Naturwiesen blüht der wilde Thymian - Quendel.
Herbwürziger Duft.
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Weil Regenwetter war, habe ich meine unendlichen Kisten gesichtet und etwas sortiert,
weggeworfen, geordnet.
Dabei ist ein Karton mit Tagebüchern meiner Mutter zum Vorschein gekommen.
Ich wusste gar nimmer, das der existiert.
Jetzt überlege ich, ob ich sie endgültig wegwerfe oder doch lesen soll.
Hm.
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Meine Tagebücher kann ich dann auch langsam verbrennen.
Ziemlich mein ganzes Leben habe ich geschrieben
und NIE MEHR nachgelesen.
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Wir sind unendlich bedeutungslos und all unser Tun auch.
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Ich muss eine Falschmeldung ansagen.
Der tote Raubvogel war wahrscheinlich ein Seeadler!
Für einen Bussard hat er mir gleich eigenartig ausgesehen.
Flügelspannweite 2 m.
Jetzt wird er in einem veterinärmedizinischen Institut untersucht.
Und ich habe mir keine Feder genommen.
Für einen Hut.
Aus mir wird nie eine Schamanin.
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Und diese Zeitungsmeldung muss ich kommentieren.
Die  Spermienmenge europäischer Männer nimmt jährlich um 2 % ab.
Ein Handy in der Hosentasche killt 30 % der flinken Dinger.
Wenn ich richtig rechne, dann geht statistisch in 50 Jahren nix mehr.
Keine vermehrten Europäer.
Aber der Zuzug wird schon einspringen.
Und alle Statistik ist Lug und Trug.







Mittwoch, 26. Juli 2017

WAS SONST NOCH IM WALD HERUMLIEGT


 
Egal was es ist,
es schaut dich an.
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Ich stelle fest, der Blog ist gerade sehr naturlastig.
Es gibt nur mehr Blumen und Schmetterlinge.
Bäume.
Tiere, tot und lebendig.
Es wird wieder anders werden -
einfach weiterlesen.
 


Dienstag, 25. Juli 2017

DER TOD DES METHUSALEMS


Im Wald liegt er.
Fliegenumschwirrt, madenzerfressen.
Ein Methusalem von einem Bussard.
Er muss steinalt gewesen sein.
Der riesige Schnabel und die Krallen könnten einem Adler gehören.
Ehrfurchtgebietend noch im Tod.
Ich glaube, ich habe ihn gekannt.
Oft gesehen, wenn er seine Kreise in luftigen Höhen gezogen hat.
Vielleicht schwebt seine Vogelseele jetzt schwerelos erdungebunden losgelöst irgendwo.





Montag, 24. Juli 2017

AM TEICH




Am Steg überm Wasser liegen und lesen.
Sommer.
Im Wald haben französische Mädchen - alle gleich gekleidet in blitzsauberen! weiß-blau gestreiften Leiberln und dunkelblauen Röcken/Hosen (Pfadfinderinnen?) Hochzelte gebaut.
Sie sind auffallend lebensfroh und vergnügt, starren auf Anleitungen für Knoten statt auf Smartphones,
und verleben Tage, die ewig in ihrem Gedächtnis bleiben werden.
Herzerfrischend zu sehen.


Sonntag, 23. Juli 2017

BAUM UMARMEN

Ich war Baum umarmen.
500 Jahre. Umfang über 7 Meter.
So richtig faltenfrei ist die Eiche auch nimmer.
Wunderschön diese alten mächtigen Riesen.
Rinde

Samstag, 22. Juli 2017

SOMMERKATZE


 
Die Katze hat Urlaub.
 




Freitag, 21. Juli 2017

WILDNIS


 
Die Gartenwildnisbilder kann ich euch nicht vorenthalten.
Ich mache ja eher gar nix
und zum Ernten gibt es dann auch kaum etwas.
Aber was es gibt, das freut mich
und der Wildwuchsdschungel wächst mir sowieso ans Herz.
 



Donnerstag, 20. Juli 2017

NOSTALGISCH GERÜHRT


Alle paar Wochen treibt es mich nach Grein
und da muss es auf jeden Fall das Original Biedermeier Kaffee Blumensträußl sein.
Und wenn die mir dann die Registrierkassenpflichtrechnung geben
und da steht ein BUTTERSEMMERL drauf,
dann bin ich richtig nostalgisch gerührt.
Die winzigen Kleinigkeiten sind das Salz in der Lebenssuppe.



Mittwoch, 19. Juli 2017

ERDWESPEN

 
 
Beim Gras mähen habe ich das Erdwespennest im Innenhof gefunden.
Jetzt steht es unter Beobachtung.
Ob sie sich sehr vermehren.
Grundsätzlich darf bei mir alles leben.
Ich bin diejenige, die in das Tierreich eindringt,
nicht umgekehrt.
In der Natur zählt keine Grundbucheintragung und
ich mag mich auch auf die Auseinandersetzungen nicht einlassen.
Seltsamerweise bewohne ich den Innenhof in diesem Jahr kaum.
Wo ich mich aufhalten mag ist immer verschieden.
Ein Wespennest musste ich heuer bereits aushungern.
Die Tiere wollten in einem Raum siedeln,
den ich häufig betrete.
Also Fenster zu und sterben lassen.
Ich hatte das schon einmal.
Ein riesiges Nest und mehrere Wochen war der Raum tabu.
Dafür habe ich nun die Chance den Gelbstreiftierchen beim Leben zuzusehen.
Sie zerren Steinchen aus dem Erdinneren - Wespen a la Sisyphus.
 
