Mittwoch, 31. August 2016

VOM SCHMUCK


Als kleines Mädchen wollte ich Vergissmeinnichtohrringerln.
Die gab es im Böhmischen Prater, der ein begehrtes Ausflugsziel war.
"Das trägt man nicht", meinte meine Mutter,
die immer genau wusste, was "man" tat,
was sich selten mit meinen Wünschen deckte.
Deswegen habe ich keine gestochenen Ohrläppchen,
denn später als "man" das machte,
wollte ich nimmer.
Und habe mir zeitlebens mit Clipsen beholfen.
Lange schon trage ich keinen Schmuck mehr,
denn irgendwann fand ich, Falten brauchen keinen Aufputz.
Das gilt nur für mich,
denn bei anderen Frauen, egal in welchem Alter, finde ich Dekozeugs ok.
Und bei Männern mag ich gar kein Beiwerk.
Wo schon Tante Jolesch meinte:
"Was a Mann schöner is, wie a Aff, is a Luxus."




Dienstag, 30. August 2016

TEICHEINERLEI



 Heute gibt es die x-ten Teichbilder.
Hab gerade kein anderes Programm.
Roller, Teich, Schlafen, Essen, Hängematte.


Montag, 29. August 2016

SOMMERSONNTAG


Wenn es so warm ist,
wenn Sonntag ist,
sind überall viele Menschen unterwegs
und dann ist ein Tag im Schatten in der Hängematte fein.
Ich habe mir eines der unzähligen Bücher, die herumliegen, vorgenommen.
Bruno Kreisky: Zwischen den Zeiten.
Quergelesen, ganz interessant.
Obwohl mir als Einsiedlerin die Triebfeder für politisches Sein völlig unbegreiflich ist.
Macht, Besserwisserei, Sendungsbewusstsein, der Drang für andere Menschen das Leben zu regeln,
Spaß am Mitbestimmen, Berühmtwerdenwollen und nicht singen können ...
???
Keine Ahnung.
Naja, irgendeinen Job braucht jeder.




Sonntag, 28. August 2016

SOMMERENDWEHMUT


 
Jeden Tag fahre ich zu einem Badeteich;
um dann dort aufs Auskleiden zu verzichten.
Sehr Sommerende hier auf 1000 m Höhe.
Ich liege am Steg und schaue den Schwirrvögeln zu,
höre Fische springen.
Der Sommer ist immer viel zu kurz.
Das hat alles Gute an sich.
Immer zu wenig.
 


Samstag, 27. August 2016

IMAGINÄRE KATZE


Manchmal denke ich,
dass ich eine imaginäre Katze habe.
Sie ist so scheu,
niemand außer mir sieht sie.
Die eingebildete Katze.
Und das Futter, welches ich kaufe,
esse ich vielleicht heimlich selber.



Freitag, 26. August 2016

BETON



In Österreich wird jährlich 0,5% des Agrarbodens verbaut, zubetoniert, verpflastert.
Der höchste Wert in Europa.
31 Fussballfelder täglich.
Bei Unwettern rasen die Wassermassen ungebremst dahin.
Manchmal denke ich,
Bürgermeister, die einen Ortskern so verschandeln,
sind entweder Schottergrubenbesitzer oder sie haben ein Herz aus Stein.
 


Donnerstag, 25. August 2016

NICHT SO ERFOLGREICH


Manche Tage erschließen sich nicht wirklich.
Heidelbeeren konnte ich nimmer kaufen,
Die Saison ist vorbei.
Ein mir empfohlenes Dorfwirtshaus am Weg wollte ich ausprobieren -
Tagesgericht: Schwammerlsoße mit Knödel -
das kann ich heuer nimmer essen.
Seit Wochen stehen Pilze bei mir am Speiseplan.
Schnitzel mit Reis gab es dann -
die Erdäpfel waren aus und das im Waldviertel.
Lavendelöl wollte ich kaufen,
weil seit gestern ein Ameisenüberfall  bei mir ist
und das soll helfen.
Musste dafür auch durchs halbe Viertel reisen,
da es überall ausverkauft war.
Jetzt habe ich mal die Hälfte des Öls verschüttet,
das ganze Haus riecht,
ob die Ameisen beeindruckt sind,
kann ich noch nicht sagen.
Ich kriege auf jeden Fall Kopfweh.
Von richtigen Erfolgen kann ich heute nix erzählen.
Die Bandelettes aus China sind gekommen.
In schwarz bestellt, in weiß gekriegt.
Farbenblinde Chinesen.
Am Umschlag steht:
Waren, die nicht die Vorassetzungen der Artikel 9 und 10 des Vertrages zur Gründung der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft erfüllen.
???
 