 


Dienstag, 18. Juli 2017

TRÜBER TEICH


 Was erzähle ich euch zu dem Bild?
Trüber Teich im Wald.
Die Geschichten, die ich erlebe, die sind nix fürs Netz.
Da bin ich nicht exhibionistisch genug.
Dass ich zur Hypochondrie neige und völlig obskure Heilmittel anwende,
das hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht gedacht.
Aber ja, die Seele ist ein weites Feld und
die eigenen Ängste schlagen Ackerfurchen und Hoffnungssprünge.
Alles ist gut und der Sommer zerrinnt schon wieder in der Zeit.


Montag, 17. Juli 2017

HOTELZIMMER

Im Laufe der Zeit habe ich unendlich oft in unendlich vielen Hotelzimmern geschlafen.
Von teuer bis mehr als einfach.
Von Absteige bis Luxus.
Das war manchmal sehr abenteuerlich.
Eigentlich bin ich heikel und lieber stelle ich keine Überlegungen an,
wer da vor mir wie geschlafen hat,
wie gut geputzt wurde,
wie sauber die Bettwäsche ist
über die Toilettenkeime ...
(die Betten zerlege ich meist und entferne die Plastikeinlagen,
damit ich nicht nächtens klatschnass aufwache).
Aber meine Fantasie reicht  für das, was Menschen Unappetitliches machen, sowieso nicht aus.
Im Radio hat mir jetzt eine Hotelbedienstete erzählt.
dass manche Leute ihre Dreckunterwäsche und Socken im Wasserkocher waschen.
Wie eklig finde ich denn das?

Sonntag, 16. Juli 2017

ALTERSPUBERTIERENDE KATZE



Die alte Katze ist anscheinend in der Alterspubertät.
3. Jugend oder so etwas.
Sie ist seit Wochen kaum zu sehen.
Kümmert sich kein bisschen um mich.
Erscheint zum Fressen und sonst nix.
Kaum Zärtlichkeitsaustausch, keine Streicheleinheiten,  keine Dialoge.
Jetzt habe ich versucht mit ihr zu reden.
Also, sprach ich:
"Diese Form des Zusammenlebens ist für mich unbefriedigend.
Einzig zum Futtersackerlöffner degradiert, das ist mir zu wenig.
Solange du deine Pfoten unter meinem Tisch hast,
erwarte ich etwas Interaktion ...."
Was denkt ihr was das Tier geantwortet hat?
"Für mich funktioniert es gut".
Abgang des Grautigers grußlos in den Wald.
Sinnloses Zurückbleiben der Futterspenderin.





Samstag, 15. Juli 2017

WIE UNGEHÖRIG

 
 
An manche Landlebensfreuden kann ich mich nicht gewöhnen.
Wenn ich heimkomme
und der Marder ins Vorhaus geschissen hat.
Das ist einfach ungehörig.
Und in der Küche sitzt dann der erste Ohrenschlüpfer der Saison.
Meine Ekeltiere.
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Die chinesischen Schüsselchen sind toll.
Mag ich.
Aber die Chinesen müssen andere Geschirrspülereinteilungen haben.
In die europäische Massgedecksnorm lässt sich das runde Zeug nicht befriedigend einräumen.
Ich muss nach China fahren und einen passenden Geschirrspüler kaufen.
Und das ist dann auch schon wieder viel Aufwand für ein paar
Porzellanschälchen.





Freitag, 14. Juli 2017

GROSSE STADT




In Wien.
Das Wetter hab ich perfekt erwischt.
Zugewölkt und windig,
gar nicht heiß.
Windig ist es in Wien immer.
Jugenstilhäuser am Naschmarkt.
Und altehrwürdige  Maßschuhe.
Und letztendlich habe  ich mich vor der Mittagshitze ins Museum gerettet.
MAK - ein Lieblingsmuseum
mit einer Sonderausstellung über unsere Zukunft unter der Herrschaft von Robotern.
Und dass mir der junge Mann an der Kasse kein Seniorenticket
verkaufen wollte,
hat meiner Eitelkeit total geschmeichelt.
Dabei fühle ich mich wie 100.
Wahrscheinlich war er blind.
 





Donnerstag, 13. Juli 2017

VOM BESSERWISSEN



Ich weiß sowieso alles besser.
Das war schon immer so.
Ein Vorteil der langen Lebenserfahrung ist,
dass es mir heute genügt,
zu wissen, dass ich weiß,
ohne es zeigen zu müssen.
Wenn z.B. der Öltankbefüller mir etwas erklärt,
das sich in der jahrzehntealten Beziehung zwischen den Tanks und mir als falsch erwiesen hat,
dann kann ich den Mann locker im Unwissen lassen und muss ihm gar nix erwidern,
denn ich weiß ja, dass ich sowieso alles besser weiß.
Und der Triumph, den Mann im Dummen zu lassen, bleibt bei mir.


Mittwoch, 12. Juli 2017

BIO-SCHWEINE


Sehr lange laufen die glücklichen Schweine nicht auf dem Areal herum.
Denn sie wachsen schnell.
Und landen dann am Teller.
Geschlachtet werden sie wohl zu ähnlichen Bedingungen,
wie  unglückliche Tiere aus dem Schweine-KZ.
Aber einige Wochen führen sie ein recht vergnügtes Leben.



Dienstag, 11. Juli 2017

KOPFHOLZ


Was alles im Wald herumliegt.


Montag, 10. Juli 2017

MOMENTE


Es gibt vollkommene Momente
die flüchtig und leicht
einem Schmetterling gleich
mit dem veränderten Licht verblassen
schnell vergehen
und doch unvergesslich klar im Gedächtnis haften.