 


Mittwoch, 24. August 2016

ERINNERN


Das Leben ist ein langer, stiller Fluss.
Unterbrochen von Wundern, Freude, Ärger, Liebe, Vergnügen ...
Manchmal denke ich,
dass Erinnerungen eine konkrete Form haben
und wenn wir uns nimmer erinnern,
verblasst auch das Gewesene.
Bis es nimmer da ist.
Die imaginäre Gestalt verschwunden ist.




Dienstag, 23. August 2016

DAS UND DAS


 Der Restsommer strengt sich nochmals an.
Bezaubernde Tage voller Abschieds-Wehmut.
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Rollern:
Wiedermal eine gesperrte Straße gefahren.
Ich trainiere anscheinend Motocross.
Alles gut.
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Die Städterin bleibe ich auf ewig.
Wenn hier im Supermarkt der Dorftratsch abgehalten wird,
die Durchgänge blockiert werden,
steigt sofort mein Adrenalinspiegel.
Ist ja nicht so,
dass ich keine Zeit hätte,
aber da ich nicht so gerne einkaufe,
habe ich normalerweise die Regalreihen im Eiltempo erledigt,
wenn ich nicht gestoppt  werde.
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Heuer merkt man die Mehrtouristen,
besonders im Mühlviertel.
Nachdem manche Urlaubsländer kriseln,
retten sich Familien ins Hierbeschauliche.

Montag, 22. August 2016

INDENTAGHINEINLEBEN


Wenn ich am Montag den Kalender umblättere
und da ist für die ganze Woche absolut nix ausgemacht,
entsteht ein Glücksgefühl in mir.
Alle, alle Zeit nur für mich und nur zum Vertrödeln.
Keine Verpflichtungen, keine Termine, einfach ein Nix.
Niemand wird mich verstehen,
aber das Indentaghineinleben ist nicht zu überbieten.
Und diesen Sommer habe ich nicht mal die Dinge, die ich eigentlich machen hätte müssen, getan.
Habe mich einfach allen Pflichten verweigert.
Sehr, sehr gut.

Sonntag, 21. August 2016

PARASOLSCHNITZEL


Eigentlich hab ich heuer von Schwammerln genug.
Mein Bruder hat mir diese Parasole gebracht
(ich hoffe, er hat sie nicht mit Knollenblätterpilzen verwechselt).
Haben recht gut geschmeckt -
aber natürlich waren sie für mich viel zu viel.
Und überlebt habe ich auch.
Ich nehme Parasole nicht,
wenn ich sie sehe.
Kenne sie nicht 100% und außerdem ist mir nicht immer nach Schnitzel zumute.
 Irgendwann ist die Katze vorbeigekommen und sie hat ein kleines kaltes Reststückerl bekommen, was ihr vorzüglich geschmeckt hat. 


Samstag, 20. August 2016

REKLAMATION


Besser tot überm Zaun hängen,
als zu reklamieren?
Nein, so stimmt es nicht.
Aber bei mir ist eine neu angebrochene Flasche Himbeersirup vom Discounter leicht schimmlig
 geworden.
Die ganzen Tage dachte ich, dass ich sie zurückbringen müsste.
Und jetzt war ich der Sache leid und habe die Flüssigkeit in den Ausfluss gekippt.
Die Mikroorganismen werden sich freuen.
Letztlich war der Gedanke, dass die paar Euro,
die ich da einspare mich weder reicher noch ärmer machen, ausschlaggebend.
Denn das Leben ist ein Fluss und das Geld auch.
Und ich stehe am Samstag in der Früh wirklich ungern bei der Supermarktkasse mit einer Reklamation und hinter mir stauen sich die Massen.
Konfliktscheu.
Nein, besser: ich mag es lieber entspannt und stresse mich und die Umwelt nicht wegen solcher Bagatellen.
Und beim nächsten Mal fällt die Entscheidung möglicherweise ganz anders aus.




Freitag, 19. August 2016

GESCHMACKLOS


Wer mich hier schon länger kennt,
weiss, dass ich unter akuten Anfällen von Geschmacklosigkeit leide.
Gerade wieder in einem Second-Hand-Shop des Roten Kreuzes passiert.
Feinste Seide, gute Marke -
das Gute-Laune-Hemd musste mit.
Damit kann ich von Ananas und Kaffee auf den Bahamas träumen.
Und das fast geschenkt.


Donnerstag, 18. August 2016

GLÜCKSSCHWEINE


So sieht ein glückliches Schweineleben aus.
Sieht man hier immer öfter.
Freileben statt Dunkelhaft.
Und das Schnitzel landet happy bei uns am Teller.



Mittwoch, 17. August 2016

ZIEMLICH PARADIESISCH


Bei meinem Lieblingsteich.
Der im Frühjahr ausgelassen war.
Sogar die Seerosen sind wieder gewachsen.
Sie sind zwar spät dran mit dem Blühen,
aber es wird sich schon noch ausgehen.




Momentan mag ich gar nicht in den Wald gehen,
überall stolpert man über Pilze.
Und ich kann sie nicht stehen lassen.
Bin da abergläubisch.
Denke, beim nächsten Mal verstecken sie sich vor mir.
Wie man sieht, wird man im Wald ständig beobachtet.
Unten das Bild ist ein neuer Teich.
Schaut zwar aus, wie alle anderen.
Aber ich bin eine unbekannte Strecke im größten Waldgebiet Österreichs gefahren.
Sehr schön.
Auf einem Bankerl habe ich meine obligaten Wurstsemmeln,
die zu längeren Rollerausflügen gehören, verzehrt.
Es ist überall so still.
Kein Mensch breit und weit,
keine Straßen, nicht mal Flugzeuge.
Paradiesisch.


Dienstag, 16. August 2016

HOLZPROJEKT


 
Am Frauenwieserteich haben Schüler diesen hübschen Holzstoß
geschlichtet.
Kinderarbeit wird zum Projekt.
Nein, ohne Spaß, diese Beschäftigung finde ich sinnvoll.
 

 
 
NACHTRAG:
Damit die Schüler/Lehrer nicht unbelobt bleiben:
Polytechnische Schule Griesbach war da am Werken.
 

Montag, 15. August 2016

SONNTAG IM WALDVIERTEL

 
Es festelt allerorten,
Feuerwehr-, Gartenfest, Heuriger, Wandertag, Bauernmarkt -
mir fällt gar nicht alles ein, was landaufab geboten wird.
Kleine und große Menschen strömen bereitwillig zu den Vergnügungen,
aufgebrezelt oder schlicht,
das Feiern mit reichlich Speis und Trank gehört
zu den liebsten Beschäftigungen des ländlichen Lebens.
Man kann gar nicht früh genug damit beginnen.
 
 

Sonntag, 14. August 2016

BESUCHERSESSEL


Gefunden in Grein.
Verschiedene Sesselkreationen sind an der Donau ausgestellt.
Den habe ich
"Besuchersessel" getauft.


Samstag, 13. August 2016

VOM ROLLERN


Über 3000 km bin ich heuer in der Gegend herumgerollert.
Meist auf kleinen Straßen und Wegen.
Wenn man mich nach dem Vergnügen daran fragt,
kann ich sagen:
es macht den Kopf frei,
zeigt andere Blickwinkel,
nimmt ein wenig Erdenschwere,
die Luft streicht um den Körper,
die Mücken fliegen ins Gesicht ...
Es ist einfach gut.
 



Freitag, 12. August 2016

RESÜMEE


An einem dieser seltenen heißen Tage war ich beim Höllfall.
Der Sommer, der hier seltsam war,
er geht mit Riesenschritten.
Mir wird er in Erinnerung bleiben,
als einer, wo ich die leichte Kleidung nicht brauchte,
viel zu wenig glücklich war -
was keinesfalls dem Sommer zuzuschreiben ist,
mich mit Rückenschmerzen rumplagte,
und ständige Schmerzen ziehen runter,
3000 km in der Gegend herumrollerte,
zu wenig herzlich lachte,
die Waldteiche meist von außen betrachtete ....
Aber ein Ende ist immer auch ein Anfang.



Donnerstag, 11. August 2016

GLOBALISIERUNG

Bei Frau Vorspeisenplatte habe ich von Bandelettes gelesen
und die Anschaffung so eines Oberschenkelschoners sofort beschlossen.
Frau Vorspeisenplatte hat ihre in den USA bestellt,
ich wollte besonders klug sein und habe bei A. nachgesehen,
ob es sowas nicht näher gibt,
und bin gleich fündig geworden.
Der erste Anbieter liefert nicht nach Österreich
aber Gogoo Club Bandelettes sind zu haben.
Besonders die Bezeichnung hat es mir angetan.
Bilder vom Poledance erscheinen vor meinem geistigen Auge.
Jetzt kriege ich die Versandanzeige -
die Dinger kommen aus China!
Sollen Mitte September hier eintreffen -
dann brauche ich sie wahrscheinlich heuer nimmer.
Denn da trage ich schon die Wollunterhosen.
Globalisierung kann mich verblüffen
und das inklusive Porto um 8,- Euro.
Jetzt schwimmt ein winziges Päckchen, versandfertig gemacht von zarten chinesischen Mädchenhänden,
 über alle Weltmeere, vorbei an Shanghai, Singapur und durch den Suezkanal über Rotterdam zu mir ins Waldviertel.
Der Gedanke macht mich glücklich.
Ein paar Mausklicks machen es möglich.
 

Mittwoch, 10. August 2016

LIEBLINGSFARBE


Eindeutig, was hier die Lieblingsfarbe der Eltern ist.
Oder findet vielleicht eine Farbtherapie statt?
Laubfroschknallfarbengrün.


Dienstag, 9. August 2016

BOTEN UND ZEICHEN


Ganz nahe der Straße war dieser Fuchs.
Aber bis ich die Knipse herausgekramt hatte,
war er bereits dahin.
Viele Tiere sehe ich gerade.
Empfinde sie als Boten aus einem anderen Reich.
Aus einem Reich, das ich vielleicht betreten kann,
aber nicht verstehe.
Wenn sich der Bussard vor mir in die Lüfte erhebt,
nimmt er ein Stück Sehnsucht mit.
Die Zeichen lesen zu können -
das wünsche ich mir.


Montag, 8. August 2016

MOHNTAG


Die allerletzten Mohnblüten.
Jetzt geht es wirklich ans Essen.


Sonntag, 7. August 2016

EINSIEDLERIN


Die größte Einsiedlerin bin ich.
Kümmere mich um gar nix, was ringsum mich passiert.
Ist mir wiedermal aufgefallen, als ich beim Rollern gemerkt habe,
dass Kirtag im Nachbardorf war.
Einmal werde ich aufwachen
und die Welt um mich herum wird verschwunden sein
und ich werde nichts davon mitbekommen haben.


Samstag, 6. August 2016

IN TREBON


Ziemlich unbeachtet steht die Urmutter in Trebon.
In diesem Jahr hat sie auch die meisten Haare verloren.
Viele Menschen gehen dort vorbei,
kaum einer nimmt sie wahr.



In einem dieser großen Fischteiche war ich baden.
Fische springen in die Luft.
Ist ein wenig so, wie in einem Aquarium zu schwimmen.
Immer wieder stößt man an einen Silberkörper.
Meinen Reinheitsanspruch kriege ich in dem Wasser  nicht erfüllt.
Aber nett war es doch.